Changping

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Changping (昌平しょうへい)
Stadtbezirk von Peking
Lage von Changping in Peking
Lage von Changping in Peking
Koordinaten 40° 13′ 14″ N, 116° 12′ 38″ OKoordinaten: 40° 13′ 14″ N, 116° 12′ 38″ O
Fläche 1342 km²
Einwohner 2.269.487 ( 2020)
Bevölkerungsdichte 1691 Einwohner/km²
Quelle: Statistischer Jahresbericht 2018

Changping (chinesisch 昌平しょうへい / 昌平しょうへい, Pinyin Chāngpíng Qū) ist ein Stadtbezirk im Nordwesten der Regierungsunmittelbaren Stadt Peking in der Volksrepublik China. Der Stadtbezirk besitzt eine Fläche von 1342 km² und hat 2.269.487 Einwohner (Stand: Zensus 2020).[1] Ende 2018 hatte Changping etwa 2.108.000 Einwohner, davon 635.000 mit Bürgerrecht, der Rest Wanderarbeiter, Häftlinge, Studenten und Soldaten. Von den 635.000 registrierten Einwohnern waren 175.000, also 27,5 % in der Landwirtschaft beschäftigt.[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Zeit der Streitenden Reiche gehörte die damals noch ländliche Gegend zum Königreich Yan. Als Qin Shihuangdi 221 v. Chr. das geeinte Reich in 36 Kommandanturen einteilte, gehörte die Gegend zur Kommandantur Shanggu (上谷うえだにぐん). Der Name „Changping“ taucht erstmals im Jahr 110 v. Chr. auf, als Kaiser Liu Che die Kommandantur Shanggu in die Kreise Changping (昌平しょうへい) und Jundu (军都县) einteilte. Der Amtssitz des Landrats von Changping befand sich in der heutigen Großgemeinde Baishan, der des Landrats von Jundu im heutigen Changping. Im Jahr 386, zu Beginn der Nördlichen Wei-Dynastie, wurden die beiden Kreise wieder vereinigt, mit Verwaltungssitz in Baishan.

Als General Li Yuan 618 die Tang-Dynastie gründete, die alten Kommandanturen auflöste und auf dem Gebiet der heutigen Regierungsunmittelbaren Stadt Peking die Präfektur You (かそけしゅう) einrichtete,[4] wurde der Kreis Changping, nun mit Regierungssitz in der heutigen Amtsgebietsstelle Nankou, dieser zugeteilt. You war eine der 16 Präfekturen, die von der Späteren Jin-Dynastie 936 an die Kitan abgetreten wurden.[5] Dort gehörte es ab 1012 zur Präfektur Xijin (析津), also dem Umfeld der damaligen Südlichen Hauptstadt der Liao-Dynastie, dem heutigen Peking. Als die Jurchen 1125 Liao überrannten, übernahmen sie diese Verwaltungsstruktur. Während der Yuan-Dynastie (1279–1368) gehörte der Kreis Changping zum Hauptstadtbezirk (だい都路みやこじ), was von der Ming-Dynastie zunächst so beibehalten wurde. Im Jahr 1506 wurde Changping zur Präfektur hochgestuft, der die Kreise Miyun, Shunyi und Huairou unterstellt waren. In den frühen Jahren der der Qing-Dynastie kamen diese drei Kreise zur Hauptstadtpräfektur, nun Shuntianfu (顺天) genannt. Changping blieb Präfektur, aber ohne unterstellte Kreise.

Im Februar 1913, dem 2. Jahr der Republik, wurde Changping zum Kreis heruntergestuft und ebenfalls dem Hauptstadtbezirk, am 4. Oktober 1914 in „Jingzhao“ (きょうちょう地方ちほう) umbenannt, unterstellt. Ab dem 25. Dezember 1935 gehörte Changping zur „Autonomen Regierung Ost-Hebei“ (chinesisch 冀東防共ぼうきょう自治じち政府せいふ, Pinyin Jìdōng Fánggòng Zìzhì Zhèngfǔ, japanisch Kitō Bōkyō Jichi Seifu), einem japanischen Marionettenregime, und wurde 1937 von der japanischen Armee offiziell besetzt. Im März 1939 richtete die KPCh dort jedoch ein Antijapanisches Stützpunktgebiet (chinesisch 抗日こうにちすえ, Pinyin Kàngrì Gēnjùdì) ein, mit einer eigenen Kreisregierung, die allerdings häufig ihren Sitz wechseln musste. Nach dem Sieg über Japan im August 1945 war die Gegend Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen KPCh und Kuomintang, bis die Rote Armee am 12. Dezember 1948 das Gebiet endgültig besetzte und in Changping eine Kreisregierung einrichtete. Am 1. August 1949 wurde der Kreis der Provinz Hebei unterstellt.

Das Gebiet der 13 Ming-Gräber wurde bereits im September 1955 aus dem Kreis Changping herausgelöst und dem Gartenbauamt von Peking (北京ぺきん园林きょく) unterstellt. Am 9. März 1956 kam dann ganz Changping mit Billigung des Staatsrats der Volksrepublik China als neuer Stadtbezirk zu Peking. Am 7. Januar 1960 wurde Changping jedoch wieder ein eigener Kreis. Am 16. September 1999 wurde diese Entscheidung revidiert, Changping wurde wieder ein Stadtbezirk von Peking mit Amtssitz im Straßenviertel Chengbei, Regierungsstr. 19.[6]

Administrative Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiantongyuan, einer der größten Appartement-Komplexe Pekings
Jutai-Straße in Changping
Blick auf Changping

Auf Gemeindeebene setzt sich Changping aus 8 Straßenvierteln, 4 Gebietsbüros und 10 Großgemeinden zusammen (2018). Diese sind:

  • Straßenviertel Chengbei (城北しろきた街道かいどう), Sitz der Stadtbezirksregierung
  • Straßenviertel Chengnan (城南じょうなん街道かいどう)
  • Straßenviertel Tiantongyuanbei (てんどおりえんきた街道かいどう)
  • Straßenviertel Tiantongyuannan (てんどおりえん南街なんがいみち)
  • Straßenviertel Huoying (霍营街道かいどう)
  • Straßenviertel Huilongguan (かい龙观街道かいどう)
  • Straßenviertel Longzeyuan (龙泽园街どう)
  • Straßenviertel Shigezhuang (ふみかくしょう街道かいどう)
  • Gebietsbüro Nankou (南口みなみぐち地区ちく办事处)
  • Gebietsbüro Machikou (马池こう地区ちく办事处)
  • Gebietsbüro Shahe (すなかわ地区ちく办事处)
  • Gebietsbüro Dongxiaokou (东小こう地区ちく办事处)
  • Großgemeinde Yangfang (阳坊镇)
  • Großgemeinde Xiaotangshan (しょう汤山镇)
  • Großgemeinde Nanshao (みなみ邵镇)
  • Großgemeinde Cuicun (ちぇむら)
  • Großgemeinde Baishan (ひゃくぜん)
  • Großgemeinde Beiqijia (きたなないえ)
  • Großgemeinde Xingshou (兴寿镇)
  • Großgemeinde Liucun (ながれむら)
  • Großgemeinde Shisanling (じゅうさんりょう)
  • Großgemeinde Yanshou (延寿えんじゅ)[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Changping – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. citypopulation.de: CHĀNGPÍNG QŪ, Bezirk in Peking, abgerufen am 7. Januar 2022
  2. 昌平しょうへい2018ねん国民こくみん经济社会しゃかい发展统计こう报. (PDF) In: beijing.gov.cn. Abgerufen am 16. Juli 2019 (chinesisch).
  3. 昌平しょうへいがい况. In: bjchp.gov.cn. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2019; abgerufen am 16. Juli 2019 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bjchp.gov.cn
  4. Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 178.
  5. 谭其骧 (しゅ编): 简明中国ちゅうごく历史图集. 中国ちゅうごく出版しゅっぱんしゃ, 北京ぺきん 1996 (だい印刷いんさつ), Karte 49–50.
  6. 历史文化ぶんか. In: bjchp.gov.cn. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2019; abgerufen am 17. Juli 2019 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bjchp.gov.cn
  7. 2018ねん统计よう划代码和じょう乡划ぶんだい码. In: stats.gov.cn. 1. November 2018, abgerufen am 17. Juli 2019 (chinesisch).