Friedrich I. (HRR)

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Friedrich I. Barbarossa (* 1122 in Waiblingen?, † 10. Juni 1190 in Saleph (heute Göksu), Anatolien) war Herzog von Schwaben, deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Haus der Staufer.

Friedrich I. Barbarossa

Seinen Beinamen Barbarossa erhielt er wegen seines roten Bartes.

Als Sohn Friedrichs II. von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, und der Welfin Judith stammte er als Friedrich III., Herzog von Schwaben, von den beiden verfeindeten Hauptadelsgeschlechtern der damaligen Zeit ab.

Weil der Sohn des Kaisers Konrad III. , Friedrich von Rothenburg, noch minderjährig war, wurde Friedrich zum Nachfolger bestimmt. Ob dies auf Wunsch Konrads geschah, oder ob Friedrich I. seinem Namensvetter bei der Thronnachfolge, vorsichtig formuliert, ausmanövrierte, ist unklar. Am 5. März 1152 wurde er in Frankfurt am Main zum deutschen König gewählt und vom Kölner Erzbischof Arnold II. von Wied am 9. März in der Pfalzkapelle in Aachen gekrönt. Er folgte seinem Onkel Konrad auf den Thron. Drei Jahre später, am 18. Juni 1155, krönte ihn Papst Hadrian IV. während seines ersten Italienfeldzugs zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Am 17. September 1156 verlieh er Heinrich II. Jasomirgott mit dem Privilegium Minus die Herzogwürde über das von Bayern abgetrennte Herzogtum Österreich.

Nach seiner Krönung zum Kaiser 1155 verschlechterten sich die Beziehungen zum Papst und endeten in einem heftigen Konflikt, weil Friedrich sich weigerte das Kaisertum als päpstliches Lehen anzuerkennen.

Der Zug nach Italien, und die fünf darauf folgenden, sollten nicht nur dazu dienen, die Kaiserkrone zu erlangen, sondern sie sollten auch die umstrittende Herrschaft über Italien, insbesondere über die lombardischen Städte, sichern. Zunächst gelang es Friedrich Mailand (das 1162 von ihm zerstört wurde), Rom und ganz Norditalien zu besetzen. Doch musste er 1167 auf seinem vierten Italienzug wegen einer Malaria-Epidemie überstürzt abziehen. Daraufhin schlossen sich die norditalienischen Städte zum papsttreuen Lombardenbund zusammen. Dieser Bund und die unterlassenen Hilfe seines Vetters Heinrichs des Löwen führten zur Niederlage Friedrichs am 29. Mai 1176 bei Legnano (nahe Mailand). Der Kaiser musste Frieden mit den Städten schließen und ihrer Autonomie zustimmen. Der Konflikt mit dem Papst wurde 1177 durch einen Sonderfrieden mit Papst Alexander III. in Venedig beendet.

1189 unternahm Friedrich den 3. Kreuzzug mit Philip II. von Frankreich und Richard I. von England. Nach zwei erfolgreichen Schlachten gegen die Muslime ertrank er 1190 beim Baden im Fluss Saleph in Anatolien. Allerdings ist die genaue Todesursache nicht ganz geklärt.

Seine Gebeine, von seinem Sohn Friedrich von Schwaben mitgeführt, gingen im weiteren Verlauf des Kreuzzuges verloren.

Einer Sage nach, die ursprünglich Friedrich II. galt, aber 1519 auf Barbarossa übertragen wurde, ruht er im Kyffhäuser und wird auferstehen, wenn es Deutschland sehr schlecht geht.

Vorgänger:
Konrad III. (HRR)
Herrscher des Heiligen Römischen Reichs Nachfolger:
Heinrich VI. (HRR)