Uesugi (Klan)

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Wappen der Uesugi
(上杉うえすぎささ, Uesugi sasa)[1]
Uesugi-Residenz in Edo.[2]

Die Uesugi (japanisch 上杉うえすぎ, Uesugi-shi) waren eine Familie des japanischen Schwertadels (Buke), die sich von Fujiwara no Yoshikado (藤原ふじわらりょうもん) ableitete. Ihre größte Bedeutung hatte die damals sehr verzweigte Familie in der Sengoku-Zeit.

Frühe Geschichte

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  • Shigefusa, Nachkomme des Yoshikado in der 13. Generation, erhielt im 13. Jahrhundert die Domäne Uesugi in der Provinz Tango und nahm diesen Namen an. Er hatte eine Tochter, die Ashikaga Yoriuji heiratete, den Urgroßvater des Shogun Ashikaga Takauji. Die Nachkommen des Shigefusa bildeten die drei Uesugi-Zweige,
    • die Inukake (いぬかか)-Uesugi, ausgestorben um 1456,
    • die Ōgigayatsu (扇谷おうぎや)-Uesugi ausgestorben um 1543 und
    • die Yamanouchi (山内やまうち)-Uesugi, die ihre Linie bis in die Gegenwart fortsetzen konnten.

Aus der Ōgigayatsu-Line ist Ōgigayatsu Sadamasa (定正さだまさ; 1443–1493) bekannt durch die Ermordung des Ōta Dōkan, des Burgherren von Edo.

Im Folgenden wird die Yamanouchi-Linie dargestellt.

  • Noriaki (憲顯のりあき; 1306–1368)
    • Yoshinori (能憲よしのり; † 1368), Sohn von Norikai
    • Noriharu (憲春のりはる; † 1379), Sohn von Norikai
    • Norikata (憲方のりかた; 1335–1394), Sohn von Norikai
      • Norimoto (憲基のりもと; 1383–1418), Enkel von Noriaki
  • Norizane (憲実のりざね; † 1455), wurde 1419 zum Shitsuji bzw. Kanryō (Gouverneur) und Awa no Kami ernannt. Er konnte sich die Nachfolge des Norimoto sichern. Norizane ist bekannt als Gelehrter und großer Förderer der Ashikaga-Schule.
  • Fusaaki (房顯ふさあき; 1432–1466)
  • Akisada (顯定あきさだ; 1454–1510), Sohn des Fusasada aus der Nebenlinie,
  • Norifusa (けんぼう; 1466–1524), adoptierter Sohn des Akisada, verstärkte die Burg von Hirai (平井ひらい) in der Provinz Kōzuke.

Norimasa (憲政けんせい)

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Uesugi Kenshin

Norimasa (1522–1579), der Sohn des Norifusa setzte den Krieg gegen die Hōjō von Odawara fort. 1537 vereinigte er seine Kräfte mit denen des Ōgigayatsu Tomosada. Aber Hōjō Ujiyasu war siegreich und besetzte die Burg Kawagoe. Tomosada fiel, und Norimasa floh nach Hirai. Er kämpfte weiter, verlor aber die ganze Kantō-Ebene an die Hōjō. Norimasa verlor dann auch Hirai an Ujiyasu, floh nach Echigo, wo er sich 1551 unter den Schutz seines Vasallen Nagao Kagetora (長尾ながお景虎かげとら) stellte. Dafür musste er Nagao adoptieren, der, später als Teratora bzw. Kenshin bekannt, so zu dem Namen Uesugi kam.

Terutora (輝虎てるとら) bzw. Kenshin (謙信けんしん)

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Teratora (1530–1578), der von Norimasa adoptierte Sohn des Nagao Tamekage, führte zunächst den Namen Kagetora (景虎かげとら). Schon als Jugendlicher war Kagetora zeitweilig Mönch mit dem Namen Shūshimbō gewesen. Bald nach der Adoption durch Norimasa schor er sein Haupt und wählte den Namen Kenshin, unter dem er heute am besten bekannt ist. Kagetora ist vor allem bekannt durch seine kriegerischen Auseinandersetzungen mit Takeda Shingen. 1558 erklärte er den Hōjō den Krieg und eroberte die Burgen von Numata und Umabayashi in der Provinz Kōzuke. Shogun Ashikaga Yoshiteru ernannte ihn zum Kantō-Kanryō und erlaubte ihm, ein Zeichen seines Namens zu übernehmen und sich statt Kagetora nun Terutora (輝虎てるとら) zu nennen. Terutora war weiterhin erfolgreich gegen die Hōjō, bis der Shogun ihn zum Frieden mit den Hōjō und zur Adoption von Saburō, dem Sohn von Hōjō Ujiyasu, zwang. Dieser erhielt den Namen Kagetora. Kenshin war weiterhin in Kriege mit den Takeda verwickelt, bis Oda Nobunaga in Kantō einmarschierte. Er versuchte eine Allianz gegen Nobunaga zu formieren, erkrankte und starb mit 48 Jahren. Der als Nachfolger bestimmte Kagetora unterlag im Kampf gegen den rivalisierenden Uesugi Kagekatsu, der damit das Erbe antreten konnte.

Kagekatsu (景勝けいしょう)

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Kagekatsu (1555–1623), Sohn des Nagao Masakage, der siegreich aus dem Streit um die Nachfolge Kenshins hervorgegangen war, stellte die Ordnung in seinen Provinzen wieder her, eroberte Etchū und Kaga zurück, diente Oda Nobunaga und dann Toyotomi Hideyoshi, der ihn zu einem der fünf Tairō bestimmte, die sich um seinen minderjährigen Sohn kümmern sollten. Anfang 1598 tauschte Kagekatsu Echigo gegen Aizu mit einem Einkommen von 1.200.000 koku. Nach Hideyoshis Tod kam es zu Auseinandersetzungen unter den Tairō, Kagakatsu blieb abwartend, und nach der Schlacht von Sekigahara erhielt er für Aizu 1601 als Tozama-Daimyō die Domäne Yonezawa mit 300.000 koku. Bei der Belagerung von Ōsaka 1615 musste er mit der Truppen auf der Seite Ieyasus teilnehmen.

  • Sadakatsu (定勝さだかつ, 1603–1645), Sohn des Kagekatsu, wurde Nachfolger. Er erwies sich als guter Administrator.
  • Tsunakatsu (つなしょう, † 1664), Sohn des Sadakatsu, hatte keine Kinder und adoptierte Tsunayori, Sohn des Kira Yoshinaka.[Anm 1]
  • Tsunanori, (つなけん, 1663–1704), Adoptivsohn des Tsunakatsu, musste eine Halbierung der Einnahmen auf 150.000 koku hinnehmen.
  • Yoshinori (よしけん, 1684–1722) im Amt: 1703–1722.
  • Munenori (そうけん, 1714–1734) im Amt: 1722–1734.
  • Munefusa (宗房むねふさ, 1718–1746), Adoptivsohn, im Amt: 1734–1746.
  • Shigesada (重定しげさだ, 1720–1789), Adoptivsohn, im Amt: 1746–1767.
  • Harunori (治憲はるのり, 1751–1822), Adoptivsohn des Shigesada, übernahm 1767 das Amt, überließ dann aber 1785 die Verwaltung des Han seinem Adoptivsohn, nannte sich "Habichtsberg" (鷹山ようざん, Yōsan) und widmete seine Zeit der Literatur. Er richte eine Han-Schule ein mit dem Namen Kōjōkan.
  • Haruhiro (ひろ, 1764–1822), Adoptivsohn, im Amt: 1785–1812.
  • Narisada (斉定なりさだ, 1788–1839), Adoptivsohn, im Amt: 1812–1839.
  • Narinori (斉憲なりのり, 1820–1889), im Amt: 1839–1869.
  • Mochinori (茂憲もちのり, 1844–1919), im Amt: 1869–1871.

Nach der Meiji-Restauration erhielt der Chef des Hauses den Grafen-Titel. Ein Seitenzweig, der sich von Tsunanori ableitete und über ein Einkommen von 10.000 koku verfügte, wurde Vizegraf. In der Grabstätte der Familie in Yonezawa befinden sich die aufeinander folgenden Gräber von zwölf Uesugi der Edo-Zeit. Die Reste der Burg liegen heute in einer Parkanlage mit dem erhaltenen Burggraben und der Schlossmauer.

Einzelnachweise

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  1. Furusawa, Tsunetoshi: Kamon daichō. Kin’ensha, o. J., ISBN 4-321-31720-7, S. 197.
  2. Ausschnitt aus der Stadtteilkarte "Soto-Sakurada" von ca. 1850.
  1. Kira Yoshinaka (吉良きら義央よしなか, † 1702): siehe 47 Rōnin.
  • Papinot, Edmond: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972. ISBN 0-8048-0996-8.