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AUTOMOBIL REVUE | Porsche Panamera 4 – Schrei nach Liebe

Porsche Panamera 4 – Schrei nach Liebe

AR-Testteam | 10.05.2024

Nebenrolle Der leise Porsche Taycan hat dem brüllenden Panamera den Rang abgelaufen. Die neue Panamera-Generation will wieder Anschluss finden. Wir testen ihr Potenzial dafür.

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Seit Porsche den elektrischen Taycan eingeführt hat, geht es mit dem Panamera in der Schweiz stetig bergab. Wurden 2017 laut Statistik der Importeursvereinigung Auto-Schweiz noch 535 Panamera neu zugelassen, waren es drei Jahre später nur noch 162 Fahrzeuge. In jenem Schicksalsjahr 2020 fuhr der Taycan dem Panamera in die Parade und kam direkt auf 523 Neuzulassungen. In der Folge wurden Jahr für Jahr immer deutlich mehr als doppelt so viele Taycan wie Panamera eingelöst. 2021 waren es 539 gegenüber 219, 2022 dann 610 Taycan und wieder 219 Panamera und im vergangenen Jahr belief sich das Verhältnis auf 564 zu 210.

Doch natürlich kommt der Kannibalismus Porsche respektive dem VW-Konzern nicht ganz ungelegen, schliesslich mindert ein hoher Stromer­anteil das Potenzial für CO2-Strafen enorm. Trotzdem hat der Panamera noch seine Daseinsberechtigung im Porsche-Portfolio, denn viele Fans bevorzugen es nach wie vor, wenn ein Verbrenneraggregat in einem Sportwagen (als solchen bezeichnet Porsche das Modell trotz der vier Türen ausdrücklich) zum Marsch bläst. Deshalb gibt es jetzt eine ziemlich neue dritte Generation – allerdings nur noch in einer Karosserieform. Der Shooting-Brake-mässige Panamera Sport Turismo wird nicht mehr gebaut, weil die Kunden in den Hauptmärkten China und USA ihn nicht ausreichend goutiert haben. Vor allem die Chinesen mögen statt mehr Kofferraum lieber mehr Platz auf der Rückbank, weshalb es die Executive-Variante mit verlängertem Radstand (3100 statt 2950 mm) weiterhin gibt. Auch in der Schweiz.

Teurer Standard

Zum AR-Test ist nun aber eine 5.05 Meter lange Normalversion vorgefahren (der Executive ist exakt 15 Zentimeter länger), und zwar als Panamera 4, die zweitgünstigste Ausführung im Modellportfolio. Darunter befindet sich nur noch der hinterradangetriebene Panamera mit 260 kW (353 PS) starkem 2.9-Liter-V6-Biturbo. Der Panamera 4 hat den gleichen Motor, verteilt die Kraft aber auf alle vier Räder. Und günstig ist natürlich weder die Variante mit Heck- noch jene mit Allradantrieb. Der Basis-Panamera steht derzeit ab 135 500 Franken in der Preisliste, der Allradler kostet 4900 Franken mehr. Porsche bietet zwar einen tagesaktuellen Währungsausgleich, zum Schnäppchen reicht es aber nie. Umso weniger, weil es selbstverständlich noch ganz viele schöne und teure Dinge gibt, die man bei der Konfiguration dazunehmen kann. Unser Testwagen kam auf 179 000 Franken ...

Die grösste und wichtigste Neuerung der dritten Panamera-Generation ist in diesem Tarif nicht enthalten, nämlich das Active-Ride-Fahrwerk (s. Fahrbericht in AR 49/2023), mit dessen Hilfe sich der Wagen in die Kurve legt sowie beim Bremsen und Beschleunigen für mehr Performance dort anhebt und absenkt, wo sonst genau das Gegenteil passiert. Kostenpunkt: 9870 Franken, beim Panamera 4 aber sowieso nicht verfügbar, man muss schon zum nächsthöheren Panamera 4 E-Hybrid für mindestens 151 200 Franken greifen.

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