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MDR: Don't cry for me Argentina - manager magazin
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MDR Don't cry for me Argentina

Die ostdeutsche Rundfunkanstalt hat sich mit argentinischen Anleihen verzockt. Die Verantwortlichen hingegen sprechen von einem "beachtlichen Ergebnis".

Hamburg - Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat offenbar erneut mehrere Millionen Euro durch Wertpapierspekulationen verloren. Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL und die "Bild am Sonntag" berichteten, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt müsse nach dem Handel mit Argentinien-Anleihen einen Verlust von mehr als 18 Millionen Mark (etwa 9,35 Millionen Euro) verbuchen.

Das Argentinien-Geschäft habe den Gewinn des MDR bei Finanzgeschäften beträchtlich verkleinert. Habe dieser im Jahr 2000 noch 44,2 Millionen Mark betragen, sei er auf 6,3 Millionen Mark im vergangenen Jahr geschrumpft.

In einer am Sonntag verbreiteten Erklärung wies der MDR die Darstellung zurück, der Sender sei pleite. Zwar wurde die Verringerung des Gewinns auf 6,297 Millionen Mark bestätigt. Doch angesichts der Entwicklung auf den Kapitalmärkten sei dies ein "beachtliches Ergebnis". Unternehmenssprecher Eric Marcuse sagte: "Bei einer solchen Bilanz von Pleite zu sprechen, ist böswillig."

Die Berichtigung des Wertbestandes von Argentinien-Anleihen aus den Jahren 1997/98 sei im Sinne einer Risikovorsorge getroffen worden, erklärte der Sender. Es handele sich hierbei nicht um einen realen Verlust, sondern um eine buchmäßige Neubewertung.

Zugleich hieß es in der Erklärung, dass der MDR keine weiteren hochspekulativen Anlagen besitze und dies auch für die Zukunft durch Dienstanweisung des Intendanten ausgeschlossen sei. Bereits im Oktober 2000 hatte der MDR eingeräumt, bei einem Geschäft mit Ecuador-Anleihen 2,6 Millionen Mark verloren zu haben.