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„Schweiz“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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|ARTIKEL-WAPPEN = Fahne und Wappen der Schweiz
|WAHLSPRUCH = {{" |Sprache=la |[[Unus pro omnibus, omnes pro uno]]}}<ref>Dieser Wahlspruch wird de facto als solcher bezeichnet, da er in der Kuppel des [[Bundeshaus (Bern)|Bundeshauses]] erwähnt wird. Auf rechtlicher Grundlage existiert kein Wahlspruch. Siehe {{Webarchiv |url=http://www.bger.ch/fraternite.pdf |text=Papier des Bundesgerichtes |wayback=20060327204358}}: ''La devise traditionnelle «Un pour tous, tous pour un» ne repose sur aucun fondement constitutionnel ou légal.''</ref><br />[[Latein]]isch für:<br />{{" |Sprache=de-CH |Text=[[Liste geflügelter Worte/E#Einer für alle, alle für einen|Einer für alle, alle für einen]]}} (deutsch)<br />{{" |Sprache=fr-ch |Un pour tous, tous pour un}} (französisch)<br />{{" |Sprache=it-ch |Uno per tutti, tutti per uno}} (italienisch)<br />{{" |Sprache=it-ch |In per tuts, tuts per in}} (rätoromanisch)
|AMTSSPRACHE = [[Schweizer Hochdeutsch|Deutsch]],<br />[[Französische Sprache|Französisch]],<br />[[Italienische Sprache|Italienisch]],<br />[[Bündnerromanisch|Rätoromanisch]]<ref name="Rätoromanisch">{{Internetquelle |url=https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1999/404/de#a70 |titel=Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Art.&nbsp;70 Abs.&nbsp;1 BV) |hrsg=Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft ([[admin.ch]]) |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210610145418/https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1999/404/de#a70 |archiv-datum=2021-06-10 |abruf=2021-02-28 |kommentar=Rätoromanisch besitzt (seit 1938) mit den anderen Amtssprachen des Bundes den Status einer ''Landessprache'' gemäss [https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1999/404/de#a4 Art.&nbsp;4 BV] |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref>
|HAUPTSTADT = [[Bern]] ([[Hauptstadtfrage der Schweiz|Bundessitz]])
|PARLAMENT = [[Bundesversammlung (Schweiz)|Bundesversammlung]] ([[Nationalrat (Schweiz)|National-]] und [[Ständerat]])
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|BEV-ZUNAHME = {{Gestiegen}} +0,9 %<ref name="Bevölkerung">{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-97432.html |titel=Das Bevölkerungswachstum der Schweiz setzte sich 2022 fort |hrsg=[[Bundesamt für Statistik]] (BFS) |datum=2023 |abruf=2023-08-24}}</ref>
|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM = <small>(2022)</small>
|BIP = 2023<ref name="IMFWEO.CH">{{Cite web |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2023/October/weo-report?c=146,&s=NGDPD,PPPGDP,NGDPDPC,PPPPC,&sy=2020&ey=2028&ssm=0&scsm=1&scc=0&ssd=1&ssc=0&sic=0&sort=country&ds=.&br=1 |title=World Economic Outlook Database, October 2023 Edition. (Switzerland) |publisher=[[International Monetary Fund]] |website=IMF.org |date=2023-10-10 |access-date=2023-10-11 |language=en}}</ref>
* 905,684 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|20.]])</small>
* 788,335 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|36.]])</small>
* 89.537102'865 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|26.]])</small>
* 102.86589'537 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|62.]])</small>
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])
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Die '''Schweiz''' ({{gswS-CH|Schwiz}}, {{frS|'''Suisse'''|IPA=sɥis(ə)}}, {{itS|'''Svizzera'''|IPA=ˈzvitːsera}}, {{rmS|Audio=Roh-Svizra.ogg|1='''Svizra'''|IPA=ˈʒviːtsrɐ}} oder [{{IPA|ˈʒviːtsʁɐ}}], {{laS|'''[[Helvetia]]'''}}), amtlich '''Schweizerische Eidgenossenschaft''' ({{gswS-CH|Schwizerischi Eidgnosseschaft|fr=Confédération suisse|it=Confederazione Svizzera}}, {{rmS|Audio=Roh-Confederaziun svizra.ogg|1=Confederaziun svizra|la=Confoederatio Helvetica}}), ist ein [[Föderalismus|föderalistischer]], [[Demokratie|demokratischer]] [[Staat]] in [[Mitteleuropa]]. Er grenzt im Norden an [[Deutschland]], im Osten an [[Österreich]] und [[Liechtenstein]], im Süden an [[Italien]] und im Westen an [[Frankreich]].
 
In der Schweiz leben 8,896 Millionen Menschen<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Statistik |url=https://www.bfs.admin.ch/newsbfs/de/2024home/aktuell/neue-0230veroeffentlichungen.assetdetail.30709870.html |titel=Bevölkerungsentwicklung und natürliche Bevölkerungsbewegung im Jahr 2023: Provisorische Ergebnisse {{!}} Bundesamt für Statistik |datum=2024-04-04 |sprache=de |abruf=2024-04-04}}</ref> auf knapp 41'300&nbsp;Quadrat&shy;kilometern. Der Staat gehört damit zu den [[Besiedlungsdichte|dichter besiedelten]] Staaten Europas, wobei sich die Bevölkerung im [[Mittelland (Schweiz)|Mittelland]], der Beckenzone zwischen [[Jura (Gebirge)|Jura]] und [[Alpen]], sowie im südlichen [[Kanton Tessin|Tessin]] konzentriert. Die acht [[Liste der Städte in der Schweiz|grössten Städte]] bzw. Wirtschaftszentren sind [[Zürich]], [[Genf]], [[Basel]], [[Lausanne]], [[Bern]], [[Winterthur]], [[Luzern]] und [[St. Gallen]].
 
Der Staat hat Anteil an drei grossen Sprachräumen: dem [[Deutsche Sprache|deutschen]] in der [[Deutschschweiz]], dem [[Französische Sprache|französischen]] in der [[Romandie]] (Suisse romande, Westschweiz, Welschschweiz) und dem [[Italienische Sprache|italienischen]] in der [[Italienische Schweiz|italienischen Schweiz]]; als viertes Sprachgebiet tritt das [[Bündnerromanische Sprache|Rätoromanische]] hinzu (in Teilen des [[Kanton Graubünden|Kantons Graubünden]]). Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch sind die offiziellen Landessprachen''Landes''sprachen der Schweiz, die drei erstgenannten sind die [[Sprachen in der Schweiz|offiziellen Amtssprachen''Amts''sprachen]] des Bundes.<ref name="Der Bund kurz erklärt.">{{Internetquelle |url=https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/der-bund-kurz-erklaert.html |titel=Der Bund kurz erklärt |werk=bk.[[admin.ch]] |hrsg=[[Bundeskanzlei]] (BK) |abruf=2018-04-09}}</ref> Um keine einzelne zu bevorzugen, lautet das [[Nationalitätszeichen|Landeskennzeichen]] «CH», die Abkürzung der lateinischen Bezeichnung {{lang|la|''Confoederatio Helvetica''}}.
 
Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist ein [[Bundesstaat (föderaler Staat)|Bundesstaat]], der aus 26 [[Souveränität|teilsouveränen]] [[Kanton (Schweiz)|Kantonen]] besteht. Sitz der [[Bundesrat (Schweiz)|Regierung]] und des [[Bundesversammlung (Schweiz)|Parlaments]] ist die [[Hauptstadtfrage der Schweiz|Bundesstadt]] [[Bern]]. Die Schweiz gilt als [[Willensnation]]; [[nationale Identität]] und der Zusammenhalt der Bürger basieren nicht auf einer gemeinsamen Sprache, [[Ethnie|ethnischen Herkunft]] oder Religion, sondern auf [[Interkulturalität|interkulturellen]] Faktoren wie dem Glauben an die [[Direkte Demokratie in der Schweiz|direkte Demokratie]], einem hohen Mass an lokaler und regionaler [[Autonomie (Politikwissenschaft)|Autonomie]] sowie einer ausgeprägten Kultur der Kompromissbereitschaft bei der [[Politische Willensbildung|politischen Entscheidungsfindung]]. Für das Selbstverständnis grundlegend ist überdies die [[Neutralität der Schweiz|dauernde Neutralität]].
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Die Schweizerische Eidgenossenschaft ging aus den sogenannten [[Urkanton]]en [[Kanton Uri|Uri]], [[Kanton Schwyz|Schwyz]] und [[Unterwalden]] hervor. Ihr Name leitet sich vom Kanton ''Schwyz'' bzw. von dessen [[Schwyz (Gemeinde)#Name|gleichnamigem Hauptort]] her. Als inoffizielles und [[Nationale Mythen der Schweiz|mythologisiertes]] Gründungsdokument gilt der [[Bundesbrief von 1291]], die älteste erhaltene Bündnisurkunde. Mit dem [[Frieden zu Basel]] wurde die Schweiz 1499 faktisch aus dem Verband des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] herausgelöst. Staatsrechtlich wurde ihre Unabhängigkeit im [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] von 1648 anerkannt. Unter dem Einfluss des [[Französische Revolution|revolutionären Frankreich]] entstand 1798 die kurzlebige, [[zentralstaat]]lich verfasste [[Helvetische Republik]]. Nach deren Ende 1803 wurde die Eidgenossenschaft wiederhergestellt, blieb jedoch bis 1813 ein [[Mediation (Geschichte)|französischer Vasallenstaat]]. Infolge des [[Sonderbundskrieg]]s entstand 1848 der heutige Bundesstaat.
 
Das [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] zählt die Schweiz zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung mit dem weltweit höchsten Wert des [[Index der menschlichen Entwicklung]] für das Jahr 2021.<ref name="HDI" /> Obwohl sie nach der Staatsgrösse nur den 133. Rang belegt und nach der Anzahl der Einwohner den 98. Rang,<ref>[https://www.weltalmanach.de/weltrang/einwohner/ Weltrangliste] auf weltalmanach.de, abgerufen am 1. Mai 2018.</ref> hält sie den 20. Rang der grössten [[Volkswirtschaft]]en der Erde.<ref>siehe [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|Liste der Länder nach Bruttoinlandprodukt]]</ref>
 
== Geographie ==
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Die [[Geographie der Schweiz#Landesgrenze|Landesgrenze]] der Schweiz hat eine Länge von total 1935 Kilometern.<ref>[https://www.swisstopo.admin.ch/de/wissen-fakten/hoheitsgrenze/landesgrenze.html Angaben zu den Landesgrenzen] auf der Website des [[Bundesamt für Landestopografie swisstopo|Bundesamtes für Landestopografie swisstopo]], abgerufen am 21. März 2017.</ref> Die längste [[Staatsgrenze]] ist mit 782 Kilometern jene zu Italien im Süden (→&nbsp;[[Grenze zwischen Italien und der Schweiz]]). Im Westen grenzt die Schweiz über 585 Kilometer an Frankreich (→&nbsp;[[Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz]]); im Norden an Deutschland über 347 Kilometer, die zum grössten Teil den [[Rhein]] entlangführen (→&nbsp;[[Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz]]). Im Osten grenzt die Schweiz mit 180 Kilometern an Österreich (→&nbsp;[[Grenze zwischen Österreich und der Schweiz]]) und mit 41 Kilometern an das Fürstentum Liechtenstein (→&nbsp;[[Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz]]).<ref>{{HLS|7841|Grenzen|Autor=Walter Leimgruber (Villars-sur-Glâne)}}</ref>
 
23,9 Prozent der Fläche der Schweiz sind [[landwirtschaftliche Nutzfläche]], 13 Prozent [[alpwirtschaft]]liche Flächen. [[Siedlung]]sfläche sind 6,8 Prozent, und 25,5 Prozent&nbsp;– vorwiegend in den Alpen und im Jura&nbsp;– gelten als unproduktive Naturfläche. Rund 30,8 Prozent sind [[Wald]] und Gehölze.<ref name="are.admin.ch">{{Internetquelle |url=https://www.are.admin.ch/are/de/home/raumentwicklung-und-raumplanung/grundlagen-und-daten/fakten-und-zahlen/flaechennutzung.html |titel=Angaben zur Flächennutzung auf der Website des Bundes |werk=are.[[admin.ch]] |hrsg=[[Bundesamt für Raumentwicklung]] (ARE) |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201105044902/https://www.are.admin.ch/are/de/home/raumentwicklung-und-raumplanung/grundlagen-und-daten/fakten-und-zahlen/flaechennutzung.html |archiv-datum=2020-11-05 |abruf=2021-02-28 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref>
 
=== Naturräumliche Gliederung ===
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[[Datei:Grosser Aletschgletscher 3178.JPG|mini|Der [[Grosser Aletschgletscher|Grosse Aletschgletscher]] ist der längste Gletscher der Alpen.]]
 
Das Schweizer Hochgebirge wird massgeblich durch die vielen [[Gletscher]] geprägt. Der grösste und längste Alpen-Gletscher ist der [[Aletschgletscher|Grosse Aletschgletscher]], danach folgt der [[Gornergletscher]] (nach Fläche).<ref>{{HLS|7772|Gletscher|Autor=Hanspeter Holzhauser}}</ref> Den letzten Höchststand erreichten die Schweizer Gletscher während der [[Kleine Eiszeit|Kleinen Eiszeit]], die von Anfang des 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist auch in der Schweiz, wie nahezu weltweit, ein deutlicher Rückgang der Gletscher zu beobachten.<ref>{{HLS|7799|Kleine Eiszeit|Autor=Christian Pfister}}</ref> Dieser [[Gletscherschwund seit 1850|Gletscherschwund]] hat sich in den letzten Jahrzehnten noch verstärkt.<ref name="Swiss Federal Institute of Technology Zurich 2008">Swiss Federal Institute of Technology Zurich: ''Fortgesetzter Schwund in der Messperiode 2006/07.'' 22. Januar 2008 [http://glaciology.ethz.ch/messnetz/news/news20080122.html online]</ref> Zwischen 1973 und 2010 nahm die Fläche aller Gletscher der Schweizer Alpen um 28 Prozent auf ca. 940 Quadratkilometer ab.<ref name="Universität Freiburg">Universität Freiburg: ''Gletscherschwund: Eisfläche nur noch so gross wie der Kanton Schwyz'' 21. November 2014 [https://www.unifr.ch/news/de/13448/ unifr.ch]</ref> Im [[Hitzewellen in Europa 2015|Hitzesommer 2015]] verloren die Gletscher im Vergleich zu den Vorjahren ein Vielfaches an Masse.<ref>{{Internetquelle |autor=Désirée Föry |url=https://www.nzz.ch/panorama/warum-unsere-gletscher-schwitzen-1.18668807 |titel=Warum unsere Gletscher schwitzen |werk=nzz.ch |hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] (NZZ) |datum=2015-12-28 |abruf=2021-02-28}}</ref> Noch extremer wurde der Gletscherschwund in den Jahren 2022 und 2023, als die Masse der Gletscher in nur zwei Jahren um rund 10 Prozent zurückging.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/4-prozent-rueckgang-in-2023-gletscher-in-der-schweiz-schmelzen-schneller-als-erwartet |titel=4 Prozent Rückgang in 2023 - Gletscher in der Schweiz schmelzen schneller als erwartet |werk=srf.ch |datum=2023-09-28 |abruf=2023-09-28}}</ref>
 
{{Siehe auch|Liste Schweizer Gletscher}}
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Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes, meistens von [[Westwindzone|atlantischen Winden]] geprägtes, [[Effektive Klimaklassifikation#III. Kühlgemäßigte Zonen|subozeanisches Klima]] (nach Troll & Paffen), südlich der Alpen ist es eher [[Mediterranes Klima|mediterran]]. Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich, bedingt durch die geographischen Elemente.
 
Grundsätzlich herrscht vom Jurabogen über das Mittelland und die Voralpen im Tageslauf ein ähnliches Wetter, inneralpin und in der [[Südschweiz]] aber oft ein ganz anderes. In der Zentralschweiz, in den Alpen und im Tessin beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge rund 2000 Millimeter im Jahr. Niederschlagsreichster Ort ist der [[Säntis]] ({{Höhe|2502|CH}}) mit durchschnittlich 2840&nbsp;mm, trockenster Ort ist [[Stalden VS|Ackersand]] im [[Vispertal]] mit durchschnittlich 543 Millimetern im Jahr (beide Werte Normperiode 1991–2020).<ref name="Einzelnachweis1">{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klima-der-schweiz/rekorde-und-extreme.html |titel=Rekorde und Extreme |autor=MeteoSchweiz |datum=2022-01-06 |abruf=2022-03-13}}</ref> In der Normperiode 1961–1990 lag der Wert für Ackersand noch bei 521 Millimetern.<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/climate-data/normwerte-pro-messgroesse/np6190/nvrep_np6190_rre150m0_d.pdf |titel=Klimanormwerte 1961–1990: Niederschlagssumme |autor=MeteoSchweiz |datum=2021-01-05 |format=PDF; 308&nbsp;kB |abruf=2021-02-28}}</ref> Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000 bis 1500 Millimeter pro Jahr. Als einzige Region der Schweiz verzeichnet das Mittelland seit dem Jahr 1864 eine statistisch signifikante Zunahme der jährlichen Niederschlagsmengen, vor allem aufgrund der Zunahme in den Wintermonaten.<ref name="Einzelnachweis2">{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klimawandel-schweiz/temperatur-und-niederschlagsentwicklung.html?filters=rhs150m0_south_year_1864-smoother |titel=Temperatur- und Niederschlagsentwicklung |autor=MeteoSchweiz |abruf=2018-12-09}}</ref> Die Niederschlagsmenge in der Schweiz ist im Sommer ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. Primär abhängig von der Höhenlage fällt im Winter viel Niederschlag als Schnee, sodass in den Alpen und den Voralpen monatelang eine geschlossene Schneedecke liegt. Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen Genf und Basel sowie im Südtessin, hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben. Die grösste Schneehöhe in der Schweiz wurde mit 816&nbsp;cm im April 1999 auf dem Säntis gemessen.<ref name="Einzelnachweis1" />
 
Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Zudem sind sie in der Tendenz im Westen statistisch etwas höher als im Osten (ca. 1&nbsp;°C). Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund −1 bis +1&nbsp;°C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt sie bei 16 bis 19&nbsp;°C. Die [[Jahresmitteltemperatur]]en betragen ungefähr 7 bis 9&nbsp;°C. Der durchschnittlich wärmste Ort mit verfügbarer Messreihe ist [[Lugano]] mit einem Jahresmittel von 13&nbsp;°C (Normperiode 1991–2020).<ref name="Einzelnachweis1" /> Wie an fast allen Messstationen zeigt sich auch hier der Klimawandel:<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klimawandel-schweiz/temperatur-und-niederschlagsentwicklung.html |titel=Temperatur- und Niederschlagsentwicklung – MeteoSchweiz |autor=MeteoSchweiz |abruf=2018-12-09}}</ref> In der Normperiode 1961–1990 lag der Durchschnittswert noch bei 11,6&nbsp;°C.<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/climate-data/normwerte-pro-messgroesse/np6190/nvrep_np6190_tre200m0_d.pdf |titel=Standardnormwerte 1961–1990: Lufttemperatur 2&nbsp;m |autor=MeteoSchweiz |datum=2021-01-05 |format=PDF; 68&nbsp;kB |abruf=2021-02-28}}</ref> Der durchschnittlich kälteste Ort ist das [[Jungfraujoch]] mit −6,7&nbsp;°C (Normperiode 1991–2020). Auch hier hat die Durchschnittstemperatur seit der Normperiode 1961–1990 um 0,7&nbsp;°C zugenommen. Absolute Rekorde wurden in [[Grono]] mit 41,5&nbsp;°C am 11. August 2003 gemessen, beziehungsweise in [[La Brévine]] mit −41,8&nbsp;°C (12. Januar 1987).<ref name="Einzelnachweis1" /> Verglichen mit Orten auf gleicher Höhe im Mittelland sind die Temperaturen im [[Rhonetal (Schweiz)|Rhonetal]], im [[Churer Rheintal|Rheintal]] und in der Region Basel durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius wärmer, in der Magadinoebene im Tessin zwei bis drei Grad. Obwohl das [[Engadin]] klimatisch zur Südschweiz zählt, sind die Temperaturen dort um durchschnittlich zehn Grad Celsius kälter. Dies liegt daran, dass das Engadin ein alpines Hochtal ist. Ähnliches gilt für die Seitentäler und das [[Bezirk Goms|Goms]] im Wallis.<ref name="meteoschweiz-klima">{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klima-der-schweiz.html |titel=Klima der Schweiz |autor=MeteoSchweiz |abruf=2023-12-24}}</ref>
 
Als HotspotsBrennpunkte für [[Hagel]]niederschlag gelten die [[Napf (Berg)|Napfregion]], das Tessin und der Jura, wo jeweils 2–4zwei bis vier Hageltage pro Sommerhalbjahr erwartet werden.<ref name="meteoschweiz-klima" />
 
Nebel ist im ganzen [[Mittelland (Schweiz)#Klima|Mittelland]] zu beobachten, die Alpengebiete sind seltener betroffen. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare und der nördlichen [[Reuss (Fluss)|Reuss]] sowie im Thurgau, wo er vor allem im Herbst, im Winter und im Frühfrühling über mehrere Wochen auftreten kann. Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und in der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phänomen. Die Nebelhäufigkeit im Schweizer Mittelland ist seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen. Die Wetterstation Zürich-[[Kloten|Zürich-Kloten]] zum Beispiel registrierte früher immer wiederregelmässig Jahre mit 50 bis 60 Nebeltagen. Heute sind es um die 40. Ursachen für den Nebelrückgang dürften in einer Umstellung der vorherrschenden Wetterlagen und in der Verbesserung der Luftreinhaltung zu finden sein.<ref>{{Internetquelle |autor=Sven Titz, Nikolai Thelitz, Anja Lemcke |url=https://www.nzz.ch/panorama/warum-sich-der-nebel-in-der-schweiz-immer-staerker-lichtet-ld.1534629 |titel=Warum es in der Schweiz immer weniger Nebeltage gibt |werk=nzz.ch |datum=2020-02-08 |abruf=2021-02-28}}</ref>
 
Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde [[Föhn]] beidseits des Alpenkamms und die kalte [[Bise]], von der die Südschweiz oft verschont wird. Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 Kilometer pro Stunde (Jungfraujoch, 27. Februar 1990).
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Das [[Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie]] (MeteoSchweiz) ist der staatliche Wetterdienst der Schweiz. Weitere bekannte private Wetterdienste sind: [[SRF Meteo]], [[Meteomedia]] und [[MeteoNews]]. In [[Davos]] ist das [[WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF|Institut für Schnee- und Lawinenforschung]] beheimatet.
 
====; Klimawandel ====
Durch die hauptsächlich durch den Menschen verursachte [[globale Erwärmung]] hat sich das Klima auch in der Schweiz verändert.<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/klima/klimawandel/globaler-klimawandel-aktueller-wissensstand.html |titel=Globaler Klimawandel – aktueller Wissensstand |abruf=2024-03-24}}</ref><ref name="hls-klima">{{HLS|7770|Klima|Autor=Christian Pfister, Conradin A. Burga, Hanspeter Holzhauser, Sven Kotlarski, Ueli Haefeli|Datum=2021-09-07|Abruf=2023-12-24}}</ref> Die landesweite Mitteltemperatur ist seit der vorindustriellen Periode 1871–1900 mit 2,8&nbsp;°C mehr als doppelt so stark angestiegen wie im weltweiten Durchschnitt.<ref name="meteoschweiz-klimawandel">{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/klima/klimawandel.html |titel=Klimawandel |abruf=2024-03-24}}</ref><!--<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/klimamonitor-am-puls-des-planeten-zahlen-und-fakten-zur-klimakrise |titel=Klimamonitor – Am Puls des Planeten – Zahlen und Fakten zur Klimakrise |werk=srf.ch |abruf=2023-09-04}}</ref>--> Seit 1971 nahm die Erwärmung jedes [[Jahrzehnt]] kontinuierlich zu.<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2021/1/waermstes-jahrzehnt-sein-messbeginn.html |titel=Wärmstes Jahrzehnt seit Messbeginn |autor=MeteoSchweiz |datum=2021-01-18 |abruf=2021-01-24}}</ref> Die landesweit gemittelte Jahrestemperatur 2022 erreichte mit 7,4&nbsp;°C (1,6&nbsp;°C über der Norm 1991–2020) den bis anhin höchsten Wert seit Messbeginn 1864.<ref>{{Literatur |Autor=MeteoSchweiz |Titel=Klimabulletin Jahr 2022 |Ort=Zürich |Datum=2023 |Online=https://www.meteoschweiz.admin.ch/dam/jcr:9fb53d3a-64c3-48c8-92e9-a8d95da4c4c1/Klimabulletin_2022_ANN_de.pdf |KBytes=5100}}</ref> Die acht wärmsten Jahre wurden alle nach dem Jahr 2010 registriert (2018, 2020, [[Temperaturanomalien im Jahr 2022|2022]], [[Temperaturanomalien im Jahr 2023|2023]], 2018, 2020...).<ref name="meteoschweiz-klimawandel" />
 
{{Siehe auch|Folgen der globalen Erwärmung in der Schweiz}}
 
== Natur ==
In der Schweiz sind etwa 56'000 [[Art (Biologie)|Arten]] von Pflanzen, Tieren und Pilzen bekannt.<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/zustand-der-biodiversitaet-in-der-schweiz/zustand-der-artenvielfalt-in-der-schweiz.html Bundesamt für Umwelt BAFU: Artenvielfalt in der Schweiz]</ref> Darunter befinden sich ca. 45'000 Tierarten,<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/zustand/biodiversitaet--monitoringprogramme/rote-listen.html Bundesamt für Umwelt BAFU: Rote Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz]</ref> wovon wiederum ca. 30'000 Insektenarten<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/erhaltung-und-foerderung-von-arten/artenfoerderung/insekten.html Bundesamt für Umwelt BAFU: Insekten]</ref> und ca. 99 Säugetierarten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/14-prozent-mehr-saeugetiere-in-der-schweiz-als-vor-25-jahren/46471368 |titel=14 Prozent mehr Säugetiere in der Schweiz als vor 25 Jahren |werk=swissinfo.ch |datum=2021-03-23 |abruf=2023-02-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Anita Vonmont |url=https://www.srf.ch/wissen/wissen/neuer-atlas-der-saeugetiere-mehr-saeugetiere-in-der-schweiz-als-noch-vor-25-jahren |titel=Neuer Atlas der Säugetiere - Mehr Säugetiere in der Schweiz als noch vor 25 Jahren |werk=srf.ch |datum=2021-03-23 |abruf=2023-02-13}}</ref> sind. Etwa 40 Prozent der Tierarten sind gefährdet, besonders Amphibien und Reptilien.
 
Das Schweizer Gewässernetz umfasst rund 65'300&nbsp;Kilometer Fluss- und Bachläufe.<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wasser/fachinformationen/zustand-der-gewaesser/zustand-der-fliessgewaesser/struktur-und-morphologie-der-fliessgewaesser.html Zustandsbericht Gewässernetz des Schweizer Bafu]</ref> Das [[Jedermannsrecht|Jedermannszutrittsrecht]] gestattet in der Schweiz allen Menschen, sich unter bestimmten Einschränkungen frei in der Natur zu bewegen. Auch das Sammeln von [[Beere]]n und [[Pilze]]n ist mit Einschränkungen gestattet. In einigen Kantonen darf an bestimmten Gewässern im Rahmen des ''Freiangelrechts'' unter gewissen Voraussetzungen ohne Bewilligung gefischt werden, ansonsten ist ein [[Angeln (Fischfang)#Schweiz|Patent]] nötig. Die [[Jagd]] ist in den nördlichen Kantonen als [[Revierjagdsystem|Revierjagd]] organisiert, in den meisten übrigen Kantonen als [[Lizenzjagdsystem|Patentjagd]]; siehe auch [[Jagdrecht (Schweiz)]].
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[[Datei:CollinaDoro1.jpg|mini|Mediterrane Vegetation in der Gemeinde [[Collina d’Oro]] ([[Kanton Tessin|TI]])]]
 
Ein Drittel der Landoberfläche der Schweiz ist bewaldet.<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wald.html Bundesamt für Umwelt BAFU: Thema Wald und Holz]</ref> In den Alpen dominieren [[Nadelhölzer]] ([[Tannen]], [[Fichten]], [[Lärchen]] und [[Zirbelkiefer|Arven]]).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gehoelze.ch/ |text=Eidgenössische Forschungsanstalt WSL: Gehölze |wayback=20220202095334 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen-[[Bannwald]] und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und [[Laubwald|Laubwälder]]. Besonders bekannte Waldgebiete in der Schweiz sind der [[Aletschwald]], der [[Sihlwald]] und der [[Pfynwald]] sowie die alpinen [[Wald#Urwälder|Urwälder]] [[Bödmerenwald]] (unberührter Kernbereich ca. 150 [[Hektar]]en), der Tannenurwald von [[Lac de Derborence]] (22 Hektaren), der Fichtenwald Scatlè<ref>[https://www.pronatura-gr.ch/scatle Pro Natura: Scatlè]</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/bvfd/awn/dokumentenliste_afw/3_4_3_3_002_scatle_beschrieb.pdf |text=Kanton Graubünden: Scatlè |wayback=20140913144800 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> bei [[Brigels]] im Kanton Graubünden (9&nbsp;ha Hektaren)<ref>{{HLS|7849|Wald|Autor=Philippe Della Casa}}</ref> sowie das [[Val Cama|Waldreservat Val Cama&nbsp;– Val Leggia]] im [[Misox]]. Der [[Tamangur]] im Unterengadin ist der höchstgelegene Arvenwald Europas. Im [[Kanton Tessin|Tessin]] und im Misox gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte [[Esskastanie|Kastanienwälder]], die in früheren Zeiten eine Hauptrolle in der Ernährung der Bevölkerung spielten. Die drei grössten zusammenhängenden Wälder der Schweiz liegen in der [[Südschweiz]] sowie auf den [[Jura (Gebirge)|Jurahöhen]]. Es sind dies Waldflächen westlich der [[Maggia (Fluss)|Maggia]] (169&nbsp;Quadratkilometer), zwischen dem [[Monte Tamaro]] und [[Roveredo GR|Roveredo]] (162&nbsp;Quadratkilometer) sowie beim [[Col du Mollendruz]] bis zur Landesgrenze beim [[La Dôle]] (117&nbsp;Quadratkilometer).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wsl.ch/dendro/junior/wald/groesster_wald/index_DE |text=Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL: Wo liegt der grösste Wald der Schweiz? |wayback=20180310201118 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> Über 700 Pflanzenarten in der Schweiz gelten als vom Aussterben bedroht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.unibe.ch/aktuell/medien/media_relations/medienmitteilungen/2020/medienmitteilungen_2020/gefaehrdete_pflanzenarten_in_der_schweiz_stark_im_rueckgang/index_ger.html |titel=Gefährdete Pflanzenarten in der Schweiz stark im Rückgang |werk=[[Universität Zürich|media.uzh.ch]] |datum=2020-09-08 |abruf=2020-09-29}}</ref>
 
In den Tallagen des Tessins sowie vereinzelt im Mittelland<ref name="SchwarzeListe" /> wachsen als Zierpflanzen einige Palmenarten, beispielsweise die [[Zwergpalme]] oder die [[Chinesische Hanfpalme]]. Letztere Palmenart verwilderte,<ref>Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit EFBS: {{Webarchiv |url=http://www.efbs.admin.ch/fileadmin/efbs-dateien/dokumentation/Publikationen/Broschuere_Invasive_Pflanzen.pdf |text=''Invasive gebietsfremde Pflanzen'' |wayback=20160223100829}}, S. 25.</ref> und da sie einheimisches Gehölz bedrängt,<ref>Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora: [https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_trac_for_d.pdf Hanfpalme]</ref> wird sie als [[Biologische Invasion|invasiver]] [[Neobiota|Neophyt]] auf der [[Schwarze Liste invasiver Arten#Schwarze Listen in der Schweiz|Schwarzen Liste invasiver Neophyten]] aufgeführt.<ref name="SchwarzeListe">Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora: [https://www.infoflora.ch/de/neophyten/listen-und-infobl%C3%A4tter.html ''Listen & Infoblätter'']</ref><ref>{{HLS|7789|Flora|Autor=[[Elias Landolt (Botaniker)|Elias Landolt]]}}</ref>
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=== Fauna ===
Die [[Fauna]]<ref name="fauna">{{HLS|7790|Fauna|Autor=Jörg Schibler, Peter Lüps}}</ref> in der Schweiz beinhaltet circa 99 [[Säugetiere|Säugetierarten]]<ref>{{Webarchiv |url=http://xn--sugetieratlas-bfb.wildenachbarn.ch/tiere/s%C3%A4ugetiere-der-schweiz |text=Wilde Nachbarn: Säugetiere der Schweiz |wayback=20201027212646 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> in freier Wildbahn, davon ist der grösste Teil den [[Fledermäuse]]n und anderen [[Kleinsäuger]]n zuzuordnen. Alle grossen [[Raubtiere]] sind in den letzten hundert Jahren aus der Schweiz verschwunden. Die Wichtigkeit von Räubern in einem gesunden Ökosystem wurde erkannt, und Luchs,<ref>Erich Aschwanden: [https://www.nzz.ch/schweiz/ein-handel-mit-den-jaegern-bringt-den-luchs-in-die-schweiz-zurueck-ld.1377819 ''Wie der Luchs zurück in die Schweiz kam''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 23. April 2018.</ref> Wolf und Bär wurden unter Schutz gestellt.<ref>[https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/leitartikel-woelfe-baeren-ld.86332 Wildtiere in der Schweiz: Die irrationale Angst vor Bär und Wolf] in [[Neue Zürcher Zeitung]] vom 3. Juni 2016.</ref> Der [[Eurasischer Luchs|Luchs]]<ref>[https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/dossiers/der-luchs.html Bundesamt für Umwelt BAFU: Der Luchs – die grösste Wildkatze Europas]</ref><ref>[https://www.pronatura.ch/grossraubtiere Pro Natura: Luchs, Wolf und Bär zurück auf dem Weg in die Schweiz]</ref> wurde wieder in die Schweiz eingeführt. Der [[Wolf]]<ref>[https://chwolf.org/ chwolf.org]</ref> ist selbständig von Italien und Frankreich her eingewandert. Ein Rudel lebt z.&nbsp;B. in der Region des [[Piz Beverin]]. Im Südosten Graubündens sind seit 2005 zudem vereinzelt von Italien herkommende [[Braunbär]]en, die seit 1910 durch die Jagd verschwunden waren,<ref>Nicolas Martinez, Meinrad Küttel, Darius Weber: ''Deutliche Zunahme wildlebender Tierarten in der Schweiz seit 1900. Aussterbe- und Einwanderungsereignisse über 107 Jahre.'' In: Naturschutz und Landschaftsplanung 41, 12 (2009), Tab. 3, S. 377.</ref> auf Schweizer Territorium anzutreffen, ohne dass sich jedoch bis anhin eine Population bilden konnte. Am häufigsten zu beobachten ist der [[Rotfuchs]]. Er fühlt sich auch in den Schweizer Städten wohl. [[Europäischer Dachs|Dachse]] bewohnen oft mit Füchsen zusammen dieselbe Wohnhöhle, weshalb sie stark unter der Verfolgung des Fuchses litten. Als weitere Baubewohner gibt es in einigen Alpenregionen [[Alpenmurmeltier|Murmeltiere]]. Neben dem Luchs gibt es in der Schweiz vereinzelte Populationen von [[Europäische Wildkatze|Wildkatzen]] im Jura. 1952 wurde der nach dem Fischereigesetz von 1888 zur [[Ausrottung]] bestimmte [[Fischotter]] unter Schutz gestellt. Dennoch ist er bis 1990 aus der Schweiz verschwunden, letzte Spuren fanden sich 1989 am Neuenburgersee. Hauptgrund für das Aussterben war wohl der Zustand der Gewässer und die dadurch reduzierten Fischbestände. Seit 2009 wurde er wieder vereinzelt gesichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://prolutra.ch/fischotter/ausrottung/ |titel=Geschichte des Fischotters |werk=prolutra.ch |abruf=2023-05-07}}</ref> Oft in Siedlungen anzutreffen ist der [[Steinmarder]]. Sein Verwandter, der [[Baummarder]], ist eher selten und hält Abstand zu Menschen. Der erste [[Goldschakal]] wurde 2011 gesichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kora.ch/index.php?id=275 |titel=Monitoring Goldschakal |hrsg=[[KORA – Raubtierökologie und Wildtiermanagement]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200612120646/https://www.kora.ch/index.php?id=275 |archiv-datum=2020-06-12 |abruf=2021-01-26 |archiv-bot=2024-05-06 22:26:48 InternetArchiveBot}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.schweizerbauer.ch/regionen/waadt-erstmals-goldschakal-nachgewiesen/ |titel=Waadt: Erstmals Goldschakal nachgewiesen |hrsg=[[Schweizer Bauer]] |datum=2021-01-25 |abruf=2021-01-26}}</ref>
 
[[Datei:Alpensteinböcke, Capra ibex auf der Sulzfluh 4.JPG|mini|[[Alpensteinbock|Alpensteinböcke]] im [[Rätikon]]]]
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[[Amphibien]]<ref>[http://www.karch.ch/karch/de/home/amphibien/amphibienarten-der-schweiz.html Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch): Amphibienarten der Schweiz]</ref> sind in der Schweiz weit verbreitet. Häufig sind etwa der [[Grasfrosch]], die [[Erdkröte]] und der [[Bergmolch]]. Deutlich seltener sind hingegen der [[Europäischer Laubfrosch|Laubfrosch]], die [[Geburtshelferkröte]] und der [[Alpen-Kammmolch]]. Das typischste Wirbeltier der Schweiz ist der [[Alpensalamander]]&nbsp;– dessen grösste Populationen und das Zentrum seiner Verbreitung sind die Schweizer Alpen.
 
In den Schweizer Gewässern gibt es etwa 65 einheimische [[Fische|Fischarten]] und Unterarten,<ref>[https://www.fischereiberatung.ch/fileadmin/sites/fiber/angebot/fiber_publ/broschueren/brosch_biodiversitaet_de.pdf Schweizerische Fischereiberatungsstelle FIBER: Die Biodiversität der Schweizer Fische]</ref><ref>[{{Webarchiv |url=https://www.ag.ch/media/kanton_aargau/bvu/dokumente_2/jagd___fischerei/fischerei_1/informationen_fuer_fischer/merkblatt_8_suesswasserfische.pdf |text=Pro Natura: Süsswasserfische – einfach bestimmt] |wayback=20170518013834 |archiv-bot=2024-05-06 22:26:48 InternetArchiveBot}}</ref> davon eine einmalige Vielfalt an [[Felchen]].<ref>{{Internetquelle |autor=BAFU (Hrsg.) |url=https://www.fischereistatistik.ch/de/fishing/species?id=70021 |titel=Felchen |werk=fischereistatistik.ch |abruf=2021-04-18}}</ref> Zusätzlich kommen etwa 20 eingeführte Fischarten hinzu. Zudem gibt es vier einheimische Krebsarten ([[Edelkrebs]], [[Italienischer Dohlenkrebs]], [[Dohlenkrebs]], [[Steinkrebs]]) und vier eingeführte Krebsarten.<ref>{{Internetquelle |autor=BAFU (Hrsg.) |url=https://www.fischereistatistik.ch/de/fishing/species |titel=Fische in der Schweiz |werk=fischereistatistik.ch |abruf=2021-04-18}}</ref> Seit dem 19. Jahrhundert werden die Fischbestände auch durch [[Besatz (Fischerei)|Besatzmassnahmen]] künstlich erneuert, insbesondere seit den 1980er Jahren.<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Geiger |url=https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013943/2021-01-15/#HGewE4sserbewirtschaftungdurchBesatzmitJungfischen |titel=Fischerei |titelerg=Gewässerbewirtschaftung durch Besatz mit Jungfischen |werk=[[Historisches Lexikon der Schweiz]] |datum=2021-01-15 |abruf=2021-04-18}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=BAFU |Titel=Nachhaltiger Fischbesatz in Fliessgewässern. Rahmenbedingungen und Grundsätze. |Reihe=Umwelt-Wissen |NummerReihe=1823 |Datum=2018 |Online=https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/biodiversitaet/uw-umwelt-wissen/nachhaltiger-fischbesatz-fliessgewaesser.pdf.download.pdf/uw-1823-d.pdf |Abruf=2021-04-18 |Umfang=42}}</ref> Pro Jahr werden mehrere Hundert Millionen Jungfische ausgesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=BAFU (Hrsg.) |url=https://www.fischereistatistik.ch/de/fishing/population |titel=Fischbesatz |werk=fischereistatistik.ch |abruf=2021-04-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=BAFU (Hrsg.) |url=https://www.fischereistatistik.ch/de/statistics?tt=%204&dt=0&at=0&st=0&dp=0&ar=CH&wt=0&th=0&un=0&in=0&yr%5Bfrom%5D=2000&yr%5Bto%5D=2018&sp=%20100102 |titel=Übersicht (7 Gruppen), 2000–2018 |werk=fischereistatistik.ch |abruf=2021-04-18}}</ref>
 
Den grössten Teil aller Tierarten machen mit etwa einem Viertel die [[Insekten]] aus.<ref name="fauna" />
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Derzeit (Stand Mai 2016) sind 16 [[Park von nationaler Bedeutung|Pärke von nationaler Bedeutung]] in Betrieb und 3 befinden sich in der Errichtungsphase.<ref>[http://www.schweizer-paerke.ch/ Bundesamts für Umwelt BAFU: Schweizer Pärke]</ref> Der bekannteste unter ihnen ist der 1914 gegründete [[Schweizerischer Nationalpark|Schweizerische Nationalpark]] im Kanton Graubünden. Zwei Parks sind ausserdem auch als [[Biosphärenreservat]]e ausgezeichnet. 165 [[geschützte Landschaft]]en sind im [[Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung]] aufgeführt.<ref>{{HLS|7792|Naturschutzgebiete|Autor=Stephanie Summermatter}}</ref>
 
In der Schweiz gibt es 1073 [[Naturwaldreservat]]e, inklusive des Schweizerischen Nationalparks, mit einer Gesamtfläche von 46'199 Hektar, das entspricht 3 Prozent der Schweizer Waldfläche (Stand: 12/Dezember 2018).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/massnahmen-zur-erhaltung-und-foerderung-der-biodiversitaet/oekologische-infrastruktur/waldreservate.html |titel=Waldreservate |werk=[[Bundesamt für Umwelt|bafu.admin.ch]] |abruf=2020-02-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/biodiversitaet/externe-studien-berichte/waldreservate_inderschweiz.pdf.download.pdf/waldreservate_inderschweiz.pdf |titel=Waldreservate in der Schweiz |titelerg=Bericht über den Stand Ende 2018 |datum=2019-07-31 |format=PDF; 839&nbsp;kB |abruf=2020-02-17}}</ref> [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]] ist der einzige Bergkanton ohne [[Wildruhezone]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/landsgemeinde-in-appenzell-der-letzte-bergkanton-ohne-wildruhezonen |titel=Landsgemeinde in Appenzell — Der letzte Bergkanton ohne Wildruhezonen |werk=srf.ch |datum=2022-04-04 |abruf=2022-04-04}}</ref>
 
Auch private Organisationen kümmern sich um den einheimischen Naturschutz, so etwa [[Pro Natura]], die vertraglich über 600 Naturschutzgebiete in der Schweiz mit einer Gesamtfläche von fast 600&nbsp;km²Quadratkilometern sichert,<ref>[https://www.pronatura.ch/schutzgebiete Pro Natura: Über 600 Geschenke an Sie]</ref> oder der [[Schweizer Vogelschutz]].<ref>[https://www.birdlife.ch/ Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz]</ref>
 
Seit 1987 sind [[Moor]]e und Hochmoore durch die Bundesverfassung streng geschützt ([[Rothenthurm-Initiative]]).<ref>[https://www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis159.html www.admin.ch Eidgenössische Volksinitiative zum Schutz der Moore – Rothenthurm-Initiative]</ref> Das Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung verzeichnete 2007 1'163 schutzwürdige Moore mit rund 20'000 [[Hektar]]en Gesamtfläche und das Bundesinventar der Hochmoore von nationaler Bedeutung umfasst 549 Moore mit einer Gesamtfläche von rund 1'500 Hektaren. Dies entspricht etwa 0,04 % der Landesfläche.<ref>{{HLS|7851|Moore|Autor=Walter Thut}}</ref><ref>[https://www.pronatura.ch/moore Pro Natura: Moore und Moorlandschaften]</ref>
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[[Datei:Bevölkerungspyramide Schweiz 2020.png|mini|Bevölkerungspyramide der Schweiz 2020]]
 
Die kleinste politische Einheit bilden die Gemeinden. So zählen auch Städte als Gemeinden.<ref>{{HLS|10261|Gemeinde|Autor=Andreas Ladner}}</ref> Per 1. Januar 2024 existierten 21312'131 politische Gemeinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/grundlagen/agvch.assetdetail.30566928.html |titel=Die 2131 Gemeinden der Schweiz am 1.1.2024 |werk=bfs.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |datum=2024-02-01 |abruf=2024-03-23}}</ref> Diese Zahl nimmt aufgrund von [[Gemeindefusionen in der Schweiz|Gemeindefusionen]] laufend ab.
 
Per 1.&nbsp;Dezember 2020 ist [[Zürich]] mit {{EWZ CH|CH-ZH|0261}} Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt der Schweiz, die bevölkerungsärmste ist [[Kammersrohr]] ([[Kanton Solothurn|SO]]) mit {{EWZ CH|CH-SO|2549}} Einwohnern. Weitere Grossstädte sind [[Genf]] mit {{EWZ CH|CH-GE|6621}} Einwohnern, [[Basel]] mit {{EWZ CH|CH-BS|2701}}, [[Lausanne]] mit {{EWZ CH|CH-VD|5586}}, die Bundesstadt [[Bern]] mit {{EWZ CH|CH-BE|0351}} sowie [[Winterthur]] mit {{EWZ CH|CH-ZH|0230}} Einwohnern. Die bevölkerungsreichsten Städte mit weniger als 100'000 Einwohnern sind [[Luzern]] mit {{EWZ CH|CH-LU|1061}}, [[St. Gallen]] mit {{EWZ CH|CH-SG|3203}}, [[Lugano]] mit {{EWZ CH|CH-TI|5192}} und [[Biel/Bienne]] mit {{EWZ CH|CH-BE|0371}} Einwohnern.
 
In der [[Agglomeration]] Zürich leben rund 1'369'000 Menschen, in der Agglomeration Genf 592'100, in der Agglomeration Basel 547'800, in der Agglomeration Lausanne 420'800 und in der Agglomeration Bern 418'200 Menschen (31. Dezember 2017).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/stand-entwicklung/raeumliche-verteilung.assetdetail.5866949.html |titel=Städtische Bevölkerung: Agglomerationen, Kerne ausserhalb von Agglomerationen und mehrfach orientierte Gemeinden, 1991–2017 |titelerg=Ständige Wohnbevölkerung im städtischen und ländlichen Raum |werk=bfs.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |abruf=2019-08-08}}</ref> Insgesamt leben fast drei Viertel der Bevölkerung in einer der 52 Schweizer Agglomerationen. In statistischen Städten lebten 2022 49 % der Bevölkerung, in der Agglomeration – im Raum, der nicht zum Land, aber auch nicht wirklich zur Zentrumsstadt gehört – 47 % oder 4,1 Millionen Menschen. Lediglich 14 % der Schweizer Bevölkerung leben im ländlichen respektive dörflichen Raum, der 57 % der Landesfläche ausmacht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/asset/de/30665762 |titel=Die Verstädterung der Schweiz setzt sich fort: Drei neue Agglomerationen und zehn Städte mehr als vor zehn Jahren - Agglomerationen und Gemeindetypologie 2020 {{!}} Medienmitteilung |werk=Bundesamt für Statistik |datum=2024-03-21 |abruf=2024-03-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Martina Odermatt |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/siedlungsentwicklung-die-verstaedterung-der-schweiz-geht-weiter |titel=Schweizer Agglomerationen und Städte wachsen stetig |werk=SRF |datum=2024-03-21 |abruf=2024-03-24}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Matthias Venetz |Titel=Die Schweiz besteht aus Vorstädten, kultiviert aber ländliche Idylle |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Nummer=68 |Datum=2024-03-23 |Seiten=20 |Online=https://www.nzz.ch/panorama/die-schweiz-ist-ein-land-von-vorstaedten-doch-sie-leidet-an-einem-agglo-komplex-ld.1823291 |Abruf=2024-03-24}}</ref>
 
Die flächengrösste politische Gemeinde ist seit dem 1. Januar 2015 die durch Fusion entstandene Gemeinde [[Scuol]] ([[Kanton Graubünden|GR]]) mit 438 Quadratkilometern; zuvor war die flächenmässig grösste Gemeinde die ebenfalls durch Fusion entstandene Gemeinde [[Glarus Süd]] ([[Kanton Glarus|GL]]) mit 430 Quadratkilometern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/scuol-ist-die-groesste-schweizer-gemeinde |titel=Scuol ist die grösste Schweizer Gemeinde |hrsg=[[Schweizer Radio und Fernsehen]] (SRF) |datum=2014-12-11 |abruf=2015-01-12}}</ref> Die flächenkleinsten Gemeinden sind [[Gottlieben]] ([[Kanton Thurgau|TG]]) und [[Rivaz VD|Rivaz]] ([[Kanton Waadt|VD]]) mit je 0,31 Quadratkilometern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swissinfo.ch/ger/gemeindefusionen-in-der-schweiz--zwang-zur-groesse/7165402 |titel=Gemeindefusionen in der Schweiz: Zwang zur Grösse |hrsg=[[Swissinfo]] |datum=2009-01-22 |abruf=2015-01-12}}</ref>
 
Die Gemeinde [[Zwischbergen]] hat von allen Schweizer Gemeinden die grösste Geschlechterdifferenz mit 71 % Männer und 29 % Frauen (Stand 2022).
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Während die [[Geburtenziffer|allgemeine Geburtenziffer]] 1963 noch bei 2,67 lag, nahm sie danach stetig bis auf einen Wert von 1,38 im Jahre 2001 ab. Seither gab es wieder eine moderate Zunahme auf 1,46 im Jahr 2007. Damit ergab sich auch erstmals seit zehn Jahren wieder ein Geburtenüberschuss von [[Schweizer]] Staatsangehörigen (+400).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/medienmitteilungen.Document.118434.pdf |titel=Rekordwachstum der Bevölkerung im Jahr 2008 |titelerg=Provisorische Ergebnisse zur Bevölkerungsentwicklung 2008 |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |datum=2009-02-26 |format=PDF; 74&nbsp;kB |abruf=2015-06-28}}</ref> 2018 lag die Geburtenziffer bei 1,52 Kindern pro Frau.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/geburten-todesfaelle.html |titel=Geburten und Todesfälle |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |abruf=2019-08-08}}</ref>
 
Die [[Lebenserwartung]] betrug im Jahr 2019 gemäss [[Bundesamt für Statistik]] 85,6 Jahre für Frauen und 81,9 Jahre für Männer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung.html |titel=Bevölkerung |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |abruf=2021-04-24}}</ref> Laut UNden Vereinten Nationen war die Schweiz im Zeitraum von 2015 bis 2020 das Land mit der zweithöchsten Lebenserwartung weltweit.<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Mortality/ |titel=World Population Prospects 2019 |hrsg=[[Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen]] |sprache=en |abruf=2021-04-24}}</ref>
 
Die [[Bevölkerungsdichte]] ist im flachen [[Mittelland (Schweiz)|Mittelland]] mit ca. 450 Personen pro Quadratkilometer auf 30 Prozent des Staatsgebiets&nbsp;– für Schweizer Verhältnisse&nbsp;– sehr hoch,<ref>[[Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten]] (EDA): {{Webarchiv |url=http://www.swissworld.org/de/geografie/landschaftsraeume/ |text=Mittelland |archive-is=20130415213638}}</ref> im [[Schweizer Alpen|Alpenland]] und im [[Jura (Gebirge)|Jura]] naturgemäss dünn. Im [[Kanton Graubünden]], im Alpengebiet gelegen, beträgt die Einwohnerdichte nur einen Bruchteil davon (ca. 27 Personen pro Quadratkilometer).
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Ausländer sind Personen ohne [[Schweizer Bürgerrecht]] (offizielle Bezeichnung für die Staatsangehörigkeit der Schweiz).
Ende 2017 lebten in der Schweiz 2'126'400 Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht, was einem Ausländeranteil von 25,1 Prozent entsprach, die meisten davon aus Italien (317'300), Deutschland (304'600), Portugal (266'600) und Frankreich (131'100).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/auslaendische-bevoelkerung.html |titel=Ausländische Bevölkerung |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2019-08-08}}</ref> Jeder Ausländer erhält einen [[Ausländerausweis]]. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war der Ausländeranteil an der schweizerischen Gesamtbevölkerung höher als in anderen europäischen Ländern. Gründe dafür sind u.&nbsp;a. die vielen Grenzregionen, die zentrale Lage in Europa und die geringe Grösse des Landes.<ref>{{HLS|10384|Ausländer|Autor=Marc Vuilleumier / AL}}</ref> Andere sehen den Grund hierfür eher in der restriktiven Gesetzgebung, die schnellere Einbürgerungen verhindert.<ref>Neben den Parteien des linken Spektrums weist auch der Schriftsteller [[Diccon Bewes]] in seinem Buch ''Der Schweizversteher. Ein Engländer unter Eidgenossen'' darauf hin (übersetzt von Gerlinde Schermer-Rauwolf und Sonja Schuhmacher, Piper, München 2013, ISBN 978-3-89029-403-2, S. 119&nbsp;ff.). Laut Dewes läge nach deutschen Massstäben der Ausländeranteil in der Schweiz nur bei 6 Prozent, da in Deutschland Ausländer viel schneller eingebürgert würden.</ref>
Während der durchschnittliche Anteil an Ausländern im gesamten Land bei 2526,10 Prozent (Stand: 2022) liegt, haben einigeviele Gemeinden einen weit überdurchschnittlich hohen Anteil. Hierzu29 gehörenGemeinden beispielsweisehaben [[Basel]]einen (37,3Ausländeranteil %),von [[Lausanne]]über 40 Prozent (43,2Stand: %2022),. Im selben Jahr verzeichneten die Gemeinden [[DietikonRorschach]] (45,0 %), [[MontreuxKanton St. Gallen|SG]]) (46mit 50,56 %)Prozent, [[GenfSpreitenbach]] (47,9 %), [[SpreitenbachKanton Aargau|AG]]) mit (50,39 %),Prozent und [[RenensKreuzlingen]] (51,2 %), [[KreuzlingenKanton Thurgau|TG]]) mit (5456,73 %)Prozent die höchsten Ausländeranteile schweizweit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/tabellen.assetdetail.804660431626797.html |titel=Statistik der Schweizer Städte 20192024 Ausländer/innen nach HerkunftslandStaatsangehörigkeit, 2022 |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2024-04-23 |format=[[Microsoft Excel|XLS]]; 11942&nbsp;kB |abruf=20192024-0806-0816}}</ref>
 
Auf Bundesebene haben Ausländer kein Stimm- und Wahlrecht. In 605 Gemeinden (Stand 2019) dürfen Bewohner ohne Schweizer Pass an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen. Die meisten dieser Gemeinden liegen in der [[WestschweizRomandie]] in den Kantonen Neuenburg (seit 1984), Waadt (seit 2002), Genf (seit 2005) und Freiburg (seit 2006). In den Kantonen Graubünden, Appenzell Ausserrhoden und Basel-Stadt ist es den Gemeinden freigestellt, das Ausländerstimmrecht einzuführen. Von diesem Recht machen jedoch nur wenige Gemeinden Gebrauch.<ref>[https://www.watson.ch/schweiz/gesellschaft%20&%20politik/946789836-das-auslaenderstimmrecht-hat-in-der-deutschschweiz-einen-schweren-stand ''Warum Deutschschweizer Ausländer nicht abstimmen lassen – und die Romands schon.''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)]].'' 19. Juli 2019.</ref>
 
==== Bevölkerung mit Migrationshintergrund ====
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===== Sans-Papiers =====
Menschen, die ohne gültige [[Aufenthaltsstatus (Schweiz)|Aufenthaltsbewilligung]] in der Schweiz leben, werden ''Sans-Papiers'' (französisch, wörtlich «[Menschen] ohne Papiere») genannt. Ihre Zahl ist naturgemäss unbekannt. Schätzungen variieren zwischen 80'000 und 300'000 Personen, das Bundesamt für Statistik (BFS) beziffert die Anzahl in einer Studie von 2015 auf rund 76'000.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2016/2016-04-25.html |titel=Sans-Papiers in der Schweiz: Studie 2015 |werk=sem.[[admin.ch]] |hrsg=[[Staatssekretariat für Migration]] (SEM) |datum=2016-04-25 |abruf=2016-05-01}}</ref> Die meisten Sans-Papiers gehen einer Beschäftigung für «niedrig Qualifizierte» nach. Sans-Papiers arbeiten in Branchen, deren Personalbedarf durch Schweizer oder EU-Staatsangehörige nicht vollständig abgedeckt wird. Sie putzen in privaten Haushalten, betreuen Kinder und Betagte, arbeiten auf Baustellen oder in der Landwirtschaft.<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/anlaufstelle-fuer-sans-papiers-in-basel-leben-ohne-gesicht-ld.9923 ''Anlaufstelle für Sans-Papiers in Basel – Leben ohne Gesicht.''] In: [[Neue Zürcher Zeitung]], 26. März 2016.</ref><ref>[https://www.ekm.admin.ch/dam/data/ekm/dokumentation/materialien/mat_sanspap_d.pdf Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen EKM: Leben als Sans-Papiers in der Schweiz – Entwicklungen 2000–2010]</ref>
 
==== Auswanderung ====
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Der {{Art.|4|101|ch|text=Artikel&nbsp;4 BV}} hält seit 1999 fest:
{{Gesetzestext|{{" |Sprache=de-CH |Text=Die ''Landessprachen'' sind [[Schweizer Hochdeutsch|Deutsch]], [[Schweizer Französisch|Französisch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]] und [[Bündnerromanisch|Rätoromanisch]].}}}}
 
Im {{Art.|70|101|ch|text=Artikel&nbsp;70 Absatz&nbsp;1 BV}} heisst es zudem:
{{Gesetzestext|{{" |Sprache=de-CH |Text=Die ''Amtssprachen'' des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes.}}<ref>{{HLS|24596|Mehrsprachigkeit|Autor=[[Georges Lüdi]]}}</ref>}}
 
Gemäss einer Erhebung von 2021 ist Deutsch<ref name="Der Bund kurz erklärt." /> die am meisten verbreitete Sprache in der Schweiz; 62 % der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren sprechen es als Hauptsprache. In der Deutschschweiz (auf der Karte blassrosa) werden schweizerdeutsche Dialekte<ref>{{HLS|24595|Dialekte|Autor=Manfred Gsteiger / PvC}}</ref> (→&nbsp;[[Schweizerdeutsch]]) und in geringerem Umfang [[Schweizer Hochdeutsch|(Schweizer) Hochdeutsch]] gesprochen,<ref>{{Literatur |Autor=Bundesamt für Statistik |Titel=Schweizerdeutsch und Hochdeutsch in der Schweiz – Analyse von Daten aus der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur 2014 {{!}} Publikation |Sammelwerk=Bundesamt für Statistik |Datum= |Online=https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/dam/assets/3543997/master |Abruf=2018-11-23}}</ref>, während Geschriebenes in der Regel in [[Schweizer Hochdeutsch]]<ref>{{HLS|11194|Deutsch|Autor=Stefan Sonderegger}}</ref> verfasst wird. Dies ist die Bezeichnung für die in der Schweiz gebräuchliche [[Varietät (Linguistik)|Varietät]] des [[Standarddeutsch]]en. Sie unterscheidet sich von der Standardvarietät anderer deutschsprachiger Gebiete in [[Wortschatz]], [[Wortbildung]], [[Semantik]], [[Orthographie]] (z. &nbsp;B. kein [[ß]]) und [[Aussprache]]. Die entsprechenden Besonderheiten werden als ''[[Liste von Helvetismen|Helvetismen]]'' bezeichnet.<ref name="BK">Bundeskanzlei: [https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/sprachen/hilfsmittel-textredaktion/leitfaden-zur-deutschen-rechtschreibung.html ''Leitfaden zur deutschen Rechtschreibung''] Leitfaden zur deutschen Rechtschreibung.</ref> Das Schweizerdeutsche gehört zum [[Alemannische Dialekte|alemannischen Dialektgebiet]]. Einzig die Gemeinde [[Samnaun]] gehört zum [[bairisch]]en Dialektgebiet.
 
[[Datei:Schwäbisch-Alemannisches Mundartgebiet.PNG|mini|Alemannisches Dialektgebiet im 19. und 20. Jahrhundert]]
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Unter den zweisprachigen Kantonen haben nur Bern und Wallis die Sprachgebiete räumlich festgelegt; der zweisprachige Kanton Freiburg weist die Regelung der Amtssprache den Gemeinden zu.
 
Offiziell per [[Kantonsverfassung]] zweisprachig sind die Gemeinden [[Biel/Bienne]], [[Evilard]]/Leubringen und [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]]/Fribourg an der französisch-deutschen Sprachgrenze («Röstigraben»). Auch einige weitere Gemeinden, so im Schulkreis [[Murten]]/Morat sowie in der Umgebung von Biel, bieten zweisprachige Dienstleistungen und Schulen an, um der französischsprachigen Minderheit entgegenzukommen.<ref name="Ne 1" />
 
Im Kanton Graubünden gelten gemäss Art.&nbsp;16 des Bündner Sprachengesetzes von 2006 Gemeinden als amtlich einsprachig rätoromanisch, wenn mindestens 40 Prozent der Einwohner diese Sprache sprechen, und als zweisprachig, wenn mindestens 20 Prozent sie sprechen.<ref>[https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/ekud/afk/kfg/sprachenfoerderung/Gesetze_Verordnungen/Sprachengesetz_de.pdf Sprachengesetz des Kantons Graubünden.] Abgerufen am 18. Juli 2021.</ref> In der Praxis kann das bedeuten, dass Rätoromanisch die Verwaltungs- und Schulsprache, jedoch Schweizerdeutsch die allgemeine [[Verkehrssprache]] ist.
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[[Datei:Karte Religionen der Schweiz 2017.01.01.png|mini|[[Konfession]]<nowiki />sgebiete je Gemeinde (2017)]]Von der gesamten Schweizer Wohnbevölkerung waren im Jahr 2017 3'213'411 Personen (37,9 Prozent) Mitglied der römisch-katholischen Kirche und 2'150'387 Personen (25,3 Prozent) Mitglied der evangelisch-reformierten Kirche (100 Prozent: 8'484'130 Personen).<ref name="Kirchenmitgliederzahlen_2017">{{Internetquelle |autor=SPI St. Gallen |url=https://kirchenstatistik.spi-sg.ch/entwicklung-der-kirchenmitgliedschaft/#close |titel=Kirchenmitgliedschaft in der römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kirche nach Kantonen (2017) {{!}} Tabelle 1.4 |datum=2018 |abruf=2019-08-20}}</ref>
 
Von der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren waren 2017 laut einer Umfrage<ref name="Anmerkung Strukturerhebung">Seit 2010 basieren die Daten des BFS zu den Religionsgemeinschaften in der Schweiz auf einer Stichprobenerhebung, für die jeweils 200'000 Personen ab dem Alter von 15 Jahren befragt werden. (Siehe hierzu [[Volkszählung in der Schweiz#Strukturerhebung]].) Seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000 liegen keine Zahlen zur Religionszugehörigkeit der Gesamtbevölkerung (jeden Alters) mehr vor. Eine Ausnahme bilden die römisch-katholische und evangelisch-reformierte Kirche, deren Mitglieder amtlich registriert werden (unter anderem aufgrund der Kirchensteuer).</ref> des [[Bundesamt für Statistik|Bundesamtes für Statistik (BFS)]] 35,9 Prozent [[Römisch-katholische Kirche in der Schweiz|römisch-katholisch]], 26,0 Prozent [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]], 23,8 Prozent [[Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz|evangelisch-reformiert]], 5,9 Prozent gehörten zu anderen christlichen Gemeinschaften (Freikirchen, Christkatholiken und orthodoxe Christen), 5,4 Prozent gehörten zu [[Islam in der Schweiz|islamischen]] Gemeinschaften, 1,6 Prozent gehörten zu anderen Religionsgemeinschaften (darunter 0,3 Prozent [[Judentum in der Schweiz|Juden]]) und 1,4 Prozent machten keine Angabe.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Statistik |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/tabellen.assetdetail.7226813.html |titel=Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehörigkeit und Kanton – 2017 {{!}} Tabelle |datum=2019-01-29 |abruf=2019-01-29}}</ref> 2022 lagen die Konfessionslosen mit einem Anteil von rund 34 Prozent erstmals vor den Katholiken, welche einen Anteil von rund 32 Prozent erreichten.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Statistik |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.gnpdetail.2024-0258.html |titel=Religionen im Jahr 2022 |datum=2024-01-26 |abruf=2024-01-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/leere-kirchenbaenke-so-stark-veraendert-sich-die-religionszugehoerigkeit-in-der-schweiz |titel=Leere Kirchenbänke - So stark verändert sich die Religionszugehörigkeit in der Schweiz |werk=srf.ch |datum=2024-01-26 |abruf=2024-01-26}}</ref>
 
[[Datei:Solothurn - St. Ursen von Westen mit Freitreppe2.jpg|mini|hochkant|Die [[St. Ursenkathedrale]] (1769) in [[Solothurn]]]]
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Laut einer Studie des [[Pew Research Center]] aus dem Jahr 2017 bezeichnen sich 75 Prozent der [[Volljährigkeit|volljährigen]] Bevölkerung in der Schweiz als Christen&nbsp;– unabhängig davon, ob sie offiziell, z.&nbsp;B. durch das Zahlen einer [[Kirchensteuer (Schweiz)|Kirchensteuer]], einer bestimmten christlichen Konfession bzw. Kirche angehören. Jedoch besuchen nur 27 Prozent der Christen mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst. 21 Prozent der Befragten fühlen sich keiner Religion zugehörig, wobei sich davon fast die Hälfte als [[Atheismus|Atheisten]] bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pewforum.org/2018/05/29/being-christian-in-western-europe/ |titel=Being Christian in Western Europe (24,599 Teilnehmer (Alter 18+) aus 15 westeuropäischen Ländern) |hrsg=Pew Research Center |datum=2018-05-29 |format=PDF |abruf=2018-05-29}}</ref>
 
Die [[Religionsfreiheit in der Schweiz]] ist als verfassungsmässiges Grundrecht verankert. Es ist den Kantonen überlassen, ob sie ausgewählten Religionsgemeinschaften einen besonderen Status als öffentlich-rechtliche Körperschaft<ref>{{Webarchiv |url=http://www.inforel.ch/i80e33.html#c1194 |text=inforel.ch: Strukturen |wayback=20210410121002 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> und damit als [[Landeskirche]] verleihen wollen. In den meisten Kantonen haben die römisch-katholische Kirche und die evangelisch-reformierte Kirche, in vielen Kantonen zusätzlich die [[Christkatholische Kirche der Schweiz|christkatholische Kirche]] und in einigen die jüdischen Gemeinden diesen Status inne. Im Jahr 1973 wurde im Kanton Basel-Stadt die [[Israelitische Gemeinde Basel]] (IGB) als erste jüdische Gemeinschaft der Schweiz vom Kanton öffentlich-rechtlich anerkannt, wobei nunmehr die Kantone Bern, Freiburg, St. Gallen, Waadt und Zürich dasselbe Recht kennen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swissinfo.ch/ger/landeskirchen-status-fuer-muslimische-gemeinschaft-/945546 |titel=Landeskirchen-Status für muslimische Gemeinschaft? |abruf=2020-12-04}}</ref> Die christkatholische Kirche ist nur in Teilen der [[Nordwestschweiz]] von Bedeutung. In den Westschweizer Kantonen [[Kanton Genf|Genf]] und [[Kanton Neuenburg|Neuenburg]] gibt es keine Landeskirchen, weil dort [[Trennung von Kirche und Staat#Schweiz|Kirche und Staat vollständig getrennt]] sind; sie sind dennoch als «Organisationen von öffentlichem Interesse» anerkannt. In [[Basel]] besteht die sogenannte «hinkende Trennung» von Kirche und Staat.
[[Datei:Basler Synagoge(ws) retouched.jpg|mini|Die [[Synagoge (Basel)|Grosse Synagoge von Basel]] (1869)]]
Mit 0,33 Prozent ist der [[Buddhismus in der Schweiz]] stärker vertreten als in anderen Ländern Europas. [[Synagoge]]n (→&nbsp;[[Liste von Synagogen in der Schweiz]]), [[Moschee]]n (→&nbsp;[[Liste von Moscheen in der Schweiz]]) und [[Buddhistischer Tempel|buddhistische Tempel]] existieren in mehreren Orten in der Schweiz.
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Das Gebiet der heutigen Schweiz ist seit der [[Altsteinzeit]] (Paläolithikum)<ref>{{HLS|8010|Paläolithikum (Altsteinzeit)|Autor=[[Jean-Marie Le Tensorer]] / AHB}}</ref> besiedelt. Spuren der [[Magdalénien]]-Kultur finden sich z.&nbsp;B. im [[Kesslerloch]] bei [[Thayngen]]. Erst nach der letzten Eiszeit, der sogenannten [[Würm-Kaltzeit]], wurde das [[Mittelland (Schweiz)|Schweizer Mittelland]] durch die [[Feuchtbodensiedlung|Pfahlbauer]]<ref>{{HLS|7856|Pfahlbauer|Autor=Kurt Altorfer}}</ref> dichter besiedelt, besonders die Gebiete um die Seen (→&nbsp;[[Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen]]). Mit dem Beginn der [[Eisenzeit]]<ref>{{HLS|24601|Eisenzeit|Autor=[[Gilbert Kaenel]] / AA}}</ref> setzte die [[Kelten|keltische]]<ref>{{HLS|8016|Kelten|Autor=Gilbert Kaenel / AHB}}</ref> Besiedlung des Mittellands ein. Funde bei [[La Tène (Fundplatz)|La Tène]] im [[Kanton Neuenburg]] gaben der gesamten Periode der jüngeren Eisenzeit ihren Namen (→&nbsp;[[Latènezeit|Latènekultur]]). Die Kelten pflegten Handelsbeziehungen bis in den [[Antikes Griechenland|griechischen Kulturraum]].
 
Die Episode um [[Polyphem]] aus der [[Odyssee]], die in [[Mündliche Überlieferung|mündlicher Überlieferung]] als die «Blendung des [[Oger]]s» in der Folklore vieler ethnischer Gruppen weltweit vorkommt,<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Grimm |Titel=Die Sage von Polyphem |Verlag=Königl. Akad. der Wissenschaften |Datum=1857 |Online=http://books.google.com/books?id=WFASAAAAYAAJ&amp;oe=UTF-8 |Abruf=2018-01-17}}</ref><ref name="Einzelnachweis02">{{Literatur |Autor=Robarts – University of Toronto |Titel=Pausanias's Description of Greece, tr. with a commentary by J.G. Frazer |Verlag=London Macmillan |Datum=1898 |Online=https://archive.org/details/pausaniassdescri01pausuoft |Abruf=2018-01-17}}</ref> kommt in der schweizerischen Überlieferung für das Gebiet des heutigen [[Kanton Wallis]] einer prähistorischen Ursprungsversion am nächsten.<ref>{{Literatur |Autor=Julien d'Huyd’Huy |Hrsg=Nouvelle Mythologie Comparée |Titel=Julien D’Huy. Polyphemus (Aa. Th. 1137): A phylogenetic reconstruction of a prehistoric tale |Band=1 |Nummer=1 |Datum=2013 |Sprache=en |Online=https://halshs.archives-ouvertes.fr/hal-00826004/document}}</ref>
 
=== Frühgeschichte ===
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Die Armee konnte in der Schweiz bis in die 1990er Jahre eine bedeutende gesellschaftliche Stellung behaupten, da durch ihren Aufbau als [[Milizarmee]] eine starke Verflechtung von zivilen und militärischen Führungskadern gegeben war. Bereits in den 1970er Jahren und verstärkt anlässlich der [[Gruppe für eine Schweiz ohne Armee|GSoA]]-Armeeabschaffungsinitiative 1989 kam es aber auch zu Spannungen zwischen Traditionalisten und Kritikern um die Rolle der Armee in der Gesellschaft. Seit dem Ende des Kalten Krieges nahm der Einfluss der Schweizer Armee auf die Zivilgesellschaft stark ab.
 
Seit den 1990er Jahren wurden problematische Themen der Vergangenheit aufgegriffen wie die Verfolgung der [[Jenische]]n durch das Programm «[[Kinder der Landstrasse]]»,<ref>Christoph Wehrli: [https://www.nzz.ch/schweiz/kinder-der-landstrasse-wie-pro-juventute-familien-zerstoerte-ld.1678586 ''«Vaganten» als Obsession – wie die Organisation Pro Juventute während Jahrzehnten Familien zerstörte.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]]'' vom 11. April 2022</ref>, die [[Verdingkinder]]-Problematik, die [[Administrativeadministrative Versorgung]], die [[Zwangssterilisation]]en, die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem [[Apartheid]]-Staat [[Südafrika]] oder die Rolle der Schweizer Banken im Zusammenhang mit Fluchtgeldern von Diktatoren der [[Dritte Welt|Dritten Welt]]. In den späten 1990er Jahren entbrannte ein Streit über die [[Verfahren um jüdische Vermögen bei Schweizer Banken|Entschädigung verlorener jüdischer Vermögen bei Schweizer Banken in der Zeit von 1933 bis 1945]].<ref>Felix E. Müller: [https://www.nzz.ch/schweiz/der-streit-um-die-holocaust-gelder-hat-die-schweiz-veraendert-ld.1410814 ''Der Streit um die Holocaust-Gelder hat die Schweiz verändert.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 12. August 2018.</ref> Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde deshalb im [[Bergier-Bericht]] kritisch aufgearbeitet.
 
Der von der Regierung angestrebte Beitritt zum [[Europäischer Wirtschaftsraum|Europäischen Wirtschaftsraum]] (EWR) scheiterte am [[Eidgenössische Abstimmung über den Europäischen Wirtschaftsraum|6. Dezember 1992 in der Volksabstimmung]] (→&nbsp;[[Alleingang (Schweiz)|Alleingang der Schweiz]]). Ab 1999 stimmte das Volk mehreren [[Bilaterale Verträge zwischen der Schweiz und der Europäischen Union|bilateralen Verträgen mit der Europäischen Union]] zu. 2005 trat die Schweiz auch dem [[Schengener Abkommen|Schengen]]- und dem [[Verordnung (EG) Nr. 343/2003 (Dublin II)|Dublin]]-Abkommen bei. In der Abstimmung vom 10. September 2002 beschloss das Volk den Beitritt der Schweiz zu den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO).
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Von 2014 bis 2021 fanden Verhandlungen für ein [[Rahmenabkommen EU-Schweiz]] statt. Als Ergebnis wurde im November 2018 ein Vertragsentwurf vorgelegt,<ref name="entwurf231118">[https://www.eda.admin.ch/dam/dea/de/documents/abkommen/Acccord-inst-Projet-de-texte_de.pdf Entwurf eines Rahmensvertrages EU-Schweiz] (PDF)</ref><ref>[https://www.eda.admin.ch/dea/de/home/verhandlungen-offene-themen/verhandlungen/institutionelles-abkommen.html Direktion für europäische Angelegenheit: Institutionelles Abkommen]</ref> der jedoch nicht umgesetzt wurde. Im Mai 2021 wurden die Verhandlungen von der Schweiz ergebnislos abgebrochen.
 
Wegen der [[COVID-19-Pandemie in der Schweiz|Covid<!--sic!-->-19-Pandemie]] erklärte der Bundesrat die «besondere Lage» nach [[Epidemiengesetz]] mit Wirkung ab 28. Februar 2020. Sie wurde ab 16. März 2020 durch die «ausserordentliche Lage» abgelöst, die bis am 19. Juni 2020 galt.<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/ende-der-ausserordentlichen-lage-aber-das-notrecht-bleibt-ld.1558455 ''Der Bundesrat beendet im Juni die ausserordentliche Lage – aber das Notrecht gilt weiterhin''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 27. Mai 2020.</ref> Die ausserordentliche Lage gab dem Bundesrat die Befugnis, mit [[Notrecht]] zu regieren. Es war das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass der Bundesrat längere Zeit von dieser Möglichkeit Gebrauch machte. Die Bundesversammlung beschloss mit dem [[Covid-19-Gesetz]] vom 25.&nbsp;September 2020 die notwendige gesetzliche Grundlage für die Notverordnungen des Bundesrates und beendete damit die Anwendung von Notrecht.
 
Die [[UNO-Generalversammlung]] wählte am 9. Juni 2022 die Schweiz mit 187 von 190 gültigen Stimmen als eines von zehn nichtständigen Mitgliedern in den [[UNO-Sicherheitsrat]]. Das zweijährige Mandat dauert vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2024. Alle grossen Parteien befürworteten die Kandidatur, mit Ausnahme der [[Schweizerische Volkspartei|SVP]]. Sie äusserte Bedenken wegen der [[Neutralität der Schweiz|Neutralität]].<ref>[https://www.srf.ch/news/international/mitglied-im-uno-sicherheitsrat-schweiz-auf-dem-hoehepunkt-einer-langen-aussenpolitischen-reise ''Mitglied im UNO-Sicherheitsrat – Schweiz auf dem Höhepunkt einer langen aussenpolitischen Reise.''] In: ''[[Schweizer Radio und Fernsehen]],'' 9. Juni 2022.</ref><ref>[https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-89193.html ''Wahl der Schweiz in den UNO-Sicherheitsrat.''] Auf: admin.ch, 9. Juni 2022.</ref>
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| Untertitel2 = Die [[Judikative]] der Schweiz&nbsp;– das [[Bundesgericht (Schweiz)|Bundesgericht]] in [[Lausanne]] ([[Kanton Waadt|VD]])
}}
[[Datei:Bundesratsfoto 2024.jpg|mini|400px300px|[[Bundesratsfoto]] 2024: (von links nach rechts)<br />[[Viktor Rossi]] (Bundeskanzler)<br />[[Elisabeth Baume-Schneider]]<br />[[Ignazio Cassis]]<br />[[Karin Keller-Sutter]] (Vizepräsidentin 2024)<br />[[Viola Amherd]] (Bundespräsidentin 2024)<br />[[Guy Parmelin]]<br />[[Albert Rösti]]<br />[[Beat Jans]]]]
Die Schweiz ist ein republikanisch verfasster [[Bundesstaat (föderaler Staat)|Bundesstaat]]. Sie unterscheidet sich von anderen Republiken durch
* Elemente der [[Direkte Demokratie|direkten Demokratie]]: Das Volk kann über [[Volksinitiative (Schweiz)|Initiativen]] und [[Referendum|Referenden]] direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen. In zwei Kantonen, [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]] und [[Kanton Glarus|Glarus]], gibt es noch eine Urform der Schweizer Basisdemokratie: die [[Landsgemeinde]].
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=== Politische Indizes ===
{| class="wikitable zebra"
 
|+ Von [[Nichtregierungsorganisation]]en herausgegebene politische Indizes
{| class="wikitable"
! Name des Index !! Indexwert !! Weltweiter Rang !! Interpretationshilfe !! Jahr
|+Von [[Nichtregierungsorganisation]]en herausgegebene politische Indizes
!Name des Index!!Indexwert!!Weltweiter Rang!!Interpretationshilfe!!Jahr
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|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|1917,98 <small>von 120</small>|| style="text-align:right" |174175 <small>von 179</small>||Stabilität des Landes: sehr nachhaltig<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend</small>||20212023<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/country-data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=2021 |sprache=en |abruf=2022-09-26}}</ref>
|-
|[[Demokratieindex]]||style="text-align:right"|8,90 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|9 <small>von 167</small>||Vollständige Demokratie<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/2022/democracy-index-2021/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |datum=2021 |sprache=en |abruf=2022-09-26}}</ref>
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|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|96 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]] |datum=2022 |sprache=en |abruf=2022-09-26}}</ref>
|-
|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|84,4 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|12 <small>von 180</small>||Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit<br /><small>100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage</small>||2023<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/rangliste-zur-medienarbeit-pressefreiheit-die-schweiz-belegt-weltweit-den-12-platz |titel=Rangliste zur Medienarbeit - Pressefreiheit: Die Schweiz belegt weltweit den 12. Platz |werk=srf.ch |datum=2023-05-03 |abruf=2023-05-03}}</ref>
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|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|84 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|7 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.transparency.de/cpi/cpi-2021/cpi-2021-tabellarische-rangliste/ |titel=CPI 2021: Tabellarische Rangliste |hrsg= [[Transparency International]] Deutschland e.&nbsp;V. |datum=2022 |sprache=en |abruf=2022-09-26}}</ref>
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[[Datei:Langfristige Zinssätze.png|mini|hochkant=0.8|Zinsen zehnjähriger Staatsanleihen]]
<!-- Bitte Zahlen durch genauere Daten ersetzen, anstatt zu löschen. -->
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 213,4 Milliarden [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 215,9 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsüberschuss]] in Höhe von 0,1 Prozent des [[BruttoinlandproduktBruttoinlandsprodukt|Bruttoinlandprodukts]]s.<ref name="CIA">{{Webarchiv |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sz.html |text=The World Factbook |wayback=20200515125247 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref><br />
Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2016 45,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts.<ref name="CIA" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2017/01/weodata/weorept.aspx?pr.x=54&pr.y=7&sy=2016&ey=2022&scsm=1&ssd=1&sort=country&ds=.&br=1&c=512,672,914,946,612,137,614,546,311,962,213,674,911,676,193,548,122,556,912,678,313,181,419,867,513,682,316,684,913,273,124,868,339,921,638,948,514,943,218,686,963,688,616,518,223,728,516,836,918,558,748,138,618,196,624,278,522,692,622,694,156,142,626,449,628,564,228,565,924,283,233,853,632,288,636,293,634,566,238,964,662,182,960,359,423,453,935,968,128,922,611,714,321,862,243,135,248,716,469,456,253,722,642,942,643,718,939,724,644,576,819,936,172,961,132,813,646,199,648,733,915,184,134,524,652,361,174,362,328,364,258,732,656,366,654,734,336,144,263,146,268,463,532,528,944,923,176,738,534,578,536,537,429,742,433,866,178,369,436,744,136,186,343,925,158,869,439,746,916,926,664,466,826,112,542,111,967,298,443,927,917,846,544,299,941,582,446,474,666,754,668,698&s=GGXWDG_NGDP&grp=0&a= |titel=Report for Selected Countries and Subjects |sprache=en |abruf=2017-07-15}}</ref>
 
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| DIFF2 = ja
| TITEL = Gesamterneuerungswahlen<br />des Nationalrats 2023
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 46,6 %
| WAHLDAVORLINK = Schweizer Parlamentswahlen 2019
| WAHLDAVORTEXT = 2019
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== Verkehr ==
Der Verkehrssektor[[Verkehr]]ssektor in der Schweiz ist für mehr als ein Drittel der CO<sub>2</sub>-Emissionen verantwortlich.<ref name="verkehr-2021">{{Internetquelle |autor=Luigi Jorio |url=https://www.swissinfo.ch/ger/diesel-benzin-verbot-eu-2035-schweiz_auch-in-der-schweiz-werden-autos-mit-verbrenner-verschwinden/47681432 |titel=Auch in der Schweiz werden Autos mit Verbrenner verschwinden |werk=swissinfo.ch |datum=2022-06-17 |abruf=2022-06-23}}</ref> Der motorisierte Verkehr trägt auch am meisten zur hohen Belastung durch Ozon bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftqualitaet-in-der-schweiz/ozon---sommersmog.html |titel=Ozon – Sommersmog |werk=bafu.admin.ch |hrsg=[[Bundesamt für Umwelt]] |datum=2022-06-09 |abruf=2022-09-22}}</ref> Der grösste Teil des [[Personenverkehr in der Schweiz|Personenverkehrs in der Schweiz]] fällt auf den Freizeitverkehr. Das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz macht sich dadurch bemerkbar, dass rund ein Fünftel<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/personenverkehr/verkehrsverhalten/besitz-fahrzeuge-fahrausweise.html#-1174514097 |titel=Fahrzeugbesitz der Haushalte 2021 |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2024-03-29}}</ref> aller Schweizer Haushalte nicht über ein eigenes [[Personenkraftwagen|Auto]] verfügt. Dieser Anteil steigt in den Städten auf bis zu 57 Prozent,<ref>{{Internetquelle |url=https://wohnbau-mobilitaet.ch/hintergrund/zahlen-und-fakten/#c56 |titel=Autofreie Haushalte 2015 |werk=wohnbau-mobilitaet.ch |abruf=2020-01-07}}</ref> zusätzlich durch den Umstand unterstützt, dass in der Schweiz auch [[Carsharing|Gemeinschaftsautos]] weit verbreitet sind.
 
Im [[Kanton Graubünden]] blieb der [[Motorisierter Individualverkehr|motorisierte Individualverkehr]] bis 1925 verboten.<ref name="verkehr">{{HLS|13898|Verkehr|Autor=Philipp von Cranach|Datum=2014-01-15|Abruf=2024-05-04}}</ref><ref>Robin Schwarzenbach: [https://www.nzz.ch/schweiz/schweizer-geschichte/sonderfall-graubuenden-der-kampf-ums-automobil-ld.103634 ''Der Kampf ums Automobil.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]],'' 4. Juli 2016.</ref>
 
=== Schienenverkehr ===
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[[Datei:Lokremise Erstfeld IMG 1326.jpg|mini|Lokremise Erstfeld]]
[[Datei:RhB ABe 8-12 Allegra between Lagalb and Ospizio Bernina.jpg|mini|ABe 8/12 Allegra der Rhätischen Bahn auf der Berninastrecke auf der Alp da Buond Sur ({{Höhe|2140|CH}})]]
5317&nbsp;Kilometer mass das Eisenbahnnetz im Jahr 2020.<ref name="bfs.verkehr.infra">{{Internetquelle |autor=[[Bundesamt für Statistik]] |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeuge/streckenlaenge.html |titel=Infrastruktur und Streckenlänge |werk=bfs.admin.ch |abruf=20222024-0805-0704}}</ref> Die Schweiz hat mit etwa 122 Metern pro Quadratkilometer das [[Netzdichte#Schienennetz|dichteste]] [[Liste der Fahrplanfelder|Eisenbahnnetz]] der Welt (ausgenommen Kleinststaaten wie [[Vatikanstaat]] oder [[Monaco]]), obwohl zwei Drittel des Landes in sehr gebirgigem Gelände liegen und keinerlei Beitrag zu diesem Rekord leisten. Das Schweizer normalspurige Eisenbahnnetz beträgt 3778&nbsp;Kilometer und ist komplett elektrifiziert. Die Schmal-, Meter- und Breitspurbahnen haben zusammen eine Länge von 1766&nbsp;Kilometern, wovon 30&nbsp;Kilometer (1,7 Prozent) nicht elektrifiziert sind. Die Elektrifizierung erfolgte zu 80 Prozent mit AC ([[Wechselstrom|Wechsel-]] und [[Drehstrom]]) und zu 20 Prozent mit DC ([[Gleichstrom]]).
 
Mit einer Strecke von 3265&nbsp;Kilometern<ref>{{Internetquelle |url=https://reporting.sbb.ch/infrastrukturen |titel=Zahlen und Fakten – Infrastrukturen |werk=sbb.ch |abruf=2022-04-24}}</ref> betreiben die [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] (SBB) die meisten Eisenbahnlinien. Sie allein befördern jährlich über 300 Millionen Passagiere. Das zweitlängste Streckennetz mit 420&nbsp;Kilometern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bls.ch/de/unternehmen/ueber-uns/unternehmensportraet/zahlen-und-fakten |titel=Zahlen und Fakten |werk=bls.ch |abruf=2020-12-13}}</ref> Streckenkilometern betreibt die [[BLS AG]], worauf gleich die meterspurige [[Rhätische Bahn]] mit 384&nbsp;Kilometern folgt, deren Linien ausschliesslich im [[Kanton Graubünden]] liegen. Daneben gibt es in der Schweiz weitere 47 [[Schweizer Privatbahnen|Privateisenbahngesellschaften]]. Als Privatbahnen werden in der Schweiz jene Eisenbahnunternehmen bezeichnet, die privatrechtlich organisiert sind, also in der Regel als [[Aktiengesellschaft (Schweiz)|Aktiengesellschaften]] nach [[Obligationenrecht (Schweiz)|Obligationenrecht]]. In den meisten Fällen sind die Hauptaktionäre die öffentliche Hand. Die öffentliche Hand spielt auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Schienenverkehrs. Bund, Kantone und Gemeinden haben im Jahr 2016 rund 5,1 Milliarden Franken (45 Prozent) der Gesamtkosten übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/kosten-finanzierung/schiene.html |titel=Kosten und Finanzierung des Schienenverkehrs |werk=[[Bundesamt für Statistik]] |abruf=2020-05-03}}</ref>
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[[Datei:Volvo 7700 G CNG von BernMobil.jpg|mini|Mit Biogas betriebener Gelenkbus in der Berner Altstadt]]
Bus: Mehrere Dutzend regionale Verkehrsbetriebe befördern Passagiere in den Städten und auf dem Land. Es gibt kaum einen Ort, der nicht an den [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Verkehr]] angeschlossen ist; selbst der Ort [[Juf]] ([[Kanton Graubünden]]), höchstgelegene Siedlung Europas, wird täglich vom öffentlichen Verkehr erschlossen. In den grösseren Städten werden auch elektrisch angetriebene [[Trolleybus]]se eingesetzt. Das gelbe [[Postauto]] bildet in vielen ländlichen- und Berggebieten das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs.
 
{{Siehe auch|Liste der Oberleitungsbussysteme#Schweiz|titel1=Liste der Oberleitungsbussysteme (Abschnitt Schweiz)}}
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[[Datei:CH-Schnellstrassennetz 2020.png|mini|Das [[Liste der Autobahnen in der Schweiz|Schnellstrassennetz der Schweiz]]]]
 
Die ersten Personen[[automobil]]e in der Schweiz verkehrten ausgangs des 19.&nbsp;Jahrhunderts, nachdem anlässlich der [[Schweizerische Landesausstellung#1896 in Genf|Landesausstellung 1896]] in Genf das Automobil in der Schweiz erstmals vorgeführt worden war.<ref>{{HLS|13901|Automobil|Autor=Rolf Gisler-Jauch|Datum=2015-01-21|Abruf=2024-05-04}}</ref> Koordinierter Dachverband der in ihren Interessen sehr homogenen Automobilorganisationen ist seit 1944 der Schweizerische Strassenverkehrsverband (FRS, Fédération routière suisse), dessen Präsidium vom [[Touring Club Schweiz|Touring-Club der Schweiz]] (TCS) und vom [[Automobil Club der Schweiz|Automobil-Club der Schweiz]] (ACS) im Turnus besetzt wird.<ref>{{HLS|16476|Automobilverbände|Autor=Thomas Frey|Datum=2006-05-24|Abruf=2024-05-04}}</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die [[Massenmotorisierung]] ein.<ref name="verkehr" /> Der Grossteil der Bevölkerung im dicht besiedelten Mittelland wohnt inzwischen weniger als 10&nbsp;Kilometer von der nächsten [[Autobahn und Autostrasse (Schweiz)|Autobahn oder Autostrasse]] entfernt. Eine grosse Fläche der Schweiz mit einem relativ geringen Bevölkerungsanteil ist demgegenüber durch [[Hauptstrasse]]n erschlossen, und schliesslich gibt es im Gebirge verschiedene, im Winter meist gesperrte Verbindungen über Passstrassen (→&nbsp;[[Liste der Pässe in der Schweiz]]) und durch Tunnels (→&nbsp;[[Liste der Schweizer Tunnel]]). 20212023 betrug die Gesamtlänge aller Strassen 84'114868&nbsp;Kilometer, wovon 15441549&nbsp;Kilometer Autobahnen waren.<ref name="bfs.verkehr.infra" /> 2020 waren mehr als eine Million Menschen von übermässigem [[Straßenverkehrslärm|Strassenverkehrslärm]] betroffen. Die [[öffentliche Hand]] zahlt jedes Jahr Milliarden von Franken, um die Kosten der [[Externer Effekt|externen Effekte]] zu begleichen.<ref>[[Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation]]: [https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/uvek/medien/medienmitteilungen.msg-id-77982.html ''Strassenlärmsanierung: positive Entwicklung, aber noch grosser Handlungsbedarf.''] In: ''[[admin.ch]].'' 4. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/kosten-finanzierung/strasse-langsamverkehr.html |titel=Kosten und Finanzierung des Strassenverkehrs |hrsg=[[Bundesamt für Statistik]] |abruf=2020-05-03}}</ref> DieseDer Kostenmotorisierte lagenIndividualverkehr auf der Strasse verursachte im Jahr 2017 bei 9,5 Milliarden Franken an externen Kosten, was 71 Prozent der gesamten externen Kosten des Verkehrs in der Schweiz entspricht.<ref name="EK1">{{Internetquelle |url=https://www.are.admin.ch/are/de/home/medien-und-publikationen/medienmitteilungen/medienmitteilungen-im-dienst.msg-id-79469.html |titel=2017 betrugen die externen Kosten der Mobilität 13.,4 Milliarden Franken |hrsg=[[Bundesamt für Raumentwicklung]] |datum=2020-06-18 |abruf=2021-02-10}}</ref><ref name="EK2">{{Internetquelle |url=https://www.are.admin.ch/are/de/home/mobilitaet/grundlagen-und-daten/kosten-und-nutzen-des-verkehrs.html |titel=Kosten und Nutzen des Verkehrs |hrsg=Bundesamt für Raumentwicklung |abruf=2021-02-10}}</ref> Für den [[Arbeitsweg]] können Pendler einen Steuerabzug geltend machen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/solothurn-schluss-mit-riesigen-steuerabzuegen-fuers-pendeln-mit-dem-auto |titel=Solothurn – Schluss mit riesigen Steuerabzügen fürs Pendeln mit dem Auto |hrsg=Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) |datum=2021-05-14 |abruf=2021-05-14}}</ref>
 
Die Benützung des Schweizer Strassennetzes ist für AutosPersonenwagen grundsätzlich unentgeltlich. Für die Benützung der Autobahnen mit weiss-grüner Beschilderung besteht in der Schweiz jedoch [[VignetteAutobahnvignette#Schweiz|Vignettenpflicht]]npflicht (Klebevignette oder E-Vignette) für AutosPersonenwagen und Anhänger, die einmalig für ein Jahr zu entrichtende [[Maut#Schweiz|Nationalstrassenabgabe]] (40 Franken). Gebühren auf einer der Öffentlichkeit zugänglichen Privatstrasse sind die absolute Ausnahme (bekanntestes Beispiel: der nach Italien führende [[Grosser-St.-Bernhard-Tunnel|Tunnel am Grossen St. Bernhard]]).
Das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz macht sich dadurch bemerkbar, dass rund ein Fünftel<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/personenverkehr/verkehrsverhalten/besitz-fahrzeuge-fahrausweise.html#-1174514097 |titel=Fahrzeugbesitz der Haushalte 2021 |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2024-03-29}}</ref> aller Schweizer Haushalte nicht über ein eigenes [[Personenkraftwagen|Auto]] verfügt. Dieser Anteil steigt in den Städten auf bis zu 57 Prozent,<ref>{{Internetquelle |url=https://wohnbau-mobilitaet.ch/hintergrund/zahlen-und-fakten/#c56 |titel=Autofreie Haushalte 2015 |werk=wohnbau-mobilitaet.ch |abruf=2020-01-07}}</ref> zusätzlich durch den Umstand unterstützt, dass in der Schweiz auch [[Carsharing|Gemeinschaftsautos]] weit verbreitet sind. Im [[Kanton Graubünden]] blieb der [[Motorisierter Individualverkehr|motorisierte Individualverkehr]] bis zum Jahr 1926 verboten.<ref>Robin Schwarzenbach: [https://www.nzz.ch/schweiz/schweizer-geschichte/sonderfall-graubuenden-der-kampf-ums-automobil-ld.103634 ''Der Kampf ums Automobil.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]],'' 4. Juli 2016.</ref> Durch [[Reifenverschleiß|Reifenverschleiss]] gelangen schweizweit mehrere Tausend Tonnen [[Mikroplastik]] in die Umwelt.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Umwelt |url=https://www.bafu.admin.ch/content/dam/bafu/de/dokumente/abfall/fachinfo-daten/kunststoffe-6-reifenabrieb.pdf |titel=Kunststoffe in der Umwelt: Reifenabrieb |werk=admin.ch |format=PDF; 118&nbsp;kB |abruf=2020-05-16}}</ref> Da die Anzahl an Autos und deren Grösse kontinuierlich zunimmt, nimmt die [[Energieeffizienz]] des [[Straßenverkehr|Strassenverkehrs]] laufend ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/news-und-medien/medienmitteilungen/mm-test.msg-id-75710.html |titel=Treibstoffverbrauch und CO<sub>2</sub>-Emissionen von neuen Personenwagen haben 2018 deutlich zugenommen |werk=[[Bundesamt für Energie|bfe.admin.ch]] |datum=2019-07-04 |abruf=2019-12-21}}</ref> Im Jahr 2018 wurde ein Viertel des gesamten Schweizer Energieverbrauchs im Strassenverkehr verbraucht,<ref name="energieverbrauch-verkehr">{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/effizienz/mobilitaet/alternative-antriebe.html |titel=Alternative Antriebe |werk=[[Bundesamt für Energie|bfe.admin.ch]] |datum=2018-04-04 |abruf=2019-12-21}}</ref> und die durchschnittlichen CO<sub>2</sub>-Werte von [[Neuwagen]] waren die höchsten in Europa.<ref>{{Internetquelle |autor=Adrian Zehnder |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/suv-schwemme-suv-fahren-schweizer-klimaziele-ueber-den-haufen |titel=SUV-Schwemme – SUV fahren Schweizer Klimaziele über den Haufen |werk=[[Schweizer Radio und Fernsehen|srf.ch]] |datum=2020-01-07 |abruf=2020-01-07}}</ref> Im Jahr 2019 nahmen die CO<sub>2</sub>-Emissionen der Neuwagen weiter zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.11407548.html |titel=Elektro-Autos nehmen Fahrt auf: Zahl der Neuzulassungen hat sich 2019 mehr als verdoppelt |titelerg=Strassenfahrzeuge im Jahr 2019: Gesamtbestand und neue Inverkehrsetzungen |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2020-01-31 |abruf=2020-02-09}}</ref> Im Jahr 2021 wurden auf Schweizer Strassen 17'436 Unfälle mit Personenschaden registriert, voraus 16'601 Leichtverletzte, 3'933 Schwerverletzte und 200 [[Verkehrstote]] resultierten.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Statistik |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/unfaelle-umweltauswirkungen/verkehrsunfaelle.html |titel=Verkehrsunfälle |werk=bfs.admin.ch |abruf=2023-03-01}}</ref> Im Jahr 2022 lag der [[Motorisierungsgrad]] (Personenwagen pro 1000 Einwohner) bei 540.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeuge/fahrzeuge/strassenfahrzeuge-bestand-motorisierungsgrad.html#-1769822228 |titel=Motorisierungsgrad |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2023-03-01}}</ref> Durch [[Alternative Antriebstechnik|alternative Antriebe]] und [[Kraftstoff#Alternative Kraftstoffe|Treibstoffe]] soll der Strassenverkehr wieder energieeffizienter und klimaschonender werden.<ref name="energieverbrauch-verkehr" /> Doch je mehr [[Elektroauto]]s verkauft werden, desto höher darf der CO<sub>2</sub>-Ausstoss der restlichen Neuwagen ausfallen, da der CO<sub>2</sub>-Höchstwert für Neuwagen im Durchschnitt und nicht pro Fahrzeug gilt. Falls dieser Wert überschritten wird, wird für die Importeure eine [[Sanktion]]szahlung fällig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/stetiger-anstieg-immer-mehr-elektrofahrzeuge-auf-schweizer-strassen |titel=Stetiger Anstieg — Immer mehr Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen |werk=srf.ch |datum=2022-06-23 |abruf=2022-06-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/abgelaufene-schonfrist-hoher-co2-ausstoss-fuehrt-bei-autos-nun-zu-hoeheren-preisen |titel=Abgelaufene Schonfrist — Hoher CO<sub>2</sub>-Ausstoss führt bei Autos nun zu höheren Preisen |werk=srf.ch |datum=2022-01-02 |abruf=2022-06-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Martin A. Bartholdi |url=https://www.blick.ch/auto/news_n_trends/die-neuwagen-sind-nicht-sauber-genug-schweizer-autobranche-zahlt-132-5-millionen-franken-co-busse-id16665852.html |titel=Schweizer Auto-Importeure müssen 132,5 Millionen Franken CO<sub>2</sub>-Busse bezahlen |werk=blick.ch |datum=2021-07-10 |abruf=2022-06-23}}</ref> Im Jahr 2019 wurden 13'197 reine Elektroautos zugelassen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (+143,9 Prozent).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeuge/fahrzeuge/strassen-neu-inverkehrsetzungen.html |titel=Strassenfahrzeuge – neue Inverkehrsetzungen |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2020-05-03}}</ref> Da im selben Jahr (mit dem motorisierten Fahrzeugbestand von 6'160'300) mehr gefahren wurde, gingen die CO<sub>2</sub>-Emissionen nicht zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/dokumentation/medienmitteilungen/anzeige-nsb-unter-medienmitteilungen.msg-id-79780.html |titel=CO<sub>2</sub>-Statistik 2019: Erneut kein Rückgang der Benzin- und Diesel-Emissionen |werk=[[Bundesamt für Umwelt]] |datum=2020-07-07 |abruf=2020-08-17}}</ref> Im Jahr der [[Wirtschaftskrise 2020|Corona-Wirtschaftskrise]] 2020 wurden 236'828 neue Personenwagen zugelassen, so wenige wie seit der [[Ölpreiskrise|Ölkrise]] Mitte der 1970er Jahre nicht mehr.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.auto.swiss/aktuell/artikel/autojahr-2020-schliesst-mit-alternativ-allzeithoch/ |titel=Autojahr 2020 schliesst mit Alternativ-Allzeithoch |werk=auto.swiss |datum=2021-01-04 |abruf=2021-01-05}}</ref> Dennoch hat sich der Strassenfahrzeugbestand weiter vergrössert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.gnpdetail.2021-0106.html |titel=Strassenfahrzeuge im Jahr 2020: Neue Inverkehrsetzungen und Gesamtbestand |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2021-01-29 |abruf=2021-01-30}}</ref> Der Bund hat sich mit der [[Roadmap Elektromobilität]] zum Ziel gemacht, den Anteil reiner Elektroautos und Motorfahrzeugen mit Hybridantrieb an den Neuzulassungen bis Ende 2025{{Zukunft|2025}} auf 50 Prozent zu erhöhen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-88817.html#links |titel=Die Roadmap Elektromobilität startet in eine neue Etappe bis 2025 |werk=admin.ch |hrsg=Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation u.&nbsp;a. |datum=2022-05-16 |abruf=2022-06-23}}</ref> 2021 lag dieser Wert bei 24,2 Prozent.<ref name="verkehr-2021" />
 
Die Benützung des Schweizer Strassennetzes ist für Autos grundsätzlich unentgeltlich. Für die Benützung der Autobahnen mit weiss-grüner Beschilderung besteht in der Schweiz jedoch [[Vignette]]npflicht für Autos und Anhänger, die einmalig für ein Jahr zu entrichtende [[Maut#Schweiz|Nationalstrassenabgabe]] (40 Franken). Gebühren auf einer der Öffentlichkeit zugänglichen Privatstrasse sind die absolute Ausnahme (bekanntestes Beispiel: der nach Italien führende [[Grosser-St.-Bernhard-Tunnel|Tunnel am Grossen St. Bernhard]]).
 
Für Lastkraftwagen gilt seit dem 1. Januar 2001 die [[Schwerverkehrsabgabe (Schweiz)|Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe]] (LSVA), die elektronisch erhoben wird und deren Höhe nicht vom Typ der befahrenen Strasse, sondern von der gefahrenen Strecke und von der Emissionskategorie des Fahrzeuges abhängt.<ref>{{HLS|7959|Strassen|Autor=Hans-Ulrich Schiedt}}</ref> Am 28. Februar 2016 wurde in einer [[Volksabstimmung (Schweiz)|Volksabstimmung]] der Bau einer zweiten Röhre des [[Gotthard-Strassentunnel]]s mit einem Ja-Anteil von 57 Prozent genehmigt. Die neue Tunnelröhre wird wegen der Sanierung des alten Gotthard-Strassentunnels benötigt (→&nbsp;[[Eidgenössische Abstimmung über die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels]]).
 
Da die Anzahl an Personenwagen und deren Grösse kontinuierlich zunimmt, nimmt die [[Energieeffizienz]] des [[Straßenverkehr|Strassenverkehrs]] laufend ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/news-und-medien/medienmitteilungen/mm-test.msg-id-75710.html |titel=Treibstoffverbrauch und CO<sub>2</sub>-Emissionen von neuen Personenwagen haben 2018 deutlich zugenommen |werk=[[Bundesamt für Energie|bfe.admin.ch]] |datum=2019-07-04 |abruf=2019-12-21}}</ref> Im Jahr 2018 wurde ein Viertel des gesamten Schweizer Energieverbrauchs im Strassenverkehr verbraucht.<ref name="energieverbrauch-verkehr">{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/effizienz/mobilitaet/alternative-antriebe.html |titel=Alternative Antriebe |werk=[[Bundesamt für Energie|bfe.admin.ch]] |datum=2018-04-04 |abruf=2019-12-21}}</ref> Im Jahr 2021 wurden auf Schweizer Strassen 17'436 Unfälle mit Personenschaden registriert, voraus 16'601 Leichtverletzte, 3'933 Schwerverletzte und 200 [[Verkehrstote]] resultierten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/unfaelle-umweltauswirkungen/verkehrsunfaelle.html |titel=Verkehrsunfälle |werk=bfs.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2023-03-01}}</ref> Im Jahr 2022 lag der [[Motorisierungsgrad]] (Personenwagen pro 1'000 Einwohner) bei 540.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeuge/fahrzeuge/strassenfahrzeuge-bestand-motorisierungsgrad.html#-1769822228 |titel=Motorisierungsgrad |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2023-03-01}}</ref> Im Jahr 2019 wurden 13'197 reine Elektroautos zugelassen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (+143,9 Prozent).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeuge/fahrzeuge/strassen-neu-inverkehrsetzungen.html |titel=Strassenfahrzeuge – neue Inverkehrsetzungen |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2020-05-03}}</ref> Während der [[Wirtschaftskrise 2020]] wurden 236'828 neue Personenwagen zugelassen, so wenige wie seit der [[Ölpreiskrise|Ölkrise]] Mitte der 1970er Jahre nicht mehr.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.auto.swiss/aktuell/artikel/autojahr-2020-schliesst-mit-alternativ-allzeithoch/ |titel=Autojahr 2020 schliesst mit Alternativ-Allzeithoch |werk=auto.swiss |datum=2021-01-04 |abruf=2021-01-05}}</ref> Dennoch hat sich der Strassenfahrzeugbestand weiter vergrössert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.gnpdetail.2021-0106.html |titel=Strassenfahrzeuge im Jahr 2020: Neue Inverkehrsetzungen und Gesamtbestand |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2021-01-29 |abruf=2021-01-30}}</ref>
 
{{Siehe auch|Strassensystem in der Schweiz und in Liechtenstein|Liste der Autobahnen und Autostrassen in der Schweiz|Kontrollschild (Schweiz)}}
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=== Flugverkehr ===
[[Datei:Airbus A330-300 Swiss International AL (SWR) F-WWYI - MSN 1403 - Will be HB-JHN (10295543975).jpg|mini|Airbus A330-300 der Swiss]]
Die Schweiz verfügt über drei Landesflughäfen, elf Regionalflugplätze, 44 Flugfelder und fünf zivil mitbenutzte Militärflugplätze.<ref>[https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/sicherheit/infrastruktur/flugplaetze.html Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL: Flugplätze]</ref> Die grössten Flughäfen und Ausgangspunkte von Langstreckenflügen befinden sich in [[Kloten]] ([[Flughafen Zürich]]) und [[Cointrin]] ([[Flughafen Genf]]). Der drittgrösste Flughafen der Schweiz, der [[Flughafen Basel-Mülhausen]], liegt in [[Hésingue]] und [[Saint-Louis (Haut-Rhin)|Saint-Louis]] auf französischem Boden. Regionalflugplätze befinden sich ausserdem in Sitten ([[Flughafen Sion]]), Belp ([[Flughafen Bern-Belp]]), Agno ([[Flughafen Lugano]]) und Altenrhein ([[Flugplatz St. Gallen-Altenrhein]]). Einer der am höchsten gelegenen Flugplätze Europas, der [[Flugplatz Samedan|Engadin Airport]], liegt bei [[Samedan]].
 
In [[Luftfahrzeugkennzeichen]] ist das [[Hoheitszeichen]] der Schweiz [[Luftfahrzeugkennzeichen#Schweiz|HB]], Schweizer Flugplätze bekommen [[ICAO-Code]]s, die auf [[ICAO-Code#Zeichencode für Flugplätze|LS]] beginnen.
Laut [[Greenpeace]] wird der Flugverkehr in der Schweiz mit jährlich 1,7 Milliarden Franken subventioniert, da bei Fluggesellschaften auf die [[Mineralölsteuer (Schweiz)|Mineralölsteuer]] (siehe auch [[Kerosinsteuer]]) verzichtet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Iwan Santoro |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/500-milliarden-subventionen-soll-benzin-billig-bleiben-oder-nicht-2 |titel=500 Milliarden Subventionen – Soll Benzin billig bleiben oder nicht? |werk=srf.ch |datum=2019-12-01 |abruf=2019-12-14}}</ref> Zudem gingen im Jahr 2016 die Umwelt- und Gesundheitskosten aus dem [[Luftverkehr]] von rund 1,2 Milliarden Franken fast vollumfänglich zu Lasten der Allgemeinheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/kosten-finanzierung/luftverkehr.html |titel=Kosten und Finanzierung des Luftverkehrs |werk=[[Bundesamt für Statistik]] |abruf=2020-05-03}}</ref> Die Kosten dieser externen Effekte lagen im Jahr 2017 bei 1,4 Milliarden Franken, was 10 % der gesamten externen Kosten des Verkehrs in der Schweiz entspricht.<ref name="EK1" /><ref name="EK2" /> 2018 lagen 77 Prozent der Ziele aus der Schweiz in Europa.<ref>{{Internetquelle |url=https://flugfacts.ch/6/ |titel=Wohin fliegen Schweizerinnen und Schweizer? |werk=flugfacts.ch |abruf=2020-03-21}}</ref> 2022 wurden 35'269 Starts durch [[Privatjet]]s verzeichnet, was dem höchsten Pro-Kopf-Wert in Europa entspricht.<ref>{{Internetquelle |autor=CE Delft |url=https://www.greenpeace.ch/static/planet4-switzerland-stateless/2023/03/bfd12270-ce_delft_220447_co2_emissions_of_private_aviation_in_europe.pdf |titel=CO2 emissions of private aviation in Europe |werk=greenpeace.ch |datum=2023-03 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-05-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/story/schweizer-sind-europameister-so-oft-sind-sie-in-privatjets-geflogen-632605958124 |titel=Schweizer fliegen am meisten im Privatjet |werk=20min.ch |datum=2023-05-14 |abruf=2023-05-14}}</ref> Dabei war Genf–Paris die meistgenutzte Verbindung.<ref>{{Internetquelle |autor=Greenpeace Schweiz |url=https://www.greenpeace.ch/de/medienmitteilung/96243/privatjets-heben-ab-wie-noch-nie/ |titel=Privatjets heben ab wie noch nie |werk=greenpeace.ch |datum=2023-03-30 |abruf=2023-05-14}}</ref> Der folgenschwerste Flugunfall in der Schweiz ereignete sich 1973 bei Basel mit dem [[Invicta-International-Airlines-Flug 435]], bei dem es zu 108 Todesopfern kam.
 
Die Schweiz verfügt über drei Landesflughäfen, elf Regionalflugplätze, 44 Flugfelder und fünf zivil mitbenutzte Militärflugplätze.<ref>[https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/sicherheit/infrastruktur/flugplaetze.html Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL: Flugplätze]</ref> Die grössten Flughäfen und Ausgangspunkte von Langstreckenflügen befinden sich in [[Kloten]] ([[Flughafen Zürich]]) und [[Cointrin]] ([[Flughafen Genf]]). Der drittgrösste Flughafen der Schweiz, der [[Flughafen Basel-Mülhausen]], liegt in [[Hésingue]] und [[Saint-Louis (Haut-Rhin)|Saint-Louis]] auf französischem BodenStaatsgebiet. Regionalflugplätze befinden sich ausserdem in Sitten ([[Flughafen Sion]]), Belp ([[Flughafen Bern-Belp]]), Agno ([[Flughafen Lugano]]) und Altenrhein ([[Flugplatz St. Gallen-Altenrhein]]). Einer der am höchsten gelegenen Flugplätze Europas, der [[Flugplatz Samedan|Engadin Airport]], liegt bei [[Samedan]].
 
Der folgenschwerste Flugunfall in der Schweiz ereignete sich 1973 bei Basel mit dem [[Invicta-International-Airlines-Flug 435]], bei dem es zu 108 Todesopfern kam.
 
Bis zur [[Nachlassstundung]] im Oktober 2001 war die [[Swissair]] die nationale [[Fluggesellschaft]] und unterhielt ein weltumspannendes Streckennetz und die Regionalfluggesellschaft [[Crossair]]. Die Nachfolgerin [[Swiss]] ist seit Juli 2007 eine [[Tochtergesellschaft]] der [[Lufthansa|Deutschen Lufthansa AG]] und weiterhin interkontinental tätig. Weitere Schweizer Fluggesellschaften sind u.&nbsp;a. die [[Edelweiss Air]] und die [[Helvetic Airways]].<ref>{{HLS|26302|Luftfahrt|Autor=Henry Wydle}}</ref>
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Der [[Lufttransportdienst des Bundes]], der unter anderem auch für die beiden Jets des Bundesrats<ref>{{Internetquelle |autor=Lucien Fluri |url=https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/kurze-inlandfluege-und-promis-an-bord-so-nutzen-berset-maurer-und-ihre-kollegen-die-bundesratsjets-140108236 |titel=Kurze Inlandflüge und Promis an Bord: So nutzen Berset, Maurer und ihre Kollegen die Bundesratsjets |werk=[[Aargauer Zeitung|aargauerzeitung.ch]] |datum=2020-12-05 |abruf=2020-12-07}}</ref> verantwortlich ist, ist auf dem Flughafen Bern-Belp stationiert.
 
Laut [[Greenpeace]] wird der Flugverkehr in der Schweiz mit jährlich 1,7 Milliarden Franken subventioniert, da bei Fluggesellschaften auf die [[Mineralölsteuer (Schweiz)|Mineralölsteuer]] (siehe auch [[Kerosinsteuer]]) verzichtet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Iwan Santoro |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/500-milliarden-subventionen-soll-benzin-billig-bleiben-oder-nicht-2 |titel=500 Milliarden Subventionen – Soll Benzin billig bleiben oder nicht? |werk=srf.ch |datum=2019-12-01 |abruf=2019-12-14}}</ref> Zudem gingen im Jahr 2016 die Umwelt- und Gesundheitskosten aus dem [[Luftverkehr]] von rund 1,2 Milliarden Franken fast vollumfänglich zu Lasten der Allgemeinheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/kosten-finanzierung/luftverkehr.html |titel=Kosten und Finanzierung des Luftverkehrs |werk=[[Bundesamt für Statistik]] |abruf=2020-05-03}}</ref> Die Kosten dieser externen Effekte lagen im Jahr 2017 bei 1,4 Milliarden Franken, was 10 % der gesamten externen Kosten des Verkehrs in der Schweiz entspricht.<ref name="EK1" /><ref name="EK2" /> 2018 lagen 77 Prozent der Ziele aus der Schweiz in Europa.<ref>{{Internetquelle |url=https://flugfacts.ch/6/ |titel=Wohin fliegen Schweizerinnen und Schweizer? |werk=flugfacts.ch |abruf=2020-03-21}}</ref> 2022 wurden 35'269 Starts durch [[Privatjet]]s verzeichnet, was dem höchsten Pro-Kopf-Wert in Europa entspricht.<ref>{{Internetquelle |autor=CE Delft |url=https://www.greenpeace.ch/static/planet4-switzerland-stateless/2023/03/bfd12270-ce_delft_220447_co2_emissions_of_private_aviation_in_europe.pdf |titel=CO2 emissions of private aviation in Europe |werk=greenpeace.ch |datum=2023-03 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-05-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/story/schweizer-sind-europameister-so-oft-sind-sie-in-privatjets-geflogen-632605958124 |titel=Schweizer fliegen am meisten im Privatjet |werk=20min.ch |datum=2023-05-14 |abruf=2023-05-14}}</ref> Dabei war Genf–Paris die meistgenutzte Verbindung.<ref>{{Internetquelle |autor=Greenpeace Schweiz |url=https://www.greenpeace.ch/de/medienmitteilung/96243/privatjets-heben-ab-wie-noch-nie/ |titel=Privatjets heben ab wie noch nie |werk=greenpeace.ch |datum=2023-03-30 |abruf=2023-05-14}}</ref> Der folgenschwerste Flugunfall in der Schweiz ereignete sich 1973 bei Basel mit dem [[Invicta-International-Airlines-Flug 435]], bei dem es zu 108 Todesopfern kam.
In [[Luftfahrzeugkennzeichen]] ist das [[Hoheitszeichen]] der Schweiz [[Luftfahrzeugkennzeichen#Schweiz|HB]], Schweizer Flugplätze bekommen [[ICAO-Code]]s, die auf [[ICAO-Code#Zeichencode für Flugplätze|LS]] beginnen.
 
{{Siehe auch|Liste der Flughäfen in der Schweiz|Liste von Luftfahrt-Zwischenfällen (Schweiz)}}
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=== Schiffsverkehr ===
[[Datei:Unterwalden 2011 6.jpg|mini|[[Unterwalden (Schiff, 1902)|DS ''Unterwalden'']] auf dem [[Vierwaldstättersee]]]]
514 Kilometer beträgt die Betriebslänge der öffentlichen Personenschifffahrt inkl.einschliesslich Autofähren.<ref name="bfs.verkehr.infra" /> Die einzigen internationalen Häfen mit Meeresanbindung sind die [[Schweizerische Rheinhäfen|Schweizerischen Rheinhäfen]], die in und bei [[Basel]] am [[Rhein]] liegen. Vier Reedereien betreiben (Stand: 2020) insgesamt 19 Hochseeschiffe unter Schweizer Flagge (→&nbsp;[[Schweizer Hochseeschifffahrt]]).<ref>{{Internetquelle |autor=Schweizerisches Seeschifffahrtsamt |url=https://www.eda.admin.ch/dam/smno/mehrsprachig/documents/Flottenliste.pdf |titel=Seeschiffe unter Schweizer Flagge |datum=2020-09-24 |format=PDF |abruf=2020-11-09}}</ref> Die Schweiz gilt (Stand: April 2022) als viertgrösster Reedereistandort Europas.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/reederei-grossmacht-welche-rolle-spielt-die-schweiz-als-seemacht |titel=Reederei-Grossmacht — Welche Rolle spielt die Schweiz als Seemacht? |werk=srf.ch |datum=2022-04-24 |abruf=2022-04-24}}</ref>
 
Dazu kommen die Häfen der Binnenseen, die neben den Fährbetrieben über den [[Zürichsee-Fähre Horgen–Meilen|Zürichsee]], den [[Fährlinie Friedrichshafen–Romanshorn|Bodensee]] und den [[Autofähre Beckenried–Gersau|Vierwaldstättersee]] sowie die Erschliessung der Gemeinde [[Quinten]] am [[Walensee]] einen hohen touristischen Anteil haben.
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=== Langsamverkehr ===
[[Datei:Bodenseeradwegschildschweiz.jpg|mini|Signalisation der [[Fahrrad]]routen im [[Veloland Schweiz]]]]
Im Jahr 2015 entfielen imin der [[Modal Split|ModalsplitVerkehrsmittelwahl]] 37 Prozent aller Wege, bzw. 6 Prozent aller Personenkilometer in der Schweiz auf den [[Langsamverkehr]].<ref>{{Literatur |Autor=6t-bureau de recherche |Titel=Der Modalsplit des Personenverkehrs in der Schweiz – Bedeutung und Herausforderungen für den öffentlichen Verkehr. |Datum=2019 |Online=https://www.are.admin.ch/dam/are/de/dokumente/verkehr/publikationen/modalsplit-personenverkehr-schweiz.pdf.download.pdf/modalsplit-personenverkehr-schweiz-de.pdf |Abruf=2021-06-06}}</ref> Per Ende 2011 wurde die [[Velovignette]] abgeschafft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.astra.admin.ch/astra/de/home/dokumentation/medienmitteilungen/anzeige-meldungen.msg-id-41706.html |titel=Ab 2012 keine Velovignette mehr |werk=astra.[[admin.ch]] |hrsg=[[Bundesrat (Schweiz)|Der Bundesrat]], [[Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation]], [[Bundesamt für Strassen]] ASTRA |datum=2011-11-12 |abruf=2022-11-14}}</ref> AmPer 181. MärzJanuar 20222023 wurdetrat das [[Radverkehrsanlage#Schweiz|Veloweggesetz]] vom National- und Ständerat in derKraft, Schlussabstimmungwelches angenommen.<ref>{{InternetquelleBund |url=https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20210046und |titel=21.046Kantone {{!}}verpflichtet Veloweggesetzbis {{!}} GeschäftEnde 2042{{!}} Das Schweizer Parlament Zukunft|abruf=2022-10-092042|12}}</ref> Dasauf Gesetzihren trittStrassen voraussichtlichein am[[Veloweg]]netz 1.zu Januarplanen 2023und in Kraftbauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.verkehrsclubpro-velo.ch/politikde/veloverkehr/veloinfrastruktur-1themen/velopolitik/was-bisher-geschahveloweggesetz |titel=DerVeloweggesetz lange/ WegArt. zum88 VeloweggesetzBundesverfassung |werk=verkehrsclubpro-velo.ch |hrsg=[[Verkehrs-ClubPro derVelo Schweiz]] (VCS) |abruf=20222024-1005-0904}}</ref>
 
[[SchweizMobil]] ist das nationale Netzwerk für den Langsamverkehr, insbesondere für Freizeit und Tourismus. Langsamverkehr ist in der Schweiz der offizielle Oberbegriff für das Wandern, Velofahren, Mountainbiken, Skaten und Kanufahren. Das Projekt wurde 1998 lanciert und besteht aus mehreren Teilen. Die Stiftung [[Veloland Schweiz]] fördert das Freizeitfahrradfahren in der Schweiz und schuf bis 1998 neun [[Liste der Radwanderrouten in der Schweiz#Nationale Routen|nationale Routen]]. Weitere Themen sind [[Mountainbikeland Schweiz]], [[Skatingland Schweiz]] und [[Kanuland Schweiz]].<ref>[https://www.schweizmobil.ch/de/sommer.html Sommer: www.schweizmobil.ch]</ref>
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{{Hauptartikel|Wirtschaft der Schweiz|Swissness}}
 
Die Schweiz gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Gemessen am [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|Bruttoinlandprodukt]] rangierte die Schweiz im Jahr 2019 mit umgerechnet 705 Milliarden [[US-Dollar]] an 20. Stelle, beim [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandprodukt pro Kopf]] mit 92'371 US-Dollar auf dem vierten Platz.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166224/umfrage/ranking-der-20-laender-mit-dem-groessten-bruttoinlandsprodukt-pro-kopf/ |titel=Die 20 Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Jahr 2022 |werk=Statista |hrsg= |datum=2023-04 |sprache=de |abruf=2023-08-26}}</ref> Laut einer Studie der Bank [[Credit Suisse]] haben die Einwohner der Schweiz mit 537'599 US-Dollar das zweithöchste [[Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf|Pro-Kopf-Vermögen]] weltweit (Stand 2017), und jede zehnte erwachsene Person besitzt ein Vermögen von mehr als einer Million Dollar.<ref>[https://www.20min.ch/finance/news/story/Schweizer-besitzen-im-Schnitt-545-000-Franken-30390620 ''Schweizer besitzen im Schnitt 545'000 Franken.''] In: ''[[20 Minuten]].'' 10. Oktober 2015.</ref>
 
2020 gingen 5,0 Millionen Menschen in der Schweiz einer Beschäftigung nach. 2,8 Prozent arbeiteten in der Landwirtschaft ([[Primärsektor]]), 20,8 Prozent in der Industrie und im Gewerbe ([[Sekundärsektor]]) und 76,4 Prozent im Dienstleistungssektor ([[Tertiärsektor]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/arbeit-erwerb.assetdetail.15023118.html |titel=Wichtige Arbeitsmarktindikatoren, Entwicklung |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2020-12-10 |abruf=2021-04-24}}</ref> Per {{FormatDate|{{Metadaten Arbeitslosenquote CH|2=STAND}}}} betrug die [[Arbeitslosenstatistik#Schweiz|Arbeitslosenquote]] {{Metadaten Arbeitslosenquote CH|1=CH}} Prozent.<ref name="Arbeitslosenquote" /> Das allgemeine Preisniveau ist hoch. Die Lebenshaltungskosten sind die höchsten in ganz Europa und lagen 2015 um 63,3 Prozent über dem EU-Durchschnitt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/verbraucherpreise-in-europa-in-deutschland-ist-das-leben-guenstiger-a-1098289.html |titel=Verbraucherpreise in Europa: Das Leben in Deutschland ist billiger als bei den meisten Nachbarn |werk=spiegel.de |hrsg=[[Spiegel Online]] |datum=2016-06-17 |abruf=2016-07-17}}</ref> Zürich und Genf galten 2016 als die teuersten Städte der Welt.<ref>{{Internetquelle |autor=Klaus Bonanomi |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/teuerste-staedte-der-welt-zuerich-und-genf-in-top-ten |titel=Teuerste Städte der Welt: Zürich und Genf in Top Ten |werk=srf.ch |hrsg=[[Schweizer Radio und Fernsehen]] (SRF) |datum=2016-06-23 |abruf=2016-07-17}}</ref>
 
Die Wirtschaft<ref>{{HLS|13759|Wirtschaftspolitik|Autor=Bernard Degen}}</ref> der Schweiz gilt als eine der stabilsten Volkswirtschaften der Welt. Als Erfolgsfaktor gilt unter anderem die Preisstabilität. So lag 2008 die [[Inflation|Jahresteuerung]] mit 2,4 Prozent zum ersten Mal seit 1994 über einem Wert von 1,8 Prozent.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/05/02/blank/key/jahresdurchschnitte.html |text=Jahresteuerung in der Schweiz |wayback=20100706043008}}</ref> Die [[Wirtschaftsfreiheit]] wird durch Art. 27 der schweizerischen [[Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft|Bundesverfassung]] sowie von allen 26 [[Kantonsverfassung]]en garantiert. Im Jahr 2020 nahm die Schweiz auf dem [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] den 5.fünften Platz ein. Im ''[[Global Competitiveness Report|Bericht zur globalen Wettbewerbsfähigkeit]] 2017–2018'' des [[Weltwirtschaftsforum]]s, das die [[Wettbewerbsfähigkeit]] von Ländern misst, rangiert die Schweiz auf dem ersten Platz vor [[Singapur]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<ref>[https://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/competitiveness-rankings/ GCIGlobal Competitiveness Index]</ref> Die Schweiz nimmt auf dem ''[[Global Innovation Index|Globalen Innovationsindex]]'', der die Innovationsfähigkeit einzelner Länder darstellt, den ersten Platz ein.
 
Die fünf [[Markenwert|wertvollsten Marken]] (und Unternehmen) aus der Schweiz sind laut Brand Finance: [[Nestlé]], [[UBS]], [[Zurich Insurance Group|Zurich]], [[Rolex]] und [[Hoffmann-La Roche|Roche]].<ref>{{Internetquelle |url=https://brandirectory.com/rankings/switzerland/table |titel=Switzerland 50 2020 Ranking |werk=brandirectory.com |abruf=2020-12-07}}</ref> [[Economiesuisse]] ist der grösste [[Dachverband]] der Schweizer Wirtschaft (→&nbsp;[[Liste der Wirtschaftsverbände der Schweiz]]). Der [[Schweizerischer Gewerkschaftsbund|Schweizerische Gewerkschaftsbund]] ist die grösste Gewerkschaft im Land (→&nbsp;[[Liste von Gewerkschaften in der Schweiz]]).
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Der Schweizer Franken (kurz ''Fr.,'' ''SFr.'' und ''CHF'') ist die offizielle Währung der Schweiz. Nach dem US-Dollar, Euro, Pfund und Yen gehört der Schweizer Franken zu den wichtigsten kleineren Währungen der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie8 |titel=Achte Banknotenserie 1995 |hrsg=Schweizerische Nationalbank SNB, Zürich |abruf=2017-04-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.investopedia.com/articles/forex/11/popular-currencies-and-why-theyre-traded.asp |titel=The 6 Most-Traded Currencies And Why They’re So Popular |hrsg=Investopedia |sprache=en |abruf=2016-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Peter Kugler |url=https://edoc.unibas.ch/61518/1/20180307152227_5a9ff5a380643.pdf |titel=Grosse Währung eines kleinen Landes: Der Schweizer Franken 1850–? |hrsg=Universität Basel |datum=2010-06 |format=PDF |abruf=2017-04-22}}</ref>
 
Die [[Schweizerische Nationalbank]] (SNB) führt als unabhängige [[Zentralbank]] die [[Geldpolitik|Geld-]] und [[Währungspolitik]] der Schweizerischen Eidgenossenschaft und hielt 2013 [[Währungsreserve]]n von 477,4 Milliarden Franken und einen Goldbestand von 35,6 Milliarden Franken. Der Notenumlauf belief sich auf 65,8 Milliarden Franken.<ref name="UBS AG: Die Schweiz in Zahlen 2017/2018" /> Bis Februar 2018 stiegen die Devisenreserven auf 826 Milliarden US-Dollar (779 Mrd.Milliarden Franken), womit das Land die dritthöchsten Währungsreserven hinter der Volksrepublik China und Japan besitzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.snb.ch/en/topics/snb#!/cube/snbimfra |titel=Swiss National Bank |sprache=en |abruf=2018-03-31}}</ref>
 
=== Landwirtschaft ===
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[[Datei:Landwirtschaftsflächen 2016.png|mini|Landwirtschaftsflächen je Gemeinde (2016)]]
 
Die kleingliedrigen Strukturen, das zum Teil ungünstige Gelände, das hohe Lohnniveau und die strengen Vorschriften (Tierhaltung, Landschaftsschutz) wirken sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit aus. Mit zunehmender Öffnung des Agrarmarktes gerät die Schweizer Landwirtschaft unter Druck. Der [[Höfesterben|Strukturwandel]] von vielen Kleinbetrieben in Berg- und Voralpenregionen hin zu wenigen Grossbetrieben im flachen Mittelland hält seit Jahrzehnten an. Zwischen 2000 und 2011 ging die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in der Landwirtschaft um 23'280 zurück und betrug im Jahr 2011 nur noch 72'715 (−24 Prozent). Die Zahl der Betriebe sank ebenfalls um 1,8 Prozent, während die Nutzfläche kaum abnahm. Die Landwirtschaft wird vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt ([[Subvention]]en bzw. an Auflagen gebundene [[Direktzahlung]]en).<ref>{{HLS|13789|Agrarpolitik|Autor=Werner Baumann, Peter Moser}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.blw.admin.ch/dokumentation/00018/00498/index.html?lang=de&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCEeYB3g2ym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A-- |text=''Agrarbericht 2013'' |wayback=20140103042939}}. [[Bundesamt für Landwirtschaft]] (BLW). Abgerufen am 1. Januar 2014.</ref><ref>[https://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/07/03/blank/ind24.indicator.240103.2401.html ''Landwirtschaft – Indikatoren – Umfeld – Beschäftigte pro Sektor'']</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Curdin Vinzenz |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/ein-abgekartetes-spiel-warum-die-bauernlobby-in-der-schweiz-immer-noch-so-maechtig-ist |titel=Ein abgekartetes Spiel – Warum die Bauernlobby in der Schweiz immer noch so mächtig ist |werk=srf.ch |datum=2019-11-23 |abruf=2019-11-23}}</ref> Der Brutto-[[Selbstversorgungsgrad]] lag in den letzten Jahren bei unter 60 Prozent.<ref>{{Internetquelle |autor=Melina Griffin |url=https://www.schweizerbauer.ch/politik-wirtschaft/hunger-trotz-hoher-selbstversorgung/ |titel=Hunger trotz hoher Selbstversorgung |werk=[[Schweizer Bauer|schweizerbauer.ch]] |datum=2020-12-25 |abruf=2020-12-25}}</ref> Der Netto-Selbstversorgungsgrad (Einberechnung von importierten [[Futtermittel]]n) lag 2016 bei 48 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.agrarbericht.ch/de/betrieb/strukturen/landwirtschaftliche-nutzflaeche |titel=Selbstversorgungsgrad |werk=Agrarbericht 2020 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210422110518/https://www.agrarbericht.ch/de/betrieb/strukturen/landwirtschaftliche-nutzflaeche |archiv-datum=2021-04-22 |abruf=2021-01-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.economiesuisse.ch/de/dossier-politik/wie-ist-die-schweizer-landwirtschaft-aufgestellt |titel=Wie ist die Schweizer Landwirtschaft aufgestellt? |hrsg=[[Economiesuisse]] |abruf=2021-01-28}}</ref>
 
=== Rohstoffe und Energieproduktion ===
{{Hauptartikel|Schweizer Energiepolitik|Elektrizitätswirtschaft in der Schweiz}}
 
''';Erdöl'''<br />
Der [[Energieverbrauch der Schweiz|Energieverbrauch in der Schweiz]] basiert zum grössten Teil auf dem Import von [[Fossile Energie|fossilen Energieträgern]]. Die [[Motorisierung]]swelle ab den 1950er-Jahren sorgte für eine rasche Verbreitung des [[Erdöl]]s, wessen Anteil am Verbrauch zwischen 1910 und 1939 von einem Prozent auf elf anstieg und zwischen 1990 und 2008 von 64 auf 55 Prozent sank, bevor 2014 ein Wert von 51,5 erreicht wurde.<ref name="HLS-14049">{{HLS|14049|Erdöl|Autor=Daniel Marek|Datum=2020-12-11|Abruf=2023-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/fossile-energien/erdoel.html |titel=Erdöl |hrsg=[[Bundesamt für Energie]] |abruf=2020-11-09}}</ref> 1966 wurde die [[Raffinerie Cressier]] eröffnet, welche direkt an die [[Südeuropäische Pipeline]] angeschlossen wurde. Dort werden rund ein Viertel der in der Schweiz benötigten Treibstoffe (Benzin und Diesel) hergestellt, der Rest wird von den [[Tankstelle]]nbetreibern importiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabrina Lehmann |url=https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/espresso-aha/schlauer-i-d-wuche-woher-kommt-das-benzin-aus-unseren-zapfsaeulen |titel=«Schlauer i d’Wuche». Woher kommt das Benzin aus unseren Zapfsäulen? |werk=srf.ch, [[Espresso (Radiosendung)|Espresso]] |datum=2022-03-21 |abruf=2022-03-21}}</ref> Die 1963 in Betrieb genommene [[Raffinerie Collombey]] hat den Betrieb 2015 eingestellt.
 
''';Erdgas'''<br />
Die Schweizer Erdgashandels- und Transportgesellschaft [[Swissgas]] beschafft und transportiert [[Erdgas]] im Auftrag der vier schweizerischen regionalen Gasverteilgesellschaften. 12Zwölf Einspeisestellen sind an das europäische Gaspipelinenetz angeschlossen. Die wichtigste Zufuhrleitung ist die [[Trans-Europa-Naturgas-Pipeline]], die von den Niederlanden nach Italien führt. 2003 waren 781 Gemeinden ansan das Gasnetz angeschlossen.<ref name="HLS-26222">{{HLS|26222|Gas|Autor=Roland Mages, Bernard Gardiol|Datum=2007-07-30|Abruf=2022-10-03}}</ref> 2012 stammten 41 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Erdgases aus der EUEuropäischen Union, 24 Prozent aus Norwegen und 21 Prozent aus Russland. Die restlichen 12 Prozent stammten aus übrigen Ländern.<ref>[http://www.swissgas.ch/fileadmin/user_upload/geschaftberich/Gesch%C3%A4ftsbericht_2012_Rapport_Gestion.pdf Geschäftsbericht Swissgas 2012] (PDF; 4,2&nbsp;MB)</ref> Im Jahr 2021 stammte 43 Prozent des Gases aus Russland.<ref>{{Internetquelle |autor=Dani Müller, Flurin Maissen |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/alternative-beim-heizen-biogas-statt-russisches-erdgas |titel=Alternative beim Heizen — Biogas statt russisches Erdgas |werk=srf.ch |datum=2022-03-15 |abruf=2022-03-15}}</ref> 2015 lag der Gasanteil am gesamten [[Endenergie]]verbrauch bei 13,5 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/fossile-energien/erdgas.html |titel=Erdgas |hrsg=Bundesamt für Energie |abruf=2020-11-09}}</ref> Auch die Regionalgesellschaften importieren eine erhebliche Menge des Gases. 1985 bis 1994 wurde in [[Entlebuch LU#Wirtschaft|Finsterwald]] Erdgas gefördert.<ref name="HLS-26222" /> Inzwischen werden vermehrt [[Biogasanlage]]n gebaut, welche das aufbereitete Gas auch ins Netz einspeisen.
 
''';Atomkraft'''<br />
{{Hauptartikel|Kernenergie in der Schweiz}}
[[Datei:Oeffentliche Nettostromerzeugung Schweiz 2022 de v2.svg|mini|Die Stromerzeugung in der Schweiz basiert aktuell zum Grossteil auf Wasserkraft, gefolgt von Atomenergie.]]
Zur Sicherstellung der [[Bandenergie]] trägt die [[Kernenergie]] im Zehnjahresdurchschnitt 39 Prozent an die inländische Stromproduktion bei, im Winter bis zu 45 Prozent. Die schweizerischen Kernkraftwerke, mit vier Reaktorblöcken an drei Standorten, haben eine Gesamtleistung von 3,095 [[Watt (Einheit)|Gigawatt]]; ihre jährliche Verfügbarkeit liegt bei rund 90 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/statistik-und-geodaten/geoinformation/geodaten/kernenergie/kernkraftwerke.exturl.html/aHR0cHM6Ly9wdWJkYi5iZmUuYWRtaW4uY2gvZGUvcHVibGljYX/Rpb24vZG93bmxvYWQvNjgxMA==.html |titel=Dokumentation «minimales Geodatenmodell» Kernkraftwerke |hrsg=Bundesamt für Energie (BFE) |datum=2014-12-01 |format=PDF; 2,6&nbsp;MB |abruf=2019-12-21}}</ref> Am 21. Mai 2017 stimmte die Schweizer Bevölkerung der [[Energiestrategie 2050]] mit 58,2 Prozent Ja-Stimmen zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/ch/d/pore/va/20170521/det612.html |titel=Vorlage Nr. 612 |hrsg=[[Bundeskanzlei]] |datum=2017-05-21 |abruf=2017-05-21}}</ref> Dies hat zur Folge, dass der Bau neuer Atomkraftwerke verboten ist. Des Weiteren sollen [[erneuerbare Energien]] (u.&nbsp;a. mit der [[Kostendeckende Einspeisevergütung (Schweiz)|kostendeckenden Einspeisevergütung]]) und die effizientere Nutzung von Energie gefördert werden.
 
''';Wasserkraft'''<br />
Neben der Atomkraft wird [[Wasserkraft]] zuraus Sicherstellung[[Laufwasserkraftwerk|Laufwasser-]] der(zu Bandenergierund eingesetzt.49 Die über 500 grösseren und kleineren%), [[Speicherkraftwerk (Wasser)|SpeicherkraftwerkeSpeicher-]] (47 %) und [[LaufwasserkraftwerkPumpspeicherkraftwerk]]een decken(4 rund%) zweizur DrittelSicherstellung desder SchweizerBandenergie Elektrizitätsbedarfseingesetzt. Die über 700 Zentralen (Kraftwerke mit einer Leistung von mindestens 300 kW) haben einen Anteil von knapp 58 Prozent an der inländischen Stromproduktion (Stand: 2023).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/erneuerbare-energien/wasserkraft.html |titel=Wasserkraft |hrsg=Bundesamt für Statistik |abruf=2024-06-16}}</ref> 2016 zählte die [[Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft]] anhand der Handelsregistereinträge 249 [[Bürgerenergiegenossenschaft|Energiegenossenschaften]], die insbesondere [[erneuerbare Energien]] handeln und vorantreiben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wsl.ch/de/newsseiten/2018/11/energiegenossenschaften-erneuerbare-energie-dank-starker-lokaler-verankerung.html |titel=Energiegenossenschaften: Erneuerbare Energie dank starker lokaler Verankerung |werk=wsl.ch |hrsg=[[Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft]] |datum=2018-11-27 |abruf=2019-02-06}}</ref>
 
Indes wird mehr [[virtuelles Wasser]] importiert als exportiert, unter dem Strich jeden Tag die Menge des [[Thunersee]]s.<ref>{{Internetquelle |autor=Pascal Blanc, Bruno Schädler |url=https://www.unibe.ch/unibe/portal/content/e809/e810/e812/e832/e834/e488430/e114276/files114281/Wasser_in_der_Schweiz_ger.pdf |titel=Das Wasser in der Schweiz – ein Überblick |werk=[[Universität Bern|unibe.ch]] |datum=2013 |format=PDF; 8,9&nbsp;MB |abruf=2019-04-15}}</ref> Dieses virtuelle Wasser gelangt z.&nbsp;B. über den Kauf von [[Nationalpark Coto de Doñana#Wasserentnahme|Erdbeeren aus Andalusien]] in die Schweiz.<ref>{{Internetquelle |autor=Ute Müller |url=https://www.nzz.ch/amp/wirtschaft/erdbeeren-aus-spanien-migros-fordert-stopp-von-illegalem-anbau-ld.1677350 |titel=Europa vergeht die Lust auf illegale Erdbeeren aus Spanien |werk=nzz.ch |datum=2022-04-04 |abruf=2022-04-04}}</ref> Insgesamt entsteht rund 82 Prozent des [[Wasser-Fußabdruck|Wasser-Fussabducks]] der Schweiz ausserhalb des Landes.<ref name="wwf">{{Literatur |Autor=Felix Gnehm |Hrsg=[[WWF Schweiz]] |Titel=Der Wasser-Fussabdruck der Schweiz |TitelErg=Ein Gesamtbild der Wasserabhängigkeit der Schweiz |Datum=2012 |Online=https://www.blw.admin.ch/dam/blw/de/dokumente/Nachhaltige%20Produktion/Umwelt/Wasser/Der%20Wasser-Fussabdruck%20der%20Schweiz.pdf.download.pdf/Der%20Wasser-Fussabdruck%20der%20Schweiz.pdf |Format=PDF |KBytes=4700}}</ref>
 
{{Siehe auch|Liste der Speicherseen in der Schweiz}}
 
''';Kehrichtverbrennung'''<br />
29 [[Müllverbrennung|Kehrichtverbrennungsanlagen]] (KVA)<ref name="bafu-kva">{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/fachinformationen/verminderungsmassnahmen/branchenvereinbarungen/vereinbarung-kehrichtverwertungsanlagen.html |titel=Vereinbarung mit Kehrichtverbrennungsanlagen |werk=bafu.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Umwelt BAFU |datum=2022-03-16 |abruf=2022-03-16}}</ref> liefern rund 2 Prozent der Gesamtenergie der Schweiz. Wegen des [[Biomasse]]anteils im Kehricht gilt 50 Prozent dieser Energie als erneuerbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/thema-abfall/abfall--daten--indikatoren-und-karten/abfall--indikatoren/indikator-abfall.pt.html/aHR0cHM6Ly93d3cuaW5kaWthdG9yZW4uYWRtaW4uY2gvUHVibG/ljL0FlbURldGFpbD9pbmQ9QUIwMTYmbG5nPWRlJlN1Ymo9Tg%3D%3D.html |titel=Indikator Abfall — Energieeffizienz bei der Abfallverbrennung |werk=bafu.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Umwelt BAFU |abruf=2022-03-16}}</ref> Aufgrund des Konsumverhaltens und des Bevölkerungswachstums können die Betreiber mit überdurchschnittlich hohen Abfallmengen rechnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/dokumentation/medienmitteilungen/anzeige-nsb-unter-medienmitteilungen.msg-id-68784.html |titel=Kehrichtverbrennungsanlagen: Weiterhin hohe Abfallmengen zu erwarten |hrsg=Bundesamt für Umwelt |datum=2017-11-15 |abruf=2020-01-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Susan Misicka |url=https://www.swissinfo.ch/ger/das-ist-muell-_wie-die-schweizer-mit-abfall-umgehen/41786624 |titel=Wie die Schweiz mit Abfall umgeht |hrsg=[[SWI swissinfo.ch]] |datum=2015-11-30 |abruf=2021-08-21}}</ref> 2017 fiel gemäss [[Eurostat]] 703 Kilogramm Siedlungsabfall pro Kopf an, wovon 336 Kilogramm verbrannt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Yannick Wiget, Dino Caracciolo |url=https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/schweizer-gehoeren-zu-den-groessten-abfallsuendern-in-europa/story/21036406 |titel=Schweizer gehören zu den grössten Abfallsündern in Europa |hrsg=Tages-Anzeiger |datum=2019-01-24 |abruf=2021-02-02}}</ref> Ein flächendeckendes Recycling von [[Getränkekarton]]s für die Gewinnung von Sekundärrohstoffen wurde wieder eingestellt, da sich nicht der gesamte Handel an der Sammlung beteiligen wollte.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Bolzli |url=https://www.nau.ch/darum-wollen-coop-und-migros-getrankekartons-nicht-zurucknehmen-65501044 |titel=Darum wollen Coop und Migros Getränkekartons nicht zurücknehmen |werk=[[Nau (Nachrichtenportal)|nau.ch]] |datum=2019-03-29 |abruf=2020-01-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Fueter |url=https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/duestere-zukunft-fuer-getraenkekarton-recycling-2 |titel=Kaum Sammelstellen – Düstere Zukunft für Getränkekarton-Recycling |werk=srf.ch |datum=2019-04-24 |abruf=2020-01-17}}</ref> Viele dieser KVA gehören zu den grössten CO<sub>2</sub>-Emittenten in der Schweiz.<ref name="co2">{{Internetquelle |autor=Claudia Gnehm |url=https://www.blick.ch/wirtschaft/welche-schweizer-firmen-schaden-dem-klima-am-meisten-die-grossen-suender-id15211860.html |titel=Kampf gegen Klimawandel: Die grössten Schweizer Klima-Sünder |werk=blick.ch |datum=2019-03-11 |abruf=2022-04-26}}</ref> Das [[Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation|Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation]] (UVEK) und der Verband der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA) haben im März 2022 eine Vereinbarung unterzeichnet,<ref name="bafu-kva" /> wonach alle KVA bis 2050 eine [[CO2-Abscheidung und -Speicherung|CO<sub>2</sub>-Abscheidung und -Speicherung]] umsetzen müssen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/fachinformationen/verminderungsmassnahmen/branchenvereinbarungen/vereinbarung-kehrichtverwertungsanlagen.html |titel=CO2-Emissionen: Vereinbarung zwischen Bund und Kehrichtverbrennungsanlagen |werk=bafu.admin.ch |hrsg=Generalsekretariat UVEK, Bundesamt für Umwelt BAFU |datum=2022-03-16 |abruf=2022-03-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Häusler |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/co-einlagerung-im-untergrund-kehrichtverbrennungen-stellen-weichen-fuer-klimaneutralitaet |titel=CO₂-Einlagerung im Untergrund — Kehrichtverbrennungen stellen Weichen für Klimaneutralität |werk=srf.ch |datum=2022-03-16 |abruf=2022-03-16}}</ref>
 
{{Siehe auch|Liste von Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz}}
'''Abbau'''<br />
 
In der Schweiz werden [[Kies]], [[Kalkstein|Kalk]] (→ [[Kalkfabrik Netstal]]), [[Tonminerale|Ton]], [[Granit]] und [[Speisesalz|Salz]] (→&nbsp;[[Schweizer Salinen]]) abgebaut.
;Bodenschätze
In der Schweiz werden u.&nbsp;a. [[Kies]], [[Kalkstein|Kalk]] (→ &nbsp;[[Kalkfabrik Netstal]]), [[Tonminerale|Ton]], [[Gips]], [[Granit]]<ref>{{HLS|14015|Steinindustrie|Autor=Toni Labhart|Datum=2013-01-10|Abruf=2024-06-16}}</ref> und [[Speisesalz|Salz]] (→&nbsp;[[Schweizer Salinen]]) abgebaut.<ref>{{HLS|13917|Bodenschätze|Autor=Werner Bellwald|Datum=2011-03-23|Abruf=2024-06-16}}</ref>
 
{{Siehe auch|Liste von Bergwerken in der Schweiz}}
 
Jährlich werden in der Schweiz rund 5fünf Millionen Tonnen [[Zement]] verbraucht, der 2019 zu 86 Prozent durch die sechs schweizerischen Zementwerke und zu 14 Prozent durch Importe gedeckt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swisstopo.admin.ch/de/home.detail.news.html/swisstopo-internet/news2020/news_release/20201218.html |titel=Zementherstellung – Bericht zu Rohstoffbedarf und Versorgungssituation in der Schweiz |hrsg=[[Bundesamt für Landestopografie]] swisstopo |datum=2020-12-18 |abruf=2021-02-02}}</ref> Dieser hohe Selbstversorgungsgrad kann nur beibehalten werden, wenn neue Abbaubewilligungen für die nötigen Zementrohstoffe erteilt werden oder deutlich weniger Zement gebraucht wird. Bei zwei Zementwerken laufen die Abbaubewilligungen Ende 2023 aus.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra von Ascheraden |url=https://www.baublatt.ch/baubranche/bei-der-eigenversorgung-mit-zement-droht-ein-engpass-31618 |titel=Bei der Eigenversorgung mit Zement droht ein Engpass |werk=Baublatt, Ausgabe 19 2021, S.&nbsp;16–18 |datum=2021-09-17 |abruf=2022-02-09}}</ref>
 
Die sechs Zementwerke<ref>{{HLS|14020|Zement|Autor=Lucienne Hubler|Datum=2015-05-12|Abruf=2024-06-16}}</ref> befinden sich an den Standorten [[Eclépens]], [[Cornaux]], [[Péry]], [[Möriken-Wildegg|Wildegg]], [[Untersiggenthal|Siggenthal-Station]] und [[Untervaz]]. Neben dem Einsatz von [[Kohle]], [[Schweröl]], [[Petrolkoks]] und [[Erdgas]] verwerten diese auch [[Verwertung von Kunststoffabfällen|Kunststoffabfälle]], [[Lösungsmittel]], [[Klärschlamm]], [[Tiermehl]], [[Tierfett]]e und fast die Hälfte aller in der Schweiz anfallenden [[Altreifen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/industrielle-und-gewerbliche-prozesse-und-anlagen-als-luftschads.html#2053266631 |titel=Industrielle und gewerbliche Prozesse und Anlagen als Luftschadstoffquellen |titelerg=Zementwerke als Luftschadstoffquellen |hrsg=Bundesamt für Umwelt |abruf=2020-11-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/fossile-energien/kohle.html |titel=Kohle |hrsg=Bundesamt für Energie |abruf=2020-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Erich Aschwanden |url=https://www.nzz.ch/schweiz/den-zementherstellern-geht-der-rohstoff-aus-ld.1534452 |titel=Zement: Bundesrat will wissen wie gross Reserven sind |werk=[[Neue Zürcher Zeitung|nzz.ch]] |datum=2020-01-18 |abruf=2020-01-20}}</ref> Alleine die Vigier Ciment AG, mit Sitz in Péry, hat 2018 über 475'000 Tonnen [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]] (CO<sub>2</sub>) [[Luftschadstoff|in die Luft]] [[Emission (Umwelt)|emittiert]]. Dazu kamen im selben Zeitraum rund 2054 Tonnen [[Kohlenstoffmonoxid|Kohlenmonoxid]], rund 508 Tonnen [[Stickoxide|Stickstoffoxide]], rund 30 Tonnen [[Ammoniak]] (NH<sub>3</sub>), fast 3,8 Tonnen [[Benzol]] und 40&nbsp;kg [[Quecksilber]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prtr.admin.ch/PublicWebSite/CompanyDetails.aspx?IDCompany=179&Year=2018&lng=de |titel=Eintrag der Vigier Cement AG im Schadstoffregister SwissPRTR |werk=admin.ch |abruf=2020-11-17}}</ref>
 
In der Schweiz werden pro Jahr gut fünf Millionen Kubikmeter [[Holz]] geerntet, was ca. zwei Dritteln des im Schweizer Wald jährlich nachwachsenden nutzbaren Holzes entspricht. Die Schweiz importiert mehr Holz und Holzprodukte, als sie exportiert. Pro Jahr werden gutrund sechs Millionen Kubikmeter Holz energetisch verwendet, als Karton oder Papier verbraucht, zu Möbeln verarbeitet oder auf dem Bau verwendet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bafu.admin.ch/wald/01234/01236/index.html?lang=de |text=''Holzproduktion und -verwendung'' |wayback=20081224054708}}. [[Bundesamt für Umwelt]] (BAFU). Abgerufen am 1. Januar 2014.</ref>
 
''';Sonstiges'''<br />
Die ökologischen Ressourcen in der Schweiz sind knapp. Die [[Biokapazität]] respektive das biologische [[Naturkapital]] pro Kopf ist 40 Prozent kleiner als der Weltdurchschnitt: Im Jahr 2016 hatte die Schweiz 1,0 globale Hektar Biokapazität pro Person, verglichen mit dem Weltdurchschnitt von 1,6 globalen Hektar pro Person. Die Nutzung von Biokapazität und damit der konsumbedingte [[Ökologischer Fußabdruck|ökologische Fussabdruck]] der Schweiz betrug hingegen 4,6 Hektar pro Kopf. Mit rund 4,6 Mal-mal mehr beanspruchter Biokapazität, als die Schweiz enthält, weist das dichtbevölkerte Land ein substantielles Biokapazitätsdefizit auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.footprintnetwork.org/#/countryTrends?cn=211&type=BCpc,EFCpc |titel=Country Trends |hrsg=Global Footprint Network |abruf=2019-10-16}}</ref> Würde die gesamte Weltbevölkerung den Lebensstil der Schweiz pflegen, so bräuchte es die Biokapazität von drei Erden, ansonsten wäre der [[Erdüberlastungstag]] bereits am 13. Mai erreicht und die inländischen erneuerbaren Ressourcen bereits am 25. März erschöpft (Stand 2023).<ref>{{Internetquelle |autor=Reto Fehr |url=https://www.watson.ch/schweiz/wissen/814974540-swiss-deficit-day-nur-zwei-laender-in-europa-sind-verschwenderischer |titel=Swiss Deficit Day: Nur zwei Länder in Europa sind verschwenderischer |werk=watson.ch |datum=2023-03-25 |abruf=2023-03-25}}</ref> Der in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsene Verbrauch fossiler Energie macht fast drei Viertel des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/nachhaltige-entwicklung/weitere-indikatoren-achhaltige-entwicklung/oekologischer-fussabdruck.html |titel=Der ökologische Fussabdruck der Schweiz |hrsg=[[Bundesamt für Statistik]] |abruf=2019-12-30}}</ref> Im Jahr 2022 fiel der Energie-Unabhängigkeitstag auf den 12. April. Seither ist die Schweiz rein rechnerisch auf Importe angewiesen, um den Energieverbrauch der Schweiz zu decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/eigene-ressourcen-erschoepft-ab-dienstag-lebt-die-schweiz-energiemaessig-auf-pump |titel=Eigene Ressourcen erschöpft — Ab Dienstag lebt die Schweiz energiemässig auf Pump |werk=srf.ch |datum=2022-04-10 |abruf=2022-04-10}}</ref>
 
=== Gewerbe und Industrie ===
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Die Schweiz liegt bei der Industrieproduktion pro Kopf der Bevölkerung weltweit an der Spitze mit rund 12'400 US-Dollar, vor Japan mit 8'600 US-Dollar und Deutschland mit 7'700 US-Dollar.<ref>[https://www.nzz.ch/industriemacht-schweiz-1.17410744 Gerhard Schwarz: ''Industriemacht Schweiz. Der Mythos der De-Industrialisierung.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' 28. Juli 2012, S. 35.</ref> In absoluten Zahlen ist die Industrieproduktion der Schweiz mit rund 100 Milliarden US-Dollar deutlich grösser als diejenige Belgiens, Norwegens oder Schwedens und liegt etwa auf gleicher Höhe mit derjenigen von Taiwan und den Niederlanden. 2008 zog die Schweiz mit ihrem Industrieanteil an der Wertschöpfung mit Deutschland gleich und überholte Japan. Dies liegt vor allem daran, dass die Industrie sehr hochwertige Güter produziert wie [[Medizintechnik|Medizinaltechnikprodukte]], [[Arzneimittel|Pharmazeutika]], [[Präzisionsinstrument]]e oder Luxusuhren.
 
Der Anteil der Wertschöpfung im Industriesektor<ref>{{HLS|13956|Industriesektor|Autor=Béatrice Veyrassat / GL}}</ref> am gesamten Bruttoinlandprodukt ging seit 1970 von rund 30 Prozent auf heute noch rund 22 Prozent zurück. Der grösste Rückgang entfiel dabei in die Jahre zwischen 1973 und 1979, in denen der Anteil um rund 6 Prozentpunkte auf unter 24 Prozent sank. Die früher dominante Textilindustrie ist weitgehend verschwunden (→&nbsp;[[Textilindustrie in der Ostschweiz]]). Von den 1950er bis in die 1980er Jahre bot die [[Maschinenbau|Maschinenindustrie]] in der Schweiz im 2.zweiten Sektor die höchste Anzahl an Arbeitsplätzen, noch vor dem Baugewerbe.<ref>{{Internetquelle |url=https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013984/2009-12-08/ |titel=Maschinenindustrie |werk=Historisches Lexikon der Schweiz |datum=2009-12-08 |abruf=2024-03-30}}</ref> 
 
Den [[Kleine und mittlere Unternehmen|kleinen und mittleren Unternehmen]] (kurz «KMU»; Unternehmen bis 249 Mitarbeiter) kommt in der Schweizer Wirtschaft eine entscheidende Bedeutung zu. Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen zählen zu den KMU.<ref>{{HLS|13727|Gewerbepolitik|Autor=Hans Stadler}}</ref> Sie stellen zwei Drittel aller Arbeitsplätze.<ref>[https://www.kmu.admin.ch/politik/02961/ ''Die Schweizer KMU-Politik: Zahlen und Fakten'']. Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft ([[admin.ch]]). Abgerufen am 1. Januar 2014.</ref>
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{{Hauptartikel|Tourismus in der Schweiz}}
 
Seit etwa 150 Jahren ist der [[Tourismus]] ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Schweiz. Er wurde begünstigt durch die Alpen, die vielen Seen, die zentrale Lage in Europa, eine stabile Politik, eine sichere Gesellschaft und eine starke Wirtschaft. Zu den beliebtesten Destinationen und meistbesuchten Regionen zählen [[Kanton Zürich|Zürich]], [[Kanton Luzern|Luzern]], [[Kanton Graubünden|Graubünden]], [[Berner Oberland]], [[Kanton Wallis|Wallis]], [[Kanton Genf|Genf]], [[Kanton Waadt|Waadt]], [[Basel]], [[Kanton Tessin|Tessin]], [[Ostschweiz]] und [[Kanton Bern|Bern]]. In der Schweiz gab es 2013 insgesamt 51295'129 Hotels und Kurbetriebe mit 249'666 Betten und über 25'000 klassierte Ferienwohnungen und Gästezimmer. Weiter gibt es 755 Gruppenunterkünfte, 52 Jugendherbergen, 412 Campingplätze, über 1000 [[Bed and Breakfast|Bed-and-Breakfast]]-Betriebe, 29'000 Bahnhöfe und 2500 Seilbahnen. 210'000 der Schweizer Arbeitnehmer (4 Prozent) in 167'590 Vollzeitstellen arbeiteten im Tourismus.<ref>[https://www.migrosmagazin.ch/_storage/asset/6458150/storage/master/file/37668018/Redesign_formes_FR.pdf Reto E. Wild: ''Reiseland Schweiz.''] Migros-Magazin, Zürich 13. Juli 2015, S. 8–9.</ref> 2022 wurden 38,2 Millionen Hotelübernachtungen verzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.24247463.html |titel=2022 verzeichnete die Hotellerie in der Schweiz mehr als 38 Millionen Logiernächte |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2023-02-23 |abruf=2023-02-27}}</ref> Der Tourismus (nur ausländische Gäste) stand 2012 mit 16 Milliarden Franken (4,6 Prozent) an vierter Stelle der Exporteinnahmen.<ref>Barbara Gisi: ''Am gleichen Strick ziehen.'' GastroJournal 20. August 2015, S. 7.</ref><ref>[http://www.swisstourfed.ch/index.cfm?parents_id=1115 www.swisstourfed.ch]</ref> Besonders in den wirtschaftlich schwächeren Bergregionen ist der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. In den Bergkantonen [[Kanton Graubünden|Graubünden]] und im [[Kanton Wallis|Wallis]] beträgt der Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) bis zu 30 Prozent, schweizweit sind es 2,6 Prozent.<ref>[http://epaper2.tessinerzeitung.ch/ee/teze/_main_/2015/02/20/003/article12.pdf Gerhard Lob: ''Im Tessin werden knapp 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts durch den Tourismus erwirtschaftet. Diese Wertschöpfung liegt über dem Schweizer Mittel, aber unter dem Bündner und Walliser Vergleichswert.''] [[Tessiner Zeitung]] (TZ), 20. Februar 2015, S. 3.</ref>
 
{{Siehe auch|Liste der Skigebiete in der Schweiz|Liste von Aussichtstürmen in der Schweiz}}
 
==== Detailhandel ====
Der Schweizerschweizerische [[Detailhandel]] ([[Einzelhandel]]) wird durch [[Migros]] und [[Coop (Schweiz)|Coop]] beherrschtdominiert. InzwischenIn jüngster Zeit sorgen auch [[Aldi Suisse|Aldi]] und [[Lidl Schweiz|Lidl]] für Konkurrenz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eda.admin.ch/aboutswitzerland/de/home/wirtschaft/taetigkeitsgebiete/detailhandel.html |titel=Detailhandel |werk=eda.admin.ch |datum=20172023-1112-2728 |abruf=20232024-0205-1706}}</ref> Zu den grössten SchweizerDetailhändlern Detailhändlerin der Schweiz gehörten im Jahr 2022 gehörten neben Migros und Coop auch [[Denner]], und [[Digitec Galaxus]] (beide zur Migros-Gruppe gehörig), [[Volg]], und [[Landi (Unternehmen)|Landi]] (beide [[Fenaco]]-Gruppe), [[Jumbo (Baumarkt)|Jumbo]] (Coop-Gruppe), [[Ikea]], (eigenständig) sowie [[Interdiscount]] und [[Dipl. Ing. Fust]] (beide Coop-Gruppe).<ref>{{Internetquelle |autor=Marcel Urech |url=https://www.20min.ch/story/diese-10-detailhaendler-machen-am-meisten-umsatz-329538470177 |titel=Migros schlägt Coop: Die 10 grössten Schweizer Detailhändler |werk=20min.ch |datum=2023-06-21 |abruf=2023-10-12}}</ref> Insgesamt besteht das Filialnetz des Schweizer Detailhandels aus rund 49'000 Filialen.<ref>{{Internetquelle |autor=Géraldine Jäggi |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/handel-im-wandel-vom-tauschgeschaeft-zum-onlineshopping |titel=Handel im Wandel - Vom Tauschgeschäft zum Onlineshopping |werk=srf.ch |datum=2023-10-11 |abruf=2023-10-12}}</ref> Das grösste Einkaufszentrum des Landes ist das [[Glattzentrum]].
 
=== Aussenhandel ===
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=== Messen ===
[[Datei:2016-03-01 Geneva Motor Show 0902.JPG|mini|Genfer Auto-Salon in den [[Palexpo]]-Hallen in [[Le Grand-Saconnex]] ([[Kanton Genf|GE]])]]
 
Jährlich finden wichtige internationale und nationale Messen<ref>{{HLS|13740|Messen|Autor=Anne Radeff / EM}}</ref> in der Schweiz statt. Die wichtigsten Messen sind:
* [[Art Basel]], eine der weltweit wichtigsten Kunstmessen
* [[Genfer Auto-Salon]], eine der weltweit wichtigsten Automobil-Fachmessen in Le Grand-Saconnex
* [[Internationale Messe für Erfindungen]] in Genf
* [[OLMA Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung|OLMA]], Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung in St. Gallen
* [[BEA (Ausstellung)|BEA]], Ausstellung für Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie in Bern
Ehemalige Messen:
* [[Genfer Auto-Salon]], einst eine der weltweit wichtigsten Automobil-Fachmessen in Le Grand-Saconnex
* [[Baselworld]], einst weltweit wichtigste Messe der Uhren- und Schmuckindustrie
* [[Mustermesse Basel|MUBA]], Mustermesse in Basel
* [[Züspa]], Herbstmesse in Zürich
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Die Schweizer Küche verbindet Einflüsse aus der [[Deutsche Küche|deutschen]], [[Französische Küche|französischen]] und [[Italienische Küche|italienischen Küche]]. Sie ist regional sehr unterschiedlich,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eda.admin.ch/aboutswitzerland/de/home/gesellschaft/schweizer-kueche/regionale-spezialitaeten.html |titel=Regionale Spezialitäten |werk=eda.admin.ch |hrsg=[[Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten|EDA]] Präsenz Schweiz – PRS |datum=2016-01-14 |abruf=2016-02-23}}</ref> wobei die [[Sprachen in der Schweiz|Sprachregionen]] eine Art Grobaufteilung bieten. Viele Gerichte haben die örtlichen Grenzen überschritten und sind in der ganzen Schweiz beliebt.<ref>[http://www.patrimoineculinaire.ch/Produkte#397 Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz]</ref>
 
Typische Schweizer Gerichte sind [[Fondue|Käsefondue]], [[Raclette]], [[Älplermagronen]] und [[Rösti]]. Diese hat auch den [[Röstigraben]], die Grenze zwischen deutsch- und französischsprachiger Schweiz, definiert. Östlich dieser Grenze gehört Rösti zu den populärsten Nationalgerichten, westlich davon nicht. Das heute weltweit bekannte [[Müsli|Birchermüesli]] wurde um 1900 von einem Schweizer Arzt, [[Maximilian Bircher-Benner]], in Zürich entwickelt. Die Honig-Mandel-Nougat-Schokolade [[Toblerone]] wird seit über 100 Jahren nur in Bern hergestellt und von dort aus in über 120 Länder verkauft. Der [[Cervelat]] ist die wohl beliebteste Wurst der Schweiz.<ref>[http://www.patrimoineculinaire.ch/Produkte?text=servelat&canton=&categorie=#182 Kulinarisches Erbe der Schweiz: Cervelat]</ref>
 
Sehr beliebte Schweizer Produkte sind [[Liste der Käsesorten nach Herkunftsländern#Schweiz|Schweizer Käse]] sowie [[Schweizer Schokolade]]. Zu lokalen Spezialitäten gehören etwa: [[Basler Läckerli]], [[Vermicelles]], [[Appenzeller Biber]], [[Baiser]], die Aargauer [[Rüeblitorte]] oder die [[Zuger Kirschtorte]].
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Seit den 1950er Jahren besteht eine lebendige Musikszene aus dem Pop- und Rockbereich. Vor allem seit den späten 1970er Jahren etablierte sich in der Deutschschweiz mehr und mehr die Pop-/Rockmusik mit Dialekttexten ([[Mundartmusik#Schweiz|Mundartrock]]). Vorläufer dieser Musik waren in den 1960er Jahren die [[Berner Troubadours]]. Sie trugen ihre eigenen Lieder in Dialekt vor und begleiteten sich meist selbst auf der Gitarre. Der bekannteste dieser Musikpoeten war [[Mani Matter]]. Heute finden sich Mundarttexte in allen Bereichen der Musik. Bekannte Mundartsänger sind bzw. waren [[Polo Hofer]], [[Toni Vescoli]], [[Züri West]], [[Patent Ochsner]], [[Endo Anaconda]], [[Peter Reber]], [[Trio Eugster]], [[Vera Kaa]], [[Dodo Hug]], [[Sina (Sängerin)|Sina]], [[Gölä]], [[Plüsch (Band)|Plüsch]], [[Mash (Band)|Mash]], [[Florian Ast]], [[Sandee]] und [[Adrian Stern]]. Nur wenige Mundart-Interpretationen wie ''Hemmige'' von [[Stephan Eicher]] oder ''[[Nach em Räge schint Sunne]]'' von [[Artur Beul]] wurden auch international bekannt.
 
Den [[Eurovision Song Contest]] (ESC, →&nbsp;[[Schweiz beim Eurovision Song Contest]]) gewann die Schweiz zweimaldreimal: bei der Erstausgabeersten Durchführung 1956 mit [[Lys Assia]] sowie, 1988 mit [[Céline Dion]] sowie 2024 mit [[Nemo (musizierende Person)|Nemo]]. Das Trio [[Peter, Sue & Marc]] hatnahm viermal am ESC teilgenommenteil.
 
==== Hip-Hop ====
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==== Jazz ====
Einen festen Platz im kulturellen Leben der Schweiz nimmt die Jazz-Musik ein. Die beiden über die Jazz-Szene hinaus bekannten Schweizer Jazz-Leute waren [[George Gruntz]] und [[Claude Nobs]]. Die Jazz-Festivals von [[Montreux Jazz Festival|Montreux]], [[Jazz Festival Willisau|Willisau]] und [[Estival Jazz|Lugano]] gehören international zu den bekanntesten Anlässen ihrer Art.
 
Den [[Eurovision Song Contest]] (ESC, →&nbsp;[[Schweiz beim Eurovision Song Contest]]) gewann die Schweiz zweimal: bei der Erstausgabe 1956 mit [[Lys Assia]] sowie 1988 mit [[Céline Dion]]. Das Trio [[Peter, Sue & Marc]] hat viermal am ESC teilgenommen.
 
==== Volksmusik ====
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{{Siehe auch|Liste der internationalen Organisationen in Genf}}
* [[Genf]]:
** In Genf<ref>[https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/aussenpolitik/internationale-organisationen/internationale-organisationeninderschweiz/internationales-genf.html Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA: Internationales In Genf]</ref> befindet sich mit dem [[Büro der Vereinten Nationen in Genf|Büro der Vereinten Nationen]] (UNOG) neben [[UNO-Hauptquartier|New York]], [[Büro der Vereinten Nationen in Wien|Wien]] und [[Büro der Vereinten Nationen in Nairobi|Nairobi]] einer der vier permanenten Sitze der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO). Genf ist ausserdem der Hauptsitz mehrerer [[Sonderorganisationen der Vereinten Nationen|UNO-Sonderorganisationen]] und [[Vereinte Nationen#Nebenorgane|UNO-Nebenorganen]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.geneve-int.ch/de/categories/international-organisations-programmes-funds-institutes-and-other-bodies |text=International Geneva: Internationale Organisationen, Programme, Fonds, Institute und andere |wayback=20161222034224 |archiv-bot=2023-01-07 20:34:53 InternetArchiveBot}}</ref> Mit mehr als 2700 Konferenzen und Sitzungen pro Jahr, an denen rund 200'000 Delegierte aus der ganzen Welt teilnehmen, ist Genf das weltweit aktivste Zentrum der multilateralen Diplomatie. Ausserdem beherbergt Genf rund 250 [[Nichtregierungsorganisation]]en mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen.<ref>[http://www.geneve-int.ch/de/categories/non-governmental-organizations International Geneva: Nichtregierungsorganisationen]</ref> Genf war bereits in der Zwischenkriegszeit Hauptsitz der Vorgänger-Organisation der UNO, des [[Völkerbund]]s.<ref>[https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/die-baustelle-uno-kostet-viel-geld-130367029 Genf: Die Baustelle UNO kostet viel Geld] in [[Aargauer Zeitung]] vom 21. Juni 2016.</ref>
** [[Welthandelsorganisation]] (WTO)
** [[Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung]] (UNCTAD)
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== Teilnahme an weiteren internationalen Organisationen ==
{{Mehrspaltige Liste |liste=
* [[Asiatische Entwicklungsbank]]
* [[Afrikanische Entwicklungsbank]]
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* [[Lateinamerikanische Integrationsvereinigung]] (Beobachter)
* [[Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur]]
* [[United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali]]
* [[Mission de l’Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo]]
* [[Nuclear Energy Agency]]
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* [[Weltzollorganisation]]
* [[Zangger-Komitee]]
}}
 
== Wissenschaft ==
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== Literatur ==
<!-- jüngste Literatur bitte hier oben eintragen -->
* [[Thomas Schuler (Historiker, 1970)|Thomas Schuler]]: ''Napoleon und die Schweiz.'' [[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]] Libro, Zürich 2022, ISBN 978-3-907291-85-6.
* [[Susann Sitzler]]: ''Total alles über die Schweiz.'' Folio Verlag, Wien/Bozen 2016, ISBN 978-3-85256-673-3, 2. Aufl. ebd. 2018, ISBN 978-3-85256-780-8.
* [[Thomas Maissen]]: ''Geschichte der Schweiz.'' hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2010, ISBN 978-3-03919-174-1, 6., korr. Aufl. ebd. 2016, ISBN 978-3-03919-174-1.