Jeder Sieg hat seine Geschichte, und die Geschichte des Sieges ist die Story der Sieger, auch wenn es nur die halbe Geschichte ist. Diese halben Geschichten werden gern gehört, weil sie klar und einfach sind und auswechselbar. Aber die Athleten erzählen sie nicht immer. Wie er denn zu seinem Sieg über 200 Meter gekommen sei, wird der Italiener Pietro Mennea gefragt, der über 100 Meter so schwach gewesen war. Mennea antwortet, er sei eben nicht in Bestform gewesen hier in Moskau. "Aber über 200 Meter gewinne ich eben irgendwie immer." Alan Wells aus Edinburgh, der – ohne die Amerikaner – schnellste Mann der Welt bei diesen Spielen, grinst auf die Frage, wie er zu diesem Sieg gekommen sei, mit jener unverfrorenen Noblesse, aus der das britische Understatement hervorgegangen sein muß: "Wenn du schnell bist, ist es ganz einfach."