Neue Details zum Horror-Unfall von Biathletin

Wie sie der „Bild“ berichtet, stürzte die 26-Jährige in Galtür (Tirol) beim Warmlaufen für ein Langlauf-Sprintrennen. Dabei bohrte sich ein Stock in ihr Gesicht, durch die linke Wange in den Oberkiefer. „Da war überall Blut. Ich wollte um Hilfe schreien, aber es ging nicht. Mit den Skiern bin ich dann schnell ins Erste-Hilfe-Zelt gefahren. An der Reaktion der Menschen habe ich gemerkt, dass es doch schlimmer ist“, erzählt sie. Die Vorderzähne waren locker und abgebrochen, hinzu kam das Loch in der Wange.

„Zunge steckte noch im Stock“
Mit dem Hubschrauber wurde sie rasch ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen. Eine Operation war notwendig. „Bei der Operation hatte ich die schlimmsten Schmerzen, die ich je hatte. Der linke Teil der Zunge war abgerissen und steckte noch im Stock. Meine Zunge war nach der OP so angeschwollen, dass meine Kiefergelenke ausgekugelt waren.“

Sport-Comeback nach 100 Tagen
Das Trinken und Schlucken musste sie wieder lernen, sie kämpfte sich zurück. Und wie! Bereits im Mai feierte sie ihr sportliches Comeback, als sie am Stubai Ultratrail K 70 (70 Kilometer) teilnahm und immerhin 63 Kilometer absolvierte.

„100 Tage nach meinem Unfall in Galtür inklusive Kieferbruch, Zungen-Transplantation, Jochbeinbruch und mehrerer hässlicher Zähne wieder in Innsbruck, dem Ort meiner OP zu sein und an einer Startlinie stehen zu können, war emotional wirklich krass“, schrieb Frühwirt auf Instagram. „Es war an diesem Punkt genug für meinen Körper und wenn ich in den letzten Monaten eins gelernt habe, dann dass das auch völlig ok ist. Ich habe gemerkt, dass ich die letzten 7 km noch laufen könnte, aber auch dass mich diese 2 Stunden mit dann offenen Füßen wohl länger beschäftigen würden.“

„Traut euch das!“
Was sie aus den schwierigen Wochen und Monaten gelernt hat? „Die Problem-Horizonte verschieben sich. Es geht immer irgendwie weiter. Alle Erfahrungen formen uns“, blickt Frühwirt nach vorne: „Auch wenn es sich komisch anfühlt, über negative Erlebnisse, Unfälle oder Scheitern zu sprechen, traut euch das! Geht in die Offensive, nur dann kann euch auch geholfen werden.“