Zhou Xuan

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Zhou Xuan, Foto von 1940

Zhou Xuan, auch Chow Hsuan, (chinesisch しゅう, Pinyin Zhōu Xuán, Jyutping Zau1 Syun46; * 1. August 1918 in Changzhou, Jiangsu, Republik China; † 22. September 1957 in Shanghai, Volksrepublik China) war eine chinesische Sängerin und Filmschauspielerin.

Sie war in den 1940er Jahren eine von Chinas „Seven Great Singing Stars“. Sie war die bekannteste der Sieben und wurde „Goldene Stimme“ genannt. Gleichzeitig hatte sie bis 1954 eine sehr erfolgreiche Filmkarriere. Zhou nahm mehr als 200 Songs auf und spielte in mehr als 40 Filmen mit.

Zhou, als Su, Pu ( / 苏璞) geboren, wurde aber in jungen Jahren von ihren leiblichen Eltern – dem Vater Su, Diaofu (調ちょうおっと / 苏调おっと) und der Mutter Gu, Meizhen (顧美めずらし / 顾美めずらし) – getrennt und von Adoptiveltern aufgezogen. So wurde ihr Name mehrmals geändert. Sie hieß zunächst Wang (おう), später Zhou (しゅう) mit Familienname. Sie verbrachte ihr ganzes Leben damit, ihre leiblichen Eltern zu suchen, ihre Abstammung wurde aber erst kurz nach ihrem Tod festgestellt.[1]

Nach späteren Familienforschungen nahm eine Verwandte, die opiumabhängig war, sie in eine andere Stadt mit und verkaufte sie an eine Familie namens Wang. Diese nannten sie Wang Xiaohong (おうしょうべに / おうしょう). Später wurde sie von einer Familie namens Zhou adoptiert und Zhou Xiaohong (しゅうしょうべに / しゅうしょう) genannt.

Im Alter von dreizehn Jahren nahm Zhou Xuan den Künstlernamen Xuan () an, was auf Chinesisch schöne Jade bedeutet.

Handkoloriertes Foto von Zhou in den 1930er.

1932 begann Zhou als Mitglied der Li Jinhui’s Bright Moon Song and Dance Troupe. Mit vierzehn Jahren gewann sie den zweiten Preis bei einem Gesangswettbewerb in Shanghai und erhielt den Spitznamen „Goldene Stimme“ (きむ嗓子), da sie auch hohe Stimmlagen problemlos sang.[2]

Zhou begann 1935 ihre Filmkarriere und hatte ihren Durchbruch in dem Film Street Angel von Regisseur Yuan Muzhi als singendes Mädchen. Zhou wurde schnell zu einer der berühmtesten und verkaufsstärksten Sängerinnen in der Schallplattenära.

Zwischen 1946 und 1950 war sie häufig in Hongkong, um Filme wie „Alles erfüllende Liebe“ (ちょう相思そうし englisch All-Consuming Love), „Leiden der Verbotenen Stadt“ (清宮きよみや秘史ひし deutsch ‚wörtlich: Geheimnisse im Hofe der Qing, englisch Sorrows of the Forbidden City) und „Regenbogenlied“ (あやにじきょく englisch Rainbow Song) zu drehen. Nach dem Film „Shanghai Nights“ (よる上海しゃんはい ‚Shanghai bei Nacht‘) im Jahre 1949 kehrte sie nach Shanghai zurück. In den nächsten Jahren hatte sie häufiger Nervenzusammenbrüche innerhalb und außerhalb der Psychiatrie. Ihr Leben war in dieser Zeit durch gescheiterte Ehen, uneheliche Kinder und Selbstmordversuche geprägt. Ihr erster Ehemann war der Komponist Yan, Hua (いむはな / 严华, 1912–1992), der mit ihr Lieder schrieb und manchmal auch aufführte.

Von ihren insgesamt 43 Filmen war ihr persönlicher Liebling Street Angel (馬路うまじ天使てんし). In diesem sang sie zwei Lieder, die sich langer und großer Beliebtheit erfreuten: Das „Vier-Jahreszeiten-Lied“ (四季しき englisch Four Seasons Song), umherfliegende Nachtigall (はながいりゅううぐいす, Huā wài liú yīng) und die „Wandernde Sängerin“ (天涯てんがいおんな englisch The Wandering Songstress).[3] Andere bekannte Lieder waren „Wann kommst Du wieder?“ (なんにちくん再來さいらい englisch When Will You Return?), „Shanghai Nights“ (よる上海しゃんはい ‚Shanghai bei Nacht‘, Titelsong des gleichnamigen Films), „Gelbe Blätter tanzen im Herbstwind“ (黃葉こうようまい秋風あきかぜ englisch Yellow Leaves Dancing in the Autumn Wind), „Für immer lächeln“ (永遠えいえんてき微笑びしょう englisch Eternal Smile, ), „Hundert Blumen Lied“ (百花ひゃっか englisch Hundred Flower Song), „Ratschlag“ (叮嚀ていねい englisch Advice), „Wo kann der Seelenverwandte gefunden werden“ (知音ちいん何處どこひろ englisch Where Can the Soul Mate be Found) und „Das Pflücken der Betelnüsse“ (檳榔びろう englisch Picking Betel Nuts).

1957 starb sie in Shanghai mit 39 Jahren in einer psychiatrischen Anstalt während einer politischen Säuberungsaktion.[4] Als mögliche Todesursache wird eine Enzephalitis mit anschließenden Nervenzusammenbruch vermutet.

Zhou Xuan hatte zwei Söhne, Zhou Min[5] und Zhou Wei. Laut Zhou Mins Biographie war der Vater seines jüngeren Bruders Tang, Di (唐棣はねず), während der Vater von Zhou Min unbekannt ist. Zhou Wei lebt in Toronto und ist Flötist.[6][7] Er hat zwei Töchter, welche auch Musiker sind. Die ältere von beiden, Zhou Xiaoxuan, ist klassische Pianistin, wurde an der Concordia University ausgebildet und lebt in Peking.

Kulturelles Erbe

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Bis heute gehören die Lieder von Zhou Xuan zu den Grundpfeilern des Mandopop. Ihre Familienmitglieder schrieben zwei Biographien. Das Buch Meine Mutter Zhou Xuan (てき媽媽しゅう) schrieb ihr Sohn Zhou Wei und seine Frau Chang, Jing (つねあきら). Das Buch Zhou Xuan Diary (しゅう日記にっき), verfasste der ältere Sohn Zhou Min.

Fernsehen
TVB, ein chinesischer Fernsehsender, verfilmte ihr Leben in der serie Song Bird von 1989 mit Adia Chan als Zhou Xuan und Leon Lai als deren Liebhaber. Eine weitere Serie in chinesische Sprache, die auf ihrem Leben basierte, war Zhou Xuan (しゅう) mit Cecilia Cheung.[8]

Filmographie (Auswahl)

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Zhou Xuan vor 1949
  • きょう歡之よる (1935)
  • Street Angel (馬路うまじ天使てんし, 1937)
  • 西にしひさし (1940)
  • はじめうららくん (1940)
  • Dream of the Red Chamber (べにろうゆめ, 1944)
  • Night Inn (夜店よみせ, 1947)
  • ちょう相思そうし (1947)
  • Sorrows of the Forbidden City (1948)
  • はながいりゅううぐいす (1948)
  • うたおんなうた (1948)
  • 莫負青春せいしゅん (1949)
  • 花街はなまち (1950)
Commons: Zhou Xuan – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wenjing Lu: 鲁文せい: しゅう璇身えつ发离 原名げんめい苏璞竟是苏轼きさきじん. 8. April 2004, abgerufen am 13. Mai 2018 (chinesisch). (Die Herkunft von Zhou Xuan ist außergewöhnlich – Geburtsname Su, Pu – Sie ist ein historischer Nachfahr von Su Shi).
  2. Corey K. Creekmur, Linda Y. Mokdad: China – The Singing Girl Zhou Yuan. In: The international film musical. Traditions in World Cinema. 1. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012, ISBN 978-0-7486-3478-1, S. 173 (englisch, Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  3. Zhang: “Golden Voice” Zhou Xuan. In: english.cri.cn. Radio China International – CRI, 31. März 2004, archiviert vom Original am 7. Dezember 2008; abgerufen am 16. Januar 2023 (englisch).
  4. Everett Taylor Atkins: Jazz Planet. University Press of Mississippi, Jackson 2003, ISBN 1-62103-444-5.
  5. Wei Zhou: たく伟: しゅう璇两儿子ばくじゅうねんおん怨纠かずら(图). 10. Juli 2004, archiviert vom Original am 12. Juli 2004; (chinesisch). (Die beiden Söhne Zhou Xuans enthüllt die jahrelange Neid und Gunst in der Familie [Bild]).
  6. Ashan Yao: 姚阿珊: こしひろし连线专访しゅう次子じししゅう伟:实的しゅう. In: International Herald Tribune. 3. April 2006, archiviert vom Original am 4. November 2012; (chinesisch). (Exklusivinterview mit dem Zhou Wei dem zweitältesten Sohn Zhou Xuans – Die tatsächliche Zhou Xuan).
  7. 铁王しゅう璇之ざい拿大. xintp, Shenyang Metro Network, 7. Dezember 2006, archiviert vom Original am 26. Februar 2012; (chinesisch). („Prinz der Metro“ – Bekannter Sänger in der lokalen Metro – Zhou Xuans Sohn in Kanada).
  8. Zhang Chun: 张淳: 张柏しばばん"しゅう璇"面目めんぼくぜん しゅうきさきじんさんだい. 28. März 2006, archiviert vom Original am 11. Oktober 2012; abgerufen am 13. Mai 2018 (chinesisch). (Die filmische Version mit Cecilia Cheung: Die Person Zhou Xuan ist darin kaum wiederzuerkennen – Alle Nachfahren der drei Zhou-Xuan-Familien unzufrieden).