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Windrad ganz ohne Rotorblätter: Ist das der Durchbruch für die Windenergie? - EFAHRER.com

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Windrad ganz ohne Rotorblätter: Ist das der Durchbruch für die Windenergie?

16. März 2023 | Lars Schwichtenberg
Wird als Alternative zum Balkon-Kraftwerk angepriesen: O-Wind von O-Innovations.
(Foto: O-Innovations)Wird als Alternative zum Balkon-Kraftwerk angepriesen: O-Wind von O-Innovations.

Studenten der Lancester University erfanden ein Windrad, das mit jeder Windrichtung und jedem Wetter zurechtkommt. Die englische Entwicklung könnte den Durchbruch für die Windenergie bedeuten. Damit wären Windräder auch in Städten einsatzfähig.

Omnidirektional, das ist das Wort, an das man sich erst gewöhnen muss, wenn es um Windkraftanlagen geht. Normale Windräder mit einer horizontalen Achse müssen immer nach der Windrichtung ausgerichtet werden, um durch eine senkrechte Anströmung auf die Rotorebene die Windenergie optimal nutzen zu können. Eine neue Art Windrad, oder besser gesagt eine Turbine, kommt ganz ohne Rotorblätter aus und kann jagdliche Luftbewegungen aus allen Himmelsrichtungen in elektrische Energie umwandeln. Entwickelt haben sie Studenten der englischen Lancaster University.

Die spezielle Bauform ermöglicht einen Einsatz des Systems auch dort, wo wenig Platz ist und der Wind oft aus unterschiedlichen Richtungen an strömt, beispielsweise in der Stadt, wo Häuserschluchten und Bauwerke den natürlichen Windlauf ablenken und ohnehin kein Platz für normale Windräder wäre. Wie es funktioniert, sehen Sie im Video weiter unten. Noch befindet sich die Windkraftanlage von O-Wind in der Phase eines Prototyps. Die O-Wind-Turbine von O-Innovations hat bereits den James Dyson Award bekommen, schreibt energyload.eu.

Neue Windturbine kann Wind aus allen Richtungen in Energie umwandeln
(Nicolas Orellana / YouTube)Neue Windturbine kann Wind aus allen Richtungen in Energie umwandeln
| Solardatenbank
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Funktionsweise der O-Wind Turbine

Die Turbine in Kugelform misst nur etwa 25 Zentimeter im Umfang und nutzt eine Drehachse, die unabhängig von der Windrichtung rotiert. Dazu hat die Turbine vertikale und horizontale Lüftungsöffnungen, die jedes „Lüftchen“ aus jeder Richtung aufnehmen kann. Einen Auslass gibt es nicht. So staut sich die Luft im Inneren der Kugel und der so entstehende Rückstoß versetzt die Turbine in Bewegung, die wiederum Energie erzeugt. Wie viel Strom so eine Anlage in der Stadt erzeugen könnte, ist allerdings noch nicht klar.

Andere interessante Ansätze für neue Windkraftanlagen

Die kleinen Windräder vom Anbieter Mowea aus Berlin sind ebenfalls speziell für den Einsatz in der Stadt konzipiert und können im Baukastensystem montiert werden. Dabei lassen sich nach Bedarf auch mehrere Systeme miteinander kombinieren. Es kann sogar Windkraft und Solar-Anlagen kombiniert werden. Das System wurde speziell für die kompakten Ausmaße in allen Bereichen optimiert und die Leistung liegt entsprechend im Vergleich mit anderen Kleinwindanlagen höher, wie wir berichteten.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt das Unternehmen Enerkite. Die Flugkraftwerke des Herstellers machen sich den kräftig wehenden Wind in großen Höhen zunutze. Die Anlagen haben eine mobile Station am Boden, die den Drachen automatisch starten und auch wieder landen können, siehe Video. Mittels Rotation wird das System so gut wie unabhängig vom Bodenwind gestartet und eine Höhe gebracht, wo der Wind deutlich stärker weht, als am Boden oder in den Höhen, die normale Windräder für die Stromproduktion nutzen, wie EFAHRER.com bereits berichtete.

Aus Frankreich kommt eine neue Art von Windkraftanlagen für den Einsatz auf hoher See. Das französische Unternehmen Eolink hat jetzt eine alternative Form von Windrädern für die Offshore-Nutzung entwickelt. Dabei schwimmt eine Windturbine in Pyramidenform auf dem offenen Meer und muss nicht starr am Boden verankert werden. Das spart sowohl Kosten und das System könne zudem immer dort eingesetzt werden, wo immer zuverlässig Wind geerntet werden kann, wie wir ebenfalls bereits berichteten.

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