Torii

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Torii vor dem Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima, eines der bekanntesten Wahrzeichen Japans

Torii (japanisch 鳥居とりい) sind Elemente der traditionellen japanischen Architektur und als solche reale oder symbolische Eingangstore eines Schreins.[1]

Es handelt sich dabei um Tore aus Holz oder Stein (seltener auch aus Eisen, Bronze oder Beton), die oft zinnoberrot lackiert sind und die Grenze vom Profanen zum Sakralen markieren. Sie sind das auffälligste Zeichen von Shintō-Bauwerken, kommen aber auch selten in buddhistischen Tempeln vor.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein einzelnes Torii markiert den Eingang zu einem Shintō-Schrein. Weitere Torii markieren Abgrenzungen verschiedener Areale, die zu den heiligen Bereichen des jeweiligen Schreins führen. Eines der bekanntesten Torii befindet sich vor der Insel Miyajima in der Präfektur Hiroshima.

Ein stilisiertes Torii wird auf japanischen Karten als Zeichen für den Standort von Shintō-Schreinen verwendet.[2]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die verwendeten Schriftzeichen bedeuten „Vogelsitz“. Allerdings ist nicht klar, woher die Benennung kommt. Diese Zeichen könnten ateji sein, also Zeichen, die nur den Lautwert eines vorher vorhandenen Wortes anderer Bedeutung wiedergeben.

Nach einer anderen Theorie geht der Begriff auf das gleichlautende Verb tōri-iru (とおはい, hindurchgehen und eintreten) zurück.

Elemente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elemente eines Torii

Jedes Torii hat zwei Querbalken: den oberen (kasagi), der auf den beiden Säulen aufliegt, und den unteren (nuki), der beide Säulen schneidet und miteinander verbindet.

  • kasagi (笠木かさぎ, wörtlich: Schirmholz)
  • daiwa (たい, wörtlich: Basiskreis)
  • shimaki oder shimagi (島木しまき, wörtlich: Inselholz)
  • kusabi (くさび, wörtlich: Brücke, Verbindung)
  • nuki (ぬき, wörtlich: Durchstecher)
  • hashira (はしら, wörtlich: Pfosten, Säule)
  • gakuzuka (がくたば, wörtlich: Rahmenbündel)
  • kamebara (かめはら, wörtlich: Schildkrötenbauch) oder daiishi (たいせき, wörtlich: Basisstein)
  • nemaki (まき, wörtlich: Wurzelrolle)

Typologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A 神明しんめい鳥居とりい (Shinmei torii)
B 鹿島かしま鳥居とりい (Kashima torii)
C 明神みょうじん鳥居とりい (Myōjin Torii)
D 八幡やはた鳥居とりい (Hachiman Torii)
E 春日しゅんじつ鳥居とりい (Kasuga Torii)
F 中山なかやま鳥居とりい (Nakayama torii)
G 外宮げくう鳥居とりい (Gekū Torii)
H さんはしら鳥居とりい (Mihashira Torii)
I さんりん鳥居とりい (Miwa Torii)
J 両部りょうぶ鳥居とりい (Ryōbu Tori))

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwandte Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yoshiko Watanabe-Rögner: Bildwörterbuch zur Einführung in die japanische Kultur - Architektur und Religion. 1. Auflage. Helmut Buske Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-87548-346-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Torii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Yoshiko Watanabe-Rögner: Bildwörterbuch zur Einführung in die japanische Kultur, 2008, S. 48 + S. 58
  2. https://www.gsi.go.jp/KIDS/map-sign/tizukigou/h05-01-17jinja.htm