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Soro (Ainaro) – Wikipedia

Soro (Suro) ist ein Suco im osttimoresischen Verwaltungsamt Ainaro (Gemeinde Ainaro).

Soro
Wohnhütte in Soro.
Daten
Fläche 25,53 km²[1]
Einwohnerzahl 2.580 (2022)[2]
Chefe de Suco Miguel da Costa
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Guer-Udo 692
Leolala 352
Poelau 382
Terlora 523
Der Suco Soro
Soro (Osttimor)
Soro (Osttimor)
Soro
Koordinaten: 9° 0′ S, 125° 31′ O

Geographie

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Soro
Orte Position[3] Höhe
Karlele 9° 1′ 7″ S, 125° 31′ 37″ O 747 m
Mamurlau 8° 59′ 27″ S, 125° 31′ 23″ O 972 m
Soro 8° 59′ 52″ S, 125° 30′ 58″ O 829 m

Soro liegt zwischen den Flüssen Belulik im Osten und Maumall im Westen. Jenseits des Maumall liegt der Suco Ainaro, jenseits des Belulik die Sucos Mauchiga (Verwaltungsamt Hatu-Builico) und Leolima (Verwaltungsamt Hato-Udo). die Flüsse gehören zum System des Belulik. Im Süden befindet sich der Suco Suro-Craic und nördlich der Suco Manutaci.[4][5] Höchster Berg ist der Suro-lau (1261 m) in der Aldeia Terlora im Süden. Nördlich des Suro-laus liegt der Berg Surolan (1228 m).[6]

Der Suco hat eine Fläche von 25,53 km²[1] und teilt sich in die vier Aldeias Guer-Udo (Gerudu), Leolala (Leo-Lala), Poelau und Terlora.[4][7]

Der Soro, Hauptort des Sucos liegt in seinem Nordwesten und dehnt sich über die Aldeias Leolala und Guer-Udo aus. Nordöstlich davon befindet sich in der Aldeia Poelau das Dorf Mamurlau (Mamurlao). Das Dorf Karlele liegt im Süden in der Aldeia Terlora. In Soro und in Karlele gibt es Grundschulen. Die Tecomsel betreibt einen Sendemast im Dorf Mamurlau.[4]

Einwohner

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Im Suco leben insgesamt 2.580 Menschen (2022), davon sind 1.330 Männer und 1.250 Frauen. Im Suco gibt es 541 Haushalte.[2] Über 90 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Etwa 5 % sprechen Mambai.[8]

Geschichte

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Gouverneur José Celestino da Silva überlegte 1902 nah dem Berg Surolau eine Stadt zu gründen. Mangels Wasser und Sand für den Bau entschied man sich aber für einen nördlicher gelegenen Ort, wo heute die Stadt Ainaro liegt.[9] 1907 gelang es Nai-Cau, dem Herren von Soro, sich vom Liurai von Atsabe loszulösen und sein eigenes Reich aufzubauen, dessen Grenzen im Osten und Süden bis nach Manufahi reichten.[10]

1912 griff der aufständische Liurai Dom Boaventura während der Rebellion von Manufahi den portugiesischen Militärposten in Ainaro an, wurde aber mit Unterstützung von Nai-Cau, abgewehrt. Nai-Cau, wurde daher von den Timoresen der Verräter-Liurai genannt. Soro wurde zu einer der Basen, von denen aus die Portugiesen Manufahi bekämpften.

 
Der administrative Kreis Suro um 1940 beinhaltete sowohl Ainaro und Manufahi als auch weitere Gebiete im Westen

Nai-Caus Neffe Aleixo Corte-Real (geboren als Nai-Sesu), der bereits gegen Boaventura 1911/12 mitkämpfte, trat zum Christentum über. 1934 wurde Soro/Ainaro zusammen mit Manufahi und Gebieten im Norden und Westen zum Verwaltungsbezirk Suro zusammengefasst.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Portugiesisch-Timor ab 1942 von den Japanern besetzt und Schauplatz der Schlacht um Timor, in der australische Kommandos und ein Teil der Bevölkerung in Guerillataktik gegen die Besatzer kämpften. Bei der Rebellion von Maubisse am 11. August wurde von den anti-portugiesischen Colunas Negras ein portugiesischer Beamter getötet, die Kolonialmacht und die mit ihnen verbündeten Moradores konnten die Rebellen aber in die Berge vertreiben.[11] Dom Aleixo Corte-Real, Neffe und Nachfolger von Nai-Cau als Liurai von Soro, entsandte seinen Sohn mit 350 Mann, um gegen die Colunas Negras vorzugehen. Ab März 1943 begannen die Japaner mit Luftangriffen gegen Ainaro und 7000 bis 8000 Colunas Negras fielen ein, um die anti-japanischen Kräfte zu bekämpfen.[12][13]

 
Dom Aleixo (um 1940)

Im Mai musste Dom Aleixo mit seinen Leuten aus seiner Residenz in der heutigen Stadt Ainaro fliehen und sich nach Hato-Udo zurückziehen, wo sie auf Quei-Bere, den Chef von Foho-Ai-Lico trafen. Quei-Bere war bereits auf die japanische Seite gewechselt. Er bot Dom Aleixo Schutz an und brachte ihn in das Dorf Hato-Udo, wo sie am 5. Mai 1943 eintrafen. 500 Colunas Negras und reguläre japanische Truppen erreichten die Siedlung noch am gleichen Tag und kesselten Dom Aleixo ein. Den Kriegern aus Ainaro ging die Munition zu Ende und sie mussten sich ergeben. Dom Aleixo, seine Familie, Nai-Chico (Chef von Hato-Udo) und andere Männer wurden festgenommen. Der Legende nach soll er sich geweigert haben die japanische Autorität anzuerkennen und die portugiesische Flagge, die er versteckte, nicht herausgeben wollte.[12][13]

Dom Aleixo sah keine Chance zu entkommen. Nach japanischen Berichten verabschiedete sich von seinen Kindern, trug ihnen auf, ihre Mutter zu schützen und seinen Tod zu rächen. Dann versuchte er die japanische Wache am Eingang zu töten. Nach einem kurzen Ringen, wurde Dom Aleixo durch einen Stich mit einem Schwert in die Brust getötet. Nai-Chico wurde von einem anderen Japaner erschossen. Auch die Kinder Dom Aleixos griffen in den Kampf ein und kamen dabei um. Schließlich waren 80 Männer aus Ainaro tot, nur drei blieben am Leben. Die Frauen wurden in die Verantwortung von Quei-Bere übergeben. Ein Timorese namens Siri-Buti schnitt Dom Aleixo und Nai-Chico nach timoresischer Kriegstradition (Funu) die Köpfe ab und brachte sie nach Betano.[13] Portugiesische Quellen geben an, dass Dom Aleixo und seine Familie hingerichtet worden seien.[12]

 
António, Herrscher von Soro (1946)
Herrscher von Soro[14]
  • Dom Nai-Cau (1907–1912) (Sohn von Tai-Mali aus Soro)
  • Dom Aleixo Corte-Real (etwa 1912-1943) (Neffe)
  • Dona Maria Amado de Jesus Corte-Real (1943-1960) (Witwe)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alicia da Gloria zur Chefe de Suco gewählt.[15] Bei den Wahlen 2009 gewann Cipriano de Araújo[16] und 2016 Miguel da Costa.[17]

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Commons: Soro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. a b c Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro (Memento des Originals vom 14. August 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  5. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. Myra Keep: Deformation of the Cablac Mountain Range, East Timor: An overthrust stack derived from an Australian continental terrace, Juni 2009, Journal of Asian Earth Sciences 35(2):150-166.
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF-Datei; 315 kB)
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Soro (tetum; PDF-Datei; 7,82 MB)
  9. Profil des Distrikts Ainaro 2012 (tetum, PDF-Datei)
  10. Geoffrey C. Gunn: History of Timor (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive), S. 95, Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  11. Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, S. 13, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
  12. a b c AICL Colóquios da Lusofonia: D. ALEIXO CORTE REAL, UM EXEMPLO DE FIDELIDADE E PATRIOTISMO, 23. September 2011, abgerufen am 7. Mai 2018.
  13. a b c Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact@1@2Vorlage:Toter Link/www.tlstudies.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., S. 17–18, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
  14. Belo, Dom Carlos Filipe Ximenes: Os antigos reinos de Timor-Leste (Reys de Lorosay e Reys de Lorotoba, Coronéis e Datos), S. 79–83 Baucau: Tipografia Diocesana Baucau 2011.
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.mj.gov.tl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 17. Juni 2020.

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