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Auch Pferd im Grab - Aus liebendem Paar wurden tote Mutter und Tochter | krone.at

Auch Pferd im Grab

Aus liebendem Paar wurden tote Mutter und Tochter

Oberösterreich
03.05.2024 12:13

Es ist eine kleine Sensation und die Lösung eines Rätsels, bei dem in Wels aber immer noch eine Frage bleibt: Warum liegt in einem Grab ein Pferd? Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass hier im Mittelalter ein Ehepaar mit seinem Ross begraben wurde, doch jetzt ist klar: Es handelt sich um Mutter und Tochter.

„2004 wurde bei Bauarbeiten im Bereich der sogenannten östlichen Gräberfelder der antiken römischen Stadt Ovilava – dem heutigen Wels – ein außergewöhnliches Grab entdeckt“, so Sylvia Kirchengast und Dominik Hagmann vom Human Evolution and Archaeological Sciences (HEAS) Forschungsnetzwerk der Universität Wien, die den Fall genauer untersuchten: „Das Grab enthielt die Überreste zweier sich umarmender Menschen und eines Pferdes.“ Man glaubte zunächst, dass es sich um die Doppelbestattung eines Ehepaars aus dem Frühmittelalter handelte.

Das Grab bei der Entdeckung – das Pferd liegt unter den beiden menschlichen Skeletten (Bild: Stadtmuseum Wels)
Das Grab bei der Entdeckung – das Pferd liegt unter den beiden menschlichen Skeletten

Doch dann nahm man die Überreste genauer unter die Lupe und untersuchte die Gebeine, auch eine genetische Analyse war noch möglich. Dann kam heraus: Es lag kein Mann im Grab, es handelt sich um zwei Frauen. Und die DNA-Analyse ergab: Es handelt sich um Mutter und leibliche Tochter.

Mitbestattung von Pferd unüblich
Und die Forscher fanden auch heraus, dass das Grab um ein halbes Jahrtausend älter ist, als angenommen, also aus der Zeit der Römer und nicht des Mittelalters. „Damals war die Mitbestattung eines Pferdes unüblich“, heißt es im „Journal of Archeological Science“. Man geht davon aus, dass die Frauen vermutlich zeitgleich an einer Krankheit verstarben und zumindest eine von ihnen gerne geritten ist, darum das Pferd mit ins Grab gelegt wurde.

Tochter nicht älter als 25 Jahre
Die Mutter war zum Todeszeitpunkt 40 bis 60 Jahre alt, ihre Tochter 20 bis 25 Jahre. Sie lebten laut Altersbestimmung der Skelette mittels Radiocarbon-Datierungsmethode im zweiten bis dritten Jahrhundert. Damit handle es sich um die erste nachgewiesene Mutter-Tochter-Bestattung im heutigen Österreich aus der Römerzeit. 

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