Universität für Luft- und Raumfahrt Peking
Die Universität für Luft- und Raumfahrt Peking (chinesisch
Universität für Luft- und Raumfahrt Peking | |
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Gründung | 1952 |
Trägerschaft | Ministerium für Industrie und Informationstechnik |
Ort | Peking, Volksrepublik China |
Rektor | Xu Huibin |
Studierende | 37.000 (2020) |
Mitarbeiter | 4266 (2020) |
Jahresetat | 7,928 Mrd. Yuan (2019) |
Website | ev.buaa.edu.cn |
Geschichte
BearbeitenIm ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, gegen Ende der Qing-Dynastie, schickte die chinesische Regierung eine große Zahl von Studenten an ausländische Universitäten, um Ingenieurwissenschaften zu studieren. Im September 1910, im zweiten Jahr der Regierung von Kaiser Aisin Gioro Puyi (damals vier Jahre alt), wurden Liu Zuocheng (刘佐
Nach der Xinhai-Revolution und der Gründung der Republik China am 1. Januar 1912 gründete die Beiyang-Regierung unter Yuan Shikai im Herbst 1913 unweit der Pekinger Flugzeugfabrik eine Luftfahrtschule (
Luftfahrtakademie Peking
BearbeitenZwischen 1944 und 1950 wurden noch an einer Reihe weiterer Universitäten Institute für Luftfahrttechnik eingerichtet, die auf Anordnung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas bei einer ersten Hochschulreform im März 1951 an drei Hochschulen zusammengefasst wurden: der Tsinghua-Universität, dem Peking-Polytechnikum und der Sichuan-Universität. Bei einer zweiten Hochschulreform wurde dann per Anweisung des Ministeriums für Bildung der Zentralen Volksregierung (
Polytechnische Fachhochschule Südwestchina | Nordchina-Universität 华北 | Tsinghua-Universität | Beiyang-Universität | Polytechnische Akademie Nordwestchinas | Xiamen-Universität 厦门 | Sichuan-Universität | Yunnan-Universität | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Peking-Polytechnikum | Tsinghua-Universität | Sichuan-Universität | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Luftfahrtakademie Peking | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie am 25. Oktober 1952, dem zweiten Jahrestag des Eintritts der Chinesischen Volksfreiwilligenarmee in den Koreakrieg, die in der Aula der ehemaligen Université Franco-Chinoise auf dem Gelände des Peking-Polytechnikums stattfand, wurden die Unterrichtsveranstaltungen zunächst in den Räumlichkeiten des Polytechnikums abgehalten.[5]
Im Mai 1953 beschloss die Luftfahrtakademie, auf dem Gebiet des Dorfes Baiyanzhuang (
Bereits 1954 hatte man auf Anforderung des Zweiten Ministeriums für Maschinenbauindustrie ein Institut für Flugzeugausrüstung und ein Institut für Luftfahrtwerkstoffe eingerichtet, wo Studiengänge für Luftfahrtinstrumente und Autopiloten, elektrische Einrichtungen in Flugzeugen, Spezialausrüstung, thermische Metallbearbeitung, Gießen, Drücken und Schweißen angeboten wurden.[9] Nachdem Verteidigungsminister Peng Dehuai am 6. August 1956 im Verteidigungsministerium das sogenannte „Fünfte Büro“ mit Qian Xuesen vom California Institute of Technology als Chefingenieur eingerichtet hatte, das sich mit der Entwicklung von Trägerraketen für Kernwaffen befassen sollte,[10] wurden ab dem Studienjahr 1956/57 die neuen Studiengänge Raketenkonstruktion und Flüssigkeitsraketentriebwerke angeboten, dazu noch Aerodynamik, Funkausrüstung, Luftfahrtingenieurwirtschaft und Messgerätetechnologie.[9]
Mit dem Studienjahr 1957/58, noch vor dem Großen Sprung nach vorn, führte die Luftfahrtakademie ein duales Ausbildungssystem ein, bei dem die Studenten durch die Teilnahme an realer Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionstätigkeit praktische Erfahrung gewinnen und zum Aufbau des Landes beitragen sollten (
Ein weiteres studentisches Projekt jener Jahre war die 6 m lange Höhenforschungsrakete „Beijing 2“ (
Bei all diesen Projekten handelte es sich um typische Erscheinungen des Großen Sprungs nach vorn: sie wurden mit viel Enthusiasmus durchgeführt, Presse und Wochenschau (
Im Mai 1966, zu Beginn der Kulturrevolution, bildete sich an der Luftfahrtakademie Peking eine „Kampfgruppe Rote Fahne“ (“红旗”战斗队) unter der Führung des Studenten Han Aijing (韩爱
Nach der Abschaffung der Abiturprüfungen im Juni 1966 wurden zwar keine neuen Studenten mehr aufgenommen, die wehrwichtige Forschungsarbeit lief jedoch weiter. So arbeitete man seit vor der Kulturrevolution intensiv an einem unbemannten Aufklärungsflugzeug, einer weiterentwickelten Version von Wen Chuanyuans Beijing 5. Trotz aller Widrigkeiten absolvierte die „Wuzhen 5“ (von 无人侦察
Universität für Luft- und Raumfahrt Peking
BearbeitenIn den 1980er Jahren nahm die Bedeutung der Raumfahrt in China immer weiter zu. Seit den 1970er Jahren entwickelte Trägerraketen wie die Langer Marsch 2C oder die Langer Marsch 3 wurden nun routinemäßig eingesetzt, am 26. Oktober 1985 hatte die chinesische Regierung die Erlaubnis erteilt, kommerzielle Satellitenstarts mit diesen Raketen auf dem internationalen Markt anzubieten,[26] Raumfahrt gehörte zu den ersten sieben Bereichen, die ab März 1986 aus dem Nationalen Programm zur Entwicklung von Hochtechnologie gefördert wurden. Um dem auch formal Rechnung zu tragen, genehmigte die damalige Staatskommission für Bildung im April 1988 die Umbenennung der Luftfahrtakademie Peking in „Universität für Luft- und Raumfahrt Peking“.[9]
Die Luftfahrtakademie Peking war eine der ersten 16 Universitäten gewesen, die am 17. Mai 1957 vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas zu Nationalen Schwerpunkthochschulen (
Im Ausland war die Universität als Beijing University of Aeronautics and Astronautics, kurz „BUAA“, bekannt. 2002 beschloss man jedoch, bei internationalen Kontakten das in China seit 1952 gebräuchliche Akronym
Am 15. März 2008 ging die Zuständigkeit für die Universität von der Kommission für Wissenschaft, Technik und Industrie für Landesverteidigung in die des neugegründeten Ministeriums für Industrie und Informationstechnik über.[31]
Fakultäten
BearbeitenStand 2020 hat die Universität für Luft- und Raumfahrt Peking folgende Fakultäten:[32]
Name | chinesisch | gegr. | Web |
---|---|---|---|
Fakultät für Energie- und Antriebstechnik | 1952 | sepe.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Luftfahrtwissenschaft und -technik | 1952 | ase.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Maschinenbau und Automatisierungstechnik | 1952 | me.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik | 1954 | mse.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Automatisierungswissenschaft und Elektrotechnik | 1954 | asee.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften | 经济 |
1956 | semen.buaa.edu.cn |
Fakultät für Elektronik und Informationswissenschaft | 电子 |
1958 | ee.buaa.edu.cn |
Fakultät für Informatik | 计算 |
1958 | scse.buaa.edu.cn |
Fakultät für Fremdsprachen | 1978 | fld.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Betriebssicherheit und Systemtechnik | 1985 | rse.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Raumfahrt | 宇航 |
1988 | sa.buaa.edu.cn |
Fakultät für Luftfahrt | 飞行 |
1993 | flying.buaa.edu.cn |
Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften | 1997 | hss.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Rechtswissenschaft | 2002 | fxy.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Software | 软件 |
2002 | soft.buaa.edu.cn |
Fakultät für Erwachsenen- und Weiterbildung | 继续 |
2002 | cce.buaa.edu.cn |
Fakultät für MINT-Fächer | 2002 | hc.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Messtechnik und Optoelektronik | 仪器 |
2003 | yqgdxy.buaa.edu.cn |
Sino-französische Fakultät für Ingenieurwissenschaften | 2004 | ecpknen.buaa.edu.cn | |
Fakultät für ausländische Studenten | 2004 | is.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Neue Medien, Kunst und Design | 2006 | art.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Verkehrswesen | 2007 | transportation.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Bioengineering und Medizintechnik | 2008 | bme.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Physik | 2008 | physics.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Chemie | 2008 | sce.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Marxismus | 马克 |
2008 | ipth.buaa.edu.cn |
Fakultät für Mathematikwissenschaften | 2009 | math.buaa.edu.cn | |
Fakultät Peking | 2013 | beijing.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Weltraumwetter | 2016 | sse.buaa.edu.cn | |
Internationale Fakultät für Ingenieurwissenschaften | 2017 | sge.buaa.edu.cn | |
Fakultät für grundständiges Studium | 2017 | bhc.buaa.edu.cn | |
Fakultät für Netzwerksicherheit | 网络 |
2017 | cst.buaa.edu.cn |
Fakultät für Mikroelektronik | 2018 | sme.buaa.edu.cn |
Rektor der Universität im Rang eines Staatssekretärs ist seit März 2015 der Materialwissenschaftler Xu Huibin (
Außenstellen
BearbeitenNeben dem Hauptcampus in der Akademiestraße, wo sich neben den Unterrichtsgebäuden und der Bibliothek auch 18 sieben bis siebzehnstöckige Studentenwohnheime befinden, besitzt die Universität noch eine Reihe von Außenstellen:
- Campus Shahe (
沙 河 校区 ) im nordwestlichen Stadtbezirk Changping[36] - Campus Doudian (窦店
校区 ) im nordwestlichen Stadtbezirk Fangshan[37] - Forschungsinstitut Qingdao (
青 岛研究 院 )[38] - Innovationsinstitut Hefei (
合 肥 创新研究 院 )[39] - Innovationsinstitut Suzhou (苏州创新
研究 院 )[40] - Innovationsinstitut Yunnan (
云 南 创新研究 院 ) in Kunming[41] - Innovationsinstitut Hangzhou (
杭州 创新研究 院 )[42] - Beihai-Akademie (
北海 学院 ) in der Provinz Guangxi (2013–2019 keine neuen Studenten aufgenommen)[43][44]
Absolventen
Bearbeiten- Qi Faren (* 1933, Flugzeugbau)
- Liu Xingzhou (1933–2011, Triebwerksbau)
- Yuan Jiajun (* 1962, Mechanik fester Körper)
- Liu Wang (* 1969, Umweltingenieurwissenschaften)
Olympische Sommerspiele 2008
BearbeitenWährend der Olympischen Sommerspiele 2008 haben in der im Jahr 2007 renovierten Sporthalle der Universität für Luft- und Raumfahrt Peking die Wettbewerbe im Gewichtheben stattgefunden. Ebenso fand das Gewichtheben bei den Sommer-Paralympics 2008 dort statt. Die 21.000 m² große Halle bietet 3400 Sitzplätze, die anlässlich der Olympischen Spiele um 2600 temporäre Plätze ergänzt wurden.[45]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b
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知 识就是 力量 : 这些博物 馆竟然 停 放 着 大 飞机!背 后 有 哪些神 奇 故事 ? In: k.sina.cn. 18. Mai 2020, abgerufen am 25. September 2020 (chinesisch). - ↑ 亚洲
第 一 枚 探 空 火箭 ——“北京 二 号 ”. In: sepe.buaa.edu.cn. 2. Dezember 2014, abgerufen am 25. September 2020 (chinesisch). - ↑
王 晓芸:大 鹏劲搏冲凌 霄 百岁仍思空天志——他 设计了 中国 第 一架无人驾驶飞机! In: news.youth.cn. 25. Mai 2018, abgerufen am 25. September 2020 (chinesisch). - ↑
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徐 笛 薇 、吴玉蓉:北 航 北海 学院 生死 劫 :三方理念不同停招三年,万 人 只 剩 上 千 人 . In: thepaper.cn. 30. März 2016, abgerufen am 28. September 2020 (chinesisch). - ↑
悦 北海 :北海 市 北 航 北海 学院 今年 完成 独立 转设! In: sohu.com. 14. Mai 2020, abgerufen am 28. September 2020 (chinesisch). - ↑
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Koordinaten: 39° 58′ 48″ N, 116° 20′ 27″ O