„Treiben“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Treibarbeit.jpg|miniatur|Handwerkliche Treibarbeit in Eisenblech an der [[Einfriedung]] einer Villa in Wiesbaden (um 1910)]]'''Treiben''' (auch '''Treibarbeit''') ist – künstlerisch und industriell – ein Arbeitsprozess beim Freiformen von Metallen und zählt zu den [[Umformverfahren]].
[[Datei:Treibarbeit.jpg|miniatur|Handwerkliche Treibarbeit in Eisenblech an der [[Einfriedung]] einer Villa in Wiesbaden (um 1910)]]'''Treiben''' (auch '''Treibarbeit''') ist – künstlerisch und industriell – ein Arbeitsprozess beim Freiformen von Metallen und zählt zu den [[Umformverfahren]].
[[Datei:Goldener Brief Hamsa Rubine (Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek).jpg|mini|Der mythische Vogel [[Hamsa (mythischer Vogel)|Hamsa]], Signet des birmanischen Königs [[Alaungphaya]]. Treibarbeit auf dem [[Goldener Brief|Goldenen Brief]] von 1756.]]
[[Datei:Goldener Brief Hamsa Rubine (Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek).jpg|mini|Der mythische Vogel [[Hamsa (mythischer Vogel)|Hamsa]], Signet des birmanischen Königs [[Alaungphaya]]. Treibarbeit auf dem [[Goldener Brief|Goldenen Brief]] von 1756.]]
Bereits im [[Altertum]] war diese [[Technik]] der [[Metallbearbeitung]] bekannt. Die Anfänge liegen nach bisherigen Erkenntnissen in [[Mesopotamien]],<ref>[[Harald Hauptmann]], [[Ernst Pernicka]] (Hrsg.): ''Die Metallindustrie Mesopotamiens von den Anfängen bis zum 2. Jahrtausend v. Chr.'' (= ''Orient-Archäologie.'' 3). Leidorf, Rahden 2004, ISBN 3-89646-633-X (Beiträge von [[Barbara Helwing]], Joachim Lutz, Uwe Müller und [[Michael Müller-Karpe]].).</ref> der ersten Hochkultur der [[Menschheitsgeschichte]]. In [[Altes Ägypten|altägyptisch]]er Zeit wurden hervorragende Werke der Treibtechnik aus [[Silber]], [[Gold]] und [[Bronze]] geschaffen, die z.&nbsp;B. als [[Grabbeigabe]]n erhalten geblieben sind.
Bereits im [[Altertum]] war diese [[Technik]] der [[Metallbearbeitung]] bekannt. Die Anfänge liegen nach bisherigen Erkenntnissen in [[Mesopotamien]],<ref>[[Harald Hauptmann]], [[Ernst Pernicka]] (Hrsg.): ''Die Metallindustrie Mesopotamiens von den Anfängen bis zum 2. Jahrtausend v. Chr.'' (= ''Orient-Archäologie.'' 3). Leidorf, Rahden 2004, ISBN 3-89646-633-X (Beiträge von [[Barbara Helwing]], Joachim Lutz, Uwe Müller und [[Michael Müller-Karpe]].).</ref> der ersten Hochkultur der [[Menschheitsgeschichte]]. In [[Altes Ägypten|altägyptisch]]er Zeit wurden hervorragende Werke der Treibtechnik aus [[Silber]], [[Gold]] und [[Bronze]] geschaffen, die zum Beispiel als [[Grabbeigabe]]n erhalten geblieben sind.


== Technik ==
== Technik ==
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* ''Aufziehen'' geschieht durch kreisförmiges Hämmern von der Mitte des Werkstücks aus, wobei spiralförmig zum Rand hin gearbeitet wird.
* ''Aufziehen'' geschieht durch kreisförmiges Hämmern von der Mitte des Werkstücks aus, wobei spiralförmig zum Rand hin gearbeitet wird.
* ''[[Tiefziehen]]'' ist das in der Regel [[industrie]]lle Verfahren, zum Niederdrücken eines unten hohlliegenden Bleches, wobei es das (Ein-) [[Faltenbildung (Materialkunde)|falten]] des Materials zu verhindern gilt. ''Eindellen'' wird dagegen fast ausschließlich im süddeutschen Raum verwendet und bezeichnet den handwerklichen Vorgang des Treibens in einer ''Holzmulde''.
* ''[[Tiefziehen]]'' ist das in der Regel [[industrie]]lle Verfahren, zum Niederdrücken eines unten hohlliegenden Bleches, wobei es das (Ein-) [[Faltenbildung (Materialkunde)|falten]] des Materials zu verhindern gilt. ''Eindellen'' wird dagegen fast ausschließlich im süddeutschen Raum verwendet und bezeichnet den handwerklichen Vorgang des Treibens in einer ''Holzmulde''.
* ''Prellen'' wird verwendet, um enghalsige [[Behälter|Gefäß]]e mittels eines Spezial[[werkzeug]]s, einem ''Prelleisen'' „auszudellen“, sprich nach außen zu formen. Das Prellen ist eine Hilfsmethode, wenn die normale äußere Bearbeitung mittels Treibhämmer selbst im Zusammenspiel mit [[Punze (Werkzeug)|Punzen]] nicht mehr möglich ist, vor allem bei einem gewünschten Heraustreiben enghalsiger Hohlkörper, wie z. B. [[Vase]]n, [[Trinkgefäß]]e oder auch andere, für z. B. für industrielle [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] hergestellte [[Plastische Verformung]]en. Beim Prellen erfolgt die Wirkungsweise der Schläge ausschließlich [[indirekt]]. Das ''Prelleisen'' (welches ein an sich als einfach selbst herzustellendes Werkzeug gilt) wird durch Schläge eines leichten Hammers in Schwingungen versetzt, so dass diese am abgerundeten Ende ein leichtes Schlagen und somit eine Ausbuchtung am Werkstück bewirken.
* ''Prellen'' wird verwendet, um enghalsige [[Behälter|Gefäß]]e mittels eines Spezial[[werkzeug]]s, einem ''Prelleisen'' „auszudellen“, sprich nach außen zu formen. Das Prellen ist eine Hilfsmethode, wenn die normale äußere Bearbeitung mit Treibhämmern selbst im Zusammenspiel mit [[Punze (Werkzeug)|Punzen]] nicht mehr möglich ist, vor allem bei einem gewünschten Heraustreiben enghalsiger Hohlkörper, wie zum Beispiel [[Vase]]n, [[Trinkgefäß]]e oder auch andere, etwa als industrielle [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] genutzte [[Plastische Verformung|plastisch verformte]] Werkstücke. Beim Prellen wirken die Schläge ausschließlich [[indirekt]]. Das ''Prelleisen'' (das ein an sich einfach selbst herzustellendes Werkzeug ist) wird durch Schläge eines leichten Hammers in Schwingungen versetzt, so dass diese am abgerundeten Ende ein leichtes Schlagen und somit eine Ausbuchtung am Werkstück bewirken.
* ''Verdrängen'' wird gern sowohl beim Treiben, als auch beim Schmieden verwendet, um den Materialquerschnitt auf einer festen Unterlage (Amboss) ein wenig zu schwächen und die durch die Materialverdrängung entstehende Räumlichkeit zur Form zu nutzen.
* ''Verdrängen'' wird gern sowohl beim Treiben, als auch beim Schmieden verwendet, um den Materialquerschnitt auf einer festen Unterlage (Amboss) ein wenig zu schwächen und die durch die Materialverdrängung entstehende Räumlichkeit zur Form zu nutzen.
* ''[[Stauchen]]'' wird beim Treiben auch ''Einziehen'' genannt. Das ist z. B. bei einem „aufgezogenen“ Blech zu einem [[Behälter|Gefäß]] bei erfahrener Hand gut möglich, bedarf allerdings Kenntnis zum [[Werkstoff|Material]]. Es muss dabei das ''Faltenschlagen'' bzw. Reißen des Materials beachtet werden.
* ''[[Stauchen]]'' wird beim Treiben auch ''Einziehen'' genannt. Das ist zum Beispiel bei einem „aufgezogenen“ Blech zu einem [[Behälter|Gefäß]] bei erfahrener Hand gut möglich, bedarf allerdings Kenntnis zum [[Werkstoff|Material]]. Es muss dabei das ''Faltenschlagen'' bzw. Reißen des Materials beachtet werden.


[[Datei:Treiben.JPG|miniatur|Handwerkliche Treibarbeit während der Bearbeitung im Ziselierkitt]]
[[Datei:Treiben.JPG|miniatur|Handwerkliche Treibarbeit während der Bearbeitung im Ziselierkitt]]


Das zu treibende ''Blech'' oder auch ''Vollmaterial'' aus Metall wird handwerklich häufig durch einen ''Treibhammer'' oder [[Schmiedehammer]] von der Rückseite her bearbeitet und dehnt sich dabei an dieser Stelle aus. Das kann auf einem festen Grund (z. B [[Amboss]] oder ''Treibamboss'') geschehen oder auch in eine Vertiefung hinein (vergl. Tiefziehen).
Das zu treibende ''Blech'' oder auch ''Vollmaterial'' aus Metall wird handwerklich häufig durch einen ''Treibhammer'' oder [[Schmiedehammer]] von der Rückseite her bearbeitet und dehnt sich dabei an dieser Stelle aus. Das kann auf einem festen Grund (zum Beispiel [[Amboss]] oder ''Treibamboss'') geschehen oder auch in eine Vertiefung hinein (vergleiche Tiefziehen).
Bei einem [[Relief]] wird das zu bearbeitende Blech eingelassen in [[Blei]] oder auch in [[Kitt]] zum weiteren Heraustreiben und zum späteren [[Ziselieren]], wie im halbfertigen Zustand auf dem nebenstehenden Foto dargestellt. Hier wird dagegen von der ''Vorderseite'' gearbeitet.
Bei einem [[Relief]] wird das zu bearbeitende Blech eingelassen in [[Blei]] oder auch in [[Kitt]] zum weiteren Heraustreiben und zum späteren [[Ziselieren]], wie im halbfertigen Zustand auf dem nebenstehenden Foto dargestellt. Hier wird dagegen von der ''Vorderseite'' gearbeitet.
Die Bearbeitung geschieht mit Hilfe verschieden geformter ''Treibhämmer'' und [[Punze (Werkzeug)|Punzen]] oder auch mit diversen Treibstöckeln. Häufig wird dabei eine [[Anke (Werkzeug)|Anke]] verwendet. Als Unterlage für künstlerisch freies Arbeiten dient ein [[Treibsack]], ein mit [[Sand]] oder ähnlichem Material gefüllter Lederbeutel. Feinere Arbeiten werden durch Einbetten des Bleches in ''Treibkitt'' und anschließendes Treiben bzw. [[Ziselieren]] mittels kleinerer Werkzeuge erreicht.
Die Bearbeitung geschieht mit Hilfe verschieden geformter ''Treibhämmer'' und [[Punze (Werkzeug)|Punzen]] oder auch mit diversen Treibstöckeln. Häufig wird dabei eine [[Anke (Werkzeug)|Anke]] verwendet. Als Unterlage für künstlerisch freies Arbeiten dient ein [[Treibsack]], ein mit [[Sand]] oder ähnlichem Material gefüllter Lederbeutel. Feinere Arbeiten werden durch Einbetten des Bleches in ''Treibkitt'' und anschließendes Treiben bzw. [[Ziselieren]] mittels kleinerer Werkzeuge erreicht.


Die am besten zum [[handwerk]]lichen Treiben geeigneten Metalle sind [[Kupfer]] und bestimmte Kupferlegierungen, so genannte [[Knetlegierung]]en, wie weiche [[Messing]]- (z. B. [[Messing|Tombak]]), [[Silber]]- und (aus Kostengründen eher selten) [[Gold]]legierungen. Grundsätzlich eignet sich auch gut [[Aluminium]] und [[Rostfreier Stahl|rostfreier Edelstahl]]. Auch die von Natur aus härteren und somit schwieriger zu bearbeitenden Bronze- und Eisenbleche sind selbstverständlich auch zum Treiben geeignet. Letztere sind eher im architektonischen Bereich zu finden.
Die am besten zum [[handwerk]]lichen Treiben geeigneten Metalle sind [[Kupfer]] und bestimmte Kupferlegierungen, so genannte [[Knetlegierung]]en, wie weiche [[Messing]]- (zum Beispiel [[Messing|Tombak]]), [[Silber]]- und (aus Kostengründen eher selten) [[Gold]]legierungen. Grundsätzlich eignet sich auch gut [[Aluminium]] und [[Rostfreier Stahl|rostfreier Edelstahl]]. Auch die von Natur aus härteren und somit schwieriger zu bearbeitenden Bronze- und Eisenbleche sind selbstverständlich auch zum Treiben geeignet. Letztere sind eher im architektonischen Bereich zu finden.
Nur die Technik des Treibens konnte in früher Zeit z. B. bei der Herstellung von Gefäßen oder antiken [[Helm]]en und vielen anderen angewandt werden. Andere Möglichkeiten gab zur räumlich-künstlerischen [[Metallbearbeitung]] bis in die späte [[Neuzeit]] bzw. [[Moderne]] nicht, was natürlich auch auf Alltagsgegenstände, wie z. B. Töpfe oder große Kessel zutraf. Das bekannte Verfahren des [[Gießen]]s wurde in der Regel aus Kostengründen vermieden.
Nur die Technik des Treibens konnte in früher Zeit zum Beispiel bei der Herstellung von Gefäßen oder antiken [[Helm]]en und vielen anderen angewandt werden. Andere Möglichkeiten gab zur räumlich-künstlerischen [[Metallbearbeitung]] bis in die späte [[Neuzeit]] bzw. [[Moderne]] nicht, was natürlich auch auf Alltagsgegenstände, wie Töpfe oder große Kessel zutraf. Das bekannte Verfahren des [[Gießen]]s wurde in der Regel aus Kostengründen vermieden.


Bei dem Treib-Vorgang wird das [[Gefüge (Werkstoffkunde)|Kristallgefüge]] des Metalls stark gestört, da durch die handwerklich oder industrielle Bearbeitung bzw. [[Verformung]] ([[Tiefziehen]]) nachfolgende [[Versetzung (Materialwissenschaft)|Versetzung]] verfestigt wird. Dabei wird das Metall zunehmend härter und spröder, man spricht von [[Verfestigung (Werkstoffkunde)|Verfestigung]]. Ein Ausglühen des Bunt- oder legierten Edelmetalls und anschließenden Abkühlen in Wasser zwischen den einzelnen Phasen des Werkvorgangs stellt die ursprüngliche [[Plastische Verformung|Plastizität]] wieder her. Dadurch kann wiederholt getrieben werden, bis die endgültige Form erreicht worden ist. Manchmal, z. B. bei der Herstellung von Gefäßen, muss das Werkstück nach dem Erreichen der gewünschten Form noch ''abgehämmert'' werden, um eine erneute und somit gewünschte Verfestigung zum Gebrauch zu erreichen.
Beim Treibvorgang wird das [[Gefüge (Werkstoffkunde)|Kristallgefüge]] des Metalls gestört, da die [[Verformung]] durch handwerklich oder industrielle Bearbeitung ([[Tiefziehen]]) die [[Versetzungsdichte]] erhöht und das Material [[Kaltumformung#Kaltverfestigung|kaltverfestigt]]. Dabei wird das Metall zunehmend härter und spröder, man spricht von [[Verfestigung (Werkstoffkunde)|Verfestigung]]. Ein Ausglühen des Bunt- oder legierten Edelmetalls und anschließenden Abkühlen in Wasser zwischen den einzelnen Phasen des Werkvorgangs stellt die ursprüngliche [[Plastische Verformung|Plastizität]] wieder her. Dadurch kann wiederholt getrieben werden, bis die endgültige Form erreicht worden ist. Manchmal, zum Beispiel bei der Herstellung von Gefäßen, muss das Werkstück nach dem Erreichen der gewünschten Form noch ''abgehämmert'' werden, um eine erneute und gewünschte Verfestigung zum Gebrauch zu erreichen.


[[Beruf]]e, welche heute noch mit dem ''Treiben'' verwandt sind, heißen: [[Kunstschmied]], [[Schmied]], [[Kupferschmied]], [[Goldschmied]], [[Silberschmied]], [[Klempner|Spengler]] (auch ''Klempner'' genannt, was nichts mit der umgangssprachlichen Berufsbezeichnung für den [[Installateur|Gas-/Wasserinstallateur]] zu tun hat), [[Gürtler]] usw.
[[Beruf]]e, welche heute noch mit dem ''Treiben'' verwandt sind, heißen: [[Kunstschmied]], [[Schmied]], [[Kupferschmied]], [[Goldschmied]], [[Silberschmied]], [[Klempner|Spengler]] (auch ''Klempner'' genannt, was nichts mit der umgangssprachlichen Berufsbezeichnung für den [[Installateur|Gas-/Wasserinstallateur]] zu tun hat), [[Gürtler]] usw.
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Frühere, heute fast ausgestorbene Berufsbezeichnungen die einen Bezug zum Metalltreiben haben: [[Grobschmied]], [[Pfannenschmied]], [[Kesselschmied]], [[Waffenschmied]], [[Harnischschmied]], [[Plattner]], [[Blechschmied]], [[Blechner]], [[Rotschmied]], [[Kettenschmied]], [[Schlosserei|Schlosser]], [[Werkzeugschmied]] usw.
Frühere, heute fast ausgestorbene Berufsbezeichnungen die einen Bezug zum Metalltreiben haben: [[Grobschmied]], [[Pfannenschmied]], [[Kesselschmied]], [[Waffenschmied]], [[Harnischschmied]], [[Plattner]], [[Blechschmied]], [[Blechner]], [[Rotschmied]], [[Kettenschmied]], [[Schlosserei|Schlosser]], [[Werkzeugschmied]] usw.


Viele Anforderungen an das Treiben von Metall werden heute vom [[Kunstschmied]] übernommen, welcher sich in Bezug zur [[Kreativität]] der [[Metallbearbeitung]] heute fast zum [[Universalgenie]] entwickelt hat. Der heutige Lehrberuf zum bereits in den 1980er Jahren abgeschafften „Kunstschmied“ heißt heute „Metallbauer, Fachrichtung Gestaltung“. In diesem Beruf werden jedoch nicht mehr alle zur Verfügung stehenden grundlegenden Kenntnisse der Metallbearbeitung vermittelt, wie es z. B. bei einer früheren Ausbildung zum (…) -Schmied üblich war.
Viele Anforderungen an das Treiben von Metall werden heute vom [[Kunstschmied]] übernommen, der sich in Bezug zur [[Kreativität]] der [[Metallbearbeitung]] heute fast zum [[Universalgenie]] entwickelt hat. Der heutige Lehrberuf zum bereits in den 1980er Jahren abgeschafften „Kunstschmied“ heißt heute „Metallbauer, Fachrichtung Gestaltung“. In diesem Beruf werden jedoch nicht mehr alle zur Verfügung stehenden grundlegenden Kenntnisse der Metallbearbeitung vermittelt, wie es zum Beispiel bei einer früheren Ausbildung zum (…) -Schmied üblich war.


== Verwendung ==
== Verwendung ==
Je nach Verwendung kann beim Treiben z.&nbsp;B. ein [[Relief]] entstehen. Diese Art der Metallbearbeitung wurde und wird häufig im [[Kunsthandwerk]] angewendet. So können hochwertige und zugleich dauerhafte [[Ornament]]e oder grafische Darstellungen geschaffen werden. Weiterhin werden einzigartige Schalen, Vasen (z.&nbsp;B. in Aufzieh- und Prelltechnik), Leuchten, [[Schmuck]] oder auch [[Porträt]]s (hier wegen der Detailgenauigkeit in Kupfer oder Edelmetallen) von [[Kunstschmied]]en, bzw.&nbsp;Silber- und [[Goldschmied]]en gefertigt.
Je nach Verwendung kann beim Treiben zum Beispiel ein [[Relief]] entstehen. Diese Art der Metallbearbeitung wurde und wird häufig im [[Kunsthandwerk]] angewendet. So können hochwertige und zugleich dauerhafte [[Ornament]]e oder grafische Darstellungen geschaffen werden. Weiterhin werden einzigartige Schalen, Vasen (zum Beispiel in Aufzieh- und Prelltechnik), Leuchten, [[Schmuck]] oder auch [[Porträt]]s (hier wegen der Detailgenauigkeit in Kupfer oder Edelmetallen) von [[Kunstschmied]]en, bzw.&nbsp;Silber- und [[Goldschmied]]en gefertigt.


Vor allem für architektonisch eingebundene [[Kunst]] oder [[Unikat]]e im [[Design]]bereich und Kleinserien, spezieller Rohrleitungsbau oder auch im Bereich Restaurierung ist das Treiben von Metall auch heute unverzichtbar.
Vor allem für architektonisch eingebundene [[Kunst]] oder [[Unikat]]e im [[Design]]bereich und Kleinserien, spezieller Rohrleitungsbau oder auch im Bereich Restaurierung ist das Treiben von Metall auch heute unverzichtbar.


Nachdem die Autohersteller zunehmend den Anspruch haben, alle je hergestellten [[Modell]]e im [[Museum]] zeigen zu können, werden vermehrt auch ganze Fahrzeug[[karosserie]]n durch Treiben rekonstruiert. Es sind oft Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung, die solche Arbeiten durchführen. Schon ein geschwungener Kotflügel benötigt viele tausend Hammerschläge und ist dementsprechend teuer. In früheren Zeiten, also um 1920 bis ca. 1950, gab es sog. mechanische Treibhämmer u. a. zum Herstellen gerundeter Autoteile. Das waren Maschinen, welche im kalten Zustand sehr schnell leichtere Schläge auf das zu bearbeitende und entsprechend dünne (Stahl-) Blech ausführten und nur durch erfahrene [[Meister]] bedient werden konnten.
Nachdem die Autohersteller zunehmend den Anspruch haben, alle je hergestellten [[Modell]]e im [[Museum]] zeigen zu können, werden vermehrt auch ganze Fahrzeug[[karosserie]]n durch Treiben rekonstruiert. Es sind oft Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung, die solche Arbeiten durchführen. Schon ein geschwungener Kotflügel benötigt viele tausend Hammerschläge und ist dementsprechend teuer. In früheren Zeiten, also um 1920 bis ca. 1950, gab es sog. mechanische Treibhämmer unter anderem zum Herstellen gerundeter Karosserieteile für Autos. Das waren Maschinen, die sehr schnell leichtere Schläge auf das im kalten Zustand zu bearbeitende dünne (Stahl-) Blech ausführten und nur durch erfahrene [[Meister]] bedient werden konnten.


Ein beachtenswertes [[Beispiel]] zur Verwendung von ''Vollmaterial'' in Bezug zum Treiben findet sich in der [[Geschichte]] des [[Tobiashammer]]s in [[Thüringen]]. Hier wurden mittels eines historisch [[wasserrad]]getriebenen [[Schwanzhammer]]s bis zum [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Zusammenbruch der DDR]] 1989 Kessel, [[Pfanne]]n aber v.&nbsp;a. [[Kesselpauke]]n ''aus einem Stück'' produziert, welche in Bezug zum [[Klang]] bis heute einen Maßstab setzen.
Ein beachtenswertes [[Beispiel]] zur Verwendung von ''Vollmaterial'' in Bezug zum Treiben findet sich in der [[Geschichte]] des [[Tobiashammer]]s in [[Thüringen]]. Hier wurden mittels eines historisch [[wasserrad]]getriebenen [[Schwanzhammer]]s bis zum [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Zusammenbruch der DDR]] 1989 Kessel, [[Pfanne]]n aber v.&nbsp;a. [[Kesselpauke]]n ''aus einem Stück'' produziert, welche in Bezug zum [[Klang]] bis heute einen Maßstab setzen.


Ein heute vielgesehenes Beispiel von getriebenem Metall ist z.&nbsp;B. der Rahmen des goldenen M im McDonald’s-Leuchtzeichen. Es wird aus einer geraden L-förmigen Stahlleiste getrieben.
Ein heute vielgesehenes Beispiel von getriebenem Metall ist zum Beispiel der Rahmen des goldenen M im McDonald’s-Leuchtzeichen. Es wird aus einer geraden L-förmigen Stahlleiste getrieben.


Noch populärer dürfte die [[Freiheitsstatue]] in [[New York City|New York]] sein, welche aus 2,57&nbsp;mm Kupfer getrieben wurde. Oder auch die [[Quadriga]] aus 2&nbsp;mm [[Kupfer]] auf dem [[Brandenburger Tor]] in Berlin – erschaffen 1793 von dem [[Kupferschmied]] [[Emanuel Jury]] nach einem [[Entwurf]] von [[Johann Gottfried Schadow]].
Noch populärer dürfte die [[Freiheitsstatue]] in [[New York City|New York]] sein, welche aus 2,57&nbsp;mm Kupfer getrieben wurde. Oder auch die [[Quadriga]] aus 2&nbsp;mm [[Kupfer]] auf dem [[Brandenburger Tor]] in Berlin – erschaffen 1793 von dem [[Kupferschmied]] [[Emanuel Jury]] nach einem [[Entwurf]] von [[Johann Gottfried Schadow]].


Gerade in [[Berlin]] kann man weiter viele herausragende Beispiele figuraler ''Treibkunst'' z. B. auf den [[Giebel]]n des [[Gendarmenmarkt]]es oder auch auf dem [[Museum für Kommunikation]] bewundern. Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] komplett zerstört, wurden die bis sechs Meter hohen Kupfer–[[Plastik (Kunst)|Plastiken]] in den 1970er bis 1990er Jahren durch den Berliner Kunstschmied und [[Metallplastik|Metallbildhauer]] [[Achim Kühn]] originalgetreu [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruiert]].
Gerade in [[Berlin]] kann man weiter viele herausragende Beispiele figuraler ''Treibkunst'' zum Beispiel auf den [[Giebel]]n des [[Gendarmenmarkt]]es oder auch auf dem [[Museum für Kommunikation]] bewundern. Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] komplett zerstört, wurden die bis sechs Meter hohen Kupfer–[[Plastik (Kunst)|Plastiken]] in den 1970er bis 1990er Jahren durch den Berliner Kunstschmied und [[Metallplastik|Metallbildhauer]] [[Achim Kühn]] originalgetreu [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruiert]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 1. November 2019, 18:16 Uhr

Handwerkliche Treibarbeit in Eisenblech an der Einfriedung einer Villa in Wiesbaden (um 1910)

Treiben (auch Treibarbeit) ist – künstlerisch und industriell – ein Arbeitsprozess beim Freiformen von Metallen und zählt zu den Umformverfahren.

Der mythische Vogel Hamsa, Signet des birmanischen Königs Alaungphaya. Treibarbeit auf dem Goldenen Brief von 1756.

Bereits im Altertum war diese Technik der Metallbearbeitung bekannt. Die Anfänge liegen nach bisherigen Erkenntnissen in Mesopotamien,[1] der ersten Hochkultur der Menschheitsgeschichte. In altägyptischer Zeit wurden hervorragende Werke der Treibtechnik aus Silber, Gold und Bronze geschaffen, die zum Beispiel als Grabbeigaben erhalten geblieben sind.

Technik

Arbeitstechnisch wird zwischen Aufziehen, Tiefziehen, Prellen, Verdrängen und Stauchen unterschieden:

  • Aufziehen geschieht durch kreisförmiges Hämmern von der Mitte des Werkstücks aus, wobei spiralförmig zum Rand hin gearbeitet wird.
  • Tiefziehen ist das in der Regel industrielle Verfahren, zum Niederdrücken eines unten hohlliegenden Bleches, wobei es das (Ein-) falten des Materials zu verhindern gilt. Eindellen wird dagegen fast ausschließlich im süddeutschen Raum verwendet und bezeichnet den handwerklichen Vorgang des Treibens in einer Holzmulde.
  • Prellen wird verwendet, um enghalsige Gefäße mittels eines Spezialwerkzeugs, einem Prelleisen „auszudellen“, sprich nach außen zu formen. Das Prellen ist eine Hilfsmethode, wenn die normale äußere Bearbeitung mit Treibhämmern selbst im Zusammenspiel mit Punzen nicht mehr möglich ist, vor allem bei einem gewünschten Heraustreiben enghalsiger Hohlkörper, wie zum Beispiel Vasen, Trinkgefäße oder auch andere, etwa als industrielle Prototypen genutzte plastisch verformte Werkstücke. Beim Prellen wirken die Schläge ausschließlich indirekt. Das Prelleisen (das ein an sich einfach selbst herzustellendes Werkzeug ist) wird durch Schläge eines leichten Hammers in Schwingungen versetzt, so dass diese am abgerundeten Ende ein leichtes Schlagen und somit eine Ausbuchtung am Werkstück bewirken.
  • Verdrängen wird gern sowohl beim Treiben, als auch beim Schmieden verwendet, um den Materialquerschnitt auf einer festen Unterlage (Amboss) ein wenig zu schwächen und die durch die Materialverdrängung entstehende Räumlichkeit zur Form zu nutzen.
  • Stauchen wird beim Treiben auch Einziehen genannt. Das ist zum Beispiel bei einem „aufgezogenen“ Blech zu einem Gefäß bei erfahrener Hand gut möglich, bedarf allerdings Kenntnis zum Material. Es muss dabei das Faltenschlagen bzw. Reißen des Materials beachtet werden.
Handwerkliche Treibarbeit während der Bearbeitung im Ziselierkitt

Das zu treibende Blech oder auch Vollmaterial aus Metall wird handwerklich häufig durch einen Treibhammer oder Schmiedehammer von der Rückseite her bearbeitet und dehnt sich dabei an dieser Stelle aus. Das kann auf einem festen Grund (zum Beispiel Amboss oder Treibamboss) geschehen oder auch in eine Vertiefung hinein (vergleiche Tiefziehen). Bei einem Relief wird das zu bearbeitende Blech eingelassen in Blei oder auch in Kitt zum weiteren Heraustreiben und zum späteren Ziselieren, wie im halbfertigen Zustand auf dem nebenstehenden Foto dargestellt. Hier wird dagegen von der Vorderseite gearbeitet. Die Bearbeitung geschieht mit Hilfe verschieden geformter Treibhämmer und Punzen oder auch mit diversen Treibstöckeln. Häufig wird dabei eine Anke verwendet. Als Unterlage für künstlerisch freies Arbeiten dient ein Treibsack, ein mit Sand oder ähnlichem Material gefüllter Lederbeutel. Feinere Arbeiten werden durch Einbetten des Bleches in Treibkitt und anschließendes Treiben bzw. Ziselieren mittels kleinerer Werkzeuge erreicht.

Die am besten zum handwerklichen Treiben geeigneten Metalle sind Kupfer und bestimmte Kupferlegierungen, so genannte Knetlegierungen, wie weiche Messing- (zum Beispiel Tombak), Silber- und (aus Kostengründen eher selten) Goldlegierungen. Grundsätzlich eignet sich auch gut Aluminium und rostfreier Edelstahl. Auch die von Natur aus härteren und somit schwieriger zu bearbeitenden Bronze- und Eisenbleche sind selbstverständlich auch zum Treiben geeignet. Letztere sind eher im architektonischen Bereich zu finden. Nur die Technik des Treibens konnte in früher Zeit zum Beispiel bei der Herstellung von Gefäßen oder antiken Helmen und vielen anderen angewandt werden. Andere Möglichkeiten gab zur räumlich-künstlerischen Metallbearbeitung bis in die späte Neuzeit bzw. Moderne nicht, was natürlich auch auf Alltagsgegenstände, wie Töpfe oder große Kessel zutraf. Das bekannte Verfahren des Gießens wurde in der Regel aus Kostengründen vermieden.

Beim Treibvorgang wird das Kristallgefüge des Metalls gestört, da die Verformung durch handwerklich oder industrielle Bearbeitung (Tiefziehen) die Versetzungsdichte erhöht und das Material kaltverfestigt. Dabei wird das Metall zunehmend härter und spröder, man spricht von Verfestigung. Ein Ausglühen des Bunt- oder legierten Edelmetalls und anschließenden Abkühlen in Wasser zwischen den einzelnen Phasen des Werkvorgangs stellt die ursprüngliche Plastizität wieder her. Dadurch kann wiederholt getrieben werden, bis die endgültige Form erreicht worden ist. Manchmal, zum Beispiel bei der Herstellung von Gefäßen, muss das Werkstück nach dem Erreichen der gewünschten Form noch abgehämmert werden, um eine erneute und gewünschte Verfestigung zum Gebrauch zu erreichen.

Berufe, welche heute noch mit dem Treiben verwandt sind, heißen: Kunstschmied, Schmied, Kupferschmied, Goldschmied, Silberschmied, Spengler (auch Klempner genannt, was nichts mit der umgangssprachlichen Berufsbezeichnung für den Gas-/Wasserinstallateur zu tun hat), Gürtler usw.

Frühere, heute fast ausgestorbene Berufsbezeichnungen die einen Bezug zum Metalltreiben haben: Grobschmied, Pfannenschmied, Kesselschmied, Waffenschmied, Harnischschmied, Plattner, Blechschmied, Blechner, Rotschmied, Kettenschmied, Schlosser, Werkzeugschmied usw.

Viele Anforderungen an das Treiben von Metall werden heute vom Kunstschmied übernommen, der sich in Bezug zur Kreativität der Metallbearbeitung heute fast zum Universalgenie entwickelt hat. Der heutige Lehrberuf zum bereits in den 1980er Jahren abgeschafften „Kunstschmied“ heißt heute „Metallbauer, Fachrichtung Gestaltung“. In diesem Beruf werden jedoch nicht mehr alle zur Verfügung stehenden grundlegenden Kenntnisse der Metallbearbeitung vermittelt, wie es zum Beispiel bei einer früheren Ausbildung zum (…) -Schmied üblich war.

Verwendung

Je nach Verwendung kann beim Treiben zum Beispiel ein Relief entstehen. Diese Art der Metallbearbeitung wurde und wird häufig im Kunsthandwerk angewendet. So können hochwertige und zugleich dauerhafte Ornamente oder grafische Darstellungen geschaffen werden. Weiterhin werden einzigartige Schalen, Vasen (zum Beispiel in Aufzieh- und Prelltechnik), Leuchten, Schmuck oder auch Porträts (hier wegen der Detailgenauigkeit in Kupfer oder Edelmetallen) von Kunstschmieden, bzw. Silber- und Goldschmieden gefertigt.

Vor allem für architektonisch eingebundene Kunst oder Unikate im Designbereich und Kleinserien, spezieller Rohrleitungsbau oder auch im Bereich Restaurierung ist das Treiben von Metall auch heute unverzichtbar.

Nachdem die Autohersteller zunehmend den Anspruch haben, alle je hergestellten Modelle im Museum zeigen zu können, werden vermehrt auch ganze Fahrzeugkarosserien durch Treiben rekonstruiert. Es sind oft Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung, die solche Arbeiten durchführen. Schon ein geschwungener Kotflügel benötigt viele tausend Hammerschläge und ist dementsprechend teuer. In früheren Zeiten, also um 1920 bis ca. 1950, gab es sog. mechanische Treibhämmer unter anderem zum Herstellen gerundeter Karosserieteile für Autos. Das waren Maschinen, die sehr schnell leichtere Schläge auf das im kalten Zustand zu bearbeitende dünne (Stahl-) Blech ausführten und nur durch erfahrene Meister bedient werden konnten.

Ein beachtenswertes Beispiel zur Verwendung von Vollmaterial in Bezug zum Treiben findet sich in der Geschichte des Tobiashammers in Thüringen. Hier wurden mittels eines historisch wasserradgetriebenen Schwanzhammers bis zum Zusammenbruch der DDR 1989 Kessel, Pfannen aber v. a. Kesselpauken aus einem Stück produziert, welche in Bezug zum Klang bis heute einen Maßstab setzen.

Ein heute vielgesehenes Beispiel von getriebenem Metall ist zum Beispiel der Rahmen des goldenen M im McDonald’s-Leuchtzeichen. Es wird aus einer geraden L-förmigen Stahlleiste getrieben.

Noch populärer dürfte die Freiheitsstatue in New York sein, welche aus 2,57 mm Kupfer getrieben wurde. Oder auch die Quadriga aus 2 mm Kupfer auf dem Brandenburger Tor in Berlin – erschaffen 1793 von dem Kupferschmied Emanuel Jury nach einem Entwurf von Johann Gottfried Schadow.

Gerade in Berlin kann man weiter viele herausragende Beispiele figuraler Treibkunst zum Beispiel auf den Giebeln des Gendarmenmarktes oder auch auf dem Museum für Kommunikation bewundern. Durch den Zweiten Weltkrieg komplett zerstört, wurden die bis sechs Meter hohen Kupfer–Plastiken in den 1970er bis 1990er Jahren durch den Berliner Kunstschmied und Metallbildhauer Achim Kühn originalgetreu rekonstruiert.

Siehe auch

Literatur

  • Erhard Brepohl: Theorie und Praxis des Goldschmieds. 15., erweiterte Auflage. Fachbuchverlag Leipzig im Hanser-Verlag, München u. a. 2003, ISBN 3-446-22364-9.
  • Manfred Kluge (Lektorat): Metalltechnik. Metallbau- und Fertigungstechnik, Grundbildung (= Europa-Fachbuchreihe für Metallberufe.). 9., erweiterte Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2007, ISBN 978-3-8085-1139-8.
  • Deutsches Kupfer-Institut e. V. (Hrsg.): Treiben von Kupfer und Kupferlegierungen. Deutsches Kupferinstitut e. V., Düsseldorf 1993, ISBN 3-921505-07-0.
  • Otto Schmirler: Werk und Werkzeug des Kunstschmieds. Wasmuth, Tübingen 1981, ISBN 3-8030-5040-5 (französisch/englisch/deutsch).
  • Der Silberschmied. Lehr- und Handbuch. Rühle-Diebener, Stuttgart 1982.

Weblinks

Commons: Repoussé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: treiben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Harald Hauptmann, Ernst Pernicka (Hrsg.): Die Metallindustrie Mesopotamiens von den Anfängen bis zum 2. Jahrtausend v. Chr. (= Orient-Archäologie. 3). Leidorf, Rahden 2004, ISBN 3-89646-633-X (Beiträge von Barbara Helwing, Joachim Lutz, Uwe Müller und Michael Müller-Karpe.).