Gō Seinosuke

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Gō Seinosuke
Gō im Alter

Gō Seinosuke (japanisch ごう 誠之助せいのすけ; geboren 3. Februar 1865 in Gifu (Provinz Mino[A 1]); gestorben 19. Januar 1942 in Tokio) war ein bedeutender japanischer Unternehmer und Politiker.

Leben und Wirken

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Gō Seinosuke wurde als zweiter Sohn von dem späteren Baron Gō Junzō (ごう じゅんづくり; 1825–1910) geboren. Er besuchte die „Dōshisha English School“ (同志社どうししゃえい学校がっこう, Dōshisha Eigo gakkō) und die Universität Tokio. Im Jahr 1884 ging er nach Deutschland und setzte sein Studium an der Universität Heidelberg fort. Er befasste sich mit Hegel, Mill und anderen und zum Dr. Phil. promoviert.

Nach sieben Jahren kehrte Gō 1891 nach Japan zurück und arbeitete kurzzeitig für das „Ministerium für Landwirtschaft und Handel“ (のう商務省しょうむしょう, Nōshōmushō). 1895 wurde er Präsident von „Nippon Transport“ (日本にっぽん運輸うんゆしゃ, Nihon un’yū-sha), das sich in finanziellen Schwierigkeiten befand, und 1900 wurde er dann Präsident von „Iriyama Coal Mining“ (入山にゅうざん採炭さいたん, Iriyama saitan), wobei er beide Unternehmen erfolgreich wiederaufbaute. Er spielte auch eine aktive Rolle in der Finanzwelt, unter anderem gründete er 1902 „Oji Paper“ und 1908 die „Imperial Commercial Bank“ (帝国ていこく商業しょうぎょう銀行ぎんこう, Teikoku shōgyō ginkō).

Im Jahr 1911 wurde Gō Vorsitzender der „Tokioter Börse“ und arbeitete bis zu seinem Ausscheiden 1924 an derer Reform. Während der Finanzkrise von 1927 liquidierte er unter anderem die Unternehmen „Jūgo Bank“ (じゅう銀行ぎんこう; Jūgo Ginkō), „Kawasaki Shipyard & Co.“ (川崎かわさき造船ぞうせんしょ, Kawasaki sōzen-jo) und „Tokyo Electric Light“ (東京とうきょう電灯でんとう, Tōkyō dentō) und spielte anschließend eine führende Rolle bei der Organisation der Fusion der Reedereien „Nippon Yūsen“ (日本郵船にっぽんゆうせん) und „Tōyō Kisen“ (東洋とうよう汽船きせん) sowie bei der Förderung der Fusion von öffentlichen und privaten Stahlwerken.

Während dieser Zeit setzte Gō sich auch für die Stärkung von Unternehmensorganisationen ein und beteiligte sich an der Gründung verschiedener Organisationen. 1917 wurde er Geschäftsführer des „Japan Industrial Club“ (日本にっぽん工業こうぎょう倶楽部くらぶ, Nihon kōgyō kurabu), Präsident der „Industrie- und Handelskammer Tokio“ (東京商工会議所とうきょうしょうこうかいぎしょ, Tōkyō shōkō kaigi-shō) und der „Industrie- und Handelskammer Japans“ (日本にっぽん商工しょうこう会議かいぎしょ, Nihon shōkō kaigi-shō) im Jahr 1930 und Vorsitzender des „Nippon Keidanren“ im Jahr 1932.

Gō wurde 1910 in das Oberhaus des Reichstags gewählt und wurde seitdem für den Rest seines Lebens weiterhin gewählt, wo er als Mitglied verschiedener Regierungsausschüsse fungierte. Auch nach seinem Rückzug aus der Geschäftswelt im Jahr 1936 fungierte er weiterhin als Vorsitzender des Ausschusses zur Gründung nationaler Politikunternehmen wie „North China Development“ (きたささえ開発かいはつ, Kitashina kaihatsu) und „Dainihon Airlines“ (だい日本航空にほんこうくう, Dainihon kōkū). Weiter wirkte er als Kabinettsrat und Berater des Finanzministeriums im Jahr 1937 und 1940 als Berater der „Taisei Yokusankai“ (大政たいせい翼賛よくさんかい) und „Dainippon Industrial Information Association“ (だい日本にっぽんさん業報ごうほう国会こっかい, Dainippon sangyōhō kokkai).

Gō besaß in seinem Leben große Macht in der politischen und geschäftlichen Welt.

  1. Heute Südteil der Präfektur Gifu.
  • S. Noma (Hrsg.): Gō Seinosuke. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 468.
Commons: Gō Seinosuke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien