„Landkreis Hersfeld-Rotenburg“ – Versionsunterschied
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Die [[Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg]] führt ohne Halt durch das Kreisgebiet. Anschlusskurven nach Bebra oder Bad Hersfeld als Verbindung Richtung Erfurt sind langfristig geplant. |
Version vom 3. Oktober 2019, 14:29 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 52′ N, 9° 43′ O |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Verwaltungssitz: | Bad Hersfeld |
Fläche: | 1.097,75 km2 |
Einwohner: | 121.566 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF |
Kreisschlüssel: | 06 6 32 |
NUTS: | DE733 |
Kreisgliederung: | 20 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Friedloser Straße 12 36251 Bad Hersfeld |
Website: | |
Landrat: | Michael Koch (CDU) |
Lage des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in Hessen | |
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg liegt im Regierungsbezirk Kassel mit Flächenanteilen in Nordhessen (Altkreis Rotenburg) und Osthessen (Altkreis Hersfeld).
Im touristischen Bereich hat sich für den Landkreis der Name Waldhessen eingebürgert.
Geographie
Lage
Das Kreisgebiet umfasst im Wesentlichen das mittlere Fuldatal. Westlich davon steigen die Höhen des Knüllgebirges (gelegentlich Knüll genannt) an, östlich die Höhen des Werra-Fulda-Berglandes mit dem Seulingswald. Höchste Erhebung des Kreises ist der Eisenberg (636 m) im Hochknüll.
Im Süden liegen die Nordausläufer der Rhön. Der von der Werra tangierte Osten des Kreisgebietes um Heringen (Werra) gehört zum Werra-Kalirevier.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an die Landkreise Werra-Meißner-Kreis (in Hessen), Wartburgkreis (in Thüringen), Fulda, Vogelsbergkreis und Schwalm-Eder-Kreis (beide wiederum in Hessen).
Geschichte
Das heutige Kreisgebiet gehörte schon sehr früh zur Landgrafschaft Hessen, dem späteren Kurfürstentum Hessen. Die Region um Rotenburg gehörte seit dem 13. Jahrhundert zu Hessen, und das geistliche Fürstentum Hersfeld folgte im Laufe des 16. Jahrhunderts. Hier wurden Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden Ämter Hersfeld (innerhalb der Provinz Fulda) und Rotenburg (innerhalb der Provinz Niederhessen) gebildet. Aus den Ämtern wurden im Jahre 1821 Kreise gebildet.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen entstand am 1. August 1972 der neue Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Er wurde gebildet aus
- dem Landkreis Hersfeld
- dem Landkreis Rotenburg bis auf die Stadt Sontra, die zum Landkreis Eschwege kam, und die Gemeinde Rengshausen, die dem Landkreis Fritzlar-Homberg zugeordnet wurde
- den Gemeinden Bodes, Erdmannrode, Fischbach, Haunetal und Unterstoppel aus dem Landkreis Hünfeld
- der Gemeinde Heinebach aus dem Landkreis Melsungen und
- der Gemeinde Breitenbach am Herzberg aus dem Landkreis Ziegenhain.[2]
Zeitgleich mit der Gründung des Landkreises wurde durch eine Reihe von Gemeindefusionen die bis heute bestehende Verwaltungsgliederung geschaffen.[3][4]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1975 | 131.400 | [5] |
1980 | 127.700 | [6] |
1990 | 129.200 | [6] |
2000 | 130.654 | [7] |
2010 | 122.449 | [8] |
2015 | 119.216 | [9] |
2018 | 120.949 | [10] |
Politik
Kreistag
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]
Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung | |
---|---|
Wahlvorschläge | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,9 | 22 | 42,9 | 26 | 48,1 | 29 | 50,7 | 31 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,0 | 18 | 34,1 | 21 | 37,2 | 23 | 35,4 | 21 |
AfD | Alternative für Deutschland | 12,4 | 8 | — | — | — | — | — | — |
FWG FREIE WÄHLER | Freie Wählergemeinschaft FREIE WÄHLER Hersfeld-Rotenburg e.V. |
6,9 | 4 | 5,8 | 4 | 4,5 | 3 | 4,4 | 3 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 5,9 | 4 | 10,2 | 6 | 2,9 | 2 | 4,0 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,1 | 3 | 3,6 | 2 | 3,0 | 2 | 2,8 | 2 |
DIE LINKE. | DIE LINKE. | 2,8 | 2 | 2,5 | 1 | 1,9 | 1 | — | — |
FL | Freie Liste | — | — | 0,9 | 1 | — | — | — | — |
Unabhängige | Unabhängige Wahlalternative Hersfeld-Rotenburg | — | — | — | — | 1,4 | 1 | — | — |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | 2,8 | 2 |
Gesamt | 100,0 | 61 | 100,0 | 61 | 100,0[15] | 61 | 100,0 | 61 | |
Wahlbeteiligung in % | 53,9 | 52,0 | 54,2 | 61,1 |
Bereits kurz nach der Wahl traten die beiden AfD-Abgeordneten Bernd Ebhardt und Axel von Baumbach von ihren Mandaten zurück. Von von Baumbach tauchten Informationen und Fotos auf, die zeigten wie er von einem selbst erklärten Reichsbürger-Führer zum „Innenminister des Deutschen Reichs“ und damit zum Teil der „kommissarischen Reichsregierung“ ernannt wurde.[16][17] Bernd Eberhardt trat von seinem Mandat zurück, weil in seinem Facebook-Profil, das von stark von „Verweisen auf rechtsextreme und antisemitischen Internetveröffentlichungen“ und „braunen Verschwörungstheorien“ geprägt war, zur Erhängung von Angela Merkel aufgerufen hatte und sich mit einer verurteilten Holocaustleugnerin solidarisch erklärt hatte.[16] Es rückten andere Kandidaten nach, sodass die AfD-Fraktion im Kreistag weiter aus acht Personen besteht.[18]
Landrat
Die erste Direktwahl eines Landrates im Landkreis fand am 2. März 1997 statt. Hier setzte sich der Kandidat der SPD, Roland Hühn, mit einem Stimmenanteil von 57,2 Prozent gegen einen CDU-Kandidaten durch. Bei der nächsten Wahl am 2. Februar 2003 trat Karl-Ernst Schmidt von der CDU gegen Landrat Roland Hühn an und gewann die Wahl mit einem Stimmenanteil von 50,3 Prozent. Der Landrat Karl-Ernst Schmidt wurde am 26. April 2009 mit einem Stimmenanteil von 59,8 % wiedergewählt, für die SPD kandidierte Manfred Koch.
Am 29. März 2015 wurde Michael Koch (CDU) mit 58,4 % der Stimmen zum Landrat gewählt. Er setzte sich in der Stichwahl gegen Elke Künholz (SPD) durch. Im ersten Wahlgang am 15. März 2015 scheiterten Werner David (FDP), Alexander Sauer sowie Jörg Brand (beide parteilos).
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot, vorne ein facettiertes Doppeltatzenkreuz, hinten ein waagerechter silberner Ast, aus dem ein Zweig mit drei silbernen Lindenblättern emporwächst“ | |
Wappenbegründung: Das facettiertes Doppeltatzenkreuz ist das rote Hersfelder Doppelkreuz, das Zeichen des alten Stiftes Hersfeld, der Lindenast das Wappen der Stadt Rotenburg an der Fulda. Die Symbole versinnbildlichen die beiden ehemaligen Kreisstädte. Auch die früheren Kreiswappen trugen bereits diese Symbole. Das Wappen wurde am 29. März 1976 genehmigt. |
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Hersfeld-Rotenburg Platz 211 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[19]
Eisenbahn
Bad Hersfeld und Bebra sind Fernbahnhöfe, die vom Intercity sowie teilweise Intercity-Express bedient werden.
In Bebra schneiden sich Mitte-Deutschland-Verbindung Ruhrgebiet–Kassel–Erfurt–Chemnitz/Leipzig und die alte Nord-Süd-Strecke Hannover–Frankfurt/Würzburg.
Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg führt ohne Halt durch das Kreisgebiet. Anschlusskurven nach Bebra oder Bad Hersfeld als Verbindung Richtung Erfurt sind langfristig geplant.
Straße
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 7 (Würzburg–Kassel), 5 (Frankfurt–Hattenbacher Dreieck (Ende der A 5)) und 4 (Kirchheimer Dreieck–Erfurt). Ferner erschließen mehrere Bundes- Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 27, die B 62 und die B 83.
Gemeinden
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2022[20])
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Patenschaft
1954 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Landkreis Mährisch Schönberg übernommen.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Hersfeld gültige Unterscheidungszeichen HEF zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Eine Zeitlang erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Rotenburg Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren PA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.
Seit dem 1. August 2013 ist zudem das Unterscheidungszeichen ROF (Rotenburg an der Fulda) erhältlich.
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 413 f.
- ↑ Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rothenburg (GVBl. II Nr. 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976
- ↑ a b Michael Rademacher: Hersrotenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Verwaltungsgeschichte.de): "namef"
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt
- ↑ Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
- ↑ Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
- ↑ Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 2018, Hessisches Statistisches Landesamt (online; im Webarchiv)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2016 und 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2011 und 2006
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2006 und 2001
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997
- ↑ Die Gruppe Freier Deutscher errang 2006 keinen Sitz, aber 1,0 % der Stimmen.
- ↑ a b Carsten Meyer, Joachim F. Tornau: "Reichsbürgerbewegung" – AfD-Abgeordnete treten Rückzug an. Frankfurter Rundschau, 17. März 2016, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Maximillian Holscher: „Reichsinnenminister“: AfD-Abgeordneter ist Mitglied in dubioser Gruppe. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 17. März 2016, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Mitglieder - Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Abgerufen am 28. November 2017 (deutsch).
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom ; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Offizielle Website des Landkreises Hersfeld-Rotenburg
- Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Komm-in-die-mitte.de: Informative Webseite über alle Lebensbereiche im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
- Linkkatalog zum Thema Landkreis Hersfeld-Rotenburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)