Hohenfelden
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 53′ N, 11° 10′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Weimarer Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kranichfeld | |
Höhe: | 328 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,45 km2 | |
Einwohner: | 385 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99448 | |
Vorwahl: | 036450 | |
Kfz-Kennzeichen: | AP, APD | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 71 032 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Dorfe 89 99448 Hohenfelden | |
Website: | hohenfelden.de | |
Bürgermeister: | Thomas Morche | |
Lage der Gemeinde Hohenfelden im Landkreis Weimarer Land | ||
Hohenfelden ist eine Gemeinde im Süden des Kreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld.
Geografie
Der 1299 erstmals urkundlich erwähnte Ort liegt östlich des weithin sichtbaren, 513 m hohen Riechheimer Berges auf einer Höhe von etwa 340 m ü. NHN. Die unmittelbare Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt, während es in wenigen Kilometern Entfernung ausgedehnte Waldflächen im Landschaftsschutzgebiet Mittleres Ilmtal gibt.
Geschichte
Die Ersterwähnung von Hohenfelden erfolgte 1299 in einer Urkunde des Prokurators des Petersklosters in Erfurt, Berthold de Honved. 1332 wurde ein Dorf namens Nydern Hovelden genannt (im Gegensatz zu Obern Hovelden). Entlang des kleinen Bachs Krummbach, der heute den Stausee Hohenfelden speist, verlief einstmals die Grenze zwischen Erfurter und Kurmainzer Gebiet einerseits und der Herrschaft Oberkranichfeld andererseits. Der erstere Teil kam 1815 an Sachsen-Weimar-Eisenach, der zweite Teil 1663 an Sachsen-Gotha-Altenburg und 1815 an Sachsen-Meiningen. Der Grenzbach wurde auch Gerichtsbach genannt; der Grenzverlauf, der erst am 1. August 1913 aufgehoben wurde, ist heute noch an einem Grenzstein erkennbar. Die im südlichen Ortsteil lebenden Einwohner – man nannte sie Meininger – klagten damals darüber, dass sie im nördlichen Gemeindeteil – im weimarischen Ausland – zur Schule und zur Kirche gehen mussten und auch dort beerdigt wurden. 1524 wurde ein Brauhaus erstmals erwähnt. 1599 wurde der Enzeröder See trockengelegt, an dessen Stelle heute der Stausee Hohenfelden liegt. Ab 1824 erfolgte dort Torfabbau mit vielen Unterbrechungen bis 1990. 1810 vernichtete ein großer Dorfbrand außer der Kirche und der Schule noch 30 Wohnhäuser mit Ställen und Scheunen.
Bei der Teilung des Ortes 1815 kam der nördliche Teil (etwa vier Fünftel) an Sachsen-Weimar-Eisenach, der südliche an Sachsen-Meiningen. Die örtliche Freiwillige Feuerwehr gründete sich im Jahr 1873. Am östlichen Dorfrand wurde 1894/95 die Schule neu errichtet, die 1957/58 um einen weiteren Klassenraum vergrößert wurde. 1914 erhielt der Ort eine Wasserleitung. Vermögende Familien aus Erfurt begannen 1924/25 mit dem Bau von Ferienhäusern auf dem Katzenberg im Norden der Ortslage. Zu ihnen gehörten u. a. die Apothekerfamilie Trommsdorff, die Nachfahren des Gartenbauunternehmers Ernst Benary sowie die Bankiers Störke, Fritzner und Dittmann. 1924 wurde Hohenfelden an das Stromnetz angeschlossen. 1960 wurde der Schulbetrieb eingestellt und die Schüler in die Tonndorfer Schule geschickt. 1966/67 begann der Bau des Naherholungsgebietes Stausee Hohenfelden, der 1975 abgeschlossen war. 1976 erfolgte der Neubau von Sportplatz und Sportlerheim, 1979 die Gründung des Freilichtmuseums. Die Wiedererrichtung von drei Dorfbrunnen erlebte der Ort im Jahre 1994, den Bau eines neuen Glockenhauses auf dem Anger 1997. Das Dorf feierte 1999 seine 700-Jahr-Feier.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hohenfelden besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.[2]
Bürgermeister
Bürgermeister von Hohenfelden ist Thomas Morche (FFW) der am 5. Januar 2014 gewählt wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Am Ostrand des Dorfes befindet sich das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden. In den 30 Museumsgebäuden aus dem 17. bis 20. Jahrhundert wird gezeigt, wie in Mittelthüringer Dörfern früher gebaut, gelebt und gearbeitet wurde. Zu den ausgestellten Gebäuden gehören Bauernhöfe, Werkstätten, Bienenhäuser, eine Einklassenschule, ein Dorfbrauhaus sowie die Museumsgaststätte Einkehr zur alten Pfarrei.
- Das Museum wurde nominell 1976 gegründet, die Realisierung begann dann 1979, als der Pfarrhof des Dorfes für das Museum erworben wurde. Ab 1980 wurde damit begonnen, überwiegend gefährdete ländliche Bauten mit historischem Wert nach Hohenfelden umzusetzen. Gleichzeitig wurde die Ortslage unter Denkmalschutz gestellt. Neben dem Museumsdorf begann das Museum ab 1990 auch damit, verstärkt die zahlreichen im Dorf ausgewiesenen Denkmalobjekte zu betreuen. Für die Kinder- und Jugendserie Schloss Einstein wurden einige Szenen für deren 15. Staffel im Freilichtmuseum gedreht.
- Alte Schule: Der Keller des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1787. Nach einem Dorfbrand wurde das Obergeschoss 1811 neu errichtet. Das Haus wurde bis 1894 als Schule genutzt. Heute befindet sich dort eine Dauerausstellung eines historischen Klassenzimmers.
- Der 38 Hektar große Stausee Hohenfelden wurde etwa 1,5 km östlich der Gemeinde von 1966 bis 1975 der gebaut, dessen Hauptfunktion heute in der Naherholung für die nahe gelegenen Städte Erfurt und Weimar besteht.
- Im Freizeitpark fanden im Sommer zahlreiche Freiluftveranstaltungen statt. Dazu gehörte das von 1997 bis 2009 jährlich stattfindende Highfield-Festival, das mit mehr als 20.000 Besuchern das größte Indie-Rockfestival in den neuen Bundesländern war. 2009 fand dieses Festival zum letzten Mal im Gemeindebereich Hohenfeldens statt, da der Besitzer des Geländes, auf dem die Besucher campten, diese seine Flächen wegen der anschließenden eingeschränkten landwirtschaftlichen Nutzbarkeit nicht mehr zu Verfügung stellte. Die Besucher der Festivals haben ihre Stellplätze häufig als Müllhalden benutzt, um nicht mehr benötigte Haushaltsgegenstände (Waschmaschinen, Kühlschränke, alte Zelte etc.) zu entsorgen. Seit 2010 findet das Festival am Störmthaler See in Sachsen statt.
- Dorfkirche St. Burkard: Eine Pfarrkirche in Hohenfelden wird erstmals 1439 erwähnt. Nach dem Brand von 1810 wird sie 1813 neu eingeweiht.
Vereine
- 1935 wurde eine Segelflugschule eingeweiht. Hier war während der NS-Zeit eine Segelflugübungsstelle des NS-Fliegerkorps Hohenfelden. Der Segelflug gehört heute noch zum Angebot des Freizeitparks.
- 1949 fand die Gründung des Sportvereins Traktor Hohenfelden statt (Fußball, Handball, Leichtathletik, Schach)
- 1995 wurde der Hohenfelder Karneval Club e.V. gegründet, der im Gemeindesaal seine Veranstaltungen anbietet.
- 2001 gründete sich der Brau- und Kulturverein. Seitdem wird wieder im alten Museumsbrauhaus nach altem Brauch Bier gebraut.
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Dorfkirche
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Mauerstein in der Kirchenwand
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Mauerstein in der Kirchenwand
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Kirche, rechts im Bild ein Glockenstuhl
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Glockenstuhl mit 1 Glocke
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Alter Pfarrhof
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Alte Schule
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Stausee (Winter 2011/12)
Persönlichkeiten
- Johann Eusebius Schmidt (1670–1745), Theologe und Liederdichter
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Der Landeswahlleiter Thüringen: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen