Von Fritz René Allemann

Düsseldorf, Anfang April

Hand in Hand für’s Vaterland, hieß es auf den FDP-Plakaten, die Düsseldorf während des freidemokratischen Bundesparteitags allenthalben zierten. Zwei Männer, der eine schnurrbärtig und von vage proletarischem Aussehen, der andere ebenso vage intellektuell, boten sich darauf markig-bieder die Rechte. Der Tonfall des 19. Jahrhunderts war unübersehbar bis in den leicht altväterischen Apostroph hinein.

Im großen Kuppelsaal der Rheinhallen schwebte über dem Vorstandspodium der asymmetrische Schwarze Adler mit der einen hochgezogenen Schulter. Schwarzrotgoldene Fahnen, Standarten und Wappen der ostdeutschen Länder und einstigen preußischen Provinzen vervollständigten die Dekoration. Es sah alles sehr adrett und sehr bürgerlich aus. Fern schienen die Zeiten, da Wolfgang Doering einmal gedonnert hätte, die FDP sei kein "bürgerlicher Wahlverein" mehr.