Zu Beginn dieses Endlos-Sommers war es der AfD gelungen, mitten in Berlin ein mächtiges Zeichen zu setzen. 5.000 Demonstranten waren mit großen deutschen Flaggen vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor gezogen. Ein Fahnenmeer über der Spree im strahlenden Sonnenschein – das verschaffte der Partei der giftelnden Untergangspropheten für eine gelungene Sekunde den Auftritt, den sie sonst nie fertigbringt: schwungvoll, froh, optimistisch. Und stolz, auf Deutschland. Man rieb sich die Augen.

Wie ist es einer Partei, die das Land praktisch täglich in Schutt und Asche redet, die seine vom Volk gewählten Repräsentanten "Deutschlandabschaffer" nennt, geglückt, sich sein wichtigstes Symbol anzueignen? Und wie nimmt man es ihr wieder ab?