Drei Rumänen haben es auf die Empathie und Gutherzigkeit von älteren und gebrechlichen Leuten abgezielt: Sie gaben sich als gehörlos aus und gaben vor, Spenden zu sammeln. Das Geld steckten sie sich ein. Und: Einige Spender wurden auch noch bestohlen.
Dreister geht es wohl kaum: Drei Rumänen (22, 22, 44), allesamt arbeitslos und vorbestraft, haben sich als „taubstumme“ Spendensammler ausgegeben, um gezielt älteren und gutherzigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft war das Trio zwischen Oktober 2023 und März 2024 in zumindest vier Bundesländern unterwegs: Niederösterreich, Steiermark, Tirol und Salzburg. Die Kriminellen sprachen ihre Opfer auf der Straße oder vor der Haustüre an, zeigten dabei einen Zettel her, wonach sie für den „Landesverband für Behinderte und taubstumme Kinder“ Geld sammeln würden, damit dieser fiktive Verband ein Behinderzentrum eröffnen könne.
Von neun Opfer wurden vier auch bestohlen
Die Spenden-Sache war natürlich erlogen. Neun Personen voller Empathie zückten aber ihre Geldtasche und gaben den vermeintlichen Gehörlosen kleinere Geldbeträge: insgesamt rund 200 Euro. Währenddessen wurden die Opfer aber auch bestohlen: Bei vier von neun Personen konnten die Rumänen den Opfern auch noch Bargeld und Wertsachen stehlen.
Ein umfängliches Geständnis und ein „Es tut mir leid“ war von allen drei Männern am Donnerstag beim Prozess im Landesgericht Salzburg zu hören. Die „Warum“-Frage von Richter Günther Nocker beantwortete einer der drei mit: „Das Geld reichte nicht.“ Der Richter betonte dagegen: „Sie haben es gezielt auf ältere und gebrechliche Personen abgesehen.“ Unter den Opfern sind auch Mindestpensionisten, merkte Nocker an.
Jedenfalls wollen alle drei Spenden-Trickser den Schaden jetzt wiedergutmachen, meinten sie im Landesgericht. Der Richter sprach alle drei wegen Betrugs und Diebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung schuldig: Zwei Rumänen müssen je ein Jahr lang ins Gefängnis, der dritte wird fünf Monate absitzen – rechtskräftig.
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