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Frankreich: Mann will Synagoge in Rouen anzünden – Polizei tötet ihn

Die französische Polizei tötet einen Mann, der offenbar eine Synagoge anzünden wollte. Er hätte von den Behörden abgeschoben werden sollen

In Rouen ist am frühen Freitagmorgen die Polizei gerufen worden, weil Rauch aus der Synagoge aufgestiegen war. Ein bewaffneter Mann griff die eintreffenden Polizisten an, daraufhin zog einer von ihnen seine Waffe.

Nelly Keusch, Paris 2 min
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Die Polizei am Freitag vor der Synagoge in Rouen.

Die Polizei am Freitag vor der Synagoge in Rouen.

Gonzalo Fuentes / Reuters

In Rouen, der Hauptstadt der Normandie, haben französische Polizeibeamte am Freitagmorgen einen bewaffneten Mann erschossen, der offenbar die Synagoge der Stadt in Brand setzen wollte. Laut Polizeiangaben war der Mann auf einen Polizisten losgegangen, woraufhin dieser seine Waffe zog. Die Einsatzkräfte blieben unverletzt.

Wie die Staatsanwaltschaft von Rouen erklärte, waren die Polizisten gegen 6 Uhr 45 zur Synagoge gerufen worden, weil Rauch aus den Fenstern des Gebäudes austrat. Auf dem Dach entdeckten sie den mutmasslichen Täter, der zunächst eine Eisenstange auf sie warf. Dann sprang er vom Dach herunter und rannte mit einem Messer bewaffnet auf die Polizisten zu.

Der Täter hätte abgeschoben werden sollen

Innenminister Gérald Darmanin reiste am Nachmittag in die Normandie, um den Polizeibeamten sowie den Feuerwehrleuten, die den Brand unter Kontrolle brachten, für ihre mutige Arbeit zu danken. Der junge Polizist, der den Angreifer «neutralisiert» habe, werde ausgezeichnet, sagte er bei einer Pressekonferenz vor Ort.

Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich um einen Algerier, der sich laut Darmanin illegal in Frankreich aufhielt. Seit einigen Wochen war er als gesuchte Person registriert. «Wenn er aufgegriffen worden wäre, wäre er in ein Abschiebegefängnis gesteckt worden», so Darmanin.

Antisemitismus gestiegen

Der sozialistische Bürgermeister von Rouen, Nicolas Mayer-Rossignol, schrieb auf der Plattform X, dass «durch diesen Angriff (. . .) nicht nur die israelitische Gemeinschaft betroffen ist». Die ganze Stadt Rouen sei verletzt und geschockt. «Heute Abend ist Schabbat, und es ist wichtig, die Kerzen anzuzünden, um zu zeigen, dass wir keine Angst haben und das Judentum trotz den Umständen weiter praktizieren», sagte der Rabbiner von Rouen, Chmouel Lubecki, gegenüber BFM TV.

In Frankreich ist seit den Massakern der Hamas an Israeli am 7. Oktober und der israelischen Invasion im Gazastreifen ein enormer Anstieg antisemitischer Übergriffe zu verzeichnen. «Es ist wieder einmal ein Versuch, den Juden in unserem Land ein Klima des Terrors aufzuzwingen», sagte Yonathan Arfi, Präsident der jüdischen Interessenvertretung CRIF, auf X. Das Land richtet in etwas mehr als zwei Monaten die Olympischen Sommerspiele aus und hat die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.