(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Bodenversiegelung - Das sind Österreichs größte Beton-Bausünden | krone.at

Bodenversiegelung

Das sind Österreichs größte Beton-Bausünden

Österreich
30.07.2024 11:58

Im Rahmen einer Ausstellung hat Greenpeace am Dienstag die neun Gewinnerprojekte der Initiative „Österreichs 9 Betonschätze“ im Wiener Museumsquartier präsentiert. An die Verantwortlichen der Bauprojekte wurden Preise für „herausragende Betonverdienste“ versendet, so die Umweltorganisation. Zu Bundeslandsiegern in diesem Negativwettbewerb wurden etwa die Stadtstraße in Wien, die Ostumfahrung Wiener Neustadt in Niederösterreich oder in Vorarlberg die „Tunnelspinne“ Feldkirch.

Bei den weiteren Betonschätzen – pro Bundesland standen je fünf solche zur Abstimmung – machte im Burgenland das Zentrallager der Firma XXXLutz in Zurndorf das Rennen, in Kärnten landet das LKW-Verteilerzentrum LCAS-Nord auf Platz eins, in der Steiermark gewann die Playworld Spielberg. In Oberösterreich wurde das Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II in Ohlsdorf zum Negativpreisträger auserkoren, in Salzburg setzte sich das Luxus-Resort „Six Senses Residences Kitzbühel Alps“ durch, in Tirol das geplante Gewerbegebiet Unterbürg St. Johann.

„Wiesen und Wälder zubetoniert“
„Für gigantische Straßenprojekte, Fachmarktzentren und Gewerbegebiete werden Tag für Tag Österreichs fruchtbare Wiesen und Wälder zubetoniert. Gleichzeitig werden viele bereits versiegelte Flächen nicht oder nicht effizient genug genutzt, sondern weiterhin Boden verschwendet“, kritisierte Greenpeace-Bodenschutzexpertin Melanie Ebner. Die Beteiligung an der Abstimmung zeige die große Aufmerksamkeit für diese Problematik.

Das Zentrallager der Firma XXXLutz in Zurndorf machte im Burgenland das Rennen. (Bild: APA/GREENPEACE/MATJAZ KRIVIC)
Das Zentrallager der Firma XXXLutz in Zurndorf machte im Burgenland das Rennen.

„Wir stecken in Österreich und international tief in der Bodenkrise – Boden ist ein öffentliches Gut, das wir verstehen, respektieren und zunehmend auch behüten müssen: für ein gutes Klima, erfrischendes Wasser und aus Respekt vor anderen Lebewesen“, ergänzte Sabine Knierbein, Professorin im Forschungsbereich für Stadtkultur und Öffentlicher Raum am Institut für Raumplanung der TU Wien.

Betonwüste als Spielplatz: Die Playworld in Spielberg (Bild: GREENPEACE/MATJAZ KRIVIC)
Betonwüste als Spielplatz: Die Playworld in Spielberg

Politik dringend gefordert
Greenpeace wandte sich im Zuge der aktuellen Initiative an die Landesregierungen und forderte von diesen, Maßnahmen gegen den übermäßigen Bodenverbrauch zu ergreifen. Genannt wurden quantitative Grenzwerte, um den Bodenverbrauch einzudämmen. Flächenrecycling solle zudem verpflichtend vor Bodenzerstörung geprüft und der Flächenbedarf zunächst verpflichtend durch bereits erschlossene innerörtliche Gebiete abgedeckt werden.

Die die „Tunnelspinne“ Feldkirch (Bild: Greenpeace/Mitja Kobal)
Die die „Tunnelspinne“ Feldkirch

Zusätzlich sollten die Bundesländer jetzt, wo das auch kompetenzrechtlich möglich ist, regional und sozial angepasste Leerstandsabgaben einführen – auch für Gewerbe und Industrieflächen. „Denn eine treffsichere Leerstandsabgabe ist ein wichtiges Werkzeug, um Leerstände zu aktivieren und Flächenversiegelung für Neubau einzudämmen“, hieß es dazu.

Luxus-Ressort statt Wald: Das „Six Senses Residences Kitzbühel Alps“ in Salzburg (Bild: Greenpeace/Mitja Kobal)
Luxus-Ressort statt Wald: Das „Six Senses Residences Kitzbühel Alps“ in Salzburg

Über mehrere Wochen wurden nach einem entsprechenden Greenpeace-Aufruf mehr als 400 Bauprojekte eingesendet. Mithilfe eines Publikumsvotings und bewertet durch eine Fachjury wurden anschließend die finalen Gewinnerprojekte ermittelt. Dabei nahmen über 20.000 Menschen am Publikumsvoting teil.

Die Grünen sprachen in einer Reaktion auf die Ergebnisse von einer „Betonierwut in Österreich“. Die prämierten Beispiele würden zeigen, wie die Natur und wertvolle Lebensgrundlagen für „hässliche Betonsünden und verfehlte Raumplanung“ vernichtet werden würde. „Wann geht es endlich in die Köpfe der Landespolitik: Die Menschen in Österreich wollen echten Bodenschutz. Denn Bodenschutz ist Natur-und Klimaschutz, Hochwasserschutz, Trinkwasserschutz und letztlich auch Menschenschutz“, sagte Ulrike Böker, Bodenschutzsprecherin der Grünen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right