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Deutsche-Welle-Intendant fordert Ende von Teilsperrung in Venezuela | STERN.de
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Deutsche-Welle-Intendant fordert Ende von Teilsperrung in Venezuela

Logo der Deutschen Welle am Sendersitz in Bonn
Logo der Deutschen Welle am Sendersitz in Bonn
© AFP
Die Deutsche Welle (DW) hat die nach einer regierungskritischen Reportage auferlegten Sendebeschränkungen in Venezuela scharf kritisiert. Dies sei "ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheit der Menschen in Venezuela, sich unabhängig zu informieren", erklärte der Intendant des deutschen Auslandssenders, Peter Limbourg, am Dienstag. Zuvor hatte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro die DW als "Nazi-Medium" bezeichnet; kurz darauf war der Sender bei einem der größten Kabelnetzbetreiber des Landes nicht mehr zu empfangen.

Limbourg forderte die Regierung in Caracas "mit Nachdruck dazu auf, die Verbreitung des spanischsprachigen DW-Fernsehkanals schnellstmöglich wieder zu gewährleisten". Millionen von Menschen seien unter der Herrschaft Maduros aus dem Land geflohen. Dass der Staatschef nun mit "absurden Vergleichen" auf "faktenbasierte Kritik" reagiere, passe ins Bild.

Die Deutsche Welle hatte eine Reportage ausgestrahlt, in der hochrangige Politiker des südamerikanischen Landes beschuldigt werden, in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Erpressung verwickelt zu sein. 

Im Staatsfernsehen sprach Maduro daraufhin am Montag (Ortszeit) von einer Kampagne, die darauf abziele, "Venezuela zu beschmutzen". Diese werde unter anderem vom US-Sender CNN, der Nachrichtenagentur AP sowie "dem deutschen Nazi-Medium" Deutsche Welle unterstützt. Die Kampagne besage, "dass alle Verbrechen der Welt heute von Venezolanern begangen werden", sagte Maduro.

Wie AFP-Korrespondenten berichteten, war der Sender wenig später bei einem der größten Kabelnetzanbieter des Landes nicht mehr zu empfangen. Die DW, die ihr Programm weltweit in 31 Sprachen ausstrahlt, verwies darauf, dass ihre spanischsprachigen Angebote weiterhin über die Website dw.com, über Youtube und weitere Online-Netzwerke verfügbar seien.

Maduro hat ausländischen Medien immer wieder Kampagnen gegen seine Regierung vorgeworfen. 2017 war der spanischsprachige Ableger von CNN in Venezuela wegen des Vorwurfs der Beteiligung an einer "Verschwörung" abgeschaltet worden. 

Der nationale Journalistenverband SNTP und Organisationen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit beklagen eine zunehmende "Eskalation" in der Auseinandersetzung mit der Regierung. Nach ihren Angaben wurden in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten etwa 200 Zeitungen, Radiostationen und Fernsehsender geschlossen.

AFP

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