Alessandro Schöpf

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Alessandro Schöpf
Alessandro Schöpf (2014)
Personalia
Geburtstag 7. Februar 1994
Geburtsort UmhausenÖsterreich
Größe 178 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1999–2007 SV Längenfeld
2007–2009 AKA Tirol
2009–2012 FC Bayern München
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2012–2014 FC Bayern München II 63 (22)
2013–2014 FC Bayern München 0 0(0)
2014–2016 1. FC Nürnberg 51 (11)
2016–2021 FC Schalke 04 112 (10)
2017–2019 FC Schalke 04 II 3 0(1)
2021–2022 Arminia Bielefeld 31 0(1)
2022– Vancouver Whitecaps 45 0(2)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2009–2010 Österreich U16 5 0(0)
2011 Österreich U18 1 0(0)
2012–2013 Österreich U19 10 0(2)
2013–2016 Österreich U21 20 0(8)
2016– Österreich 32 0(6)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 20. April 2024

2 Stand: 29. März 2022

Alessandro André Schöpf (* 7. Februar 1994 in Umhausen) ist ein österreichischer Fußballspieler. Der aus dem Ötztal stammende vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler wechselte als Jugendlicher zum FC Bayern München. Sein Durchbruch im Profifußball gelang ihm beim 1. FC Nürnberg. Er steht aktuell bei den Vancouver Whitecaps unter Vertrag. Schöpf ist seit 2016 österreichischer Nationalspieler.

Vereinskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beginn in Österreich und Fortsetzung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schöpf begann im Alter von fünf Jahren beim SV Längenfeld mit dem Fußballspielen. Nach acht Spielzeiten wechselte er in die „Akademie Tirol“. 2009 schloss er sich dem Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern München an. Nach zwei Jahren in der B-Jugend rückte er in der Saison 2011/12 in den Kader der A-Jugend auf und hatte durch fünf Tore und zwei Torvorlagen nach 25 Spielen Anteil am Gewinn der Meisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Dadurch qualifizierte sich die Mannschaft für die Meisterschaftsendrunde, in der sie im Finale dem FC Schalke 04 unterlag.

FC Bayern München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 rückte er in die zweite Mannschaft auf, bestritt in zwei Spielzeiten 63 Spiele in der viertklassigen Regionalliga Bayern und erzielte 22 Tore. Sein Pflichtspieldebüt im Seniorenbereich gab er am 21. Juli 2012 beim 1:1 im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II, sein erstes Tor erzielte er am 7. Oktober 2012 beim 5:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen Viktoria Aschaffenburg mit dem Treffer zum 2:0 in der 55. Minute. Im Sommer 2013 spielte er bei mehreren Vorbereitungsspielen für die erste Mannschaft des FC Bayern.[1][2] Im November 2013 unterschrieb er einen bis 2016 laufenden Profivertrag,[3] kam aber weiterhin nur bei Testspielen zum Einsatz, so bei einem Spiel gegen den sudanesischen Meister Al-Merrikh im Rahmen des Wintertrainingslagers in Doha (Katar).[4] Mit der zweiten Mannschaft belegte er in der Regionalliga Bayern einmal den zweiten und einmal den ersten Platz, in seinem letzten Spiel für die Amateure des FC Bayern verfehlte er mit der Mannschaft den angestrebten Aufstieg in die 3. Liga in der Nachspielzeit gegen Fortuna Köln.

1. FC Nürnberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Saison 2014/15 verpflichtete ihn der Bundesligaabsteiger 1. FC Nürnberg, für den er am 3. August 2014 (1. Spieltag) beim 1:0-Sieg im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue sein erstes Ligaspiel bestritt. Am 29. September 2014 erzielte er beim 3:2-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit zwei Toren seine ersten Treffer in der 2. Bundesliga.[5] Er etablierte sich in der Folge in der ersten Mannschaft der Nürnberger; auch nach dem Trainerwechsel im November 2014 von Valérien Ismaël auf René Weiler. Am Saisonende hatte Schöpf in 32 Ligaspielen fünf Tore erzielt und sieben Torvorlagen gegeben. Für den Verein endete die Saison auf einem Mittelfeldplatz. Auch in der Folgesaison war Schöpf Stammspieler. Am Ende des Jahres 2015 hatte er in 19 Ligaspielen sechs Tore erzielt, vier weitere vorbereitet und stand mit dem Verein auf dem dritten Tabellenplatz.

FC Schalke 04[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Jänner 2016 wechselte Schöpf für eine Ablösesumme von 5 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen) zum Bundesligisten FC Schalke 04,[6] bei dem er einen bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrag erhielt.[7] Sein Bundesligadebüt gab er am 30. Jänner 2016 beim 2:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen den SV Darmstadt 98. Am Ende der Saison hatte er in 13 Spielen in der Bundesliga drei Tore erzielt und drei Torvorlagen gegeben.

Zur Saison 2016/17 wurde Trainer André Breitenreiter durch Markus Weinzierl ersetzt. Am 28. April 2017 zog sich Schöpf beim Rückrundenspiel in Leverkusen einen Einriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu und fiel mehrere Monate aus.[8] In der Saison 2016/17 kam er überwiegend im rechten defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Am Ende der Saison, in der er mit Schalke Zehnter wurde, hatte er in 28 Spielen in der Bundesliga sechs Tore erzielt und zwei Torvorlagen gegeben. In der Europa League schied er mit Schalke im Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam aus, er kam bei zehn der zwölf Spiele zum Einsatz, dabei zweimal über die volle Spielzeit.

In der Saison 2017/18 kam er nach auskurierter Verletzung ab Oktober zu einzelnen Einsätzen, in der Startelf stand er erst wieder im Dezember. Am 15. Februar 2018 verlängerte Schöpf seine Vertragslaufzeit bis 2021.[9] In der Saison, die Schalke unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco als Vizemeister beendete, kam Schöpf auf 15 Ligaeinsätze. Hinzu kamen vier Einsätze im DFB-Pokal, in dem Schalke im Halbfinale dem späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt knapp unterlegen war. Schöpf spielte in jenem Halbfinale sowie im Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg über die volle Spielzeit.

In den ersten Monaten der Saison 2018/19 gab es für Schöpf einen stetigen Wechsel zwischen Anfangself und Ersatzbank. Durch den zweiten Tabellenplatz der Vorsaison hatte sich Schalke für die Champions League qualifiziert. Gleich im ersten Gruppenspiel, einem 1:1 gegen den FC Porto, bestritt Schöpf sein erstes Champions-League-Spiel und das über die volle Spielzeit. Mit seiner Mannschaft gelang ihm die Qualifikation für das Achtelfinale.

Nach dem Abstieg in der Saison 2020/21 verließ Schöpf den Verein mit seinem Vertragsende.

Arminia Bielefeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daraufhin wechselte Schöpf zur Saison 2021/22 zum Bundesligisten Arminia Bielefeld, bei dem er einen bis Juni 2023 laufenden Vertrag erhielt.[10] Für die Arminia absolvierte er 31 Partien in der Bundesliga, allerdings stieg er auch mit Bielefeld aus der höchsten Spielklasse ab, woraufhin er den Verein vorzeitig wieder verließ.

Vancouver Whitecaps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anschluss daran wechselte Schöpf im August 2022 nach Kanada zum MLS-Verein Vancouver Whitecaps, bei dem er einen bis Dezember 2024 laufenden Vertrag erhielt.[11]

Nationalmannschaftskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. September 2009 kam Schöpf als Einwechselspieler zu seinem Länderspieldebüt bei einem Spiel der österreichischen U16-Nationalmannschaft in der Slowakei. Bis Mai 2010 folgten vier weitere Einsätze für die U16. Sein nächstes Länderspiel bestritt er im Oktober 2011 für die U18 bei einer 1:2-Niederlage in Zürich gegen die Schweiz. Dies blieb sein einziger Einsatz für die U18. Zwischen März 2012 und Juni 2013 bestritt er zehn Spiele für die U19-Nationalmannschaft, darunter mehrere Qualifikationsspiele für die Europameisterschaften 2012 und 2013, für die sich Österreich aber jeweils nicht qualifizieren konnte. Für die U19 erzielte er in jenen zehn Spielen zwei Tore. Ab August 2013 spielte er insgesamt 20-mal für die U21-Nationalmannschaft und schoss acht Tore. Die Qualifikation für die U21-EM 2015 in Tschechien misslang jedoch.

Sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gab er am 26. März 2016 beim 2:1-Sieg im Test-Länderspiel gegen die Auswahl aus Albanien.[12] Sein erstes Länderspieltor erzielte er in seinem dritten Spiel am 31. Mai 2016 beim 2:1-Sieg im Testspiel gegen die Auswahl Maltas mit dem Tor zum 2:0 in der 18. Minute.

Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in allen drei Gruppenspielen eingewechselt. Im letzten Spiel gegen Island kam er nach der Halbzeitpause in die Partie und erzielte das einzige Turniertor der Österreicher mit dem Treffer zum 1:1. Das Team verlor dennoch und schied nach den Gruppenspielen aus dem Turnier aus.

Nach elf Einsätzen für die A-Nationalmannschaft kam Schöpf im November 2016 im entscheidenden letzten Qualifikationsspiel zur U21-Europameisterschaft 2017 zu einem letzten Einsatz für die U21. Österreich erreichte beim Relegationsrückspiel auswärts gegen Spanien ein 0:0, nach dem 1:1 im Heimspiel reichte dieses Ergebnis den Spaniern aufgrund der Auswärtstorregel jedoch für das Erreichen der EM in Polen. Schöpf wurde in der 81. Minute des Spiels mit einer strittigen[13] gelb-roten Karte des Feldes verwiesen. Damit war er für das nächste WM-Qualifikationsspiel der A-Nationalmannschaft gesperrt, den Rest der letztlich erfolglosen WM-Qualifikation verpasste Schöpf aufgrund seiner im April 2017 in Leverkusen erlittenen Kreuzbandverletzung und kam erst wieder ab November 2017 für sein Land zum Einsatz. Am 2. Juni 2018 erzielte er im Testspiel in Klagenfurt gegen Deutschland den 2:1-Siegtreffer für die österreichische Nationalmannschaft und trug somit zum ersten Sieg einer ÖFB-Auswahl gegen die deutsche Nationalelf seit 1986 bei. Im Mai 2021 wurde er in den vorläufigen Kader Österreichs für die EM 2021 berufen[14] und schaffte es schlussendlich auch in den endgültigen Kader[15], mit dem er bis zum Achtelfinale kam. Während des Turniers kam er zu zwei Einsätzen als Einwechselspieler.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schöpfs favorisierte Position ist die des zentralen offensiven Mittelfeldspielers („Zehner“).[16] Bei Schalke 04 spielte er vor allem als offensiver und defensiver Außenbahnspieler und wurde auch im defensiven Mittelfeld oder als Flügelstürmer eingesetzt.

Neben seiner Technik und Ballbehandlung gehören seine Geschwindigkeit und seine überdurchschnittliche Laufleistung zu seinen Stärken.[16][17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alessandro Schöpf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FCB gewinnt auch zweites Vorbereitungsspiel, fcbayern.com, 30. Juni 2013, abgerufen am 30. November 2018
  2. 13:0 - Torfestival beim Paulaner-Cup, 5. Juli 2013, abgerufen am 30. November 2018
  3. Profiverträge für Alessandro Schöpf und Julian Green fcbayern.de, abgerufen am 5. November 2014
  4. FCB startet mit Sieg ins Jahr 2014, fcbayern.com, 9. Jänner 2014, abgerufen am 30. November 2018
  5. Club: Courage nach dem Chaos Sportmagazin Kicker, 30. September 2014, abgerufen am 30. September 2014
  6. UPDATE: Schöpf-Ablöse bei 5 Millionen plus Boni. Reviersport, 7. Januar 2016
  7. FC Gelsenkirchen-Schalke 1904 e.V. (Hrsg.): Medizincheck bestanden: Schöpf ist Schalker. In: FC Schalke 04 (schalke04.de). 9. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2016; abgerufen am 9. Januar 2016.
  8. Verletzung bestätigt: So lange fällt Schöpf aus. In: spox.com. 2. Mai 2017, abgerufen am 23. Mai 2017.
  9. FC Gelsenkirchen-Schalke 1904 e.V. (Hrsg.): Alessandro Schöpf verlängert Vertrag vorzeitig bis 30. Juni 2021. In: FC Schalke 04 (schalke04.de). 15. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  10. Servus, Alessandro Schöpf arminia.de, am 19. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2021
  11. Whitecaps FC sign Austrian international midfielder Alessandro Schöpf whitecapsfc.com, am 3. August 2022, abgerufen am 3. August 2022
  12. Spielbericht und -daten (Memento vom 29. März 2016 im Internet Archive) auf der Website des ÖFB, abgerufen am 29. März 2016
  13. Remis reicht ÖFB-U21 in Spanien nicht, derstandard.at, 15. November 2016, abgerufen am 3. Juni 2018
  14. Vorläufiger ÖFB-Kader für die EURO-Vorbereitung nominiert oefb.at, am 19. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021
  15. Franco Foda fixiert 26 Spieler umfassenden EURO-Kader oefb.at, am 24. Mai 2021, abgerufen am 24. Mai 2021
  16. a b In dieser Statistik überragt Schöpf die komplette Liga (Memento vom 3. Dezember 2018 im Internet Archive), fussball.news vom 7. November 2016, abgerufen am 2. Dezember 2018
  17. WAZ: So füllt Schalkes Mittelfeld-Motor Alessandro Schöpf seinen Tank auf (Memento vom 27. November 2016 im Internet Archive), vom 22. November 2016, abgerufen am 27. November 2016.