Welcher Ganzjahresreifen ist am besten? ADAC kommt zu eindeutigem Ergebnis
Der ADAC testete Ganzjahresreifen. Ein Modell landete unangefochten auf dem ersten Platz, zwei Modelle fielen auf ganzer Linie durch. EFAHRER.com fasst die Ergebnisse des ADAC-Ganzjahresreifen-Tests zusammen.
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Ganzjahresreifen werden immer beliebter. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Reifenherstellers Michelin können sich 60 Prozent der Befragten vorstellen, auf Allwetterreifen umzusteigen. Die Reifen sind zwar vor allem für Wenigfahrer und Menschen, die bei schlechtem Wetter das Auto auch mal stehen lassen können, geeignet. Der Vorteil liegt aber auf der Hand: Das zweimal jährliche Prozedere des Reifenwechsels erspart man sich und in der Garage hat man mehr Platz, weil keine Reifen gelagert werden müssen. Dazu kommt gegebenenfalls die Ersparnis der Werkstattkosten für den Wechsel.
Grund genug für den ADAC, solche Reifen zu testen. Die Tester nahmen 16 Modelle unter die Lupe. Das Besondere beim Test in diesem Jahr: Zum ersten Mal schnitt ein Modell mit der Note "gut" ab. Die meisten Reifen bewerteten die ADAC-Experten mit "befriedigend" oder "ausreichend". Zwei Reifenmodelle rasselten mit "mangelhaft" komplett durch. Von diesen rät der ADAC dringend ab.
Die Reifen mussten die Tests sowohl im Sommer als auch bei winterlichen Straßenverhältnissen bestehen. Überdies bewerteten die Spezialisten etwa die Laufleistung, den Abrieb sowie den Kraftstoffverbrauch und den Bremsweg.
Vom ADAC getestete Reifengröße
Die ADAC-Tester nahmen sich Reifen mit der Größe 205/55 R 16 vor. Diese passt auf viele Modelle der Kompaktklasse, zum Beispiel:
- Mercedes A-Klasse
- Fiat 500L
- Mini
- Mazda 3
- Opel Meriva
- Škoda Octavia
- W Passat
- VW Golf
Platz 1: Goodyear Vector 4Seasons Gen-3
- Vorteile
- Nachteile
Der Vector 4Seasons Gen-3 ging beim ADAC-Ganzjahresreifen-Test 2024 mit eine Note von 2,4 als absoluter Gesamtsieger hervor. Er zeigte in keinem der getesteten Bereiche Schwächen. Vor allem die Umweltbilanz (Note 1,8) verhalf dem Modell zum Sieg. Ebenfall überzeugte die ADAC-Experten der niedrige Kraftstoffverbrauch. Der Reifenabrieb ist gering. Auch die überdurchschnittliche prognostizierte Laufleistung von 60.000 Kilometer überzeugte. Lediglich leichte Schwächen auf der Fahrbahn bei sommerlichen Temperaturen vermasselten dem Reifen ein "sehr gutes" Ergebnis.
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* Stand 28. Juni 2024
Platz 2: Pirelli Cinturato All Season SF2
- Vorteile
- Nachteile
Den Pirelli Cinturato All Season SF2 - mit einer Gesamtnote von 2,3 - empfiehlt der ADAC ebenfalls. Der Reifen kommt zwar nur auf eine prognostizierte Laufleistung von 33.000 Kilometer, zum zweiten Platz verhalf dem Modell aber zum Beispiel die guten Eigenschaften sowohl bei winterlichen als auch bei sommerlichen Verhältnissen. Die Tester heben vor allem auch das Handling beim Nassbremsen hervor. Als einziger Reifen schaffte der Reifen auf winterlicher Fahrbahn eine noch "gute" Bewertung. Lediglich das Bremsverhalten auf Schnee bewerteten die Tester mit "befriedigend". Auch die Umweltbilanz könnte besser sein. Dafür bekam der Pirelli Cinturato All Season SF2 nur ein "befriedigend".
Der ADAC weist darauf hin, dass es mit dem Pirelli Cinturato All Season SF3 bereits ein Nachfolgemodell gibt. Dieses werde bereits getestet und beim nächsten Test berücksichtigt.
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Platz 3: Hankook Kinergy 4S²
- Vorteile
- Nachteile
Die Fahrsicherheit des Hankook Kinergy 4S² bewerteten die ADAC-Tester aufgrund der schlechten Eigenschaften bei nassen und winterlichen Verhältnissen nur mit "befriedigend". Dafür überzeugte die Experten die gute Rückmeldung an das Lenkrad auf trockener Fahrbahn. Der Testwagen ließ sich nach einem Ausweichmanöver schnell wieder stabilisieren. Auch der relativ kurze Bremsweg stellte die Spezialisten zufrieden. Das Aquaplaning-Verhalten, sowohl in Längs- als auch in Querrichtung, erreichte zwar ein "gut", das Bremsen stuften die Tester allerdings nur mit einem "befriedigend" ein. Die Umweltbilanz des in Korea hergestellte Reifen hingegen überzeugte die Spezialisten ganz klar. Auch beim Abrieb und bei der prognostizierten Laufleistung überzeugte das Modell.
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ADAC-Test: Die getesteten Reifen im Überblick
Der ADAC testete 16 Ganzjahresreifen. Zwei Modelle entpuppten sich als "mangelhaft". Von diesen rät der Automobilclub ab.
| Hersteller | Modell | Schulnote | Bewertung |
| Goodyear | Vector 4Seasons Gen-3 | 2,4 | gut |
| Pirelli | Cinturato All Season SF2 | 2,6 | befriedigend |
| Hankook | Kinergy 4S² | 2,7 | befriedigend |
| Michelin | CrossClimate 2 | 2,7 | befriedigend |
| Kumho | Solus 4S HA32+ | 2,8 | befriedigend |
| Vredestein | Quatrac | 2,8 | befriedigend |
| Falken | EuroAll Season AS210 | 3,1 | befriedigend |
| Firestone | Multiseason2 | 3,6 | ausreichend |
| Nankang | Cross Seasons AW-6 | 3,7 | ausreichend |
| Sava | All Weather | 3,7 | ausreichend |
| Toyo | Celsius AS2 | 3,8 | ausreichend |
| Semperit | AllSeason-Grip | 3,9 | ausreichend |
| Uniroyal | AllSeasonExpert 2 | 4 | ausreichend |
| Yokohama | BluEarth-4S | 4 | ausreichend |
| Kenda | Kenetica 4S | 5,1 | mangelhaft |
| Infinity | Ecofour | 5,4 | mangelhaft |
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Ganzjahresreifen: So testete der ADAC
Der ADAC gewichtete die verschiedenen Kriterien nach Prozentpunkten.
Hauptkriterium Fahrsicherheit trockene Fahrbahn (35 Prozent)
- Fahrverhalten: 40 Prozent
- Fahrverhalten im Grenzbereich: 40 Prozent
- Bremsweg: 20 Prozent
Nasse Fahrbahn (45 Prozent)
- Bremsweg: 30 Prozent
- Aquaplaning längs: 20 Prozent
- Aquaplaning quer: 10 Prozent
- Handling: 30 Prozent
- Kreis/Seitenführung: 10 Prozent
Winterliche Fahrbahn (20 Prozent)
- Bremsen auf Schnee: 25 Prozent
- Traktion auf Schnee: 15 Prozent
- Handling auf Schnee: 40 Prozent
- Bremsen auf Eis: 20 Prozent
Neues Gesetz: Ganzjahresreifen brauchen Alpine-Symbol
Seit 1. Januar 2018 müssen Winterreifen über das sogenannte Alpine-Symbol - drei Zacken, die Berge symbolisieren - verfügen. Dabei gewährt der Gesetzgeber eine Übergangsfrist. Nur noch für Reifen, die bis 30. September 2024 produziert werden, gilt das bekannte M+S-Symbol, das für "Matsch und Schnee" steht. Für Reifen, die dieses Symbol tragen, gibt es allerdings keine einheitlichen Prüfkriterien. Für die Kennzeichnung mit dem Alpine-Symbol ist das jetzt anders. Diese Reifen müssen bei vergleichenden Bremstests auf Schnee qualitative Mindestkriterien erfüllen. Das Gleiche gilt für Ganzjahresreifen. Ab Oktober gilt: Ganzjahresreifen ohne Alpine-Symbol gelten nicht mehr als Winterreifen.
Eine Faustregel, welche die Notwendigkeit von Winterreifen beschreibt, ist: Von Oktober bis Ostern. In Deutschland gibt es allerdings keine allgemeine Winterreifenpflicht für zum Beispiel Oktober bis April. Winterreifen oder entsprechende Ganzjahresreifen sind nur Pflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen. Wenn es im Dezember eher nach Frühling aussieht, als nach tiefstem Winter, können Sie auch mit Sommerreifen fahren. Wenn Sie allerdings bei Matsch und Schnee ohne Reifen mit Alpine-Symbol erwischt werden, bezahlen Sie 60 Euro Bußgeld, auch ein Punkt in Flensburg droht. Kommt es aufgrund Ihrer sommerlichen Bereifung zu einer Verkehrsbehinderung, werden 80 Euro plus ein Punkt fällig.
