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Dunkler Jahrestag - Taliban-Chef tönt: „Scharia für andere umsetzen“ | krone.at

Dunkler Jahrestag

Taliban-Chef tönt: „Scharia für andere umsetzen“

Außenpolitik
15.08.2024 11:43

Die Taliban haben vor genau drei Jahren die Macht in Afghanistan ergriffen. Seither wurden die Freiheiten der Menschen systematisch beschnitten. Die Scharia und das islamische System würden „von Tag zu Tag stärker“, tönte nun der oberste Anführer der Terroristen. 

Am dritten Jahrestag der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Afghanistan hat ihr oberster Anführer die Umsetzung des islamischen Rechts als lebenslange Verantwortung bezeichnet. „Der Religion zu dienen und nach der Scharia zu regieren, ist unsere lebenslange Verantwortung“, sagte Hibatullah Akhundzada am Mittwoch auf einer Luftwaffenbasis in der Taliban-Hochburg Kandahar anlässlich der Machtübernahme am 15. August 2021.

„Wir werden Allahs Religion und die Scharia für uns und andere umsetzen, solange wir leben“, sagte Akhundzada, der sich nur selten in der Öffentlichkeit zeigt, in seiner Rede, die am Mittwochabend von Regierungssprecher Zabihullah Mujahid im Onlinedienst X veröffentlicht wurde.

Die Scharia und das islamische System würden „von Tag zu Tag stärker“, fügte der Taliban-Chef hinzu.

Militärparaden für „Feiertag“
Nach dem Zusammenbruch der von den USA unterstützten Regierung in Kabul hatten die Taliban am 15. August 2021 die afghanische Hauptstadt zurückerobert. Der Jahrestag wird im afghanischen Kalender einen Tag früher begangen und wurde landesweit mit Militärparaden und Zusammenkünften gefeiert.

Die Taliban feiern den Tag der Machtergreifung. (Bild: AFP/Mohammad Faisal NAWEED)
Die Taliban feiern den Tag der Machtergreifung.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat die seitherigen Vergehen der Taliban an den Frauen in Afghanistan als die „massivsten systematischen Menschenrechtsverletzungen weltweit“ verurteilt.

„Heute vor drei Jahren wurden die Menschen in Afghanistan, vor allem die Frauen und Mädchen, aus ihrem Leben gerissen“, sagte Baerbock laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Eindrücke von der Taliban-Parade:

Baerbock sagte: „Die Hälfte des Landes darf nicht mehr das tun, was zum normalen Leben dazu gehört: Arbeiten, alleine ins Krankenhaus oder Restaurant gehen, singen, sein Gesicht auf der Straße zeigen, als Teenager die Schule besuchen, Frau sein.“ Das Leben der Frauen und Mädchen in Afghanistan sei wie ein Leben in einem „häuslichen Gefängnis“. Unter den aktuellen Bedingungen sei eine Rückkehr Afghanistans in die internationale Staatengemeinschaft nicht möglich.

Taliban werden nicht anerkannt
Nach jahrelanger westlicher Militärpräsenz hatten die radikalislamischen Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan zurückerobert und ein sogenanntes islamisches Emirat ausgerufen.

Seither setzen sie ihre strenge Auslegung des Islams mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte. International bleiben die Taliban auch weiterhin isoliert, bisher hat kein Staat die islamistischen Machthaber als formale Regierung Afghanistans anerkannt.

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