Giorgetto Giugiaro

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Giorgetto Giugiaro, 2016

Giorgetto Giugiaro (* 7. August 1938 in Garessio) ist ein italienischer Industriedesigner. Zu seinen wichtigsten Schöpfungen zählen die stilbildenden Designklassiker Lotus Esprit, Fiat Panda,[1] Fiat Uno, Fiat Punto, Lancia Delta, VW Golf I und Audi 80 sowie im Kamera-Bereich die Nikon F4.

Simca 1000 Coupé, Heckansicht

Giugiaro stammt aus einer kunstschaffenden Familie und strebte daher selbst bereits früh eine künstlerische Zukunft an. Schon sein Großvater Luigi schuf Kirchengemälde, und sein Vater, Mario Giugiaro, war erst in der dekorativ-religiösen Kunst tätig, wechselte dann jedoch zur Ölmalerei.

Im Laufe seines Aufenthaltes in Turin wechselte er vom Kunststudium zu Abendkursen für technisches Design und entwickelte eine Leidenschaft für das Skizzieren von Automobilen. Im Juni 1955 zeigte Giugiaro bei der Jahresabschlussausstellung seines Kurses für technisches Zeichnen einige seiner Entwürfe.

Dante Giacosa, technischer Direktor bei Fiat, entdeckte dort das junge Talent und warb Giugiaro an. Giugiaro ging im September 1955 unter Führung von Fabio Luigi Rapi zu Fiat, in die Abteilung der Designstudien von Spezialfahrzeugen. Bereits im Dezember 1959 wurde er zum Leiter des „Bertone Styling Center“. Giuseppe Bertone förderte den Nachwuchsdesigner intensiv mit Rat und Tat und wurde nicht enttäuscht. Die Jahre, die Giugiaro bei ihm verbrachte, waren prägend für seine Ausbildung und erlaubten ihm, sich einen Platz in der Turiner Designerszene zu sichern.

Bereits im Alter von 24 Jahren entwarf Giugiaro das Simca-1000-Coupé. Sein erstes Großserienprodukt war die Coupé-Version Sprint des Alfa Romeo 2000/2600.[2]

Im November 1965 wechselte er in das Management des Konkurrenten Carrozzeria Ghia und zeichnete dort für das Styling Center und die Prototypenabteilung verantwortlich. Der Maserati Ghibli und der De Tomaso Mangusta, die beide auf der Turiner Autosalon präsentiert wurden, stammen aus dieser Zeit. Für Ghia entwickelte er u. a. die Designstudien Fiat 850 Vanessa (1960) und Oldsmobile Toronado Thor (1967) sowie die Serienmodelle Isuzu 117 Coupé (1966) und Iso Fidia (1967). Obwohl seine Zeit im Unternehmen überaus erfolgreich war, hegte er zunehmend den Wunsch nach Unabhängigkeit.

Am 7. Februar 1967 gründete er mit Ital Styling sein eigenes Designstudio. Dort setzte er zwar zunächst seine Arbeit für Ghia auf freiberuflicher Basis fort, bereitete sich aber auf bis dahin unerforschtes Gebiet vor. Giugiaro wollte sein berufliches und finanzielles Kapital in eine weltweite Herausforderung, eine professionelle Dienstleistungsgesellschaft für die Automobilindustrie investieren. Zusammen mit dem Ingenieur Aldo Mantovani, der 20 Jahre lang Fiats Produktionsleiter gewesen war, gründete er im Februar 1968 das Unternehmen SIRP (Studi Italiani Realizzazione Prototipi S.p.A.), das noch im gleichen Jahr in Italdesign umfirmierte.[3] Nachdem er Aldo Mantovanis Anteile 1999 übernommen hatte, lautete der Firmenname Italdesign Giugiaro. Das Unternehmen gestaltete mehr als 200 Fahrzeuge, die vielfach auch in die Serienproduktion gingen. Bei Italdesign ist er noch heute unter der Leitung seines Sohns Fabrizio Giugiaro tätig.[4] 2010 verkaufte die Familie 90 Prozent der Anteile des Unternehmens an den Volkswagen-Konzern,[5] im Juni 2015 übernahm Audi die restlichen 10 Prozent. Im gleichen Jahr gründeten Giorgetto und Fabrizio Giugiaro in Turin das Designstudio GFG Progetti, das vor allem im Auftrag chinesischer Unternehmen Designkonzepte für Elektrofahrzeuge entwickelt.

Giugiaro wird von vielen seiner Kollegen – unter ihnen Bruno Sacco, Harm Lagaay, Ercole Spada und Tom Tjaarda – für den einflussreichsten Automobildesigner des 20. Jahrhunderts gehalten.[6] 1999 wurde er zum “Car Designer of the Century” (deutsch: „Autodesigner des Jahrhunderts“) gewählt.[7] 2013 erhielt er den Antonio-Feltrinelli-Preis.

Alfa Romeo Giulia Sprint GT
VW Golf I
DeLorean DMC-12
Maserati Quattroporte III
Ferrari 250 GT
Maserati 3200 GT
Lotus Esprit
F4 von Nikon

Züge und Busse

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Direkt am Wasser von Porto Santo Stefano
  • Beretta Cx4 Storm
  • Seiko Speedmaster (1986)
  • Direkt am Wasser von Porto Santo Stefano (1983)
  • Traktoren der Serie 6 von Deutz-Fahr (2011)[10]
  • Traktoren der Serie 7 von Deutz-Fahr (2011)[11]
  • Traktoren der Serie 9 von Deutz-Fahr (2013)[12]
  • Traktoren der Serie 11 von Deutz-Fahr (2013)[13]
  • Motorsägen der Serie GST 250 und 360 von Oleo-Mac bzw. Efco

Ehrungen und Auszeichnungen

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  • Design by Giugiaro. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02573-6
  • Christian Wüst, Jürgen Petermann: Das Auto ist ein Container. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1999, S. 296–300 (online – Interview mit Giugiaro).
Commons: Giorgetto Giugiaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fiat Panda: Die karge Kiste. In: autobild.de. (autobild.de [abgerufen am 22. Dezember 2016]).
  2. Jan Baedeker: Alfa Romeo Visconti. Classic Driver, abgerufen am 6. November 2012.
  3. Alessandro Sannia: Enciclopedia dei carrozzieri italiani, Società Editrice Il Cammello, 2017, ISBN 978-8896796412, S. 305.
  4. Jens Meiners: Autodesign: Mit Ecken und Kanten wurde Giugiaro weltberühmt. In: DIE WELT. 28. Mai 2010 (welt.de [abgerufen am 7. Februar 2022]).
  5. Süddeutsche Zeitung: "Sergio, wir haben Italdesign gekauft". Abgerufen am 7. Februar 2022.
  6. Dirk Ramackers, Wolfgang Blaube: Form-Fragen. In: Oldtimer Markt, Heft 2/2012, S. 12 ff.
  7. Giugiaro Timeline, the iPad app available today on the App Store. (Memento vom 15. April 2012 im Internet Archive) italdesign.it
  8. Nikon D4 italdesign.it
  9. Nikon D800 italdesign.it
  10. Die neue Serie 6 von DEUTZ-FAHR. (Memento vom 5. September 2012 im Internet Archive) deutz-fahr.com
  11. Deutz-Fahr Serie 7 Agrotron TTV. (Memento vom 16. September 2012 im Internet Archive) deutz-fahr.com
  12. Deutz-Fahr Serie 9 TTV. deutz-fahr.com
  13. Deutz-Fahr: Traktoren Serie 11 mit 440 PS Topmodell kommt zur Agritechnica 2013. landtechnikmagazin.de
  14. Giugiaro Giorgetto Cavaliere del Lavoro quirinale.it
  15. Giugiaro Giorgetto Medaglia d’oro ai benemeriti della cultura e dell’arte quirinale.it
  16. Premi 2013. (pdf) Accademia Nazionale dei Lincei, 21. Juni 2013, S. 6; (italienisch).