Kein Politiker reagierte, als das Bundesamt für Statistik im vergangenen Sommer seine bis anhin defensiven Prognosen für das Schweizer Bevölkerungswachstum massiv nach oben korrigierte. Von heute 7,7 Millionen soll die Population in den kommenden 50 Jahren auf 9 Millionen zunehmen; nach einem "hohen Szenario" gar auf 11 Millionen. Werden weiterhin 1,25 Quadratmeter Boden pro Sekunde verbaut, dann ist das Schweizer Landwirtschaftsland laut Hochrechnungen in 380 Jahren zubetoniert. Die Folgen des Wachstums spürt man schon heute: Die Pendelzüge sind übervoll, die Autobahnen jeden Morgen verstopft, die Universitätshörsäle zu klein.