Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1962, auch Internationale-Meisterschaft für GT-Hersteller, war die zehnte Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 11. Februar und endete am 21. Oktober 1962.
1962 kam es zu einer radikalen Änderung beim Meisterschaftsmodus der Weltmeisterschaft, die sich auch auf die Anzahl der Wertungsläufe auswirkte. Seit 1953, dem ersten Jahr der Weltmeisterschaft, wurde immer die Automobilmarke mit dem Weltmeistertitel ausgezeichnet, die Ende des Jahres die meisten Punkte erreicht hatte, gleichgültig in welchen Rennklassen sie erzielt wurden. 1962 wurde der Marken-Weltmeistertitel in der jeweiligen Rennklasse vergeben. Dies führte zu nicht weniger als 15 Einzelwertungen bei den GT- und Sportwagen. Da man für die Meisterschaftswertungen GT-Divisionen schuf, die bei den Klassenwertungen der jeweiligen Rennen nicht ausgefahren wurden, kam ein nur schwer zu durchschauendes Ergebniswirrwarr zustande, vor allem für Außenstehende. Auch bei den Veranstaltern der großen Sportwagenrennen stieß diese Entscheidung auf Unverständnis. Deshalb entschloss sich die FIA, den „Sports Cars Cup“ ins Leben zu rufen, der es möglich machte, dass Prototypen mit einem Hubraum über 3 Liter an den Rennen teilnehmen konnten. Dazu kam die „Challenge Mondial de Vitesse et d’Endurance“, die das Rennen in Sebring, die Targa Florio, das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring und die 24 Stunden von Le Mans umfasste. Diesen Titel konnte nur die Marke erringen, die sich an allen vier Rennen beteiligt hatte. Offizielle Weltmeistertitel waren es aber nicht.
Durch die Gesamtsiege bei der Targa Florio, am Nürburgring und in Le Mans sicherte sich die Scuderia Ferrari die Challenge Mondial de Vitesse et d’Endurance und Ferrari nach weiteren Erfolgen der Scuderia SSS Republica di Venezia den Weltmeistertitel für Sportwagen bis 3 Liter Hubraum. Porsche gewann den Titel für Sportwagen bis 2 Liter Hubraum, war dort aber die einzige Marke, die Punkte für die Meisterschaft erzielte.
Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953–1963. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.