Alxa
Mongolische Bezeichnung | |
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Mongolische Schrift: | ᠠᠯᠠᠱᠠᠨ ᠠᠢᠢᠮᠠᠬ |
Transliteration: | alašan ayimaɣ |
Offizielle Transkription der VRCh: | Alxa Aimag |
Kyrillische Schrift: | Алшаа аймаг |
ISO-Transliteration: | Alšaa ajmag |
Transkription: | Alschaa ajmag |
Chinesische Bezeichnung | |
Vereinfacht: | |
Pinyin: | Ālāshàn Méng |
Wade-Giles: | A-la-shan Mêng |
Alxa ist ein Bund im äußersten Westen des Autonomen Gebiets Innere Mongolei der Volksrepublik China. Der Alxa-Bund hat eine Fläche von 267.574 km², Ende 2019 lebten dort einschließlich der im Ejin-Banner stationierten Soldaten rund 250.700 Menschen, davon 28 % Mongolen.[1] Sein Hauptort und Verwaltungssitz ist die Großgemeinde Bayan Hot im Linken Alxa-Banner. Der Alxa-Bund grenzt im Norden an den Staat Mongolei, im Westen und Süden an die Provinz Gansu, im Südosten an das Autonome Gebiet Ningxia der Hui und im Osten an die Städte Ordos, Wuhai und Bayan Nur.
Der größte Teil der Fläche des Alxa-Bundes wird von der Alxa-Wüste eingenommen, die von manchen Geographen als Teil der Gobi betrachtet wird und in der westlichen Literatur meistens unter der Transkription ihres chinesischen Namens als Alashan-Wüste geführt wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des Alxa-Bundes ist seit der Altsteinzeit besiedelt; in einer Höhle auf dem Gebiet des Rechten Alxa-Banners finden sich Handabdruck-Bilder aus jener Zeit. Auf dem Gebiet des Linken Alxa-Banners wurden zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit gemacht. Nach der Reichseinigung im Jahr 221 v. Chr. gehörte der Nordosten des Bundesgebiets zur Kommandantur Beidi (
Im Jahr 386 gründete General Lü Guang (吕光, 337–400) den Kleinstaat Spätere Liang mit Liangzhou als Hauptstadt, bald darauf besetzte er den Kreis Juyan. Im Jahr 403 wurde das Spätere Liang von einem Bündnis aus drei anderen Kleinstaaten (Südliche Liang, Nördliche Liang, Spätere Qin) überrannt und fiel an das Spätere Qin. Anschließend gehörte das Bundesgebiet zur Rouran-Föderation, die Verwaltungshauptstadt war Juyan.[1] Als zu Beginn der Tang-Dynastie (618–907) die bisherigen Kommandanturen in Präfekturen umgewandelt wurden,[3] gehörte das Bundesgebiet zur Präfektur Ganzhou (
Nachdem Li Yuanhao 1038 die Westliche Xia-Dynastie ausgerufen hatte, richtete er auf seinem Staatsgebiet 12 Militärkommandanturen ein, von chinesischen Beobachtern „Junsi“ (军司) genannt. Entlang des Helan-Gebirges wurden 50.000 Mann stationiert. Der Kreis Juyan war nun die in China unter der Bezeichnung „Heishui Zhenyan“ (
Zu Beginn der Qing-Dynastie lebte dort der Ordos-Stamm, der jedoch 1649 in die Hetao-Ebene weiterzog. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Grasland von verschiedenen Stämmen genutzt, bis Kaiser Aisin Gioro Xuanye 1697 in den mongolischen Gebieten des Reichs das Bannersystem einführte. 1697 wurde zunächst das Alxa-Banner (ᠠᠯᠠᠱᠠᠨ
ᠬᠣᠰᠢᠭᠤ) gegründet, 1753 dann das Ejina-Banner (ᠡᠴᠠᠨᠠ
ᠬᠣᠰᠢᠭᠤ).[1]
Die beiden Banner waren nicht in einem Bund zusammengefasst, sondern unterstanden direkt dem Kolonialamt (
Im April 1961 wurde das Alxa-Banner in das Linke Alxa-Banner (die Osthälfte) und das Rechte Alxa-Banner (die Westhälfte) geteilt. Bei einer Verwaltungsreform im Juli 1969 kam das Linke Alxa-Banner zur Provinz Ningxia, das Rechte Alxa-Banner und das Ejina-Banner (nun meist „Ejin-Banner“ geschrieben) zu Gansu. Am 1. Juli 1979 kamen dann alle drei Banner wieder zur Inneren Mongolei. Wie bereits in der Qing-Dynastie waren die Banner zunächst eigenständig. Erst im Mai 1980 wurde aus den drei Bannern der Alxa-Bund gebildet.[1]
Administrative Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Kreisebene besteht der Alxa-Bund aus drei Bannern. Diese sind:
- Linkes Alxa-Banner (
阿 拉 善 左 旗 ), 80.412 km², ca. 140.000 Einwohner (2004), Hauptort: Großgemeinde Bayan Hot (巴 彦浩特 镇); - Rechtes Alxa-Banner (
阿 拉 善 右 旗 ), 72.556 km², ca. 20.000 Einwohner (2004), Hauptort: Großgemeinde Badain Jaran (巴 丹 吉林 镇); - Ejin-Banner (额济纳旗), 114.606 km², ca. 20.000 Einwohner (2004), Hauptort: Großgemeinde Dalaihub (达来
呼 布 镇).
Ethnische Gliederung der Bevölkerung des Alxa-Bundes (2000)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Zensus 2000 wurden 196.279 Einwohner gezählt.
Name des Volkes | Einwohner | Anteil |
---|---|---|
Han | 140.900 | 71,79 % |
Mongolen | 44.630 | 22,74 % |
Hui | 9.331 | 4,75 % |
Manju | 952 | 0,49 % |
Tibeter | 146 | 0,07 % |
Tu | 68 | 0,03 % |
Daur | 67 | 0,03 % |
Sonstige | 185 | 0,09 % |
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Norden des Bundesgebiets verläuft die Autobahn Peking-Ürümqi, mit 814 km durch die Wüste Gobi die längste Wüstenautobahn der Welt. Außerdem verbindet die Staatsstraße S218 Bayan Hot mit Yinchuan, der Hauptstadt von Ningxia. Über die Staatsstraße S314 ist Bayan Hot mit Wuhai im Osten verbunden. Die Staatsstraße S315 führt vom Grenzübergang Ceke zum Kosmodrom Jiuquan, mehr oder weniger parallel dazu führt eine Eisenbahnstrecke weiter bis zur Stadt Jiuquan in Gansu.[9]
Im August 2012 wurde in den drei Bannerhauptstädten mit dem Bau von Regionalflughäfen begonnen, die am 17. Dezember 2013 in Betrieb genommen wurden. Ende 2019 bestanden Flugverbindungen nach Hohhot, Baotou, Xi’an, Chongqing und Tianjin.[1] Seit 1970 starten vom Kosmodrom Jiuquan Satelliten und Raumschiffe in die Erdumlaufbahn, seit 2020 auch Raumgleiter.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Bundesregierung (chinesisch/mongolisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f
阿 拉 善 概 况. In: als.gov.cn. Abgerufen am 1. Juni 2021 (chinesisch). - ↑
卜 松竹 :居 延 遗址:汉简的 代 名 词. In: finance.sina.com.cn. 7. November 2015, abgerufen am 2. Juni 2021 (chinesisch). - ↑ Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 178.
- ↑ Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 539f.
- ↑
内 蒙 额济纳旗大同 城 遗址. In: sohu.com. 24. Dezember 2019, abgerufen am 3. Juni 2021 (chinesisch). - ↑ Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 244.
- ↑ Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 304.
- ↑ Čenggeltu:
内 蒙 古 统一的民族区域自治的实现. In: nmg.xinhuanet.com. Abgerufen am 5. Juni 2021 (chinesisch). - ↑
交通 . In: ejnq.gov.cn. Abgerufen am 10. Juni 2021 (chinesisch). - ↑
李 国利 、赵金龙:我国 成功 发射可 重 复使用 试验航 天 器 . In: gov.cn. 4. September 2020, abgerufen am 3. März 2023 (chinesisch).
Koordinaten: 38° 50′ N, 105° 40′ O