„Tech 3“ – Versionsunterschied

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Version vom 3. März 2021, 09:56 Uhr

Das Team Red Bull KTM Tech3 ist ein Motorradsport-Team aus Bormes-les-Mimosas, Frankreich. Es startet in der Motorrad-Weltmeisterschaft in den Klassen MotoGP, Moto3 und MotoE sowie bis 2019 in der Moto2. Teamchef ist der französische Ex-Rennfahrer Herve Poncharal, der das Team 1990 zusammen mit dem Ingenieur Guy Coulon gründete. Auch sein jüngerer Bruder Jerome und seine Tochter Mathilde sind im Team tätig.

Geschichte

Das Team wurde 1990 gegründet und begann auf Anhieb in der Weltmeisterschaft. Zunächst fuhr das Team in der 250-cm³-Klasse auf einer Honda, bevor man zu Suzuki wechselte und 1999 schließlich zu Yamaha.

Das folgende Jahr brachte den Durchbruch für Poncharals Mannschaft. Seine Fahrer Olivier Jacque und Shin’ya Nakano dominierten die Weltmeisterschaft der 250-cm³-Klasse, die Jacque hauchdünn für sich entscheiden konnte.

2001 folgte Tech3s Aufstieg in die Königsklasse mit Jacque und Nakano sowie Gauloises als Sponsor (und weiterhin bis einschließlich 2018 auf Yamaha), damals noch als 500 cm³ bekannt. Jacque wurde WM-15. in seiner Rookie Saison, Nakano sogar Fünfter und holte auch den ersten Podestplatz mit einem dritten Platz beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring. In der nächsten Saison, nachdem aus der 500-cm³-Klasse inzwischen die MotoGP geworden war, fuhr Jacque auf der gleichen Strecke auch die erste Pole-Position in der MotoGP ein, stürzte jedoch im Rennen. Die erstmals in diesem Jahr ausgetragene Team-WM schluss Tech 3 als Fünfter ab.

2003 wurde Nakano nach dessen Wechsel zu D’Antin MotoGP durch Alex Barros ersetzt. Bis einschließlich 2007 fuhren u. A. Norick Abe, Marco Melandri, Toni Elías, Carlos Checa und Makoto Tamada in Poncharals Diensten. Man wechselte während dieser Zeit auch mehrfach den Sponsor.

2008 trat Tech3 mit den mehrfachen Superbike-Weltmeistern Colin Edwards und James Toseland an. Auch 2009, nach dem Wechsel zu Monster Energy als Hauptsponsor verblieben die gleichen Fahrer im Team, nachdem man über die letzten sechs Saisons mit zwölf verschiedenen Stammfahrern angetreten war. Edwards fuhr beim Großen Preis von Großbritannien auf den zweiten Platz, was nach sechs dritten Plätzen durch Nakano, Barros, Melandri und Edwards die bis dahin beste Platzierung für das französische Team darstellte.

Colin Edwards 2009 auf Tech-3-Yamaha

2010 wurde Toseland nach dessen Rückkehr in die Superbike-WM durch einen anderen (amtierenden) Superbike-Weltmeister ersetzt, Edwards’ Landsmann Ben Spies. Dieser wurde mit einem zweiten und einem dritten Platz WM-Sechster und bester Rookie.

Zudem trat Tech3 in der neuen Moto2-Weltmeisterschaft, die die 250-cm³-Kategorie ablöste, mit einem eigenen Bike und den Fahrern Raffaele De Rosa und Yuki Takahashi an. Takahashi konnte mit seinem Sieg beim Großen Preis von Katalonien den ersten und einzigen Sieg für Tech3 als Hersteller sowie den ersten Sieg für das Team seit knapp zehn Jahren einfahren, während man in der Konstrukteurswertung Sechster wurde.

2011 verblieb Edwards eine vierte Saison in Folge bei Tech3, mehr als jeder andere Fahrer vor ihm; während Spies (als erster Tech3-Fahrer überhaupt) ins Yamaha-Werksteam aufstieg. Seinen Platz nahm der Brite Cal Crutchlow ein. In der Moto2-Klasse trat man mit drei Fahrern an; Bradley Smith, Mike Di Meglio und Xavier Siméon. Crutchlow wurde WM-Zwölfter und bester Rookie, Edwards Neunter. Am Saisonende wurde der Texaner durch den Italiener Andrea Dovizioso ersetzt, der von Repsol Honda keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte, während Crutchlow verblieb. In der Moto2 wurde Smith mit drei Podestplätzen in Folge Siebter und neuer Teamleader. Das Team verbesserte sich auf den fünften WM-Rang.

2012 fuhren Dovizioso und Crutchlow in der MotoGP-Klasse, während man in der Moto2 mit Smith und Siméon nur noch zwei Bikes einsetzte. Dovizioso wurde sechsmal Dritter und fuhr als Vierter den bis heute besten WM-Rang eines Tech3-Piloten ein. Auch Crutchlow wurde zweimal Dritter sowie WM-Siebter. In der Teamwertung wurde Tech3 Dritter hinter den Honda- und Yamaha-Werksteams. In der Moto2 landete Tech3, obwohl ihnen in diesem Jahr kein Podest gelang, abermals auf dem fünften Rang.

2013 stieg Smith in die MotoGP auf und verblieb bei Tech3, während Crutchlow im Team verblieb und Dovizioso zu Ducati wechselte. Crutchlow wurde mit zwei zweiten und zwei dritten Plätzen (und zwei Pole-Positions) WM-Fünfter, Smith Zehnter, was erneut für den dritten Platz in der Teamwertung genügte. In der Moto2-Klasse gingen der Brite Danny Kent und der Franzose Louis Rossi auf Tech3 an der Start. Diese allerdings konnte. nicht an Tech3s Leistungen der Vorjahre anknüpfen. Kent sammelte lediglich 16, Rossi sechs Punkte. Dennoch steigerte sich Tech3 auf den vierten Gesamtrang.

Cal Crutchlow 2013

2014 wurde Crutchlow nach dessen Wechsel zu Ducati durch Pol Espargaró ersetzt. Smith gelang mit dem dritten Platz beim Großen Preis von Australien ein Podestplatz und wurde WM-Achter, Espargaró sogar Sechster und dritter Gewinner der Rookie-Wertung von Tech3 binnen der letzten vier Jahre.

In der Moto2 setzte Tech3 in derselben Saison den Spanier Ricard Cardús und den Deutschen Marcel Schrötter ein. Der Bayer lieferte eine stark konstante Saison ab; obwohl seine beste Einzelplatzierung ein siebter Platz war, konnte er die Saison als WM-Zehnter abschließen, während Cardús (ebenfalls mit einem siebten Platz) WM-18. wurde.

2015 trat Tech3 sowohl in der MotoGP als auch in der Moto2 mit denselben Fahrern an. Cardús allerdings wurde zur Saisonmitte aufgrund mangelnder Leistungen durch Xavi Vierge ersetzt. Smith wurde Sechster, Espargaró Neunter der Gesamtwertung. Schrötter hingegen konnte die Leistungen der Vorsaison nicht wiederholen und wurde WM-20. Zudem setzte Louis Rossi in der Moto2 eine Tech 3-Kundenmaschine für Tasca Racing Scuderia Moto2 ein und wurde mit sieben Punkten 25.

2016 verblieben Espargaró und Smith weiterhin im Team, beiden verkündeten allerdings bereits im frühen Saisonverlauf den Wechsel zum neuen Red Bull KTM-Team ab 2017. Während der Spanier WM-Achter wurde, konnte Smith nicht mehr an die Leistungen der Vorsaisons anknüpfen und musste verletzungsbedingt drei Rennen auslassen, wo er durch seinen Landsmann Alex Lowes ersetzt wurde. Dadurch verpasste Tech3 erstmals seit 2007 in der laufenden Saison das Podest; allerdings wurde man als WM-Fünfter abermals bestes Satellitenteam in der Team-WM. In der Moto2 trat Vierge nun als Stammfahrer an, während Schrötter nach seinem Wechsel zum AGR Team durch Isaac Viñales ersetzt wurde. Vierge wurde WM-20. und bester Rookie, Viñales 24. Zudem steigerte man sich in der Konstrukteurs-WM der Moto2 auf Platz drei, allerdings nur, da auch nur noch drei Hersteller Vollzeit aktiv waren.

2017 wurden der amtierende Moto2-Weltmeister Johann Zarco und Jonas Folger als MotoGP-Fahrer verpflichtet. Der Franzose fuhr zwei zweite Plätze bei den Großen Preis von Frankreich und Valencia sowie einen dritten beim Großen Preis von Malaysia und zwei Pole-Positions ein; Folger ebenfalls einen zweiten Platz beim Großen Preis von Deutschland. Kurz vor Saisonende allerdings erkrankte der Deutsche am Burnout-Syndrom und wurde für die letzten vier Rennen durch Broc Parks, Kohta Nazone und Michael van der Mark ersetzt, die jedoch allesamt keine Punkte einfahren konnten. Zarco wurde als WM-Sechster (und bester Rookie und damit nach Toni Elías, Sylvain Guintoli, Ben Spies, Cal Crutchlow und Pol Espargaró der insgesamt sechste Tech 3-Fahrer in der MotoGP, der zum Rookie of the Year gekürt wurde), Folger trotz seiner Erkrankung als Zehnter gewertet. Abermals wurde Tech3 Yamaha Vierter der Team-WM und bestes Satellitenteam.

In der Moto2 trat neben Vierge der Australier Remy Gardner, Sohn von Wayne Gardner, an. Vierge wurde Zweiter beim Großen Preis von Japan und fuhr damit den ersten Podestplatz von Tech3 als Konstrukteur seit mehr als sechs Jahren an. Dennoch wurde Tech3 abermals Letzter in der Konstrukteurswertung.

2018 verblieb Zarco im Team. Auch Folger hätte einen Vertrag für 2018 gehabt, da er jedoch nicht ausreichend von seiner Krankheit kuriert war, musste er durch den Malaysier Hafizh Syahrin ersetzt werden. Zarco wurde erneut WM-Sechster (und erneut mit zwei Poles, zwei zweiten und einem dritten Platz), während Syahrin mehr Probleme hatte und lediglich WM-16. wurde (den Rookie-Titel allerdings um lediglich vier Punkte gegen Franco Morbidelli verpasste). Durch dessen mäßige Leistungen verpasste Tech3 als Sechster erstmals seit 2007 die Top-5 der Teamwertung und verlor auch den Rang als bestes Satellitenteam an Pramac Racing. Schon im früheren Saisonlauf war verkündet worden, dass Poncharal seine Zusammenarbeit mit Yamaha nach über 20 Jahren beenden und zu KTM wechseln würde.

In der Moto2 wurde Vierge nach seinem Wechsel zu Intact GP durch Bo Bendsneyder ersetzt. Gardner wurde WM-19., während Bendsneyder in seiner Rookie-Saison große Schwierigkeiten hatte und nur zwei Punkte einfahren konnte. Dennoch konnte sich Tech3 in der Konstrukteurs-WM auf Platz vier (von sechs Konstrukteuren) verbessern. In der in der Moto2 und Moto3 neu eingeführten Team-WM wurde Tech3 Zwölfter mit 42 Punkten.

2019 wechselte Tech3 nach dem Wechsel von Yamaha zu KTM auch von Monster Energy zu Red Bull als Sponsor. Die neue Lackierung ähnelt stark der der Scuderia Toro Rosso in der Formel 1. Nach Zarcos Wechsel ins KTMs Werksteam wurde er durch den letztjährigen Moto2-Vizeweltmeister Miguel Oliveira ersetzt, während Syahrin im Team verblieb. Der Wechsel zu KTM wurde als kritisch gesehen und in der Tat hatten die Fahrer 2019 noch Schwierigkeiten. Oliviera wurde WM-17. mit 33 Punkten, Syahrin 23. mit neun. In der Team-WM wurde man Zehnter und Vorletzter, was den schlechtesten Ausgang seit Einführung der Team-WM darstellte.

Auch in der Moto2 trat man jetzt nicht mehr mit einem eigenen Bike, sondern mit KTMs an. Fahrer waren Marco Bezzecchi und Philipp Öttl. Für beide jedoch war es eine schwierige Saison. Bezzecchi konnte 17 Punkte einfahren und wurde Gesamt-23., während Öttl komplett punktelos blieb. Die Team-WM schloss Red Bull KTM Tech3 als 14. ab.

Zudem trat man außerdem im neuen MotoE World Cup mit den Fahrern Héctor Garzó und Kenny Foray an. Garzó wurde Gesamtvierter mit drei Podestplätzen, Foray hingegen nur 18. und letzter.

2020 entschloss sich Tech3 aufgrund von KTMs Ausstieg aus der Moto2, nach zehn Jahren nicht mehr in dieser Klasse anzutreten. Stattdessen setzte man zwei KTMs in der Moto3-Klasse an, womit Tech3 in 30 Jahren Teamgeschichte erstmals in der kleinsten Klasse antrat. Fahrer sind der Türke Deniz Öncü und der Japaner Ayumu Sasaki. In der MotoE trennte man sich von Foray, dessen Leistungen nicht ausreichend gewesen waren, während Garzó in die Moto2 wechselte. Somit besteht das neue Fahrerduo aus dem Belgier Xavier Siméon, der bereits 2011 und 2012 in Poncharals Diensten in der Moto2 angetreten war, und dem Deutschen Lukas Tulovic. In der MotoGP verbleibt Oliveira für ein weiteres Jahr, während der Spanier Iker Lecuona in die MotoGP zu Tech3 aufsteigt. Oliveira gelang beim Großen Preis der Steiermark eine Sensation, als er im 373. Rennen (bzw. in der 20. Saison) Tech3s ersten Sieg in der Königsklasse einfuhr. Zu Beginn der letzten Runde war Oliveira Dritter, während vorne Pol Espargaró und Jack Miller sich ein beinhartes Duell um den Sieg lieferten. Der Portugiese war knapp dahinter, wartete jedoch ab, und als sich Espargaró und Miller in der allerletzten Kurve berührten, konnte Oliveira beide überholen und seinen sowie Tech3s ersten MotoGP-Sieg einfahren. Für KTM war dies nach Brad Binders Triumph beim Großen Preis von Tschechien lediglich zwei Wochen zuvor der erst zweite Sieg.

2021 wird Oliveira ins KTM-Werksteam aufsteigen, Danilo Petrucci wird seinen Platz übernehmen.

Statistik

Weltmeister

Team-WM-Ergebnisse

MotoGP

Moto2 (ab 2018)

Moto3

MotoE World Cup

Konstrukteurs-WM-Ergebnisse (als Moto2-Hersteller)

Grand-Prix-Siege

Saison Klasse Rennen
1999 250 cm³ JapanJapan Argentinien
2000 250 cm³ Sudafrika Malaysia ItalienItalien Katalonien Deutschland Tschechien Valencia AustralienAustralien
2010 Moto2 Katalonien
2020 MotoGP Steiermark Portugal
Commons: Tech 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien