Imayō
Imayō (japanisch
In der Regel besteht das Imayō aus 8 bis 12 Zeilen, d. i. zwei Halbverse, mit abwechselnd 7 und 5 Moren. Im Imayō erfährt der bis dahin dominierende Silbenrhythmus 5–7 eine Umkehrung.[2] Bei Festen mit musikalischer Begleitung vorgetragen, dreht es sich inhaltlich meist um weltliche Themen, wie Natur und Liebe. Im eigentlichen Sinn ist das Imayō jedoch buddhistischen Ursprungs. Eines der ältesten erhaltenen Imayō ist das „Iroha Uta“ des Mönchs Kūkai.[1]
Das Imayō beeinflusste einerseits den Stil des Kriegsromans (
- Beispiel für ein nicht-buddhistisches Imayō nach Florenz
Der Horai-zan
Auf dem Berge Horai-zan sind tausend Jahre vergangen
Tausend Herbste und Myriaden von Jahren hintereinander
So nisten die Kraniche Auf den Ästen der Kiefern
Und auf den Felsen Spielen die Schildkröten
unbekannter Verfasser
Literatur
Bearbeiten- Jürgen Berndt (Hrsg.): BI Lexikon – Ostasiatische Literaturen. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00128-1, S. 168–169.
- Bruno Lewin (Hrsg.): Kleines Wörterbuch der Japanologie. Harrassowitz, Wiesbaden 1981, ISBN 3-447-00530-0, S. 159.
- Karl Florenz: Geschichte der japanischen Litteratur. 2. Auflage. C.F. Amelangs, Leipzig 1909, S. 250–254.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Karl Florenz: Geschichte der japanischen Litteratur. 2. Auflage. C.F. Amelangs, Leipzig 1909, S. 250–251.
- ↑ a b c Jürgen Berndt (Hrsg.): BI Lexikon - Ostasiatische Literaturen. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00128-1, S. 168–169.