Smart-Meter: Alle wichtigen Infos im Überblick
Smart-Meter sind in Deutschland keine Marktneuheit mehr. In einigen Fällen werden sie sogar zur Pflicht in Ihrem Haushalt. Wir erklären, um was es sich dabei handelt und alle Infos, die sie rund um die Nutzung der Smart Meter wissen sollten.
Was genau ist ein Smart-Meter?
Der Begriff Smart Meter bedeutet so viel wie „intelligentes Messgerät“. Ein Smart Meter kann zur Messung von Gas, Wasser oder Wärme eingesetzt werden. Für die Elektromobilität ist der Smart-Meter ein intelligenter Stromzähler. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern – sogenannten „Ferraris-Zählern“ – misst ein Smart-Meter den Stromverbrauch digital.
Die Besonderheit eines intelligenten Stromzählers ist, dass das Gerät mit dem Messstellenbetreiber „kommuniziert“. Das heißt, der Smart-Meter sendet Daten (etwa den aktuellen Stromverbrauch) und empfängt Daten (etwa den aktuellen Stromtarif). Ein Smart-Meter befindet sich damit im Smart-Grid, dem intelligenten Stromnetz. Ziel ist es, langfristig, mit diesem Zähler das intelligente Stromnetz zu stabilisieren.
Der Besitzer des Geräts bekommt via Website oder App regelmäßig genaue Informationen über seinen Energieverbrauch.
Wann benötige ich ein Smart Meter?
Gerade bei dem Betreiben von Solaranlagen, Balkonkraftwerken oder bei der Nutzung von Elektroautos sind Smart Meter nicht nur empfohlen, sondern werden sogar Pflicht. Grund dafür ist die integrierte Rücklaufsperre bei intelligenten Stromzählen. Diese verhindert, dass bei der Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz, der Zähler rückwärtsläuft. Dies wäre beispielsweise beim herkömmlichen Ferraris-Zähler der Fall und dadurch würde die Aufzeichnung verfälscht werden. Erkennbar ist eine Rücklaufsperre durch die digitalen Zweirichtungszähler und auch das Smart Meter Gateway. Es gibt auch analoge Stromzähler, welche über eine Rücklaufsperre verfügen. Diese ist jedoch nicht direkt erkennbar.
Neben dem Betreiben eines Balkonkraftwerks gibt es noch zusätzliche Fälle, in welchen ein intelligenter Stromzähler zur Pflicht wird. Darunter zählen:
- Haushalte mit einem Stromverbrauch von über 6.000 kWh/Jahr (Als Referenz wird hier der Mittelwert der letzten drei Jahre genommen)
- Haushalte mit stromerzeugenden Anlagen (z.B PV-Anlagen) ab 7kW-Leistung
- Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung (z. B. einer Wärmepumpe oder einer Nachtspeicherheizung)
Gegen eine verpflichtende Installation können Sie sich nicht wehren, da sonst ggf. rechtlich gegen Sie vorgegangen werden kann. Die Kosten für die Installation des Smart Meters von bis zu maximal 130 Euro (Preisobergrenze bis 2026) muss der Verbraucher selbst tragen.
Vor- und Nachteile von Smart-Metern
Smart-Meter können dem Verbraucher auch, wenn er von der Installationspflicht befreit ist, Vorteile bringen:
- Da er konstant mit dem Stromnetz kommuniziert, „kennt“ ein Smart-Meter den derzeitigen Stromtarif. Den kann er dann Elektrogeräten mit dem Label „Smart Grid Ready“ – beispielsweise einer Wärmepumpe mitteilen. Diese können sich dann einschalten, wenn der Strom besonders günstig ist, was wiederum Kosten senkt.
- Ein Smart-Meter informiert konstant über den Energieverbrauch (etwa im Eigenheim). Wer ein solches Gerät nutzt, kann also früh abschätzen, ob er Strom nachzahlen muss.
- Die Steuerung ist bequem von Tablett, PC oder Smartphone möglich.
- Die jährliche Ablesung vor Ort entfällt.
- Es sind Stromeinsparungen von bis zu 10 Prozent möglich.
Einen Smart-Meter zu nutzen, kann aber auch Nachteile haben:
- Sie zahlen für Einbau und Nutzung: Je nach Anbieter variieren die Kosten für den Einbau zwischen 70 und circa 130 Euro. Zusätzlich fallen je nach Anbieter zwischen fünf und zehn Euro monatliche Kosten an.
- Es kann zu Datenschutz-Verletzungen kommen: Durch den kontinuierlichen Zugriff auf den Stromverbrauch können gegebenenfalls Rückschlüsse auf das Verbraucherverhalten, Alltagsgewohnheiten und Gewohnheiten geschlossen werden.
- Das Smart Meter ist anfällig für Hacker-Angriffe: Durch die Verbindung mit dem Internet besteht die Möglichkeit für Hacker sich Zugang zum System zu verschaffen und damit den Strom in den Haushalten ausschalten zu können.
- Möglicherweise hohe Zusatzkosten: Wenn der Zählerschrank erneuert werden muss, fallen möglicherweise Kosten von mehreren tausend Euro an. Dies ist vor allem bei alten Gebäuden, welche vor 1965 gebaut wurden, der Fall.
Elektroauto mit Smart-Meter laden?
Auch für das E-Auto gibt es intelligente Ladestationen. Diese kosten aber 100 bis 200 Euro mehr als die Standard-Modelle, und sind nur in bestimmten Fällen sinnvoll, wie das Beratungsportal Mobilityhouse schreibt:
- Falls Sie eine eigene Solaranlage besitzen, können Sie Ihr E-Auto mit einem Smart-Meter effizienter laden.
- Falls Sie einen E-Dienstwagen besitzen, können sie dessen Ladung zuhause abrechnen.
- Wer plant, die eigene Ladestation in einen Verbund von Stationen zu integrieren, kann dies mit einem Smart-Meter tun. Zusätzlich lässt sich dann der geladene Strom verrechnen.