Peginterferon α
Peginterferon | ||
---|---|---|
Masse/Länge Primärstruktur | 19,241 kDa | |
Bezeichner | ||
Externe IDs |
| |
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | L03AB11 | |
DrugBank | BTD00043 | |
Wirkstoffklasse | Interferone |
Peginterferon
Interferone
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Interferone wurden 1957 primär als zelluläre Abwehrstoffe gegen die Ausbreitung von Virusinfektionen im Gewebe entdeckt. Interferone besitzen die Eigenschaft, über eine unspezifische Stimulation der T-Lymphozyten eine Abwehrreaktion des Körpers gegen manche Virusinfektionen zu verstärken. Heute steht neben den antiviralen Eigenschaften zusätzlich die Anti-Tumor-Wirkung im Vordergrund des therapeutischen Interesses.
Myeloproliferative Neoplasien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit August 2024 ist Pegasys® (Peginterferon alfa-2a) auch für verschiedene myeloproliferativen Neoplasien (MPNs), Blutkrebs, Polyzythämia vera (PV) und essentieller Thrombozythämie (ET) zugelassen.[1]
Hepatitis C
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Standardtherapie der chronischen Hepatitis C werden / wurden pegylierte Interferone in Kombination mit Ribavirin und Sofosbuvir eingesetzt. Peginterferon
Bei Patienten mit chronischer Hepatitis C (Genotyp 2 oder 3) kann bei Kombinationstherapie über sechs Monate in etwa 75 % eine Heilung erreicht werden. Patienten mit den HCV-Genotypen 1 und 4 müssen über zwölf Monate behandelt werden, erreichen aber dennoch nur eine Heilungsrate von 50 %. Auch „hard-to-treat“-Patienten, wie z. B. HIV/HCV-koinfizierte Patienten, bei denen aufgrund des erhöhten Risikos für eine Hepatotoxizität der HAART eine besondere Dringlichkeit zur Therapie herrscht, können erfolgreich behandelt werden.
Seit 30. Oktober 2007 existiert für die Kombinationstherapie mit Peginterferon
Seit 2013 steht Peginterferon
Marktrückzug durch Roche und Übernahme durch Pharma&
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund veränderter klinischer Praxis wird Roche Pegasys (Peginterferon alfa-2a) weltweit vom Markt nehmen resp. hat bereits vom Markt genommen.[2] Eine Ausgliederung von Pegasys an das Unternehmen pharma& stellt die Versorgung mittel- und langfristig sicher. In Deutschland ist pharma& 2021 Zulassungsinhaber geworden.[3][4]
PEGylierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die besondere Eigenschaft von PEGylierten Interferonen ist eine langsamere Freisetzung des Wirkstoffes aus der Bindung mit Polyethylenglycol (PEG). Durch den Prozess der Pegylierung ist es so gelungen, die renale Clearance zu verzögern und die Plasmahalbwertszeit des Interferons
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu: Pegasys
- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu: PegIntron
- Renate Leinmüller: Chronische Hepatitis C: Pegyliertes Interferon verbessert Ansprechrate. In: Dtsch Arztebl. 2002; 99(46): A-3121 / B-2630 / C-2334.
- https://www.pharmaand.com/
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pharma& News, abgerufen am 19. August 2024
- ↑ Mittelfristig läuft Pegasys aus, PM Roche vom 22. Juli 2020, abgerufen am 5. November 2021
- ↑ Pegasys (Peginterferon alfa-2a) langfristig weiterhin erhältlich, PM Roche vom 24. Mai 2021, abgerufen am 5. November 2021
- ↑ prescription medicines, Website pharma&, abgerufen am 5. November 2021