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Familie kauft Solaranlage für 140.000 Euro: Jetzt steht sie vor dem Ruin - EFAHRER.com

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Familie kauft Solaranlage für 140.000 Euro: Jetzt steht sie vor dem Ruin

19. Juni 2024 | Vanessa Finkler
Solarfirma ist insolvent: Jetzt steht Familie kurz vor dem Ruin

Der Fall ist ein echter Albtraum: Im August 2018 zahlte die Familie Kopp für ihre neue Solaranlage samt besonderer Solarziegel und Stromspeicher satte 165.000 Euro. Fünf Jahre später steht die Familie immer noch ohne Dach, dafür mit einem Berg Schulden da. 

Im Jahr 2017 übernahmen Christian Kopp und seine Frau ein Haus und planten die Installation einer Solaranlage. Dafür suchten sie sich spezielle Ziegel aus. Seit 2018 steht die Anlage nun jedoch originalverpackt im Keller. Kostenpunkt: satte 140.000 Euro. Während der gesamten Zeit dient eine Plane als provisorisches Dach, die den Regen allerdings nur teilweise abhält.

Dabei klang am Anfang alles gut. Familie Kopp fand schnell einen passenden Anbieter mit den gewünschten Ziegeln: die Ein-Stein-Kompetenzzentrum GmbH. Sie boten den beiden das Gesamtpaket und versprachen den Rückbau des alten Daches, die Entsorgung des Mülls, den Aufbau des neuen Daches sowie die Installation der Solarziegel mit Anschluss im Keller. Doch dann kam alles ganz anders. Im SWR Magazin „Marktcheck" erzählt die Familie, wie der Traum von der eigenen Solaranlage binnen weniger Monate platzte.

Damit sind die Kopps aber nicht alleine. Im vergangenen Jahr berichtete EFAHRER bereits über ein Ehepaar, das ebenfalls bei der Ein-Stein-Kompetenzzentrum GmbH die Installation einer Solaranlage in Auftrag gegeben hatte. Sie zahlten insgesamt 155.000 Euro. Die Anlage wurde jedoch nie montiert.

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Solarfirma leitete Anzahlung offenbar nicht weiter

Damit die Umbauarbeiten am Dach starten konnten, sollte Familie Kopp die Solaranlage bereits im Voraus zahlen. Insgesamt überwiesen sie im August 2018 rund 138.000 Euro für die Anlage und weitere 27.000 Euro für den Stromspeicher an die Ein-Stein-Kompetenzzentrum GmbH und zunächst lief alles nach Plan. Im Oktober 2018 wurde das Gerüst aufgebaut, das Dach abgedeckt und die Dämmung angebracht. Ursprünglich sollte die gesamte Anlage dann noch vor Weihnachten auf dem Dach sein. Doch der Ärger ließ nicht lange auf sich warten.

Die ersten Monteurrechnungen schienen dem Paar viel zu hoch und selbst nach einem halben Jahr waren die bezahlten Solarziegel noch nicht geliefert. Familie Kopp fragte daraufhin beim Hersteller direkt nach. Der gab an, dass die vollständige Zahlung von der Ein-Stein-Kompetenzzentrum GmbH noch ausstehe. Im März 2019 wurden die Ziegel dann direkt an die Familie geliefert. Eigentlich hätte jetzt alles starten können. Doch das Unternehmen ließ sich seitdem nie wieder auf der Baustelle blicken. Fünf Jahre lang herrscht nun Stillstand.

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Crowdfunding-Kampagne soll Familie aus den Schulden helfen

Familie Kopp schaltete daraufhin einen Rechtsanwalt ein und beschaffte sich ein Gutachten. Der Gutachter bestätigte handwerkliche Ausführungsmängel und erklärte, dass ein kompletter Rückbau des Daches notwendig sei. Die Familie hat nun einen Anspruch auf Schadenersatz in Höhe von 180.000 Euro. Doch die Aussichten sind schlecht. 2023 meldete die Ein-Stein-Kompetenzzentrum GmbH Insolvenz an. Eine Gläubigerversammlung schaffte schließlich Klarheit über die Situation des Unternehmens. Damit verschwand auch der letzte Funken Hoffnung, denn vermutlich werden alle Gläubiger leer ausgehen.

Die Familie steht nun vor großen finanziellen Problemen. Neben den bereits gezahlten 140.000 Euro für die Anlage müssen sie auch die Kosten für den Rechtsstreit in Höhe von 40.000 Euro selbst zahlen. Von der Bank erhalten sie keine Unterstützung mehr, da das Dach bereits einmal finanziert wurde. Hinzu kommen noch die Kreditzinsen. Familie Kopp hat sich daher dazu entschieden, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Bisher kamen dabei bereits über 4.400 Euro zusammen.

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