LuWe

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LuWe war ein Hersteller für Motorräder und Automobile in Freiburg im Breisgau, benannt nach dem Mitgründer Ludig Weber.


Entstehung

Motorräder waren zu beginn des 20ten Jahrhunderts ein Fahrzeug zwischen Fahrrad und Automobil. Es gab viele kleine und große Hersteller von Motorrädern. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass fast jeder renommierte Automobilhersteller der damaligen Zeit sich auch mit Motorrädern befasste. Als Beispiel wären da zu nennen Daimler, BMW, DKW, NSU, Wanderer, Zündapp, Peugeot, Puch. Doch durch die rasante Entwicklung des Automobils kam die Entwicklung des Motorrades ins Hintertreffen und viele gaben das Projekt Motorrad bald auf.

Einer dieser kleinen Hersteller war LuWe. Ludig Weber und seinen Bruder Anton begannen gleich nach dem ersten Weltkrieg Autos und Motorräder in Freiburg im Breisgau zu bauen. Da Ludwig Weber der ältere der beiden Brüder war und auch den Titel eines Ingenieurs trug, lag nah seine jeweilig beiden ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens als Fahrzeugbezeichnung zu nehmen – somit war die Fahrzeugmarke LuWe geboren. Ludwig Weber war Ingenieur Pilot und Konstrukteur. Anton Weber sein um vier Jahre jüngerer Bruder, war gelernter Schneider.

Der Anfang

Ihre erste Versuchswerkstätte befand sich im Saal des Gasthauses Felsenkeller in der Schlossbergstrasse in Freiburg. Beide hatten das Ziel große Automobile zu bauen. Dafür kauften sie neue 12 Liter Flugzeugmotoren, beim Mercedes-Benz-Flugmotorenwerk, die im Krieg nicht mehr zur Verwendung kamen. Selbstverständlich waren die Motoren viel zu groß für einen PKW, deshalb wurden diese durch einziehen von Laufbuchsen auf 6 Liter herunter frisiert. 6 – Liter Motoren waren damals eine ganz gute Größe für mittelschwere Personenwagen. Die Karosserie wurde von Dierks & Wroblewski aus Offenburg und von Schlenker & Zeller aus Freiburg gebaut.

Ein weiterer Fahrzeugtyp war ein Kleinwagen mit einem 600 ccm Boxermotor von der Maschinenfabrik Immendingen. Diese Größenklasse war damals sehr gefragt.

Nach dem bau diverser Personenwagen bauten die Gebrüder Weber, die zwischenzeitlich in größere Fabrikationsräume umgezogen waren, Motorräder.

Eben die bekannten LuWe-Motorräder.

Die Motorräder

Die erste war eine 200 ccm große Maschine mit einem Einzylinder Motor von dem französischen Hersteller Parquee. Das besondere daran war das eingebaute Getriebe. 1973 befand sich eine solche LuWe dieser Serie noch in einer privaten Oldtimersammlung in Kappel bei Freiburg.

Es folgten Motorräder mit 350- und 500 ccm Motoren, mit den damals Weltbekannten Motosacoche-Motoren aus Genf. Als schwerste Maschine bauten sie eine 750er mit einem 2 Zylindern V-Motor. Auch hiervon soll noch eine in Freiburg in privatem Besitz erhalten sein.

Die LuWe Automobile und Motorräder wurden zu Werbezwecken auf den verschiedensten Regionalen Ausstellungen, Korsos und besonders auf Rennsportveranstaltungen zur Schau gestellt und bei Rennveranstaltungen kamen die LuWe Motorräder zum Einsatz.

Rennen mit LuWe Motorrädern

Sie beteiligten sich, mit ihren Motorrädern vorrangig in Süddeutschland an verschiedenen Rennen. Im Juli 1922 Teilnahme an der Langstreckenfahrt HeidelbergFreiburg. 1923 das Dreieckrennen Mannheim Käfertal. 1924 das Odenwaldrennen und die erste Feldbergprüfungsfahrt (die kürzeste Zeit damals für die 47km lange Strecke betrug 42 Minuten). 1925 das Bergrennen in Waldshut und das Karlsruher Wildparkrennen. 1926 der ADAC-Kilometerrekord. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an einem Rennen auf der Berliner-Avus Rennstrecke. Es sind noch viele weitere Rennen bei denen die LuWe-Motorräder ehrenvoll teilnahmen und oftmals mit ersten Preisen abschlossen. Sehr beliebt waren die Rennen auf dem Freiburger Exerzierplatz den „Exi“ liebevoll von den Freiburgern so genannt (der „Exi“ lag nahe beim Freiburger Flugplatz). Die erste Rennveranstaltung, des damals erst 10 Tage alten Motorrad- Clubs in Freiburg am 28. Oktober 1923 bescherte den teilnehmenden LuWe Motorrädern gleich einen großen erfolg. 1924 bei zwei weiteren Motorsportveranstaltungen um den „Exi“ holten die Gebrüder dreimal erste Preis und je einen zweiten und dritten Preis in verschiedenen Disziplinen mit LuWe-Motorrädern.

Rennergebnisse

Die folgenden Tabellen geben auszugsweise die Ergebnissen des Motorratrennens "Exi" wieder.

Rennergebnisse 17. August 1924
Platzierung Fahrer Motorrattyp Zeit (Minuten)
Vorlage:Highlight1 colspan="4" | Klasse 2: bis 250 ccm (8 Runden, 16 km)
1. Weber A. LUWE 17:07
2. Haberer Zündapp 19:01
3. Birkenmeier LUWE 19:06
Vorlage:Highlight1 colspan="4" | Klasse 4: bis 350 ccm (12 Runden, 24 km)
1. Hetzel P und P 22:42
2. Fiebig Hecker 22:50
3. Weber L LUWE 23:40
Rennergebnisse 12. Oktober 1924
Platzierung Fahrer Motorrattyp Zeit (Minuten)
Vorlage:Highlight1 colspan="4" | Klasse 3: bis 250 ccm (6 Runden)
1. Boetting Horex 11:11
2. Schätzle DKW 13:08
3. Weber A. LUWE Fehlt
Vorlage:Highlight1 colspan="4" | Klasse 6: bis 750 ccm (8 Runden)
1. Heck Triumph 14:03
2. Weber A. LUWE Fehlt
Vorlage:Highlight1 colspan="4" | Klasse 7: über 750 ccm (8 Runden)
1. Weber L P. und P. 13:18
2. Ißlinger Horex 13:25

Das Finale

1928 und 1929 nach intensivem drängen und mitwirken von Anton Weber veranstaltete der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Motorrad-Club Freiburg auf dem Titisee eine einzigartiges Rennen. Ein Eisrennen auf dem zugefrorenen See. 1928 waren nur Solo- und Beiwagenmaschinen beteiligt. Die großen Sportskanonen Toni Fleischmann auf Triumph Motosacoche und Otto Lay auf eine Standard Motosacoche machten das Rennen. 1929 wurde die Veranstaltung ausgeweitet, in diesem Jahr wirkten sogar Flugzeuge mit. Einer der bekanntest Flieger dieser Ära war ebenfalls mit dabei der weltberühmte Ernst Udet mit spektakulären Flugeinlagen.

Die Werkstore der LuWe Motorrad Fabrikation wurden 1928 für immer geschlossen, denn die kleine LuWe Fabrikation konnte mit den großen Herstellern nicht konkurrieren. Die Automobilherstellung wurde schon einige Jahre vorher aufgegeben.

Anton Weber lies sich im 2. Weltkrieg zum KFZ-Ingeneur ausbilden und hatte nach dem 2. Weltkrieg eine Tankstelle im Barental.

Ein Zeitzeuge

Ein Zeitzeuge und naher verwandter des Ludwig Webers: Die LuWe war so stark, dass man mit ihr einen geladenen Heuwagen, der immerhin so zwischen 5 und 8 Tonnen wog, ohne Probleme wegziehen konnte. Dieser Zeitzeuge hat dies selbst im Bärental/Feldberg gesehen, als ein dortiger Besitzer einer LuWe einen Heuwagen damit gezogen hat.