1084
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1084 | |
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Investiturstreit | |
Gegenpapst Clemens III. krönt Heinrich IV. und seine Frau Bertha in Rom zu Kaiser und Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs. Papst Gregor VII. muss aus Rom fliehen. | |
1084 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 532/533 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1076/77 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1627/28 (südlicher Buddhismus); 1626/27 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 62./63. (63./64.) Zyklus
Jahr der Holz-Ratte |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 446/447 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 462/463 (um den 21. März) |
Islamischer Kalender | 476/477 (9./10. Mai) |
Jüdischer Kalender | 4844/45 (2./3. September) |
Koptischer Kalender | 800/801 |
Malayalam-Kalender | 259/260 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1394/95 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1395/96 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1122 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1140/41 (Jahreswechsel April) |
Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politik und Weltgeschehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Investiturstreit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach kurzer Belagerung nimmt Heinrich IV. Rom ein. Papst Gregor VII. verschanzt sich in der Engelsburg. Entscheidend bei der Eroberung ist der Abfall von 13 Kardinälen, die Gregors Kompromisslosigkeit und seinen autokratischen Herrschaftsstil nicht mehr hinnehmen wollen. Am 21. März wird eine Synode einberufen, die Gregor die päpstliche Würde abspricht und ihn exkommuniziert. Als Grundlage für die Absetzung wird der Hauptvorwurf angeführt, dass er sich durch Anerkennung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden des Majestätsverbrechens schuldig gemacht habe. An Gregors Stelle wird Clemens III. zum Papst erhoben.
Gegenpapst Clemens III. krönt Heinrich IV. am Ostersonntag, dem 31. März, in Rom zum Kaiser und seine Frau Bertha von Savoyen zur Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs. Am 24. Mai wird in einem Diplom die unmittelbare göttliche Einsetzung (A deo coronatus) ohne Vermittlung durch die Geistlichkeit herausgestellt.
Der normannische Herzog Robert Guiskard marschiert mit einem Heer von Süditalien aus zur Unterstützung Gregors und erobert am 28. Mai Rom. Heinrichs Heer verlässt die Stadt fluchtartig. Papst Gregor VII. wird durch seinen Vasallen aus der Engelsburg befreit. Die Normannen plündern jedoch anschließend Rom und zünden die Stadt an. Wegen darauf folgender Unruhen gegen die normannischen Eroberer zieht sich Gregor mit einem kleinen Gefolge nach Salerno zurück.
Heiliges Römisches Reich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Speyer entsteht eine der ersten jüdischen Gemeinden. Mit ausdrücklicher Billigung Heinrichs IV. nimmt die Stadt eine größere Anzahl jüdischer Familien auf. Ihr Wohngebiet liegt außerhalb des übrigen Siedlungsgebiets und wird mit einer Mauer umgeben. Damit handelt es sich um das erste urkundlich belegte Ghetto.
Asien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seldschukische Türken unter Malik Schah I. erobern Antiochia am Orontes von den Byzantinern.
- Kyanzittha besteigt den Thron von Bagan.
Urkundliche Ersterwähnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erste urkundliche Erwähnung von Eyendorf, Lüen, Oberkirnach, Oggelshausen, Peist und Wolfach
Wissenschaft und Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unter Mitarbeit von Jowhannes Imastasser erfolgt die Berechnung des Minor Armenian Calendar. Dieser Kalender umfasst 365 Tage sowie einen zusätzlichen Tag.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wezilo, ein überzeugter Anhänger des Kaisers im Investiturstreit, wird Erzbischof von Mainz als Nachfolger des am 16. Februar gestorbenen Siegfried I. von Mainz.
Der Einsiedler Bruno von Köln zieht sich mit sechs Gefährten von Sèche-Fontaine, dessen Gelände zu klein geworden ist, auf ein von Bischof Hugo von Grenoble zur Verfügung gestelltes Gelände im Chartreuse-Gebirge zurück. Sie bauen sich kleine Eremitagen sowie die für ein Kloster notwendigen Gemeinschaftsräume und eine Kirche. Alle Räume werden durch einen Kreuzgang verbunden. Bald schließen sich ihnen weitere Männer an. Die Gemeinschaft wächst und La Grande Chartreuse, die Große Kartause, entsteht und gibt dem Orden der Kartäuser seinen Namen.
Nikephoros wird Patriarch der Rum-Orthodoxen Kirche in Antiochien.
Geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geburtsdatum gesichert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. August: Heonjong, 14. König des koreanischen Goryeo-Reiches († 1097)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Li Qingzhao, chinesische Dichterin und Literatin († um 1155)
- Rechungpa, ein Vorvater der Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus († 1161)
- Rainer, Markgraf von Montferrat († um 1136)
Geboren um 1084
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Fitz Martin, normannischer Adeliger († um 1159)
Gestorben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Todesdatum gesichert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 16. Februar: Siegfried I. von Mainz, Abt in Fulda und Erzbischof von Mainz
- 28. März: Heinrich, Patriarch von Aquileia
- 18. April: Friedrich I., Bischof von Münster (* um 1020)
- 26. Juni: Hermann I., Bischof von Bamberg
- 28. Juni: Ekkehard von Huysburg, Domherr zu Halberstadt und Benediktinerabt in Huysburg