Mokoshi

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Pagode des Yakushi-Tempels (Yakushi-ji) in Nara (8. Jh.). Zwei mokoshi erhöhen optisch die Zahl der Stockwerke auf sechs.

Mokoshi (jap. かい, 裳層ひさし, auch shōkai gelesen[1]), etwa so viel wie „Saumdach“, nennt man in der japanischen Architekturgeschichte bei Tempeln und Pagoden angebrachte zusätzliche Vordachkonstruktionen, die das Gebäude umsäumen und so die Zahl der Stockwerke optisch erhöhen und der Architektur einen leichteren, beschwingten Charakter verleihen.

Diese Struktur erscheint bereits in frühen Bauwerken. Das älteste überlieferte Beispiel liefert die aus der Asuka-Zeit stammende „Goldene Halle“ (Kondō) und die Pagode des Hōyrū-Tempels (Hōryū-ji) in Ikaruga (Nara). Mit der Einführung des Zen-Buddhismus im 12. Jahrhundert kam es zu einer weiteren Verbreitung. Viele der butsuden („Buddha-Halle“) genannten Haupthallen in Zen-Tempeln zeigen Saumdächer.

Da diese die Wände vor Regen und Schnee schützen, nannte man sie seit dem Mittelalter (13. Jahrhundert) auch „Regen- bzw. Schnee-Abweiser“ (あめ/ゆき, yuta) bzw. den Baustil yuta-zukuri (あめづくり).

  • Nakamura, Hajime: Iwanami Bukkyō-jiten. Tōkyō: Iwanami Shoten, 2002 (中村なかむらはじめ: 岩波いわなみ仏教ぶっきょう辞典じてん. 岩波書店いわなみしょてん)
  • Parent, Mary Neighbour: The roof in Japanese Buddhist architecture. New York / Tokyo: Weatherhill / Kajima, 1983, ISBN 978-0-8348-0186-8.
  • Suzuki, Kakichi: Early Buddhist Architecture in Japan. translated and adapted by Mary Neighbour Parent and Nancy Shatzman Steinhardt. Kodansha America, 1980

Galerie von Bauwerken mit Saumdach (mokoshi)

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  1. Der Name kombiniert das Schriftzeichen für mo, den Namen des um die Hüfte gebundenen Frauenrocks, mit dem Schriftzeichen kai (Stufe) bzw. (Schicht)