Deutschlands Hollywood-Star Jürgen Prochnow: Für Geld muss ich nicht mehr arbeiten
Seit Jürgen Prochnow 1981 durch seine Rolle in „Das Boot“ zum Weltstar wurde, konnte er sich in Hollywood die Rollen aussuchen. Angebote erhält er von dort immer noch, er nimmt sie aber kaum noch an.
„Aus finanziellen Gründen muss ich nicht mehr vor die Kamera“, erklärt Prochnow in BamS. Doch manchmal liest er ein Drehbuch und weiß: „Das ist ein Film, der einfach gemacht werden muss.“
Wie das Drama, das gerade im Kino läuft. Dass „Eine Handvoll Wasser“ ein Erstlingsfilm mit Mini-Budget ist, war Prochnow „völlig egal. Was ich hier bekommen habe, war ja nur ein Bonbon, um überhaupt etwas zu verdienen. Für mich war das Thema wichtiger.“
Denn es geht um Flüchtlinge und das Aufeinandertreffen fremder Kulturen. Prochnow spielt einen alten Griesgram, der zufällig auf ein jemenitisches Mädchen trifft, dem die Abschiebung droht.
Schicksale wie dieses liegen Prochnow am Herzen. Seine Mutter floh mit ihm und seinem Bruder während des Zweiten Weltkriegs vor dem Bombenhagel der Sowjets.
„Nach unserer Flucht hatten wir nur das, was wir am Leib trugen“, erinnert sich Prochnow. „In genau demselben Zustand kommen heute die Menschen aus Syrien oder Afghanistan bei uns an. Wie kann man da kein Mitgefühl haben?“
Übrigens: Ursprünglich sollte Günter Lamprecht (91) Prochnows Rolle spielen. Doch der sagte aus Altersgründen ab.