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KLEINE GIRAFFEN MIT GROßEN HERZEN

GIRAFFENSPRACHE - EINE EINFÜHLSAME KOMMUNIKATION

GEWALTFREIE KOMMUNIKATION NACH MARSHALL B. ROSENBERG (GFK)


WARUM GFK?

Wir wünschen uns eine Schule, die von einem wertschätzenden Miteinander auf Augenhöhe geprägt ist. Wir wünschen uns eine Schule, in der alle Menschen eine Atmosphäre erleben, in der individuelle Entwicklung und Entfaltung und gleichzeitig verbindendes Miteinander möglich ist. Wir wünschen uns eine Schule, in der wir Konflikte friedlich lösen.

Deswegen haben wir uns als Team im Jahr 2020 auf den Weg gemacht und die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) als eine Handlungsmöglichkeit gesehen, dieses wertschätzende Miteinander in unserer Schule umzusetzen. 

WORUM ES GEHT?

Die einfühlsame respektvolle Kommunikation basiert nicht auf Druck und Zwang, sondern auf gegenseitigem Verstehen. Sie konzentriert sich auf unsere Bedürfnisse und nicht darauf, was der Andere tun soll. In schwierigen Situationen hilft sie uns, unsere Bedürfnisse zu vertreten und gleichzeitig  den Anderen in seiner Situation wahrzunehmen. Die Kinder lernen die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg kennen, um Empathie und Perspektivübernahme einzuüben. Wir nennen diese Sprache GIRAFFENSPRACHE.

Die vier Schritte dienen dabei als Orientierung und mögliches Sprachraster. Sie helfen, ein Handlungsmuster auszubilden, das sowohl die eigenen Gefühle und Bedürfnisse als auch die Sicht des anderen berücksichtigt. 

 

Die vier Schritte der GFK werden in der Giraffen-AG sowie in den Klassenratsstunden geübt und vertieft.


DIE VIER SCHRITTE DER GFK

Im folgenden Beispiel, hat das Kind A. , welches bei Pausenspielen seit drei Tagen nicht mehr mitspielen darf, eine Lehrkraft um Hilfe gebeten. Die Lehrerin geht in den vier GFK Schritten auf die betroffenen Kinder zu.

1. Beobachtung / Wahrnehmung - Was sehe ich /

   Was höre ich?

  • Ich beschreibe bewertungsfrei und konkret eine Situation oder Handlung. Eine Beobachtung ist dann bewertungsfrei, wenn auch die Gegenseite der Aussage zustimmen kann.

Sprachmuster: "Wenn ich sehe, ..." / "Wenn ich höre, ..."

Beispiel: Wenn ich sehe, dass A. in der Pause seit drei Tagen allein ist ...

 

2. Gefühl - Wie geht es mir?

  • Ich benenne meine Gefühle in Bezug auf die Situation oder Handlung. Dabei übernehme ich für meine Gefühle die Verantwortung (Ich Botschaft) und erhebe keine Anschuldigungen.

Sprachmuster: "dann fühle ich mich...," / "dann bin ich..."

Beispiel: Wenn ich sehe, dass A. in der Pause seit drei Tagen allein ist, ....bin ich besorgt ...

 

3. Bedürfnis - Was brauche ich?

  • Ich formuliere, welches Bedürfnis im Bezug auf die Situation oder Handlung unerfüllt ist. Ich sage, was mir wichtig ist, mein Anliegen und meine Werte.

Sprachmuster:  "weil ich ... brauche / weil ich mir wünsche ...

Beispiel: Wenn ich sehe, dass A. in der Pause seit drei

Tagen allein ist, bin ich besorgt, ... weil ich mir

wünsche, dass sich alle Kinder in der Pause

wohlfühlen, sich bewegen und Spaß haben und

danach wieder entspannt arbeiten können ...

 

4. Bitte - Welche konkrete Bitte habe ich?  Wie kann

   mein Bedürfnis erfüllt werden?

  • Ich bitte um eine erfüllbare Handlung. Eine Bitte ist keine Forderung und ist damit ergebnisoffen. Eine Bitte kann daher auch abgelehnt werden. Bitten sollten positiv formuliert sein und eine realistische Handlung bzw. ein Verhalten konkret benennen.

Sprachmuster:  "Ich möchte bitte..."  "Bist du bereit...?"

Beispiel: Wenn ich sehe, dass A. in der Pause seit drei

Tagen allein ist, bin ich besorgt, weil ich mir

wünsche, dass sich alle Kinder in der Pause

wohlfühlen, sich bewegen und Spaß haben und

danach wieder entspannt arbeiten können...        

Seid ihr bereit, mit mir gemeinsam eine Lösung

für diese Situation zu suchen?

 



Ein zweiter wichtiger Teil der einfühlsamen Kommunikation ist das emphatische Zuhören. Beim emphatischen Zuhören geht es darum, Aussagen zu hören und wahrzunehmen, was dahinter steckt. Wir holen den anderen innerlich da ab, wo er sich befindet.

 

1. Wir suchen die konkrete Situation

2. Wir "unterstellen" Bedürfnisse

3. Wir hören Bitten und Wünsche


WARUM GIRAFFE UND WOLF ALS SYMBOLTIER?

Rosenberg verwendet Wolf und Giraffe als Symboltiere für die unterschiedlichen Arten des Kommunizierens. Der Wolf sieht nur seine eigene Perspektive, er schimpft und beleidigt, verteidigt sich und beschuldigt andere, er fordert und befiehlt. Die Giraffe als landlebendes Tier mit dem größten Herzen sieht sich und den anderen aus ganz anderer Perspektive. Sie hört zu, begegnet anderen anteilnehmend (emphatisch), sagt, was sie braucht und bittet den anderen konkret um Mithilfe. Mit wölfischer Kommunikation sind wir vertraut. Das "giraffische" Hören und Sprechen müssen wir nach Rosenberg mühsam lernen. 

Giraffensprache

Wolfsprache


Beispiele für Giraffensprache

1. Ich wünsche mir, dass du beim nächsten Spiel den Ball öfter abgibst.

 

2. Ich bin traurig, wenn ich nicht mitspielen darf. Ich möchte gern dazugehören.

 

3. Bitte sei leise. Ich möchte gern in Ruhe arbeiten.

 

4. Ich bin überfordert und brauche bei der Lösung deine Hilfe. Bitte sag mir, was du jetzt tun willst.

 

5. Ich bin ärgerlich, wenn ich nicht genau erfahre, was passiert ist, weil mir klare Kommunikation und Ehrlichkeit wichtig sind.

Beispiele für Wolfssprache

1. Du bist schuld, dass wir nicht gewonnen haben.

 

 

2. Nie lasst ihr mich mitspielen.

 

 

3. Du störst mich ständig.

 

4. Ich finde dich unmöglich. Was du getan hast ist gemein und muss bestraft werden.

 

5. Das was du sagst ist doch nicht wahr. Sag endlich, was passiert ist.



Gefühle und bedürfnisse

Gefühle, die wir empfinden, wenn unsere Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden:

  • angeregt
  • begeistert
  • eifrig
  • engagiert
  • entschlossen
  • entspannt
  • erleichtert
  • freundlich
  • friedlich
  • fröhlich
  • froh
  • gelassen
  • gespannt
  • geborgen
  • glücklich
  • heiter
  • kraftvoll
  • locker
  • lustig
  • motiviert
  • munter
  • neugierig
  • ruhig
  • satt
  • sicher
  • stolz
  • überrascht
  • unbekümmert
  • wissbegierig
  • zufrieden...

Gefühle, die wir empfinden, wenn unsere Bedürfnisse und Wünsche nicht erfüllt werden:

  • ängstlich
  • ärgerlich
  • angespannt
  • bedrückt
  • besorgt
  • deprimiert
  • einsam
  • elend
  • ermüdet
  • erschöpft
  • frustriert
  • gehemmt
  • gelangweilt
  • genervt
  • hilflos
  • in Panik
  • kribbelig
  • lustlos
  • müde
  • mutlos
  • nervös
  • sauer
  • schüchtern
  • streitlustig
  • unglücklich
  • unter Druck
  • verärgert
  • verzweifelt
  • wütend / zornig
  • zappelig...

Menschliche Bedürfnisse:

 

 

  • Sicherheit
  • Schutz
  • Rhythmus
  • Ordnung
  • Bewegung
  • Selbstständigkeit
  • Selbstvertrauen
  • Lernen
  • Kreativität
  • Ehrlichkeit
  • Entspannung
  • Beteiligung
  • Empathie (Gehört/Gesehen werden)
  • Zugehörigkeit
  • Vertrauen / Respekt
  • Anerkennung
  • Wertschätzung
  • Verbindung
  • Verständnis
  • Unterstützung
  • Geborgenheit
  • Liebe
  • Beitragen
  • Spaß / Freude
  • Verständnis
  • Verstehen
  • Klarheit
  • Leichtigkeit
  • Ritual /Feiern...