„Geflügeltes Wort“ – Versionsunterschied

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*[http://aronsson.se/buchmann aronsson.se/buchmann] (''Geflügelte Worte'', 19. Auflage digitalisiert und kommentiert)
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*[http://www.aphorismen.de/lexikon.php?lexID=g&lID=18&page=detail www.aphorismen.de] (Definition)
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Version vom 4. Februar 2008, 17:30 Uhr

Georg Büchmanns Geflügelte Worte, 19. Auflage, 1898

Als Geflügeltes Wort wird ein literarisches Zitat bezeichnet, das als Redewendung Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat. Darunter sind oft knappe Formulierungen komplizierter Sachverhalte oder von Lebenserfahrungen, die treffend „auf den Punkt gebracht“ werden.

Quelle

Quelle sind oft lateinische oder griechische Redewendungen, wie es mit „Geflügelte Worte“ (griechisch: ἔπぱいεいぷしろんαあるふぁ πτερόεντα – épea pteróenta) selber der Fall ist, die in der Ilias 46 Mal und der Odyssee 58 Mal vorkommen. Gemeint sind damit gesprochene und sozusagen „auf Flügeln“ das Ohr des Hörers erreichende Worte.

Definitionen

Erst seit dem Erscheinen von Georg Büchmanns Zitatensammlung Geflügelte Worte im Jahr 1864 wird der Ausdruck im Sinn von

  1. literarisch belegbaren,
  2. in den allgemeinen Sprachschatz des Volkes übergegangenen,
  3. allgemein geläufigen

Redensarten“ angewandt.

Der mittelhochdeutsche Dichter Heinrich von Meißen bezeichnet das Sprichwort als „flügges“ Wort, als ein Wort, dem Flügel gewachsen seien. Die deutsche Bezeichnung „geflügelte Worte“ entstammt den berühmten Homer-Nachdichtungen des Johann Heinrich Voß. Sie ist die Lehnübersetzung von ἔπぱいεいぷしろんαあるふぁ πτερόεντα  „mit Flügeln versehene Wörtern“. Bereits vor dieser Übersetzung verwendete allerdings Friedrich Gottlieb Klopstock in seinem Epos „Der Messias“ diesen Ausdruck, z. B. in Vers 222:

Geflügelte Worte sprach er zu ihnen, dann sandt' er sie unter das weichende Volk aus“.

Büchmanns Nachfolger Walter Robert-Tornow präzisierte den Begriff in der von ihm 1884 herausgegebenen 14. Auflage folgendermaßen:

Ein geflügeltes Wort ist ein in weiteren Kreisen des Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, gleich welcher Sprache, dessen historischer Urheber oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist.

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Aphorismen

Ein Aphorismus gilt als philosophischer Gedankensplitter, der üblicherweise als kurzer, rhetorisch reizvoller Sinnspruch, als Sentenz oder Bonmot formuliert und als Einzeltext konzipiert wurde. Ein Aphorismus wird typischerweise geschrieben:

Ein Aphorismus ist der letzte Ring einer langen Gedankenkette.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
„Aphorismus, der – Weisheit, vorverdaut und wiedergekäut.“ (Ambrose Bierce)

Apophthegma

Das Apophthegma (pl. Apophthegmata) ist die griechische und heute literaturwissenschaftliche Bezeichnung für einen treffend formulierten Ausspruch oder Denkspruch. Zu seinen Merkmalen gehören Kürze, Situationsbezug und Nennung eines Sprechers:

Als Archelaos von einem schwatzhaften Friseur gefragt wurde, wie er ihm die Haare schneiden solle, antwortete Archelaos: „Schweigend“. (Plutarch)

Bonmots

Bonmots sind witzige, geistreiche Bemerkungen oder Aussprüche. Ein Bonmot unterscheidet sich vom sinnverwandten Aphorismus vor allem dadurch, dass es gesprochen ist. Daneben wird beim Aphorismus eher eine Erkenntnis betont, während beim Bonmot meist der Unterhaltungswert im Vordergrund steht:

Herr, lass mich ein guter Mensch sein. Aber bitte nicht sofort.“ (Mark Twain)
Frage: „Was soll einmal auf Ihrem Grabstein stehen?“ - Antwort von Peter Ustinov: „Bitte den Rasen nicht betreten.

Gnomen

Gnomen sind kurze Sinnsprüche, die eine allgemeine Bemerkung, Erfahrung, eine Regel oder einen Grundsatz enthalten:

Der Starke ist am mächtigsten allein.“ (Friedrich Schiller: „Wilhelm Tell“)

Sentenzen

Sentenzen sind knappe, treffend formulierte, autoritätshaltige und auf viele Fälle anwendbare Sinnsprüche, die eine Erkenntnis in einem Satz zusammenfassen und zu allgemeiner Bedeutung erheben. Sentenzen sind zumeist aus einem ursprünglichen literarischen Kontext herausgelöst. Im Gegensatz zum Aphorismus steht die Sentenz gewöhnlich in Versform und ist allgemein verständlich:

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.“ (Friedrich Schiller: „Wilhelm Tell“)

Sinnsprüche

Sinnsprüche sind eingängige Formulierungen, die sich auf den Sinn des Lebens, den Lebensweg und das rechte Verhalten im Leben beziehen, Lebenserfahrungen tradieren oder Ratschläge für die Lebenspraxis geben, einen Segen formulieren oder eine Erinnerung wachhalten.

Genieße Dein Leben ständig - Du bist länger tot als lebendig!“ (Autor unbekannt)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu - das füg' auch keinem andern zu.“ - (Goldene Regel der Bibel)

Sprichwörter

Sprichwörter sind allgemein bekannte, festgeprägte Sätze, die eine Lebensregel in prägnanter Form ausdrückt:

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Morgen, morgen, nur nicht heute sagen alle faulen Leute.

Literatur

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