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Medizinische Kodierung

Auschnitt aus einem Datensatz der medizinischen Statistik der Krankenhäuser, Schweiz

Als Medizinische Kodierung wird das Verschlüsseln von Krankheiten und verwandten Gesundheitsstörungen, Prozeduren und administrativen Angaben von Krankheits- und Todesfällen bezeichnet. Dazu werden einheitliche Klassifikationssysteme verwendet um statistische, epidemiologische, gesundheitspolitische und weitere Auswertungen länderspezifisch oder weltweit erstellen zu können.

Voraussetzung für diese Tätigkeit sind umfassende medizinische Kenntnisse und deren Terminologie, sowie der gesetzlichen Vorschriften, wie Datenschutz und Krankenhausfinanzierung. Ausgeführt wird diese Arbeit in Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen, statistischen Ämtern und in Tumor- oder Krebsregistern. Zudem innerhalb von Versicherungen oder privaten Dienstleistungsunternehmen.[1]

Geschichte

Bereits im 19.Jahrhundert wurde damit begonnen Krankheiten in einem systematischen Verzeichnis zu katalogisieren. Zweck war die Todesursachen weltweit statistisch auswerten zu können. Aufbauend auf den Grundlagen von William Farr (England) legte 1893 Jacques Bertillon (Paris) die Klassifikation «Internationale Nomenklatur der Todesursachen» der Konferenz des Internationalen Statistischen Institute vor, wurde von dieser genehmigt und schlussendlich 1948 von der soeben gegründeten Weltgesundheitsorganisation (WHO) angenommen[2]. Inzwischen wurde diese Klassifikation mehrmals überarbeitet, wobei die ICD-11 am 1. Januar 2022 mit einer Übergangszeit von 5 Jahren für die Klassifikation der Todesursachen in Kraft trat.

Heute dient die ICD nicht nur der Klassifikation von Todesursachen oder Krankheiten, sondern wird seit 1983 auch zur Abrechnung stationärer Krankenhausfälle verwendet (Fallpauschalensystem DRG). Damit ist die medizinische Kodierung finanzrelevant geworden, was zum umfassenden Ausbau und Präzisierung der Anwendungsregeln[3] [4][5]führte und zur Etablierung neuer Berufe. In der Schweiz ist "Medizinische/r Kodierer/in" seit 2007 ein staatlicher anerkannter Beruf mit einer jährlich stattfindenden eidgenössischen Berufsprüfung[6] und einem Berufsverband (Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Codierung SGMC). In Deutschland und Österreich ist der Beruf der Kodierfachkraft noch nicht gesetzlich geregelt (2022).

Todesursachenstatistik - Causes of death statistics (COD)

Die medizinische Kodierung erfolgt in den statistischen Ämtern der einzelnen Länder auf Grundlage der ärztlichen Todesursachenbescheinigung und wird von EUROSTAT koordiniert. Seit 2011 unterstützt das automatisierte Codiertool IRIS die Arbeit der nationalen Büros.

Grundlagen und Regelwerke:

Tumor- oder Krebsregister

in Arbeit

Klassifikation nach ICD-O-3
xxx yyyyy
ICD-O-3, zweite Revision (2019)

Kodierung in Deutschland


in Arbeit

Kodierung in der Schweiz

Seit Einführung der Abrechnung stationärer Krankenhausfälle über SwissDRG (2012) wird die medizinische Kodierung in den Krankenhäusern sowohl zur Erstellung des medizinischen Datensatzes (medizinische Statistik der Krankenhäuser[7]) als auch zu Abrechnungszwecken verwendet.

Auf Grundlage der gesamten Patientenakte wird gemäss Anwendungsregeln für jeden stationären Aufenthalt ein Datensatz erstellt und vierteljährlich, anonymisiert an den Kanton / das Bundesamt für Statistik übermittelt. Gleichzeitig wird dieser Datensatz laufend mit dem Grouper SwissDRG einer Fallpauschale zugeordnet, welche die Grundlage der stationären Patientenrechnung bildet.

Zuständig für die Publikation der Regelwerke und Ansprechpartner bei Kodierungsfragen ist das Kodierungssekretariat[8] im Bundesamt für Statistik. Jährlich werden die Anwendungsregeln durch die Technische Expertenkommission mit Vertretern der Ärzte, der Kantone, SwissDRG und des Kodierungsekretariates erarbeitet und publiziert.

Grundlagen und Regelwerke:

  • Administrative Angaben[9] wie Aufenthaltsdauer, Alter, Geschlecht, Gewicht und Gestationsalter bei der Geburt bei Kindern unter 1 Jahr, Neugeborenendatensatz, Beatmungsstunden
  • Diagnosen: ICD-10-GM des aktuellen Jahres[10]
  • Prozeduren: Chop des aktuellen Jahres[11]
  • Kodierungsregeln: Kodierungshandbuch des aktuellen Jahres[12] und halbjährlich erscheinende Rundschreiben[13] und je nach Bedarf weitere offizielle Kommunikation
  • Regeln und Definitionen zur Fallabrechnung unter SwissDRG[14] und TARPSY[15] des aktuellen Jahres
  • Hochteure Medikamente gemäss Liste der in der Medizinischen Statistik erfassbaren Medikamente / Substanzen [16]

Kodierung in Österreich

in Arbeit

Gewässer

Naturschutzgebiet Stausee Niederried
Wasserschloss Kallnach, Bauzeichnung 1911
Hauptkanal im Grossen Moos

Die Gemeinde reicht vom Zusammenfluss von Saane und Aare bis weit ins Grosse Moos. Kallnach liegt im Prinzip westlich der Aare, aber mit dem Bau der unterirdischen Verbindung vom Niederriedstausee zum Kraftwerk fliesst ein Teil der Aare direkt unter dem Dorf. Die Gemeinde hat zwei grosse Flusskraftwerke; das Kraftwerk Kallnach seit 1913 und dasjenige von Niederried seit 1963. Um das Wasser der Aare zum Kraftwerk unterhalb des Dorfes zu leiten, wurde bei Niederried ein Staudamm gebaut mit einem unterirdischer Kanal von dort zum Kraftwerk und dem Unterwasserkanal bis zur Einmündung in den Hagneckkanal. Damit entstand der Niederried-Stausee, welcher 1966 unter Naturschutz gestellt und seit 1992 ins Register der Auen von nationaler Bedeutung aufgenommen wurde, dazu gehört seit der Gemeindefusion mit Golaten auch die Oltigenmatt bei der Saanemündung.

Voraussetzung für die Kraftwerke war die Juragewässerkorrektion mit dem Bau des Hagneckkanals und für den Gemüseanbau die Entsumpfung im Grossen Moos; die damals gebauten Binnenkanäle dienen noch heute der Be- und Entwässerung und sind essentiell für die intensive Landwirtschaft.

Obschon die künstlich angelegten Kanäle und Flussläufe ihre Aufgaben, wie den Schutz vor Überschwemmung oder die Gewinnung von Wasserkraft auch im 21. Jahrhundert noch erfüllen, steigt der Stellenwert von naturnahen Landschaften und Biodiversität. So wurden der Unterwasserkanal und die Aare bei Niederried renaturiert, ein Teil des Projektes Energieinfrastrukturlandschaft am Aare-Hagneck-Kanal, welche vom Landschaftschutz Schweiz 2017 als Landschaft des Jahres ausgezeichnet wurde.[17] Bereits 1966 wurde das "Lättloch", die nie aufgefüllte Lehmgrube bei der Ziegelei Fräschels, vom Kanton Bern angekauft und ist heute als Fräschels-Weiher im Register der Flachmoore von nationaler Bedeutung aufgeführt.[18]

Heute treten im Grossen Moos aber immer noch Probleme auf; der Boden sackt weiter ab[19] und wird bei Starkregen an vielen Stellen geflutet, die Binnenkanäle und das Grundwasser sind mit Fremdstoffen belastet und vermehrt unterhöhlen Biber mit ihren Bauten die Uferbefestigungen. So wird im Seeland über eine dritte Juragewässerkorrektion diskutiert und innerhalb der Gemeinde ist zusammen mit dem BKW Ökofond eine Ausweitung des Naturschutzgebietes beim Büeltigenweiher und eine Verbindung des Unterwasserkanals mit dem Kanalnetz im Grossen Moos geplant.

Geschichte

Pfahlbausammlung Irlet - Twann

Seit prähistorischer Zeit ist das Seeland besiedelt, erste archäologische Funde wurden aus der Jungsteinzeit, nach dem Abschmelzen des eiszeitlichen Rhonegletschers gefunden. Bekannt als Pfahlbauer siedelten die Menschen im Uferbereich der Seen, wovon heute fünf Fundstellen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Viele der dort gefundenen Objekte sind in den Museen der Region (NMB, Pfahlbaumuseum Lüscherz, Pfahlbausammlung Irlet, Twann[20]) ausgestellt, dabei zeigt die Pfahlbausammlung Irlet auch einen Einblick in die Welt begeisterter Hobby-Archäologen des 19./20. Jahrhunderts und ist ein „Museum im Museum“, da die Ausstellung im Originalzustand von 1937 erhalten wurde.

Als sich ab 800 v. Chr. das Klima verschlechterte und die Seespiegel zu stark schwankten zogen sich die Menschen von den Seeufern zurück. Trotzdem blieb das Seeland besiedelt, wie durch verschiedene Ausgrabungen keltischer Grabhügel, vor allem aus der Hallstadtzeit belegt ist.[21] Wichtig sind die Fürstengräber von Ins[22] in deren Nähe über tausend Jahre später die Grafen von Fenis ihre Burg errichteten.

Römerstrasse Seeland - Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana
Römerstrasse im Seeland - Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana

Die bedeutendste Fundstätte im Seeland stammt aus der jüngeren Eisenzeit und liegt bei La Tène[23], am Ufer des Neuenburgersees direkt beim Ausfluss des Zihlkanals. Diese gab der Zeit zwischen 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. (Latènezeit) den Namen. Ab 1857 wurden über 4500 Objekte gefunden - neben vielen Gegenständen aus Eisen auch Objekte aus Holz und anderem organischen Material, was eine genaue Datierung ermöglichte. Viele Fundgegenstände sind weltweit ausgestellt aber die wichtigsten Sammlungen finden sich im Museum Laténium und im Neuen Museum Biel (NMB) zusammen mit der Dokumentation der Grabungen. Im römischen Reich bildete der Vicus Petinesca das Zentrum des Seelandes. Der Ort befindet sich direkt östlich von Aventicum (Avenches) mit einer Distanzangabe von XIIII gallische Leugen (=34.3 Km) auf der Tabula Peutingeriana, was der Entfernung auf den heutigen Strassen ziemlich genau entspricht. Zudem wurden Reste einer keltisch/römischen Brücke über die Zihl gefunden[24] und im ganzen Seeland zeugen Überreste zahlreicher Villae rusticae von einer verbreiteten Besiedelung.[25]

Das Seeland im Grenzgebiet von Hochburgund und Alamannien

Beim Untergang des Weströmischen Reichs 476 gehörte das Seeland zum Königreich Burgund und war weiterhin bewohnt entlang der alten keltischen und römischen Verkehrswege. 532 kam das Seeland zum fränkischen Reich, zuerst unter den Merowingern, später den Karolingern als burgundische Landgrafschaft Bargengau.[26] Archäologische Funde von Grabbeigaben und die Ortsnamenforschung zeigen, dass die Aare die sprachliche und kulturelle Grenze zwischen den lateinsprechenden christlichen Romanen und den deutschsprechenden Alemannen war.[27][28] Diese Sprachgrenze verschob sich im Laufe der Zeit nach Westen und so sind heute die meisten Teile des Seelands deutschsprachig.

Schloss Erlach

Im Hochmittelalter, als auch das Seeland zum heiligen römischen Reich gehörte, prägten die Familie und Herren von Neuenburg die Region. Diese gelten als Nachfahren der Freiherren und Grafen von Fenis, welche ihren Stammsitz in Vinelz hatten. Ihre Burg - die Hasenburg - wurde beim grossen Erdbeben 1117 zerstört, wonach Burkhard von Fenis das Schloss Erlach und sein Bruder Cuno von Fenis die Abtei Erlach, das spätere Kloster St. Johannsen, errichteten.

Die deutschsprachigen Gebiete der Grafen von Neuenburg, die Landgrafschaft Aarburgund, wurde bereits im 12. Jahrhundert aufgeteilt; in die Linien Neuenburg-Nidau (erloschen 1375), Neuenburg-Strassberg (erloschen um 1200) und Aarberg (Aarberg-Aarberg und Aarberg-Valangin (erloschen 1517).

Dagegen blieb Biel, welches mindestens seit der Römerzeit besiedelt war, beim Fürstbistum Basel [29], erhielt aber bereits 1275 die Stadtrechte von König Rudolf I von Habsburg.[30]

Schweiz um 1200

Auch in der Zeit der Feudalherrschaften war das Seeland Grenzgebiet, wobei das Herzogtum Savoyen, die Herzöge von Zähringen und die Grafschaft Burgund Teile davon beanspruchten. Als Teil der Burgundischen Eidgenossenschaft waren ab dem 12. Jahrhundert die Städte, zugewandten Orte (Biel) meist unter der Führung Berns, in stark wechselnden Bündnissen und Verträgen verflochten.[31] Im Einflussgebiet Berns stand Aarberg seit 1375, Nidau und Büren ab1388 und seit den Burgunderkriegen 1474 auch Erlach.[32] Dagegen wurden die Gebiete um Kerzers von Bern und Freiburg gemeinsam verwaltet, bevor sie 1798 definitiv zu Freiburg kamen.[33]

Mit Ausnahme von Le Landeron und Cressier übernahmen die Seeländer rasch den von Johannes Calvin und Guillaume Farel verbreiteten neuen Glauben. Bei der Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich durchquerten diese von Genf kommend das Seeland, dabei ertranken 1687 über hundert Hugenotten bei einem Schiffsunglück auf der Aare bei Lyss.[34] Heute wird ihre Route als Hugenottenweg rekonstruiert und ausgeschildert[35][36].

Franzoseneinfall 1798 - Denkmal für die Gefallen in St. Niklaus

Die Bündnisse des Ancien Régime endeten 1799 als mit dem Sieg der Franzosen nach Kämpfen bei Biel und Büren auch das ganze Seeland zu Frankreich kam.[37] Nur 5 Jahre dauerte die Helvetische Republik mit einem Kanton Biel welcher mit den Wiener Verträgen 1815 dem Kanton Bern zugeschlagen wurde. Im westlichen Seeland verblieben mehrere Gemeinden beim Kanton Freiburg und die Gebiete nördlich der alten Zihl, welche zum Fürstentum Neuenburg gehörten waren noch bis 1848 sowohl Kanton, wie auch preussisches Hoheitsgebiet welches erst mit dem Neuenburgerhandel 1857 endete.

Torfstechen bei Ins 1917

Seit dem Mittelalter wird an den Südhängen von Jura und Jolimont erfolgreich Wein angebaut. Die Weingüter gehörten zum Teil entfernt liegenden Klöstern und Adligen und kamen nach der Reformation entweder in Staatsbesitz oder wurden verkauft.

Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Land verlief schleppend; die kleine Eiszeit brachte Missernten, die Ebenen waren sumpfig und Malaria verseucht, wurden regelmässig überschwemmt und konnten nur als Weideland oder gar nicht genutzt werden. Immerhin konnte mit dem Abbau von Torf zur Energiegewinnung[38] der zunehmende Holzmangel Ende des 18. Jahrhunderts etwas ausgeglichen werden. Vor allem in Krisenzeiten, wie während der beiden Weltkriege, war Torf aus dem Seeland begehrt bis der Abbau nach Annahme der Rothenturm-Initiative verboten wurde.[39]

Bereits seit 1830 bestanden Pläne wie die Situation in der flachen Landschaft verbessert werden könnte und so wurde die Juragewässerkorrektion (1868-1891) eines der ersten Grossprojekte der jungen Eidgenossenschaften. Diese brachte zu Beginn noch nicht den erhofften Erfolg für die Landwirtschaft, aber vor allem im westlichen Seeland konnten die landwirtschaftlichen Betriebe der Strafanstalten Bellechasse, Witzwil und St. Johannsen die Wende bringen. Wichtig war dabei die richtige Verbesserung des Bodens, der Anbau geeigneter Produkte und die garantierte Abnahme von Rüben durch die Zuckerfabrik Aarberg. Weitere Rohstoffe waren Lehm, mit den Ziegeleien Pieterlen[40], Aarberg und Fräschels und bis heute Sand- und Kieswerke an den Hügeln der eiszeitlichen Moränen.

Wasserkraftwerk Biel-Bözingen

Nach der Erschliessung des Seelands durch neue Strassen und die Eisenbahn wurde Biel zum industrialisierten Zentrum der Region. Nach dem Niedergang der Textilindustrie (Indiennemanufaktur 1747-1842) wurden viele Uhrmacher aus dem Jura nach Biel geholt, welche zuerst in kleinen Ateliers, später in Manufakturen die Uhrenindustrie in Biel begründeten. Diese brachten neben ihrer Handwerkskunst und dem Fachwissen auch die französische Sprache in die vorher vorwiegend deutschsprachige Stadt und so wurde Biel/Bienne zweisprachig.[41] Weitere Industriebetriebe waren die Drahtwerke (1634-1990) oder die Seifenfabrik Schnyder (1840-1989).[42]

Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die sehr frühe Elektrifizierung durch lokale Wasserkraftwerke; Biel-Taubenlochschlucht (1892)[43], Hagneck (1900), Kallnach (1913).

Im ersten Weltkrieg wurde am westlichen Ende des Seelandes die Fortifikation Murten gebaut, eine der drei Haupt-Stellungen der Schweiz. Sie sollte die Schweiz gegen einen Einfall von Westen absichern und bestand aus Befestigungen welche vom Zihlkanal über den Jolimont bis zur Saane nach Bösingen reichte und einem Réduit im Mont Vully. Dabei sind die Befestigungen beim Schloss Löwenberg zwar nicht mehr in Betrieb, aber wurden noch bis 1990 ausgebaut.

Im zweiten Weltkrieg wurden im grössten Internierungslager der Schweiz im Häftli bei Büren zuerst geflüchtete ausländische Militärpersonen interniert, vor allem Polen, nach 1942 diente das Lager auch Zivilpersonen als Flüchtlingsunterkunft.  

Brauchtum

  • Büren a.A.: Büre Nöijohr (Fasnacht am 1./2. Januar)[44]
  • Kerzers: Kerzerslauf[45]
  • Aarberg: Puce (Flohmarkt)[46]
  • Maitannli (Tradition Jugendlicher mit dem Aufstellen einer Tanne vor dem Haus einer jungen Frau in in der Nacht zum 1.Mai)[47]
  • Biel/Bienne: Braderie (Sommerfest zu Beginn des Sommer-Schlussverkaufs)[48]
  • Biel/Bienne: Bieler Lauftage mit 100 Km-Lauf
  • Eichenfuhr (Siselen, Kallnach)[49] [50]
  • Le Landeron: Brocante (Flohmarkt)[51]
  • Twann: Trüelete (Winzerfest im Oktober)[52]

Persönlichkeiten

Liste einiger herausragenden Persönlichkeiten, ohne Anspruch auf Vollständigkeit Bundesräte:

Albert Anker 1865 - das Winzerfest

Kunstschaffende:

Ambigramme von Markus Raetz in Genf

weitere Persönlichkeiten:

Denkmal Johann Rudolf Schneider und Richard La Nicca
  • Johann Rudolf Schneider, (1804-1880) Meienried - Arzt und Initiator erste Jura-Gewässerkorrektion
  • Dr. Josef Steiner, (1889-1983) Stifter Krebsforschungspreis («Nobelpreis der Krebsforschung»)
  • Maurice E. Müller (1918-2009) und Robert Schneider, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen AO
  • Nicolas Hayek, (1928-2010) Biel - Gründer und CEO Swatch-Group
  • Christian Stucki,  *1985 Aarberg - Schwingerkönig 2019,
  • Silvia Fürst, *1961 Biel/Bienne - Radsportlerin und Mautainbike-Weltmeisterin
  • Pegasus, Biel/Bienne - Schweizer Band
  • Paul und Martin Laciga, *1970 und *1975 Kerzers - Beachvolleyballer

Geschichte Ursenbach

Der Ursprung von Ursenbach liegt wie bei anderen Dörfern und Höfen im Oberaargau im 9. Jh. als sich dort freie Alemannen angesiedelt haben. Diese verfügten über eigenen Grundbesitz und hielten jeweils eine grössere Zahl von Leibeigenen (mitgebrachte oder unterworfene). Erstmals erwähnt wird das Dorf Ursenbach 1139 als "Ursibach" in einer Schirmbulle des Klosters Trub[53]. Es gehörte zum Kirchensatz der Herren von Mattstetten, ging dann an die Johanniterkommende Thunstetten, 1455 an die Familie von Ballmoos und 1519 an Bern.

Die niedere Gerichtsbarkeit gehörte den Grafen von Kyburg, wurde im 14. Jahrhundert den Herren von Grünenberg verpfändet und kam 1407-14 an Bern und zur bernischen Landvogtei Wangen. 1798-1803 gehörte Ursenbach zum Distrikt Langenthal, 1803-84 zum Amtsbezirk Wangen und ist seit 1884 Teil des Amts Aarwangen.

Haupteinkommen der Dorfbevölkerung stammte aus der Landwirtschaft und wurde im 18. und 19. Jh. durch Heimarbeit erweitert (Leinenweberei, Strohflechterei und anderes Kleingewerbe). Mit 1900 Einwohnern erreichte das Dorf seinen Höhepunkt, aber im 20. Jh. führte die Mechanisierung der Landwirtschaft und dem damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätze zur Abwanderung und zählt heute um 900 Einwohnerinnen und Einwohner.[54]

Farbige und detailreiche Einblicke in das Leben einer alleinerziehenden Mutter im ländlichen Oberaargau gibt der umfangreiche Briefwechsel von Regina Leuenberger-Sommer (1848-1921) an ihre Kinder aus den Jahren 1884 - 1921.[55]

Post Ursenbach und die Frauen

PTT-Archiv, Poststellen Ursenbach

Bereits die erste Posthalterin, die sogenannte Ablagehalterin 1833 war eine Frau, die Wwe. Marti, welche die Post 3 mal pro Woche Mittwoch, Freitag und Sonntag ausgetragen hat. Dies war noch vor Gründung der Schweizerischen Post . 1874 wurde eine Telegrafenbüro eingerichtet mit Regina Leuenberger als Telegrafistin. Die nächste Frau als Posthalterin war die Wwe. Lisette Seiler als ihr Mann 1903 verstarb. Als Nachfolgerin wurde 1905 Regina Leuenberger vom Bundesrat gewählt. (816 Livres Jahreseinkommen - aber 1890 verdiente ihr Vorgänger Samuel Seiler 1500 Livres). Danach blieb über lange Zeit die Poststelle in der Familie Leuenberger; ab 1919 übernahm der Sohn Ernst Leuenberger (geb. 1881) und ab 1947 der Enkel Rudolf Leuenberger (geb. 1916). [56]

Weblinks

seeland.biel/bienne: Vernetzung von 61 Gemeinden im Berner Seeland

Tourismus Biel Seeland: Region Drei Seen Land

Einzelnachweise

  1. Berufsberatung.ch: medizinische/r Kodierer/in. In: berufsberatung.ch. Abgerufen am 15. Januar 2022.
  2. Medizinisches Kodierungshandbuch 2022. In: Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Statistik der Schweiz. Neuchâtel 2021, ISBN 978-3-303-14344-5, S. 16.
  3. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Medizinisches Kodierungshandbuch 2022. Neuchâtel 2021, ISBN 978-3-303-14344-5.
  4. DIMDI (Hrsg.): Basiswissen Kodieren. Köln 2010.
  5. Deutscher Ärzteverlag (Hrsg.): Deutsche Kodierrichtlinien 2022. Berlin 2021, ISBN 978-3-7691-3757-6.
  6. Berufsprüfung Medizinische Kodiererin / Medizinischer Kodierer. H+ Bildung, abgerufen am 20. Januar 2022.
  7. Medizinische Statistik der Krankenhäuser. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 20. Januar 2022.
  8. Medizinische Kodierung und Klassifikation. Bundesamt für Statistik, 17. Oktober 2016, abgerufen am 20. Januar 2022.
  9. Medizinische Statistik der Krankenhäuser - Variablen der Medizinischen Statistik
  10. DIMDI - ICD-10-GM Version 2018. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  11. Bundesamt für Statistik: Schweizerische Operationsklassifikation (CHOP) - Systematisches Verzeichnis - Version 2020 | Publikation. 31. Juli 2019, abgerufen am 20. Januar 2022.
  12. Bundesamt für Statistik: Medizinisches Kodierungshandbuch. Der offizielle Leitfaden der Kodierrichtlinien in der Schweiz - Version 2020 | Publikation. 30. September 2019, abgerufen am 20. Januar 2022.
  13. Bundesamt für Statistik: Instrumente zur medizinischen Kodierung. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  14. SwissDRG :: Regeln und Definitionen. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  15. TARPSY. SwissDRG, abgerufen am 20. Januar 2022.
  16. SwissDRG-Medizinische Statistik. In: SwissDRG. Abgerufen am 30. April 2020.
  17. Landschaft des Jahres 2017: Energieinfrastrukturlandschaft am Aare-Hagneck-Kanal. Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Bern 2017 (sl-fp.ch [PDF; abgerufen am 2. April 2022]).
  18. K. L. Schmalz: Naturschutztätigkeit im Kanton Bern: 1966. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Band 24. Bern 1967, S. 85, doi:10.5169/seals-319552.
  19. Markus Egli, Holger Gärtner, Claudia Röösli, Jan Seibert, Guido Wiesenberg, Vladimir Wingate: Landschaftsdynamik im Gebiet des Grossen Mooses - Moorböden, Wassermanagement und landwirtschaftliche Nutzung im Spannungsfeld zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit. In: Physische Geografie, Schriftenreihe. Nr. 68. Geographisches Institut der Universität Zürich, 2020 (uzh.ch [PDF; abgerufen am 30. März 2022]).
  20. Pfahlbausammlung Dr. Carl Irlet. museums.ch, abgerufen am 30. Januar 2022.
  21. Timo Leonardo Geitlinger: Seeland in Sicht – hallstattzeitliche Landschaftsforschung am bernischen Jurasüdfuss. In: Archäologie Schweiz. Band 43, ISSN 0255-9005, doi:10.5167/uzh-195601.
  22. Anne-Marie Dubler: Grosses Moos. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 17. September 2010 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  23. Gilbert Kaenel Übersetzung: Alice Holenstein-Beereuter: La Tène (Archäologischer Fundort). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 19. Februar 2014, abgerufen am 25. Januar 2022.
  24. Pirmin Koch: Gals, Zihlbrücke. Hrsg.: Archäologischer Dienst des Kantons Bern. Bern 2011, ISBN 978-3-907663-31-8 (unibe.ch [PDF; abgerufen am 14. März 2022]).
  25. Anne-Marie Dubler: Prähistorische Besiedlung, Verkehrswege. In: Historisches Lexikon der Schweiz. (hls-dhs-dss.ch).
  26. Anne-Marie Dubler: Bargen (Grafschaft). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 21. Mai 2015 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  27. Max Martin: Das Seeland im frühen Mittelalter (476-700 n. Chr.). In: Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft von Bern. Band 53, 1980, S. 143–160, 164–165.
  28. Hanni Schwab: Waren Murtenbiet und Seeland im frühen Mittelalter Grenzland - Niemandsland - Oedland? In: Freiburger Geschichtsblätter. Band 57, 1971, S. 21, doi:10.5169/seals-338913.
  29. Jean-Paul Prongué: Das Fürstbistum auf dem Höhepunkt seiner Macht (1179-1324). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  30. Anne-Marie Dubler: Biel (BE, Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 23. Januar 2018 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  31. Urs Martin Zahnd: Burgundische Eidgenossenschaft. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 25. August 2003 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  32. Hans-Rudolf Egli: Amtsbezirk Erlach. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 2. Dezember 2010 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 8. März 2022]).
  33. Anne-Marie Dubler: Kerzers. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).
  34. Schiffskatastrophe auf der Aare vom 5. September 1687. Kirchgemeinde Lyss, 2017, abgerufen am 14. März 2022.
  35. Hugenottenweg. Lyss Tourismus, abgerufen am 14. März 2022.
  36. Auf den Spuren der Hugenotten und der Waldenser. Stiftung Via, abgerufen am 14. März 2022.
  37. Werner Hungerbühler: Zusammenbruch und Untergang der Alten Eidgenossenschaft. In: Schweizer Soldat. Band 78, Nr. 5, 2003, S. 23, doi:10.5169/seals-715263.
  38. Heinz Hirt: Torfstechen im Seeland Gewinnung des Rohstoffes Torf bei Energieversorgungslücken seit dem 18. Jahrhundert. In: Seebutz. Band 59, 2008, S. 49–54 (snl.ch [abgerufen am 26. März 2022]).
  39. Kulturlandgewinn mit Folgen für die Natur. Bundesamt für Umwelt BAFU, 2017, abgerufen am 20. März 2022.
  40. Hans Rauscher: Ziegeleigeschichte von Pieterlen. Vereinigung für Heimatpflege Büren, 2002, abgerufen am 16. März 2022.
  41. Tobia Kästli: Biel - 19. und 20. Jahrhundert. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 2018 (hls-dhs-dss.ch [abgerufen am 18. März 2022]).
  42. Die industrielle Geschichte von Alt-Biel und der Region. Altstadtleist Biel, abgerufen am 26. März 2022.
  43. Wasserkraftwerk Bözingen. Abgerufen am 18. März 2022.
  44. Martin Stotzer, Erich Maeschi, Gerhard Schneider, Markus Schär: BÜRE-NÖIJOHR. In: Vereinigung für Heimatpflege Büren (Hrsg.): Hornerblätter (HB). 2000.
  45. Kerzerslauf. Abgerufen am 9. März 2022.
  46. Puce. Abgerufen am 9. März 2022.
  47. Karin Janz, Katrin Rieder, Franziska Schürch: Stäcklibuebe und Maitannli. Hrsg.: Bundesamt für Kultur (= die lebendigen Traditionen der Schweiz). 2018 (lebendige-traditionen.ch [abgerufen am 22. März 2022]).
  48. Braderie. Abgerufen am 9. März 2022.
  49. Edmund Stadler: Bernische Theatergeschichte. Materialien zur Forschung. Hrsg.: Andreas Kotte und Beate Schappach. Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, 2018, S. 153 (unibe.ch [PDF; abgerufen am 9. März 2022]).
  50. Walter Müller: Trämelfuhren im Seeland. In: Schweizer Volkskunde. 1948.
  51. Brocante. Abgerufen am 9. März 2022.
  52. Trüelete Twann. Abgerufen am 9. März 2022.
  53. Ursenbach - Ortsgeschichte. Abgerufen am 25. September 2021.
  54. Dubler, Anne-Marie: Ursenbach. Abgerufen am 25. September 2021.
  55. Museum für Kommunikation, Kurt Stadelmann (Hrsg.): Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger-Sommer (1848-1921) an ihre Kinder. Chronos-Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-905313-08-1, S. 473.
  56. PTT-Archiv (Hrsg.): Poststelle Ursenbach. Bern, Signatur Post-Archiv: Post-199 A0003 Ursenbach (1847-1997).