(Translated by https://www.hiragana.jp/)
AfD: Eine Saalschlacht der AfD | nd-aktuell.de

Eine Saalschlacht der AfD

Über den Mietvertrag für die Grugahalle von Essen

Es ist nachvollziehbar, dass die AfD lieber gegen die Kündigung ihres Mietvertrags für die Grugahalle von Essen klagt, als dass sie sich nachträglich verpflichtet hätte, dass dort bei ihrem Bundesparteitag Ende Juni keine strafbaren Naziparolen verwendet werden. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, die bei Verstößen verlangten 500 000 Euro zahlen zu müssen. Niemand könnte garantieren, dass nicht irgendein Idiot unter den Delegierten und Gästen des Parteitags so eine Parole ruft.

Traurig, aber wahr: So ein Vorfall ist sogar beinahe wahrscheinlich, zumal jetzt als Provokation, wenn schon der Streit über die Vertragsklausel in der Welt ist. An dieser Stelle lohnt der Hinweis, dass theoretisch auch die demokratischen Parteien nicht verhindern könnten, dass während ihrer Parteitage unvermittelt ein Gast eine Naziparole blökt. Aber dort ist es unwahrscheinlich – und sollte es doch einmal vorkommen, könnten wir sicher sein, dass er umgehend angezeigt und aus dem Saal entfernt würde.

Abgesehen davon, ob es der Stadt Essen gelingt, die AfD fernzuhalten – mit solchen Mitteln lässt sich diese Partei zwar bekämpfen, aber nicht besiegen. Entscheidend wird zunächst sein, wie die AfD an diesem Sonntag bei der Europawahl und den Kommunalwahlen in etlichen Bundesländern abschneidet. Es sieht so aus, als könnte sie einen kleinen Dämpfer erhalten. Sie dürfte aber trotzdem eine Menge Mandate gewinnen und insbesondere in Ostdeutschland noch zulegen, wenn auch weniger als zwischenzeitlich erhofft. Diese Sache wird nicht mit Anwälten vor Gericht ausgefochten, sondern mit dem Stift in der Wahlkabine.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal