„Dagmar Reim“ – Versionsunterschied

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'''Dagmar Reim''' (* [[4. November]] [[1951]] in [[Heidelberg]]) ist eine deutsche Journalistin und war bis 2016 [[Intendant]]in des [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|Rundfunks Berlin-Brandenburg]] (RBB). Sie übernahm im Mai 2003 die Leitung des RBB und war damit die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland.
'''Dagmar Reim''' (* [[4. November]] [[1951]] in [[Heidelberg]]) ist eine deutsche Journalistin. Sie begann ihre [[Hörfunk]]-Laufbahn 1975 beim [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunk]] und war von 2003 bis 2016 [[Intendant]]in des [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|Rundfunks Berlin-Brandenburg]] und damit die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland.


== Ausbildung ==
== Ausbildung ==
Dagmar Reim wuchs in einem „gut funktionierenden Matriarchat mit Mutter, Großmutter und Urgroßmutter“ in [[Lorsch]] auf und absolvierte ihr Abitur an einem katholischen Mädchengymnasium.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Ina Krauß |Titel=Spitzenpositionen. Wie Frauen Männerdomänen und Führungsetagen erobern. |Hrsg=Die Linke im Abgeordnetenhaus von Berlin |Sammelwerk=Spitzenfrauen erzählen |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2011-02-24 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Anschließend studierte sie mit einem Hochbegabtenstipendium des [[Cusanuswerk|Cusanuswerkes]] Geschichte, Germanistik und Publizistik an der [[Johannes-Gutenberg-Universität]] Mainz und der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] München. 1975 schloss sie das Studium mit dem [[Magister artium]] (M.A.) ab.
Dagmar Reim wuchs bei ihrer Mutter, zusammen mit Großmutter und Urgroßmutter, im südhessischen [[Lorsch]] auf und absolvierte ihr Abitur an einem katholischen Mädchengymnasium. Anschließend studierte sie mit einem Hochbegabtenstipendium<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Ina Krauß |url=https://www.abitz.com/pdf/broschuere_spitzenpositionen_201102_evrim_baba_sommer_abitz.pdf |titel=Spitzenpositionen - Wie Frauen Männerdomänen und Führungsetagen erobern. |hrsg=Fraktion DIE LINKE. im Abgeordnetenhaus von Berlin |datum=2011-02 |seiten=31 |abruf=2021-04-07 |abruf-verborgen= |format=PDF; 2,2 MB |kommentar=Die Autorin ist Redakteurin beim [[Bayerischer Rundfunk|BR]]}}</ref> des [[Cusanuswerk]]es Geschichte, Germanistik und Publizistik an der [[Johannes-Gutenberg-Universität]] Mainz und der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] München. 1975 schloss sie das Studium mit dem [[Magister artium]] ab.


== Beruflicher Werdegang ==
== Beruflicher Werdegang ==
Von 1975 bis 1979 arbeitete Dagmar Reim als Hörfunk-Redakteurin, Reporterin und Moderatorin beim [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunk]] (''BR'') in München in den Redaktionen Jugendfunk und Zeitfunk/Politik. Sie war an der Gründung der Sendung [[Zündfunk]] maßgeblich beteiligt.<ref name=":0" />
Von 1975 bis 1979 arbeitete Dagmar Reim als Hörfunk-Redakteurin, Reporterin und Moderatorin beim [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunk]] in München in den Redaktionen Jugendfunk und Zeitfunk/Politik. Sie war an der Gründung der Sendung [[Zündfunk]] maßgeblich beteiligt.<ref name=":0" />


1979 wechselte sie zum Westdeutschen Rundfunk ([[WDR]]) in Köln. Dort arbeitete sie für das Morgenmagazin und das Mittagsmagazin von [[WDR 2]] sowie in der Kommentarredaktion.
1979 wechselte sie zum [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunk]] in Köln. Dort arbeitete sie für das ''Morgenmagazin'' und das ''Mittagsmagazin'' von [[WDR 2]] sowie in der Kommentarredaktion.


1986 ging Dagmar Reim als Radioredakteurin zum Norddeutschen Rundfunk ([[NDR]]) in Hamburg, leitete dort ab 1992 die Pressestelle und war zwei Jahre (1993/1994) [[ARD]]-Sprecherin. 1995 wurde sie Chefredakteurin des NDR-Hörfunks und Programmbereichsleiterin von NDR 4 (heute: [[NDR Info]]). Von 1998 bis 2003 war sie Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.
1986 ging Dagmar Reim als Radioredakteurin zum [[Norddeutscher Rundfunk|Norddeutschen Rundfunk]] in Hamburg, leitete dort ab 1992 die Pressestelle und war zwei Jahre (1993/1994) [[ARD]]-Sprecherin. 1995 wurde sie Chefredakteurin des NDR-Hörfunks und Programmbereichsleiterin von NDR 4 (heute: [[NDR Info]]). Von 1998 bis 2003 war sie Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.


2001 zog sie ihre Kandidatur für den [[ZDF]]-Intendanten-Posten nach dem zweiten Wahlgang zurück.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-171560.html ''ZDF: Intendantenwahl vertagt''] in [[Manager Magazin]]-online vom 7. Dezember 2001, abgerufen am 1. Mai 2016</ref>
2001 zog sie ihre Kandidatur für den [[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]]-Intendanten-Posten nach dem zweiten Wahlgang zurück.<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-171560.html ''ZDF: Intendantenwahl vertagt''] in [[Manager Magazin]]-online vom 7. Dezember 2001, abgerufen am 1. Mai 2016</ref>


Seit 2003 war Dagmar Reim Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sie gewann die Wahl zur Gründungsintendantin gegen drei Gegenkandidaten, darunter der favorisierte damalige WDR-Fernsehdirektor [[Ulrich Deppendorf]]. 2007 bestätigte der Rundfunkrat sie für eine zweite, 2012 für eine dritte Amtszeit als Intendantin vom 1. Mai 2013 bis zum 30. April 2018. Dieses Amt gab sie aber zum 30. Juni 2016 aus privaten Gründen vorzeitig auf.<ref>{{Literatur|Titel=Private Gründe: Dagmar Reim gibt Intendanten-Amt beim RBB vorzeitig ab|Sammelwerk=Berliner Zeitung|Online=http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/private-gruende-dagmar-reim-gibt-intendanten-amt-beim-rbb-vorzeitig-ab-23315528|Abruf=2017-04-13}}</ref><ref name=":1" />
Seit 2003 war Dagmar Reim Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie gewann die Wahl zur Gründungsintendantin gegen drei Gegenkandidaten, darunter der favorisierte damalige WDR-Fernsehdirektor [[Ulrich Deppendorf]]. 2007 bestätigte der Rundfunkrat sie für eine zweite, 2012 für eine dritte Amtszeit als Intendantin vom 1. Mai 2013 bis zum 30. April 2018. Dieses Amt gab sie aber zum 30. Juni 2016 aus privaten Gründen vorzeitig auf.<ref>{{Internetquelle |titel=Private Gründe: Dagmar Reim gibt Intendanten-Amt beim RBB vorzeitig ab |werk=Berliner Zeitung |url=http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/private-gruende-dagmar-reim-gibt-intendanten-amt-beim-rbb-vorzeitig-ab-23315528 |datum=2015-11-26 |abruf=2017-04-13}}</ref><ref name=":1" />


== Intendanz beim rbb ==
== Intendanz beim rbb ==
In der ersten Amtszeit (2003–2008) als Intendantin führte Dagmar Reim den [[Sender Freies Berlin]] (SFB) und den [[Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg|Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg]] (ORB) zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zusammen und sicherte die Position des neuen Senders als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland ([[ARD]]). Der fusionierte Sender sollte nicht nur Modell für weitere Reformen innerhalb der ARD sein, sondern sich auch auf dem Medienmarkt der Hauptstadtregion etablieren. Dafür schuf Dagmar Reim mit ihrem Team in den ersten fünf Jahren intern neue Strukturen. Zwischen 2003 und 2013 hat der rbb 300 Stellen sozialverträglich abgebaut, also ohne [[Betriebsbedingte Kündigung|betriebsbedingte Kündigungen]].<ref name=":1">{{Internetquelle|url=http://www.maz-online.de/Brandenburg/RBB-Intendantin-Dagmar-Reim-tritt-vorzeitig-ab|titel=Wechsel an der Senderspitze – RBB-Intendantin Dagmar Reim tritt vorzeitig ab – MAZ - Märkische Allgemeine|autor=Märkische Allgemeine, Potsdam, Brandenburg, Germany|sprache=de|zugriff=2017-04-13}}</ref>
In der ersten Amtszeit (2003–2008) als Intendantin führte Dagmar Reim den [[Sender Freies Berlin]] und den [[Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg|Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg]] zum Rundfunk Berlin-Brandenburg zusammen und sicherte die Position des neuen Senders als Mitglied in der [[ARD]]. Der fusionierte Sender sollte nicht nur Modell für weitere Reformen innerhalb der ARD sein, sondern sich auch auf dem Medienmarkt der Hauptstadtregion etablieren. Dafür schuf Dagmar Reim mit ihrem Team in den ersten fünf Jahren intern neue Strukturen. Zwischen 2003 und 2013 hat der rbb 300 Stellen sozialverträglich abgebaut, also ohne [[Betriebsbedingte Kündigung|betriebsbedingte Kündigungen]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Brandenburg/RBB-Intendantin-Dagmar-Reim-tritt-vorzeitig-ab |titel=Wechsel an der Senderspitze – RBB-Intendantin Dagmar Reim tritt vorzeitig ab |werk=Märkische Allgemeine Zeitung |datum=2015-11-26 |abruf=2017-04-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170414000106/http://www.maz-online.de/Brandenburg/RBB-Intendantin-Dagmar-Reim-tritt-vorzeitig-ab |archiv-datum=2017-04-14 |offline=ja |archiv-bot=2023-12-08 14:51:53 InternetArchiveBot }}</ref>


Die zweite Amtszeit (2008–2013) Reims war unter anderem geprägt von der Umstellung auf multimediale Produktionsprozesse. Als erster Sender in der ARD mit einem eigenen Fernsehprogramm führte der rbb 2009 eine multimediale Programmdirektion für Radio, Fernsehen und Online ein.<ref>{{Literatur|Titel=RBB: Nothelle soll bimediale Programmdirektion leiten.|Sammelwerk=kress|Online=https://kress.de/news/detail/beitrag/94673-rbb-nothelle-soll-bimediale-programmdirektion-leiten.html|Abruf=2017-04-13}}</ref> Reim setzte sich für einen Strukturausgleich, also eine gerechtere Verteilung der Gebührengelder innerhalb der ARD ein.<ref>{{Literatur|Titel=RBB-Rundfunkrat fordert Neuordnung des Gebührenverteilungssystems|Sammelwerk=HORIZONT|Online=http://www.horizont.net/medien/nachrichten/-RBB-Rundfunkrat-fordert-Neuordnung-des-Gebuehrenverteilungssystems-76465|Abruf=2017-04-13}}</ref> Dennoch musste der rbb aufgrund finanzieller Probleme das Radioprogramm [[radiomultikulti]] zum 1. Januar 2009 einstellen und strahlt auf der Frequenz seitdem [[Funkhaus Europa]] vom WDR in Kooperation mit [[Radio Bremen]] aus. Im Zuge der von großem Protest begleiteten Schließung von radiomultikulti wurde Reim auch persönlich angegriffen, der Rundfunkrat stützte allerdings ihren Entschluss mehrheitlich.<ref>{{Literatur|Titel=RBB-Rundfunkrat stimmt für Stellenkürzungen.|Sammelwerk=kress|Online=https://kress.de/news/detail/beitrag/95419-rbb-rundfunkrat-stimmt-fuer-stellenkuerzungen.html|Abruf=2017-04-13}}</ref>
Die zweite Amtszeit (2008–2013) Reims war unter anderem geprägt von der Umstellung auf multimediale Produktionsprozesse.<ref>{{Internetquelle |autor=Jochen Voß |url=https://www.dwdl.de/nachrichten/10883/wiederwahl_dagmar_reim_bleibt_rbbintendantin/ |titel=Wiederwahl: Dagmar Reim bleibt RBB-Intendantin |werk=[[DWDL.de]] |datum=2008-05-01 |abruf=2023-05-31}}</ref> Als erster Sender in der ARD mit einem eigenen Fernsehprogramm führte der rbb 2009 eine multimediale Programmdirektion für Radio, Fernsehen und Online ein.<ref>{{Internetquelle |titel=RBB: Nothelle soll bimediale Programmdirektion leiten |werk=[[Kressreport#Kress.de und Kressköpfe|kress.de]] |url=https://kress.de/news/detail/beitrag/94673-rbb-nothelle-soll-bimediale-programmdirektion-leiten.html |datum=2008-10-28 |abruf=2017-04-13}}</ref> Reim setzte sich für einen Strukturausgleich, also eine gerechtere Verteilung der Gebührengelder innerhalb der ARD ein.<ref>{{Internetquelle |titel=RBB-Rundfunkrat fordert Neuordnung des Gebührenverteilungssystems |werk=[[Horizont (Fachzeitschrift)|Horizont]] |url=https://www.horizont.net/medien/nachrichten/-RBB-Rundfunkrat-fordert-Neuordnung-des-Gebuehrenverteilungssystems-76465 |datum=2008-05-23 |abruf=2017-04-13}}</ref> Dennoch musste der rbb aufgrund finanzieller Probleme das Radioprogramm [[radiomultikulti]] zum 1. Januar 2009 einstellen und strahlt auf der Frequenz seitdem [[Funkhaus Europa]] vom WDR in Kooperation mit [[Radio Bremen]] aus. Im Zuge der von großem Protest begleiteten Schließung von radiomultikulti wurde Reim auch persönlich angegriffen, der Rundfunkrat stützte allerdings ihren Entschluss mehrheitlich.<ref>{{Literatur|Titel=RBB-Rundfunkrat stimmt für Stellenkürzungen.|Sammelwerk=kress|Online=https://kress.de/news/detail/beitrag/95419-rbb-rundfunkrat-stimmt-fuer-stellenkuerzungen.html|Abruf=2017-04-13}}</ref>


Erfolgreich waren dokumentarische TV-Großprojekte wie [[24h Berlin]] (2009) und [[20 x Brandenburg]] (2010). Die Radioprogramme des rbb ([[Antenne Brandenburg]], [[Radio Berlin 88,8|radioBERLIN 88,8]], [[Inforadio]], [[radioeins]], [[kulturradio]] und [[Fritz (Hörfunksender)|Fritz]]) erreichten in den halbjährlichen Media-Analysen regelmäßig Spitzenplätze in einem der am heftigsten umkämpften Radiomärkte Europas. Reim gelang die wirtschaftliche Konsolidierung des rbb vor der Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den [[Rundfunkgebühr#Rundfunkbeitrag seit 2013|Rundfunkbeitrag]].
Erfolgreich waren dokumentarische TV-Großprojekte wie ''[[24h Berlin]]'' (2009) und ''[[20 x Brandenburg]]'' (2010). Die Radioprogramme des rbb ([[Antenne Brandenburg]], [[Radio Berlin 88,8|radioBERLIN 88,8]], [[Inforadio]], [[radioeins]], [[kulturradio]] und [[Fritz (Hörfunksender)|Fritz]]) erreichten in den halbjährlichen Media-Analysen regelmäßig Spitzenplätze in einem der am heftigsten umkämpften Radiomärkte Europas. Reim gelang die wirtschaftliche Konsolidierung des rbb vor der Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den [[Rundfunkgebühr#Rundfunkbeitrag seit 2013|Rundfunkbeitrag]].


Nach dem Verlust von Marktanteilen im Jahr 2011 räumte Reim Defizite im Programm ein und kündigte im Februar 2012 eine Programmreform des rbb Fernsehens an. Mehr regionale Inhalte und mehr Raum für Innovationen seien zwei der Schwerpunkte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/kultur/kino_tv/medien-intendantin-reim-fernsehprogramme-muessen-sich-veraendern_aid_717718.html |titel=Intendantin Reim: „Fernsehprogramme müssen sich verändern“ |werk=[[Focus Online]] |datum=2012-02-25 |abruf=2019-08-11}}</ref> In Reims Amtszeit ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen im rbb von auf 43,4 Prozent gestiegen.<ref>{{Literatur|Titel=Dagmar Reim // RBB-Intendantin|Online=http://www.medienkorrespondenz.de/personalien/artikel/dagmar-reim-rbb-intendantin.html|Abruf=2017-04-13}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Friederike von Kirchbach |url=https://www.journalistinnen.de/hedwig-dohm-urkunde/laudatio-fuer-dagmar-reim/ |titel=Laudatio auf Dagmar Reim anlässlich der Hedwig-Dohm-Urkunde |werk= |hrsg= |datum=2016-06-04 |abruf=2020-05-13 |sprache=}}</ref>
Nach dem Verlust von Marktanteilen im Jahr 2011 räumte Reim Defizite im Programm ein und kündigte im Februar 2012 eine Programmreform des rbb Fernsehens an. Mehr regionale Inhalte und mehr Raum für Innovationen seien zwei der Schwerpunkte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/kultur/kino_tv/medien-intendantin-reim-fernsehprogramme-muessen-sich-veraendern_aid_717718.html |titel=Intendantin Reim: „Fernsehprogramme müssen sich verändern“ |werk=[[Focus Online]] |datum=2012-02-25 |abruf=2019-08-11}}</ref> In Reims Amtszeit ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen im rbb auf 43,4 Prozent gestiegen.<ref>{{Literatur|Titel=Dagmar Reim // RBB-Intendantin|Online=https://www.medienkorrespondenz.de/personalien/artikel/dagmar-reim-rbb-intendantin.html|Abruf=2017-04-13}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Friederike von Kirchbach |url=https://www.journalistinnen.de/hedwig-dohm-urkunde/laudatio-fuer-dagmar-reim/ |titel=Laudatio auf Dagmar Reim anlässlich der Hedwig-Dohm-Urkunde |datum=2016-06-04 |abruf=2020-05-13 }}</ref>


Ende November 2015 gab Reim bekannt, vorzeitig aus persönlichen Gründen auszuscheiden und bereits Ende Juni 2016 – zwei Jahre vor Ende der Vertragslaufzeit – ihre Intendanz aufzugeben.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://web.archive.org/web/20151213120946/http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/11/dagmar-reim-rbb-intendantin-ankuendigung-amtsaufgabe.html |titel=Dagmar Reim gibt ihr Amt als rbb-Intendantin auf |werk=www.rbb-online.de |hrsg= |datum=2015-11-26 |offline= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151213120946/http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/11/dagmar-reim-rbb-intendantin-ankuendigung-amtsaufgabe.html |archiv-datum=2015-12-13 |archiv-bot= |zugriff=2020-05-12 |sprache=}}</ref>
Ende November 2015 gab Reim bekannt, vorzeitig aus persönlichen Gründen auszuscheiden und bereits Ende Juni 2016 – zwei Jahre vor Ende der Vertragslaufzeit – ihre Intendanz aufzugeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/11/dagmar-reim-rbb-intendantin-ankuendigung-amtsaufgabe.html |titel=Dagmar Reim gibt ihr Amt als rbb-Intendantin auf |hrsg=RBB |datum=2015-11-26 |offline= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151213120946/http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/11/dagmar-reim-rbb-intendantin-ankuendigung-amtsaufgabe.html |archiv-datum=2015-12-13 |abruf=2020-05-12 |archiv-bot=2022-10-20 21:09:19 InternetArchiveBot }}</ref>

Im Dezember 2022 wurde berichtet, dass Reim zusätzlich zu ihrer Pension vom rbb ein monatliches "Ruhegeld" in Höhe von 16 000 € erhält.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Hanfeld |Titel=„Ruhegelder“ en masse: Wie der RBB finanziell ausblutet |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/rbb-zahlt-pro-jahr-rund-2-5-millionen-euro-fuer-ruhegeld-18526399.html |Abruf=2022-12-19}}</ref>


== Mitgliedschaften und Aufsichtsratsmandate ==
== Mitgliedschaften und Aufsichtsratsmandate ==
* Mitglied Wissenschaftliche Kommission im [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.wissenschaftsrat.de/ueber-uns/mitglieder.html#c11404|titel=Wissenschaftsrat: Mitglieder|sprache=de|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Mitglied Wissenschaftliche Kommission im [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.wissenschaftsrat.de/ueber-uns/mitglieder.html#c11404|titel=Wissenschaftsrat: Mitglieder|abruf=2017-04-13|archiv-url=https://web.archive.org/web/20170413235458/https://www.wissenschaftsrat.de/ueber-uns/mitglieder.html#c11404|archiv-datum=2017-04-13|offline=ja|archiv-bot=2023-04-07 09:43:32 InternetArchiveBot}}</ref>
* Mitglied im Senat der [[Deutsche Nationalstiftung|Deutschen Nationalstiftung]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.nationalstiftung.de/gremien|titel=Gremien - Deutsche Nationalstiftung|autor=Deutsche Nationalstiftung|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Mitglied im Senat der [[Deutsche Nationalstiftung|Deutschen Nationalstiftung]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.nationalstiftung.de/gremien|titel=Gremien - Deutsche Nationalstiftung|autor=Deutsche Nationalstiftung|abruf=2017-04-13|archiv-url=https://web.archive.org/web/20170718233651/http://www.nationalstiftung.de/gremien|archiv-datum=2017-07-18|offline=ja|archiv-bot=2023-12-08 14:51:53 InternetArchiveBot}}</ref>
* Kuratorium der [[Zeit-Stiftung|ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.zeit-stiftung.de/stiftung/gremien/|titel=ZEIT-Stiftung|autor=ZEIT-Stiftung|sprache=de|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Kuratorium der [[Zeit-Stiftung|ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit-stiftung.de/stiftung/gremien/ |titel=ZEIT-Stiftung |abruf=2017-04-13}}</ref>
* Kuratorium der Stiftung Brandenburger Tor<ref>{{Literatur|Titel=Organisation - Stiftung Brandenburger Tor|Sammelwerk=Stiftung Brandenburger Tor|Online=http://stiftungbrandenburgertor.de/stiftung/organisation/|Abruf=2017-04-13}}</ref>
* Kuratorium der Stiftung Brandenburger Tor<ref>{{Literatur |Titel=Organisation - Stiftung Brandenburger Tor |Sammelwerk=Stiftung Brandenburger Tor|Online=http://stiftungbrandenburgertor.de/stiftung/organisation/ |Abruf=2017-04-13}}</ref>
* Stiftungsrat [[Stiftung Oper in Berlin|Oper in Berlin]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.oper-in-berlin.de/de/stiftung/gremien.html|titel=Gremien|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Stiftungsrat [[Stiftung Oper in Berlin|Oper in Berlin]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oper-in-berlin.de/de/stiftung/gremien.html|titel=Gremien |abruf=2017-04-13}}</ref>
* Hochschulrat der [[Universität der Künste Berlin]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.udk-berlin.de/universitaet/zentrale-gremien/hochschulrat/|titel=Hochschulrat – Universität der Künste Berlin|sprache=de|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Hochschulrat der [[Universität der Künste Berlin]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.udk-berlin.de/universitaet/zentrale-gremien/hochschulrat/ |titel=Hochschulrat – Universität der Künste Berlin |abruf=2017-04-13}}</ref>
* Aufsichtsrat der ARD-Filmtochter [[Degeto Film|Degeto]] (Vorsitz; von November 2011 bis Juni 2017)<ref>{{Internetquelle |url=http://web.ard.de/ard-chronik/index/8052?year=2011 |titel=Dagmar Reim neue Vorsitzende des Degeto-Aufsichtsrates / Karola Wille »Filmintendantin« der ARD |werk=Chronik der ARD |hrsg=[[ARD]] |datum=2011-11-29 |zugriff=2018-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://web.ard.de/ard-chronik/index/11928 |titel=Lutz Marmor neuer Vorsitzender des Degeto-Aufsichtsrates |werk=Chronik der ARD |hrsg=[[ARD]] |datum=2017-06-27 |zugriff=2018-12-09}}</ref>
* Aufsichtsrat der ARD-Filmtochter [[Degeto Film|Degeto]] (Vorsitz; von November 2011 bis Juni 2017)<ref>{{Internetquelle |url=http://web.ard.de/ard-chronik/index/8052?year=2011 |titel=Dagmar Reim neue Vorsitzende des Degeto-Aufsichtsrates / Karola Wille »Filmintendantin« der ARD |werk=Chronik der ARD |hrsg=[[ARD]] |datum=2011-11-29 |abruf=2018-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://web.ard.de/ard-chronik/index/11928 |titel=Lutz Marmor neuer Vorsitzender des Degeto-Aufsichtsrates |werk=Chronik der ARD |hrsg=[[ARD]] |datum=2017-06-27 |abruf=2018-12-09}}</ref>
* Kuratorium [[Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit|Buber-Rosenzweig-Stiftung]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/buber-rosenzweig-stiftung-vorstand-und-kuratorium|titel=Stifungsvorstand und Kuratorium {{!}} Deutscher Koordinierungsrat|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* Kuratorium [[Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit|Buber-Rosenzweig-Stiftung]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutscher-koordinierungsrat.de/buber-rosenzweig-stiftung-vorstand-und-kuratorium |titel=Stiftungsvorstand und Kuratorium |hrsg=Deutscher Koordinierungsrat |abruf=2017-04-13}}</ref>
* Board of Patrons der [[Berliner Festspiele]]
* Board of Patrons der [[Berliner Festspiele]]
* Vorsitzende des Vereins „Neue Heimat in Brandenburg“<ref>{{Literatur|Titel=Vorstand - Neue Heimat in Brandenburg e.V.|Sammelwerk=Neue Heimat in Brandenburg e.V.|Online=http://www.neueheimatinbrandenburg.de/ueber-uns/vorstand/|Abruf=2017-04-13}}</ref>
* Vorsitzende des Vereins „Neue Heimat in Brandenburg“<ref>{{Literatur|Titel=Vorstand - Neue Heimat in Brandenburg e.V.|Sammelwerk=Neue Heimat in Brandenburg e.V.|Online=http://www.neueheimatinbrandenburg.de/ueber-uns/vorstand/|Abruf=2017-04-13}}</ref>
* Jurymitglied [[Universitas-Preis für Wissenschaftsjournalismus]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://schleyer-stiftung.de/preise/universitas-preis-fuer-wissenschaftsjournalismus/jury/ |titel=Jury |werk=Hanns Martin Schleyer-Stiftung |hrsg= |datum= |abruf=2020-05-13 |sprache=}}</ref>
* Jurymitglied [[Universitas-Preis für Wissenschaftsjournalismus]]<ref>{{Internetquelle |url=https://schleyer-stiftung.de/preise/universitas-preis-fuer-wissenschaftsjournalismus/jury/ |titel=Jury |hrsg=Hanns Martin Schleyer-Stiftung |abruf=2020-05-13 }}</ref>
*Beiratsvorsitzende der [[Einstein Stiftung Berlin]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einsteinfoundation.de/stiftung/beirat/ |titel=Beirat&nbsp;–&nbsp;Einstein Stiftung Berlin |hrsg=Einstein Stiftung Berlin |sprache=de |abruf=2021-07-08}}</ref>


== Privatleben ==
== Privatleben ==
Dagmar Reim ist in zweiter Ehe mit [[Rudolf Großkopff]], dem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur des [[Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt|Deutschen Allgemeinen Sonntagsblattes]] und Kunstbeauftragten des NDR und rbb verheiratet. Sie hat zwei eigene Söhne sowie zwei angeheiratete Kinder.
Dagmar Reim war in zweiter Ehe mit [[Rudolf Großkopff]] († [[13. Juli]] [[2023]]), dem ehemaligen Regierungskorrespondenten der [[Frankfurter Rundschau]] und stellvertretenden Chefredakteur des [[Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt|Deutschen Allgemeinen Sonntagsblattes]] und Kunstbeauftragten von NDR und rbb verheiratet. Sie hat zwei eigene Söhne sowie zwei angeheiratete Kinder.


== Kritik ==
== Kritik ==
Die Berliner Zeitschrift ''[[tip (Zeitschrift)|tip]]'' hat am 17. Dezember 2008<ref>{{Internetquelle|url=http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit-stadtleben-und-leute/die-peinlichsten-berliner-dagmar-reim/|titel=Die peinlichsten Berliner: Dagmar Reim|hrsg=tip Berlin|datum=19. Dezember 2008|zugriff=13. November 2010}}</ref> Dagmar Reim in die Liste der zehn „peinlichsten Berliner“ gewählt, für ihre Rolle bei der Schließung des Radiosenders multikulti und ihre Reaktion auf die dadurch entstandene Diskussion. In der Zeitung ''[[Neues Deutschland]]'' wurde sie im selben Zusammenhang in einem Artikel vom 31. Dezember 2008<ref>{{Internetquelle|url=https://www.neues-deutschland.de/artikel/141405.der-letzte-tag-fuer-radiomultikulti.html?sstr=multikulti|titel=Der letzte Tag für Radiomultikulti|hrsg=Neues Deutschland|datum=31. Dezember 2008|zugriff=13. November 2010}}</ref> kritisch erwähnt. Am 31. Dezember 2008 wurde trotz vieler Proteste der Sender radiomultikulti abgeschaltet. Der Grund für die Schließung war allerdings die radikale Kürzung des Budgets nach der Zusammenlegung vom SFB und dem ORB, siehe oben beschriebene Stellenkürzungen.
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== Auszeichnung ==
== Auszeichnung ==
* 2016: [[Hedwig-Dohm-Urkunde]] des Journalistinnenbundes für ihr Lebenswerk<ref name=":2" />
* 2016: [[Hedwig-Dohm-Urkunde]] des Journalistinnenbundes für ihr Lebenswerk<ref name=":2" />
* 2016: [[Liste von Frauenpreisen|Victress Award]] für das Lebenswerk<ref>{{Internetquelle|url=https://victreff.jimdo.com/r%C3%BCckblick-2005-2018/victress-gala-2016/|titel=VICTRESS Awards Gala 2016|zugriff=2018-12-09}}</ref>
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* 2016: Verdienstkreuz 1. Klasse des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.528664.php|titel=Müller überreicht Dagmar Reim Bundesverdienstkreuz|datum=2016-11-01|sprache=de|zugriff=2017-04-13}}</ref>
* 2016: Verdienstkreuz 1. Klasse des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.528664.php |titel=Müller überreicht Dagmar Reim Bundesverdienstkreuz |datum=2016-11-01 |abruf=2017-04-13}}</ref>
* 2021: [[Verdienstorden des Landes Berlin]]


== Publikationen ==
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== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 7. April 2024, 03:27 Uhr

Dagmar Reim (2010)
Dagmar Reim (2010)

Dagmar Reim (* 4. November 1951 in Heidelberg) ist eine deutsche Journalistin. Sie begann ihre Hörfunk-Laufbahn 1975 beim Bayerischen Rundfunk und war von 2003 bis 2016 Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg – und damit die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dagmar Reim wuchs bei ihrer Mutter, zusammen mit Großmutter und Urgroßmutter, im südhessischen Lorsch auf und absolvierte ihr Abitur an einem katholischen Mädchengymnasium. Anschließend studierte sie mit einem Hochbegabtenstipendium[1] des Cusanuswerkes Geschichte, Germanistik und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1975 schloss sie das Studium mit dem Magister artium ab.

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1975 bis 1979 arbeitete Dagmar Reim als Hörfunk-Redakteurin, Reporterin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk in München in den Redaktionen Jugendfunk und Zeitfunk/Politik. Sie war an der Gründung der Sendung Zündfunk maßgeblich beteiligt.[1]

1979 wechselte sie zum Westdeutschen Rundfunk in Köln. Dort arbeitete sie für das Morgenmagazin und das Mittagsmagazin von WDR 2 sowie in der Kommentarredaktion.

1986 ging Dagmar Reim als Radioredakteurin zum Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, leitete dort ab 1992 die Pressestelle und war zwei Jahre (1993/1994) ARD-Sprecherin. 1995 wurde sie Chefredakteurin des NDR-Hörfunks und Programmbereichsleiterin von NDR 4 (heute: NDR Info). Von 1998 bis 2003 war sie Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.

2001 zog sie ihre Kandidatur für den ZDF-Intendanten-Posten nach dem zweiten Wahlgang zurück.[2]

Seit 2003 war Dagmar Reim Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie gewann die Wahl zur Gründungsintendantin gegen drei Gegenkandidaten, darunter der favorisierte damalige WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf. 2007 bestätigte der Rundfunkrat sie für eine zweite, 2012 für eine dritte Amtszeit als Intendantin vom 1. Mai 2013 bis zum 30. April 2018. Dieses Amt gab sie aber zum 30. Juni 2016 aus privaten Gründen vorzeitig auf.[3][4]

Intendanz beim rbb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ersten Amtszeit (2003–2008) als Intendantin führte Dagmar Reim den Sender Freies Berlin und den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg zum Rundfunk Berlin-Brandenburg zusammen und sicherte die Position des neuen Senders als Mitglied in der ARD. Der fusionierte Sender sollte nicht nur Modell für weitere Reformen innerhalb der ARD sein, sondern sich auch auf dem Medienmarkt der Hauptstadtregion etablieren. Dafür schuf Dagmar Reim mit ihrem Team in den ersten fünf Jahren intern neue Strukturen. Zwischen 2003 und 2013 hat der rbb 300 Stellen sozialverträglich abgebaut, also ohne betriebsbedingte Kündigungen.[4]

Die zweite Amtszeit (2008–2013) Reims war unter anderem geprägt von der Umstellung auf multimediale Produktionsprozesse.[5] Als erster Sender in der ARD mit einem eigenen Fernsehprogramm führte der rbb 2009 eine multimediale Programmdirektion für Radio, Fernsehen und Online ein.[6] Reim setzte sich für einen Strukturausgleich, also eine gerechtere Verteilung der Gebührengelder innerhalb der ARD ein.[7] Dennoch musste der rbb aufgrund finanzieller Probleme das Radioprogramm radiomultikulti zum 1. Januar 2009 einstellen und strahlt auf der Frequenz seitdem Funkhaus Europa vom WDR in Kooperation mit Radio Bremen aus. Im Zuge der von großem Protest begleiteten Schließung von radiomultikulti wurde Reim auch persönlich angegriffen, der Rundfunkrat stützte allerdings ihren Entschluss mehrheitlich.[8]

Erfolgreich waren dokumentarische TV-Großprojekte wie 24h Berlin (2009) und 20 x Brandenburg (2010). Die Radioprogramme des rbb (Antenne Brandenburg, radioBERLIN 88,8, Inforadio, radioeins, kulturradio und Fritz) erreichten in den halbjährlichen Media-Analysen regelmäßig Spitzenplätze in einem der am heftigsten umkämpften Radiomärkte Europas. Reim gelang die wirtschaftliche Konsolidierung des rbb vor der Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag.

Nach dem Verlust von Marktanteilen im Jahr 2011 räumte Reim Defizite im Programm ein und kündigte im Februar 2012 eine Programmreform des rbb Fernsehens an. Mehr regionale Inhalte und mehr Raum für Innovationen seien zwei der Schwerpunkte.[9] In Reims Amtszeit ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen im rbb auf 43,4 Prozent gestiegen.[10][11]

Ende November 2015 gab Reim bekannt, vorzeitig aus persönlichen Gründen auszuscheiden und bereits Ende Juni 2016 – zwei Jahre vor Ende der Vertragslaufzeit – ihre Intendanz aufzugeben.[12]

Im Dezember 2022 wurde berichtet, dass Reim zusätzlich zu ihrer Pension vom rbb ein monatliches "Ruhegeld" in Höhe von 16 000 € erhält.[13]

Mitgliedschaften und Aufsichtsratsmandate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dagmar Reim war in zweiter Ehe mit Rudolf Großkopff († 13. Juli 2023), dem ehemaligen Regierungskorrespondenten der Frankfurter Rundschau und stellvertretenden Chefredakteur des Deutschen Allgemeinen Sonntagsblattes und Kunstbeauftragten von NDR und rbb verheiratet. Sie hat zwei eigene Söhne sowie zwei angeheiratete Kinder.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berliner Zeitschrift tip hat am 17. Dezember 2008[26] Dagmar Reim in die Liste der zehn „peinlichsten Berliner“ gewählt, für ihre Rolle bei der Schließung des Radiosenders multikulti und ihre Reaktion auf die dadurch entstandene Diskussion. In der Zeitung Neues Deutschland wurde sie im selben Zusammenhang in einem Artikel vom 31. Dezember 2008[27] kritisch erwähnt. Am 31. Dezember 2008 wurde trotz vieler Proteste der Sender radiomultikulti abgeschaltet. Der Grund für die Schließung war allerdings die radikale Kürzung des Budgets nach der Zusammenlegung vom SFB und dem ORB, siehe oben beschriebene Stellenkürzungen.

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dagmar Reim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ina Krauß: Spitzenpositionen - Wie Frauen Männerdomänen und Führungsetagen erobern. (PDF; 2,2 MB) Fraktion DIE LINKE. im Abgeordnetenhaus von Berlin, Februar 2011, S. 31, abgerufen am 7. April 2021 (Die Autorin ist Redakteurin beim BR).
  2. ZDF: Intendantenwahl vertagt in Manager Magazin-online vom 7. Dezember 2001, abgerufen am 1. Mai 2016
  3. Private Gründe: Dagmar Reim gibt Intendanten-Amt beim RBB vorzeitig ab. In: Berliner Zeitung. 26. November 2015, abgerufen am 13. April 2017.
  4. a b Wechsel an der Senderspitze – RBB-Intendantin Dagmar Reim tritt vorzeitig ab. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 26. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2017; abgerufen am 13. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de
  5. Jochen Voß: Wiederwahl: Dagmar Reim bleibt RBB-Intendantin. In: DWDL.de. 1. Mai 2008, abgerufen am 31. Mai 2023.
  6. RBB: Nothelle soll bimediale Programmdirektion leiten. In: kress.de. 28. Oktober 2008, abgerufen am 13. April 2017.
  7. RBB-Rundfunkrat fordert Neuordnung des Gebührenverteilungssystems. In: Horizont. 23. Mai 2008, abgerufen am 13. April 2017.
  8. RBB-Rundfunkrat stimmt für Stellenkürzungen. In: kress. (kress.de [abgerufen am 13. April 2017]).
  9. Intendantin Reim: „Fernsehprogramme müssen sich verändern“. In: Focus Online. 25. Februar 2012, abgerufen am 11. August 2019.
  10. Dagmar Reim // RBB-Intendantin. (medienkorrespondenz.de [abgerufen am 13. April 2017]).
  11. a b Friederike von Kirchbach: Laudatio auf Dagmar Reim anlässlich der Hedwig-Dohm-Urkunde. 4. Juni 2016, abgerufen am 13. Mai 2020.
  12. Dagmar Reim gibt ihr Amt als rbb-Intendantin auf. RBB, 26. November 2015, archiviert vom Original am 13. Dezember 2015; abgerufen am 12. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb-online.de
  13. Michael Hanfeld: „Ruhegelder“ en masse: Wie der RBB finanziell ausblutet. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
  14. Wissenschaftsrat: Mitglieder. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2017; abgerufen am 13. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wissenschaftsrat.de
  15. Deutsche Nationalstiftung: Gremien - Deutsche Nationalstiftung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2017; abgerufen am 13. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationalstiftung.de
  16. ZEIT-Stiftung. Abgerufen am 13. April 2017.
  17. Organisation - Stiftung Brandenburger Tor. In: Stiftung Brandenburger Tor. (stiftungbrandenburgertor.de [abgerufen am 13. April 2017]).
  18. Gremien. Abgerufen am 13. April 2017.
  19. Hochschulrat – Universität der Künste Berlin. Abgerufen am 13. April 2017.
  20. Dagmar Reim neue Vorsitzende des Degeto-Aufsichtsrates / Karola Wille »Filmintendantin« der ARD. In: Chronik der ARD. ARD, 29. November 2011, abgerufen am 9. Dezember 2018.
  21. Lutz Marmor neuer Vorsitzender des Degeto-Aufsichtsrates. In: Chronik der ARD. ARD, 27. Juni 2017, abgerufen am 9. Dezember 2018.
  22. Stiftungsvorstand und Kuratorium. Deutscher Koordinierungsrat, abgerufen am 13. April 2017.
  23. Vorstand - Neue Heimat in Brandenburg e.V. In: Neue Heimat in Brandenburg e.V. (neueheimatinbrandenburg.de [abgerufen am 13. April 2017]).
  24. Jury. Hanns Martin Schleyer-Stiftung, abgerufen am 13. Mai 2020.
  25. Beirat – Einstein Stiftung Berlin. Einstein Stiftung Berlin, abgerufen am 8. Juli 2021.
  26. Die peinlichsten Berliner: Dagmar Reim. tip Berlin, 19. Dezember 2008, abgerufen am 13. November 2010.
  27. Der letzte Tag für Radiomultikulti. In: Neues Deutschland. 31. Dezember 2008, abgerufen am 13. November 2010.
  28. VICTRESS Awards Gala 2016. Abgerufen am 9. Dezember 2018.
  29. Müller überreicht Dagmar Reim Bundesverdienstkreuz. 1. November 2016, abgerufen am 13. April 2017.