München - Chinesische Banken erobern laut einer Studie in der internationalen Bankenlandschaft die vorderen Plätze. Gemessen an der Marktkapitalisierung kamen im ersten Quartal 2009 die drei mit Abstand größten Banken aus China, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.
ICBC und China Construction Bank hatten schon im Quartal zuvor Platz eins und zwei belegt. Die Bank of China verdrängte nun J. P. Morgan Chase vom dritten auf den vierten Platz. Darauf folgen die britische HSBC und die amerikanische Wells Fargo .
"Dass auf den ersten zehn Plätzen viele asiatische Institute rangieren, ist nicht neu, sondern hat sich in den letzten drei Jahren so entwickelt", erklärt der Leiter der deutschen Banken-Praxisgruppe von BCG, Walter Sinn. Man sehe aber, dass sich die chinesischen Institute allmählich im internationalen Finanzmarkt etablieren. "Das ist vor allem getrieben durch das starke Privat- und Firmenkundengeschäft der chinesischen Banken." Das Ranking zeige die schiere Marktgröße und das Kundenpotenzial der chinesischen Banken.
Die Mehrheit unter den größten zehn halten nach wie vor die US-Institute. Neben J. P. Morgan und Wells Fargo befinden sich Goldman Sachs und die Bank of America unter den Top Ten. Die Citigroup dagegen, jahrelang unangefochtene Nummer eins, kam nicht einmal mehr in der Liste der Top 30 vor. Das einzige deutsche Institut unter den 30 größten Banken der Welt ist die Deutsche Bank . Sie arbeitete sich in der Rangliste um elf Plätze auf Nummer 28 vor.
Dabei sank der Börsenwert der Banken im ersten Quartal weltweit auf 3,6 Billionen Dollar nach 4 Billionen Dollar Ende 2008. Im Zuge der Finanzkrise habe sich ihr Wert binnen zwei Jahren mehr als halbiert, heißt es in der Untersuchung. Der Rückgang der Marktkapitalisierung habe sich aber verlangsamt und im ersten Quartal nur noch 10,5 Prozent betragen. Im März sei sogar ein Anstieg gegenüber dem Vormonat zu spüren gewesen. Im schwarzen Schlussquartal 2008 war der Börsenwert der Banken weltweit noch um 30 Prozent eingebrochen.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx
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