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Unterwegs in Triest - Warum 73 steirische Pilger zum Papst reisen | krone.at

Unterwegs in Triest

Warum 73 steirische Pilger zum Papst reisen

Steiermark
07.07.2024 09:00

So nah war Papst Franziskus noch nie an Österreich: Das Oberhaupt der katholischen Kirche reist am Sonntag zum Abschluss der 50. Sozialwoche der Katholiken in Italien nach Triest, wo er am Vormittag eine Messe zelebrieren wird. Die „Krone“ ist vor Ort und begleitet steirische Pilger.

Für seinen mit Spannung erwarteten Besuch hat sich Papst Franziskus ein besonders schönes Fleckerl Erde ausgesucht: Klassizistische Paläste und Kaffeehäuser prägen die prächtige Hafenstadt an der Adria, die bis 1918 zu Österreich gehörte.

10.000 Gläubige werden auf der Piazza Unità d’Italia in Triest erwartet. (Bild: Wenzel Markus)
10.000 Gläubige werden auf der Piazza Unità d’Italia in Triest erwartet.

Doch das Oberhaupt der katholischen Kirche kommt heute Vormittag nicht wegen Vino oder Espresso in die 200.000-Einwohner-Stadt, sondern der Symbolkraft wegen: Die Lage am nordwestlichen Ende der Balkanroute hat Triest zu einem sozialen Brennpunkt gemacht. Am Hafen gibt es desolate Lagerhallen, in denen über Jahre Hunderte Menschen zwischen Müll und Ratten hausten. Kurz vor der päpstlichen Visite wurden einige dieser berüchtigten „Silos“ geschlossen, der Papst wird aber bewusst auch mit Flüchtlingen zusammentreffen.

Father Christian aus Nigeria reist mit seiner Mutter nach Triest. (Bild: Schwaiger Gerald)
Father Christian aus Nigeria reist mit seiner Mutter nach Triest.

Auch Gläubige aus der Ukraine kommen
Gute Chancen, mit dem 87-jährigen Pontifex ein paar Worte zu wechseln, hat auch ein Steirer: Alois Kölbl, Hochschulseelsorger und Pfarrer in Graz-St. Andrä und der Karlau. Der Theologe steht einer 73-köpfigen steirischen Delegation vor, die heute mit dem Bus aus Graz anreisen wird. „Ich habe zufällig aufgeschnappt, dass der Heilige Vater nach Triest kommen wird, und die Fahrt organisiert. Mit dabei sind Vertreter der afrikanischen Gemeinde, der Latino-Gemeinde und, was mich besonders freut, Gläubige der griechisch-katholischen ukrainischen Gemeinde. Der Kampf der Ukrainer für die Freiheit und unser Europa ist beeindruckend!“

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Franziskus zu sehen, gibt mir viel. So wie ihm sind mir Gerechtigkeit und Demokratie wichtig.

Alois Kölbl, Hochschulseelsorger und Pfarrer

Der Grazer wird heute die Messe gemeinsam mit dem Papst konzelebrieren – so wie Father Christian aus Nigeria: „Franziskus zu sehen, gibt mir viel. So wie ihm sind mir Gerechtigkeit und Demokratie wichtig.“

Alois Kölbl, Pfarrer in St. Andrä und der Karlau: „Papst ist faszinierend.“ (Bild: Schwaiger Gerald)
Alois Kölbl, Pfarrer in St. Andrä und der Karlau: „Papst ist faszinierend.“

Und was fasziniert Alois Kölbl, der 2001 zum Priester geweiht wurde, an dem aus Argentinien stammenden Kirchenchef? „Er hat Migranten auf der Insel Lampedusa und Frauengefängnisse besucht, geht also dorthin, wo es nicht angenehm ist. Sein Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft, gegen Armut und Benachteiligung ringt Respekt ab und ist für uns alle ein wichtiges Signal.“

Langes Warten auf Franziskus
Die Päpste und die Steiermark

Kommt Papst Franziskus auch einmal in die Steiermark? Das fragen sich viele Katholiken, zumal seine beiden Vorgänger Mariazell zweimal beehrt hatten. Johannes Paul II. war 1983 im obersteirischen Gnadenort von Tausenden Pilgern frenetisch bejubelt worden – zu einer Zeit, als sich noch fast jeder Österreicher zum Katholizismus bekannte. 2007 reiste auch Benedikt XVI. nach Mariazell, bei schlechtem Wetter, was die Besucherzahl etwas nach unten drückte. Der Stimmung tat das freilich keinen Abbruch.

Dass heute Dutzende steirische Gläubige ins gut 300 Kilometer entfernte Triest fahren, hat auch damit zu tun, dass Franziskus wohl nie in unser Bundesland kommen wird. Auslandsreisen sind selten, der Papst ist 87 und gesundheitlich angeschlagen. Die österreichische Bischofskonferenz hat ihn allerdings sehr wohl zu uns eingeladen, doch Franziskus lehnte ab. Zum Missfallen von Bischof Wilhelm Krautwaschl übrigens...

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