Pfofeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 6′ N, 10° 50′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gunzenhausen | |
Höhe: | 446 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,88 km2 | |
Einwohner: | 1626 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91738 | |
Vorwahl: | 09834 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 159 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Frankenmuther Str. 2 d 91710 Gunzenhausen | |
Website: | www.pfofeld.de | |
Erster Bürgermeister: | Reinhold Huber | |
Lage der Gemeinde Pfofeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Pfofeld ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfofeld liegt in der Region Westmittelfranken, etwa fünf Kilometer östlich von Gunzenhausen. Auf Gemeindegebiet liegen im Norden teilweise der Große Brombachsee und seine Vorsperre Kleiner Brombachsee sowie der Altmühlüberleiter. Durch das Gemeindegebiet verlief in früherer Zeit der Limes. Die Europäische Hauptwasserscheide verläuft durch die Gemeinde und teilt die Einzugsgebiete von Rhein und Donau voneinander. Durch Pfofeld fließt der Dornhauser Mühlbach; auf Gemeindegebiet fließen ferner unter anderem der Bachwiesengraben und der Buxbach sowie die Brombach. Das Gemeindegebiet ist von Hügeln und Wäldern geprägt, darunter der Weißenberg und der Gräfensteinberger Wald. Nördlich von Pfofeld führt die Staatsstraße 2222 vorbei. Zur Gemeinde gehören die Naturschutzgebiete Brombachmoor und Halbinsel im Kleinen Brombachsee.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Furthmühle (Einöde)
- Gundelshalm (Dorf)
- Hühnermühle (Weiler)
- Langlau (Kirchdorf)
- Neuherberg (Weiler)
- Pfofeld (Pfarrdorf)
- Rehenbühl (Dorf)
- Sorghof (Einöde)
- Thannhausen (Pfarrdorf)
Die Einöden Beutelmühle, Grafenmühle, Neumühle und Scheermühle wurden in den 1980er Jahren abgebrochen.
Auf dem Gemeindegebiet gibt es die Gemarkungen Pfofeld und Thannhausen. Die Gemarkung Pfofeld hat eine Fläche von 13,938 km². Sie ist in 1763 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7906,01 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Furthmühle, Gundelshalm, Langlau und Rehenbühl.[5]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Absberg, Haundorf | ||
Gunzenhausen | Pleinfeld | |
Theilenhofen |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Nennung von Pfofeld berichtet von einem Ortsadelsgeschlecht. Um 1180/90 war Dietericus de Pfaluelt (u = v) einer der Zeugen, als der Edle Adelold von Pfraunfeld und Adelheid ihr Gut in Pfraunfeld der Kirche des heiligen Johannes des Täufers in Rebdorf gestiftet haben.[6]
Das Fürstentum Ansbach, das Hochstift Eichstätt, die Reichsstadt Weißenburg sowie die Deutschordensballei Franken beanspruchten hier die Herrschaft. Alle vier Institutionen gehörten ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Erst 1796 konnte sich das seit 1792 preußische Fürstentum Ansbach durchsetzen. Im Vertrag von Paris (Februar 1806) fiel Pfofeld mit dem Fürstentum Ansbach durch Tausch an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die politische Gemeinde.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Mai 1978 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern Teile der aufgelösten Gemeinde Thannhausen mit damals etwa 250 Einwohnern eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961: 1441 Einwohner[7]
- 1970: 1259 Einwohner[7]
- 1987: 1180 Einwohner
- 1991: 1296 Einwohner
- 1995: 1459 Einwohner
- 2000: 1443 Einwohner
- 2005: 1451 Einwohner
- 2010: 1502 Einwohner
- 2015: 1528 Einwohner
Name und Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfofeld trägt seinen Namen durch die Verbindung mit dem Limes. Pfofeld bedeutet so viel wie "Feld am Pfahl", wobei Pfahl eine im Volksmund verbreitete Bezeichnung für den Limes ist. Vor der Steinmauer wurde die Grenze mit einer Holzpalisade, also mit Pfählen gesichert. Entsprechend besteht das Ortswappen symbolisch aus drei miteinander verbundenen Holzpfählen.[8] Das Wappen besteht seit Juni 1961.[9]
Blasonierung: „In Schwarz drei hauptgespitzte silberne Pfähle, die durch silbernes Geflecht miteinander verbunden sind.“[10] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau- und Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael ist die älteste Kirche im Altmühlgebiet, die romanische Bauweise ist noch klar zu erkennen. Sie ist mit spätgotischen Fresken geschmückt.[11]
- Südwestlich steht die Ruine der Heilig-Kreuz-Kapelle, einem ehemaligen Wallfahrtsort, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
- Im kleinen Wäldchen unmittelbar westlich von Pfofeld befindet sich ein mittelalterlicher Burgstall, der sogenannte Turmhügel Schlossbuck im Hag. Hier saß wohl der Pfofelder Ortsadel, der mit „Dietericus de [= von] Pfaluelt“ zwischen 1180 und 1190 genannt wurde.
Naturschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Naturschutzgebiete Brombachmoor, Halbinsel im Kleinen Brombachsee und Grafemühle am Südufer des Großen Brombachsees.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 562.000 Euro, davon waren 61.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 34 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 135 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 525. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 67 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1098 Hektar, davon waren 673 Hektar Ackerfläche.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Pfofeld verläuft die Kreisstraße WUG 1, die den Ort mit der Bundesstraße 13 verbindet. Anbindung an das Bahnnetz besteht im Gemeindeteil Langlau durch einen Haltepunkt der Bahnstrecke Gunzenhausen–Pleinfeld.
Radfernwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Gemeindeteil Thannhausen führt der Deutsche Limes-Radweg. Er folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.
Fernwanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nördlich von Pfofeld verläuft der Limeswanderweg, ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 66 Kindern
- Eine Grundschule im Gemeindeteil Langlau
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Behrendt (1899–1983), Maler, Grafiker und Illustrator; verbrachte die letzten 16 Jahre seines Lebens in Langlau.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unsere Gemeinde Pfofeld zwischen Limes und Brombachsee, Einblicke in 2500 Jahre Geschichte. Herausgeber Gemeinde Pfofeld, Gunzenhausen 2009
- Johann Kaspar Bundschuh: Pfohefeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 345–346 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 253–261.
- Gottfried Stieber: Pfohefeld. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 626–627 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage Pfofeld
- Pfofeld: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Literatur von und über Pfofeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Pfofeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Pfofeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkung Pfofeld (093623). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Hochstift Eichstätt, Rep. 192/8, Kloster Rebdorf, U Nr. 4
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Johann Schrenk: Altmühltal - Fränkisches Seenland. 10. Auflage. Michael Müller Verlag, 2017, ISBN 978-3-95654-192-6, S. 92.
- ↑ Haus der Bayerischen Geschichte - Bayerns Gemeinden. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Pfofeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Michael Pfofeld Altmühlfranken. Pfofeld o. J. (o. S.)