Die Reise nach Westen
Die Reise nach Westen | |
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Malerei im Sommerpalast *, Beijing 2005 | |
Chinesische Schreibung | |
Langzeichen | |
Kurzzeichen | |
Pinyin | Xīyóujì |
Wade-Giles | Hsi1-yu2-chi4 |
Jyutping | Sai1jau4gei3 |
Japanische Schreibung | |
Go-on-Lesung | |
Kanji | |
Kana | せいゆうき[2] |
Hepburn | Seiyūki |
Kunrei | Seiyūki |
Kan-on-Lesung | |
Kanji | |
Kana | さいゆうき[3] |
Hepburn | Saiyūki |
Kunrei | Saiyūki |
Koreanische Schreibung | |
Hangul | 서유기 |
Hanja | |
RR | Seoyugi |
MR | Sŏyugi |
Yale | Seyugi |
Anmerkung:
* Die vier Hauptfiguren: Der Affenkönig, Xuanzang (auf dem Drachenpferd), Zhu Bajie und Sha Wujing als Balkenmalerei im „Langen Wandelgang“ in Yiheyuan (頤和 |
Die Reise nach Westen (chinesisch
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Teil erzählt von dem von Himmel und Erde (
Diese Reise wird ausführlich im zweiten Teil des Buches geschildert. Der erste Teil beruht auf der in der Zeit der Streitenden Reiche entstanden Legende vom Affenkönig, der den Rebellen verkörpert, der sich gegen die Obrigkeit erhebt. Deshalb ist der Affenkönig seit mehr als 1.500 Jahren eine der beliebtesten Volksfiguren und gehört Die Reise nach Westen zu den Volksepen Chinas (siehe auch Die Räuber vom Liang-Schan-Moor).
Die Romanfigur des Mönches Tang Seng (
Weitere Begleiter des Mönches Tang Seng sind Sha Wujing (
Vom fantastischen Inhalt der Geschichte abgesehen basiert Die Reise nach Westen auf der wahren Geschichte des chinesischen Mönches Xuanzang – alias Tang Seng, mit dem Beinamen Sanzang, festgehalten in den Aufzeichnungen des Großen Tang-Reiches zu den Westlichen Regionen –
-
Kaiser Tang Taizong 1
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- aDer Begriff tiandi (chinesisch
天地 , Pinyin tiāndì, Jyutping tin1dei6 – „Himmel und Erde“), bedeutet hier sinngemäß: das Universum, die Mutter Natur, die Welt. Je nach Kontext hat der Begriff weitere Bedeutungen wie beispielsweise „die Gottheiten des Himmels und der Erde“ oder im übertragenden Sinne: „der Aufgabenbereich“ bzw. „das Reich einer Person“.[5][6] - cXuanzang (
玄 奘, Xuánzàng, Hsüan-tsang, Jyutping Jyun4zong6, alternativ auch唐 玄 奘, Táng Xuánzàng – „Xuanzang vom Tang-Reich“), buddhistischer Pilgermönch. - eSanzang (
三藏 , sānzàng, Jyutping saam1zong6 – „Tripitaka“, genauer auch Tang Sanzang (唐 三藏 , Táng sānzàng, Jyutping Tong4 saam1zong6 – „Tripitaka-Mönch aus Tang-China“) ist der komplette Name des Pilgermönchs aus der Tang-Dynastie. - fSha Wujing (
沙悟淨 /沙 悟 净, Shā Wùjìng, Jyutping Saa1 Ng6zing6) ist der Dharmaname des Halbdämon und ehemaliger Würdenträger des Himmels Sha Seng („Sand-Mönch“). - gZhu Wuneng (豬悟
能 /猪 悟 能 , Zhū Wùnéng, Jyutping Zyu1 Ng6nang4, alternativ書林 / 书林, Shūlín, Jyutping Syu1lam4) ist der Dharmaname des Halbmenschs und ehemaliger Würdenträger des Himmels Zhu Bajie (豬八戒 /猪八戒 , Zhū Bājiè, Jyutping Zyu1 Baat3gaai3). - iDer dritte Prinz des Drachenkönigs (
龍王 三 太子 / 龙王三 太子 , Lóngwáng sān tàizǐ, Jyutping Long4wong4 saam1 taai3zi2), genauer: der dritte Kronprinz des Drachenkönig des Ostmeers. - 4Halbmensch Zhū Bājiè (豬
八戒 ) aka Shā Wùnéng (豬悟能 ) - 5Halbdämon Shā Sēng (
沙 僧 ‚Sand-Mönch‘) aka Shā Wùjìng (沙悟淨 )
Adaptionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte ist eine der wichtigsten Erzählungen Chinas und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Sie ist die Grundlage zahlloser Filme, Bücher, Comics und Computerspiele.
- Der klassische chinesische Animationsfilm Der König der Affen (1965) erzählt die Geschichte nach.
- 1978 wurde Milo Manara mit seiner Comicadaption von Der Affenkönig berühmt (mit dem Text von Silverio Pisus, zuerst veröffentlicht in dem Comic-Magazin Pilote).
- In den 1980er-Jahren produzierte CCTV eine recht werkgetreue TV-Serie, deren 25 Folgen gut die wichtigere Hälfte der 100 Kapitel des Buchs abdecken und die 1988 komplett ausgestrahlt wurde. Für die fehlenden Kapitel wurden zwischen 1998 und 1999 weitere 16 Folgen gedreht und 2000 ausgestrahlt.
- Die bekannte Manga-Serie Dragon Ball (1984–1995) basiert lose auf den Abenteuern des Affenkönigs Son Gokū (japanisch
孫 悟空 , chin. Sūn Wùkōng). - Der Manga Saiyūki (japanisch
最 遊 記 , 1995) bzw. dessen Spin-off und deren Anime-Fernsehserie aus dem Jahr 2000 mit dem Titel Gensōmaden Saiyūki, die 50 Folgen umfasst, übernehmen fast alle Elemente der Geschichte. Ein weiterer Anime namens Alakazam – König der Tiere (Saiyūki) basiert ebenfalls auf der chinesischen Geschichte. - 2001 erschien Monkey King – Ein Krieger zwischen den Welten als „Mini-Serie“ (2 Folgen, insgesamt eine Dauer von etwa 3 Stunden). Thomas Gibson spielt den Amerikanischen Geschäftsmann Nicholas Orton, der verhindern soll, dass sich die Welt 500 Jahre zurückentwickelt. Um dies zu tun muss er das Manuscript „Die Reise nach Westen“ vor der Zerstörung bewahren und wird von Sun Wukong, Zhu Bajie und Sha Wujing begleitet.[7]
- 2001 erschien das chinesische Online-Rollenspiel Fantasy Westward Journey (
夢幻 西遊 ), das den Roman „Die Reise nach Westen“ zum Vorbild hat. - Am 28. Juni 2007 wurde die Oper Monkey: Journey to the West von dem chinesischen Schauspieler und Regisseur Chen Shi-zheng, dem britischen Musiker Damon Albarn und dem Künstler Jamie Hewlett in Manchester uraufgeführt. Das Stück ist eine Mischung aus chinesischer Oper und modernem Artistikzirkus mit westlichen Einflüssen.
- Am 5. Oktober 2010 erschien für die Playstation 3 und die Xbox 360 das von Ninja Theory entwickelte Spiel Enslaved: Odyssey to the West, das die Geschichte in eine postapokalyptische Version der realen Welt transferiert, in der der Charakter Monkey seine unfreiwillige Freundin Trip zu ihrer Familie begleiten muss. Monkey selbst ist dabei ein Mensch, hat aber einen unverkennbares, affenartiges Charakterdesign. Das Spiel selbst wurde von der Presse gut aufgenommen.
- In dem Film The Forbidden Kingdom (2008) kommt die Figur des Affenkönigs ebenfalls vor. Die Grundzüge des Filmcharakters stimmen mit denen des Affenkönigs aus den historischen Erzählungen überein, die eigentliche Filmhandlung setzt die Figur aber abgelöst von dem historischen Kontext ein.
- Im Webtoon The God of High School spielt Sun Wukong unter dem Namen Jin Mo-Ri eine der Hauptrollen. Auf die Ereignisse aus „Die Reise nach Westen“ wird mehrfach Bezug genommen.
- Im März 2011 teilte der chinesische Erfolgsproduzent Zhang Jizhong mit, dass er das Werk zusammen mit James Cameron und Guillermo del Toro als Trilogie und in 3D verfilmen will. Die Kosten belaufen sich bisher auf geschätzte 300 Millionen Dollar.
- 2014 erschien mit The Monkey King eine Filmproduktion mit großem Budget und Donnie Yen als Affenkönig.
- 2016 erschien mit The Monkey King 2 eine Fortsetzung diesmal mit Aaron Kwok in der Hauptrolle.
- 2018 erschien mit Die Reise nach Westen eine Serienumsetzung auf Netflix.
- Im Mai 2020 bringt LEGO unter dem Namen Monkie Kid thematische Bausätze heraus, die auf dem chinesischen Roman basieren.
- Im August 2024 erschien das Computerspiel Black Myth: Wukong, das auf dem Roman basiert.[8][9]
Ausgaben
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Deutsch
- Der Affe Sun Wukong. In: Chinesische Märchen Gesammelt und aus dem Chinesischen übertragen von Richard Wilhelm. Eugen Diederichs, Jena 1914, Kapitel 100.
- Wu Cheng’en: Monkeys Pilgerfahrt – Eine chinesische Legende. Übersetzung von Georgette Boner und Maria Nils nach dem Englischen von Arthur Waley. Artemis-Verlag, Zürich 1947.
- Neuauflage: Der rebellische Affe. Die Reise nach dem Westen. Mit einem Essay Zum Verständnis des Werkes von Hellmut Wilhelm. Rowohlts Klassiker der Literatur, Reinbek 1961
- Neuauflage: Monkeys Pilgerfahrt. Hugendubel, München 1980.
- Taschenbuch: Monkeys Pilgerfahrt. Die phantastische Reise des Affen Monkey: ein Buch aus den Essenzen des Himmels und der Erde. Goldmann TB 6536. Goldmann Verlag, München 1983, ISBN 3-442-06536-4
- Wu Tschöng-ön: Die Pilgerfahrt nach dem Westen. Aus dem Chinesischen übertragen und gekürzt von Johanna Herzfeldt. Greifenverlag, Rudolstadt (Thüringen) 1962
- Ausschnitte als verschiedene Bilderbücher im Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1979–1986: Sun Wukong kommt auf die Welt; Der wahre und der falsche Sun Wukong; Aufruhr im Himmel; Sun Wukong wird zum Buddhismus bekehrt; Sun Wukong überlistet die Prinzessin mit dem Eisenfächer.
- Wu Cheng’en: Reise nach Westen. (Bilderbuch; herausgegeben von John Zhou.) Ost-Zhou, Bad Pyrmont 2005, ISBN 3-9809443-3-6
- Anonymus: Die Reise in den Westen. Ein klassischer chinesischer Roman. Mit 100 Holzschnitten nach alten Ausgaben. Übersetzt und kommentiert von Eva Lüdi Kong. Reclam, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-010879-6 (erste vollständige deutsche Übersetzung; ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2017, Kategorie: Übersetzung).
Englisch
- Wu Cheng’en: Monkey. Übersetzt von Arthur Waley. Allen & Unwin, London 1953 (gekürzte Fassung).
- Wu Cheng’en: Journey to the west. Übersetzt von Anthony F. Yu. 4 Bände. University of Chicago Press, 1977 ff. Revised edition 2012.
- Wu Cheng’en: Journey to the west. Übersetzt von William J. F. Jenner. 4 Bde. Foreign Language Press, Beijing 1993. Neuauflage 2010, ISBN 978-7-119-01663-4.
Französisch
- Wu Cheng’en: La Pérégrination vers l'Ouest (Xiyou ji). Übersetzt von André Lévy, Vollständiger Text in 2 Bänden, mit Einführung, Fußnoten und Anmerkungen. Bibliothèque de la Pléiade, Gallimard, Paris 1991.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Zimmer: Der chinesische Roman der ausgehenden Kaiserzeit. Walter Gruyter, Berlin / Boston 2002, ISBN 978-3-11-916478-8 / ISBN 978-3-598-44111-0, S. 290–338
- Victor H. Mair (Hrsg.): The Shorter Columbia Anthology of Traditional Chinese Literature. Columbia University Press, New York, NY 2001, ISBN 978-0-231-50562-8, S. 566–581
- Andrew Plaks: The Four Masterworks of the Ming Novel. Princeton University Press, Princeton NJ 1987, S. 183–276, ISBN 0-691-06708-2.
- Xiaolian Liu: A Journey of the Mind: The Basic Allegory in Hou Xiyou ji. Chinese Literature: Essays, Articles, Reviews (CLEAR), Band 13 (Dez., 1991), S. 35–55 (JSTOR:495052)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allgemein zum Roman – Die Reise nach Westen – Xī yóu jì –
西遊 記 :- Interview mit Eva Lüdi Kong: Heraus aus dem „China-Käfig“, Sinologin und Übersetzerin von Die Reise in den Westen ins Deutsche – Goethe-Institut China, Juni 2017
- Rezension des Romans:
- David Lattimore: The Complete 'Monkey' – The New York Times, 6. März 1983 (englisch)
- Helwig Schmidt-Glintzer: Wu Cheng’en: „Monkeys Pilgerfahrt“ - Mönch, Affe, Schwein – Frankfurter Allgemeine, 27. März 2008
- Arno Widmann: Vom Nachttisch geräumt - Nirgendwo ein Liebesverrat – auf perlentaucher.de, 22. Dezember 2016
- Verschiedene Autoren: Rezensionen zu Die Reise nach Westen – auf perlentaucher.de, 2016–2017
- Mark Siemons: Roman-Klassiker - Vergesst Chinoiserie, hier geht es deftig zu. – Frankfurter Allgemeine, 30. Dezember 2016
- Kurzversion des Romans:
- Inhaltsangabe zu Die Reise nach Westen auf mythentor.de
- Die Reise nach Westen mit 200 Bilder und einer Zusammenfassung der Kapitel (englisch)
- Komplettversion des Romans:
- Journey to the West – „Die Reise nach Westen“, PDF; 2,6 MB – Vollständige Version (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b
Begriff „Xiyouji – (
西遊 記 /西 游 记)“. In: zdic.net. Abgerufen am 18. Januar 2020 (chinesisch). - ↑
Begriff „Seiyūki – (
西遊 記 )“. In: tangorin.com. Abgerufen am 18. Januar 2020 (englisch, japanisch). - ↑
Begriff „Saiyūki – (
西遊 記 )“. In: Wadoku. Abgerufen am 18. Januar 2020 (deutsch, japanisch). - ↑ a b
Begriff „Xitian – (
西 天 )“. In: zdic.net. Abgerufen am 26. März 2017 (chinesisch, deutsch, englisch, französisch). - ↑ a b
Begriff „Tiandi – (
天地 )“. In: zdic.net. Abgerufen am 18. Januar 2020 (chinesisch, deutsch, englisch, französisch). - ↑
Begriff „Tiandi – (
天地 )“. In: dict.leo.org. Abgerufen am 13. Februar 2022 (chinesisch, deutsch). - ↑ Filmstarts: Monkey King - Ein Krieger zwischen den Welten. Abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Marcel Kleffmann: Black Myth: Wukong - Die Reise in den Westen als imposantes Action-Adventure. In: 4players.de. 21. August 2020, abgerufen am 2. September 2021.
- ↑ Maik Seidl: Black Myth Wukong: Release-Zeitraum und beeindruckender Trailer. In: play3.de. 2. September 2021, abgerufen am 2. September 2021.