100 Prominente aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik wollen von Kandidierenden bis 13. September eine schriftliche Bestätigung, dass sie nicht eine FPÖ-Regierungsbeteiligung unterstützen.
In drei Wochen sind Nationalratswahlen. Die FPÖ liegt nach wie vor in allen Umfragen voran. Dahinter folgt die ÖVP, abgeschlagen derzeit die SPÖ. Das sorgt bei vielen für Sorgenfalten. Und Alarmstimmung. Am Mittwoch schickten mehr als 100 Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Politik einen Brief an 1500 Kandidierende zur Nationalratswahl am 29. September.
Sie mögen „Ein Versprechen für die Republik“ abgeben, dass sie als Nationalratsabgeordnete (so gewählt) eine Bundesregierung mit FPÖ-Beteiligung nicht unterstützen. Einsendeschluss ist 13. September.
Von Altenberger bis Zielinski
Initiatorin ist Filmproduzentin Gabriela Bacher. Als sie vor einiger Zeit „Trump-gebeutelt“ aus den USA nach Europa zurückkehrte, sah sie, „dass es hier nicht viel anders ist. Man erlebt Aggression und Hetze. Auch in Österreich.“ Die Initiative warnt daher eindringlich vor den Rechten.
Mit an Bord Kulturschaffende wie Klaus Maria Brandauer, David Schalko, Hubert von Goisern, Robert Menasse oder die Schauspielerinnen Mavie Hörbiger und Verena Altenberger. Auch Verfassungsprofessor Heinz Mayer, IKG-Präsident Oskar Deutsch oder Promis aus dem Politikbereich wie Heinrich Neisser, Ferry Maier, Franz Fischler, Othmar Karas (alle ÖVP), Hannes Swoboda (SPÖ), Hans Peter Haselsteiner (liberaler Investor), Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) oder Onkologe Christoph Zielinsksi sind dabei.
„Manche Parteien leben nicht vom Konsens, sondern vom Chaos“
Sie halten fest, eine Regierungsbeteiligung der Blauen würde diesmal anders aussehen als davor. Man befürchtet einen Abbau des Rechtsstaats und rigorosen Umbau der Republik nach dem Vorbild von Orbans Ungarn. Schauspielerin Verena Altenberger: „Manche Parteien wie die FPÖ leben nicht vom Konsens, sondern vom Chaos. Die muss man fernhalten.“ Der 78-jährige Jurist Mayer: „Ich durfte Österreichs atemberaubende Erfolgsgeschichte über viele Jahrzehnte miterleben. Mit einer FPÖ an der Spitze könnte das Land nicht mehr so sein, wie ich es kenne.“
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